Dennis Lehane - Shutter Island

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.420 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kleinerHase.

  • Hallo,


    nun möchte ich Euch noch einen sehr spannenden und intelligent gelösten Psychothriller vorstellen.


    [size=15pt]Shutter Island von Dennis Lehane
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    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Shutter Island, eine abgelegene Insel vor der amerikanischen Ostküste, ist Schauplatz des nervenaufreibenden Thrillers von Erfolgsautor Dennis Lehane. Aus einer Klinik für geistesgestörte Gewalttäter ist die Mörderin Rachel Solando ausgebrochen. Als US-Marshal Teddy Daniels eintrifft, um die Flüchtige zu suchen, stößt er auf eine Atmosphäre eisiger Ablehnung. Weder Dr. Cawley, der ärztliche Leiter, noch sein stellvertretender Anstaltsleiter McPherson im Ashecliffe Hospital scheinen an der Suche nach der flüchtigen Rachel Solando sonderlich interessiert zu sein.


    Dennoch wird den beauftragten US-Marshals Daniels und Aule schnell klar, dass der Patientin jemand bei ihrer Flucht geholfen haben muss. Kurz vor der Ankunft der Polizisten auf der Insel hat sich zu allem Überfluss Solandos behandelnder Arzt Lester Sheehan in den Urlaub verabschiedet und ist nicht erreichbar. Einblick in Personalakten wird den Ermittlern verweigert, ihre Waffen müssen sie abgeben. Aber ein Zahlenrätsel, das die Entflohene in ihrer Zelle zurückgelassen hat, bringt Daniels auf die Spur eines mysteriösen Patienten Nr. 67 im berüchtigten Trakt C, obwohl Cawley beteuert, auf der Insel seien nur 66 Patienten untergebracht. Von Migräneanfällen geplagt, sieht sich der Marshal zunehmenden Attacken auf seine Psyche ausgesetzt.


    Nach fünf erfolgreichen Kriminalromanen um das Ermittlerduo Gennaro und Kenzie und seinem Meisterwerk Mystic River, beweist Dennis Lehane seine überragende Klasse auch in Shutter Island, einem gewalttätigen Werk, nicht etwa, weil körperliche Gewalt eine dominierende Rolle im Buch spielen würde, sondern weil sich die Hauptfiguren des Romans mit beispielloser psychischer Aggression begegnen. Raffiniert zieht Lehane den Leser in einen Strudel Schrecken erregender Ereignisse und lässt ihn schließlich zweifelnd und bestürzt mit einem meisterhaft inszenierten Finale alleine. Ohne Trost, ohne Erlösung, zweifellos aber mit dem überaus beglückenden Gefühl, hervorragende Literatur genossen zu haben. Dennis Lehanes grandioser Thriller gehört zum Besten, was das Genre in den letzten Jahren zu bieten hatte. Niemand, der dieses Buch gelesen hat, wird es schnell vergessen können! --Ulrich Deurer --


    Kurzbeschreibung
    Im Sommer 1954 wird US-Marshall Teddy Daniels nach Shutter Island zum Ashecliffe Hospital für geisteskranke Verbrecher gerufen. Er soll eine angeblich geflohene Mörderin aufspüren - doch bald erweist sich die Insel als gefährlicher Albtraum. Wird er sie überhaupt je wieder verlassen?

    Meine Rezension:

