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Cyrus Haven arbeitet als Psychologe, aber sich selbst kann er nicht helfen. Vor zwanzig Jahren hat sein geistig verwirrter Bruder Elias Cyrus' Eltern und Schwestern ermordet. Elias wurde nur durch einen Zufall verschont und die Schuldgefühle quälen ihn immer noch. Nun soll Elias wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden und Cyrus soll ihm dabei helfen, aber schon der Gedanke daran reißt die Wunden der Vergangenheit wieder auf. Gleichzeitig stellt ihn das Vorhaben auch vor ein Problem, weil Elias wieder bei ihm einziehen soll. Das gefällt Cyrus' Mündel Evie Cormac nicht, die Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Personen hat.
Dann passiert ein Mord, bei dem Cyrus von der Polizei um seine Mithilfe gebeten wird: ein Mann wird ermordet und seine Tochter, die ihn gepflegt hat, entführt. Cyrus fühlt sich zwischen seinen vielen Verpflichtungen zerrissen, aber er ist auch mehr in den Fall verwickelt, als ihm anfangs bewusst ist. Alle Spuren deuten auf einen Mann hin, der vor Jahren wegen einer ähnlichen Tat schon verurteilt und erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ausgerechnet arbeitet er als Handwerker in Cyrus' Haus.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Cyrus' und Evas Sicht erzählt. Gerade Evas Sichtweise gibt mir zum einen guten Einblick in die Dinge, was Cyrus vor seiner Umgebung zu verbergen versucht. Aber Eva ist keine einfache Persönlichkeit. Sie hat eine problematische Vergangenheit, die es schwer für sie macht, sich anderen Menschen zu nähern, wegen der sie aber auch ein normales Miteinander mit den Menschen ihrer Umgebung nie gelernt hat. Gleichzeitig hat sie auch keine Skrupel, zu lügen oder zu stehlen, solange es zu ihrem Vorteil ist oder den Menschen hilft, die sie mag.
Genau das bringt sie und Cyrus bei den laufenden Ermittlungen durch ihre Einmischungen immer wieder in Schwierigkeiten. Sie handelt mit den besten Motiven, aber oft mit katastrophalen Folgen.
Ich habe bei den Ermittlungen lange den berühmten roten Faden vermisst. Es gibt zwar Verdächtige, aber einer nach dem anderen muss von der Liste gestrichen werden. Mir dauert es zu lange, bis die Polizei auf der richtigen Spur ist, weil die Ermittlungen zu unruhig ablaufen. Das Motiv des Täters und seine Vorgehensweise waren gut durchdacht, aber es gab auch einige Kleinigkeiten, die mich gestört haben. Ein insgesamt ordentlicher Krimi, aber ich bin von Michael Robotham auch Besseres gewöhnt.
Liebe Grüße
Kirsten