    Wahnsinn - Ein Buch, dass mich so sehr erschüttert hat, wie schon lange keines mehr.
    Zunächst beginnt alles als "normale" Ermittlung und die Suche nach einer entflohenen Patientin auf der Insel Shutter Island an der amerikanischen Ostküste. Doch bald zeigt sich, dass die Patientin gar nicht ohne fremde Hilfe hätte fliehen können, und warum ist sie geflohen. Die Ermittler werden bei ihrer Suche auch nur zögerlich unterstützt, und was hat es mit dem mysteriösen Leuchtturm auf sich? Werden dort geheime Experimente durchgeführt?
    Vor dem Hintergrund eines gewaltigen Sturmes kämpfen die beiden Bundesbeamten gegen scheinbar verschworene Wärter und verlogene Ärzte, die mit ihren "geistig gestörten" Patienten verbotene und fragwürdige Experimente durchführen. Jeder auf der Insel wird manipuliert, durch drogenversetztes Wasser, behandeltes Essen, ja sogar die Zigaretten scheinen mit Haluzinogenen versehen. Und dann bricht die Verbindung zum Festland ab.
    Doch die Ermittler erhalten Unterstützung von den Patienten: da ist ein mysteriöses Schreiben, das die Entflohene hinterlassen hat, die Hinweise eines Patienten aus dem Geschlossenen-Trakt, und die Ärtztin, die sich vor ihren Kollegen versteckt, aber die Insel nicht verlassen kann.
    Können die Beamten die Insel nun auch nicht mehr verlassen, werden sie nun dort ebenfalls festgehalten?


    Ein sehr intelligent gelöster Psychothriller, der von der ersten Seite an fesselt. Die Therorien, die der Leser im Verlauf des Lesens anstellt, sind im Nachhinen lächerlich im Vergleich zu dem "wahren" Ende.
    Die rasant fortschreitende Handlung wird durch die vielen teilweise recht amüsanten Dialoge unterstützt.


    Einziges Manko: der Autor hat kein Mitleid mit dem Leser.
    Es kommen keine blutig-ekligen Szenen vor, jedoch spielt die Handlung auf einer subtilen Ebene, die tief sitzende Nerven kitzelt.
    Am spannenden Ende wird der Leser praktisch allein gelassen, ein überwältigendes Ende, ohne Zweifel.


    Dennoch vergebe ich volle Punktzahl. Das Buch werde ich in jedem Fall weitermpfehlen. Der Autor hat mich mit diesem Buch so sehr gefesselt, dass ich eigentlich nicht merh umhin kann weitere Bücher von ihm zu kaufen/lesen.


    5ratten


    Jetzt bin ich mal gespannt, wer von Euch das Buch schon kennt, bzw. wie es Euch gefallen hat.


    LG
    Kathrin

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  • Bei Denis Lehanes Büchern geht es mir meist so, dass ich den Anfang unglaublich dicht und intensiv empfinde, diese bedrückende Atmosphäre dann aber relativ schnell verfliegt und ein "normaler" Thriller folgt.
    Bei diesem Buch war das anders: zwar war der Anfang auch hier gelungen und es folgten einige weniger interessante, "klassische" Kapitel, aber mit fortschreitender Handlung kehrte das unheimliche Gefühl potenziert zurück und die Auflösung überbot dann vorherige. Insgesamt
    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich habe schon wieder ein neues Buch! Shutter Island gerade getauscht. Deine Rezi hat mich sehr neugierig gemacht.

  • @ quantaqa: hui toll, da bin ich auf deine Eindrücke gepannt.


    LG
    Kathrin

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  • Die Rezi macht ja richtig Appetit - die ganze Zeit habe ich Lehane immer links liegenlassen, aber vielleicht sollte ich das in absehbarer Zeit ändern ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch gerade beendet und kann mich Thrakonia in ihrer Beurteilung nur anschließen. Das war ein hervorragender Thriller, vielleicht sogar der beste, den ich je gelesen habe, weil er vollkommen auf extravagante Plots, Supercops und Action verzichtet. Statt dessen kommt der Horror auf ganz leisen Sohlen und er ist so alltäglich, dass das Grauen gar kein Ende nehmen mag.


    In Kenntnis des Buches "Rand" und der Überlegungen, die in der Leserunde dazu angestellt wurden, fiel der Groschen bei mir relativ schnell, aber mit diesem grandiosen Finale hatte ich dann doch nicht gerechnet.


    Am Ende bleibt der Leser allein zurück, so allein wie die Protagonisten des Buches - hoffnungslos. Eigentlich das einzig mögliche Ende eines dermaßen realistischen Buches.


    Ich kann nur sagen: unbedingt lesen. Zu meinem Glück hat Dennis Lehane noch mehr Bücher geschrieben.


    5ratten :tipp:

  • @quantaqua: Super, dass es dir so gut gefallen hat. :klatschen:
    Hach da freue ich mich, dass ich mich überwunden hab, die Rezi zu schreiben und hier zu posten, und jemanden begeistern konnte.


    Habe auch schon das nächste Lehane Buch in meinem SUB (Regenzauber), wenn ich es gelesen habe, stelle ich es wieder mit ner Rezi ein, versprochen.

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    LG
    Kathrin

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  • Regenzauber habe ich bei Buchticket getauscht. :breitgrins: Und Mystic River.


    An Shutter Island hat mir besonders gut gefallen, dass die Spannung sehr subtil aufgebaut wurde. Ich lese nicht so gerne Thriller, in denen das Blut literweise fließt. Ich hoffe Lehanes andere Bücher sind auch so.


    Rezis lohnen sich immer - für den Schreiber und besonders für den Leser. :daumen:

  • Uff - ich bin durch mit Shutter Island.


    Was für ein Ende ich bin noch ganz benommen. :ohnmacht:


    Aber eins versteh ich nicht so recht:


    Spoiler - Ende



    Von mir gibt es 5ratten

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • spoiler bis zum Ende


  • spoiler bis zum Ende



    Weddahex: ich freu mich sehr, dass es dir auch so gut gefallen hat :klatschen:


    LG
    Kathrin

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  • Leider hat mir trotz Eurer vielen begeisterten Stimmen das Buch überhaupt nicht gefallen ...


    1954 setzt US-Marshal Teddy Daniels mit einem Kollegen zu einer Insel vor der amerikanischen Ostküste über, auf der sich eine streng bewachte Irrenanstalt befindet, in der psychisch gestörte Gewalttäter untergebracht sind. Eine Patientin ist trotz der strikten Sicherheitsvorkehrungen verschwunden.


    Während sich Unheil in Form eines Wirbelsturms zusammenbraut, versuchen Teddy und Chuck fieberhaft, die Frau zu finden, befragen Insassen und Personal, doch gerade bei den Ärzten stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens. Eine Patientin stellt den beiden ein merkwürdiges Zahlenrätsel - was verbirgt sich hinter dem Code? Und wer ist Patient Nr. 67?


    Von diesem Buch hatte ich mir intelligente Hochspannung versprochen, doch zunächst läuft die Geschichte sehr langsam an, von den Personen war mir bis auf Chuck niemand sympathisch, und je weiter die Handlung voranschreitet, umso verworrener wird das Ganze. Nichts ist, wie es scheint, was in Thrillern grundsätzlich nichts Schlechtes ist, aber in diesem Fall eher nervt als der Spannung dient.


    Die Auflösung mag man originell finden, für mich war sie eher an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig. Dazu kommt als weiteres Ärgernis noch eine unterirdische Übersetzung.


    2ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Dennis Lehane – Shutter Island
    Übersetzerin: Andrea Fischer


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    Inhaltsangabe: (dem Buch entnommen)


    US-Marshall Teddy Daniels setzt von Boston über nach Shutter Island. Aus dem dortigen Ashecliffe Hospital für psychisch kranke Straftäter ist eine Patientin verschwunden. Gerade als Daniels und sein Partner mit den Ermittlungen beginnen, bricht ein verheerender Hurrikan los. Die Verbindung zum Festland reißt ab, die Insel versinkt im Chaos ...


    Der erste Satz:


    „Seit vielen Jahren habe ich die Insel nicht mehr gesehen.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Ein sehr spannendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.


    Teddy Daniels ist eine sehr starke Romanfigur, die den Leser gleich auf seine Seite zieht. Man erlebt die Geschichte größtenteils durch Teddys Augen und erfährt auch viele Details aus seiner Vergangenheit. Teddy erscheint mir als ein gebrochener Charakter, der sehr viel erleben musste: in seiner Jugend, im zweiten Weltkrieg, in seiner Zeit als Polizist bis zum noch nicht lange zurück liegenden Tod seiner Ehefrau. Doch das machte ihn für mich sehr glaubwürdig. Sein Partner Chuck ist der unbeschwerte Gegenpol, der leicht Kontakt zu den Angestellten des Hospitals und den Patienten herstellen kann. Die beiden Figuren ergänzen sich ideal.


    Die Spannung in der Geschichte steigert sich langsam und hält sich dann aber auf einem sehr hohen Niveau, so dass ich das Buch relativ schnell ausgelesen habe – ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Ich hatte zwar schon die Verfilmung des Buches gesehen und erinnerte mich so halbwegs an das Ende, aber die Geschichte zog mich dann doch wieder so in ihren Bann, dass mir das völlig egal war. Die düstere Atmosphäre auf der Gefängnisinsel, die im Buch ganz hervorragend beschrieben war, hat dies noch unterstützt.


    Zum Ende der Geschichte möchte ich nicht viel verraten, nur: es ist für mich eine riesen Überraschung gewesen.


    Die filmische Umsetzung hält sich sehr dicht an das Buch und ist in meinen Augen sehr gelungen – ich kann sowohl das Buch als auch den Film sehr empfehlen.


    Meine Bewertung: 4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Eigentlich war ich gestern abend viel zu müde zum Lesen, aber eine Seite wollte ich unbedingt noch schaffen.. Und dann habe ich bis zur letzten Seite und 2:30 Uhr nachts gelesen, weil ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich glaube dies fasst meine Meinung zu Shutter Island ganz gut zusammen. :breitgrins:
    Alleine der Schauplatz, eine Nervenheilanstalt auf einer "Insel" im Meer, auf der eine Patientin unter mysteriösen Umständen verschwindet, ist schon gruselig genug. Dazu tobt noch ein Unwetter und die Verbindung zur Außenwelt reißt ab - eigentlich schon etwas zu viel des Guten, aber Dennis Lehane lässt den Leser so lange im Dunkeln tappen und lüftet nach und nach die Vergangenheit seines nicht ganz durchschaubaren Protagonisten Teddy, dass ich es zumindest vor Spannung und Neugier kaum ausgehalten habe. Besonders gut hat mir dazu noch das Zusammenspiel von den Marshalls Teddy und seinem Kollegen Chuck gefallen, deren Gespräche mich teilweise sehr zum Lachen gebracht haben.


    Eine mitreißende Geschichte, an der man auch als Leser ein wenig miträtseln kann und mit einem Gänsehaut-Finale. Ein absoluter :tipp:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    ~ The world is quiet here ~

  • Na dann schaut mal den wirklich guten Film, allerdings wenn man schon weiß wie es ausgeht lohnt es sich vielleicht nicht ... ich kenne nur den Film und lese deshalb das Buch nicht mehr.


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  • Ich werde langsam wirklich neugierig auf dem Film. Habe mich beim Lesen schon oft gefragt, wie manche Sachen wohl umgesetzt wurden. Den Film werde ich mir sicherlich bald mal ansehen! Ich habe übrigens extra vorher das Buch gelesen. Irgendwie ist das so eine Macke von mir, dass ich immer erst das Buch lesen muss, wenn ich weiß, dass ein Film, den ich gerne sehen möchte, auf diesem basiert..

    ~ The world is quiet here ~

  • Wow, der Film basiert auf nem Buch?
    Ich muss zugeben ich hab nur den Film gesehen und der war echt gut.
    Das Ende fand ich sogar ziemlich nice.


    Also wenn das Buch annaehernd so ist wie der Film, und Buecher sind ja meist besser, dann bin ich echt neugierig.
    Was hat das Buch gekostet?

    Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche.


  • Irgendwie ist das so eine Macke von mir, dass ich immer erst das Buch lesen muss, wenn ich weiß, dass ein Film, den ich gerne sehen möchte, auf diesem basiert..


    Same here :winken:


    Obwohl ich als eine der wenigen das Buch nicht wirklich gut fand, würde mich die filmische Umsetzung ebenfalls interessieren. Möglicherweise gefällt es mir als Film ja besser.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Buch habe ich gestern erst geschenkt bekommen. Dass ich nach nicht einmal vierundzwanzig Stunden damit fertig geworden bin, beschreibt den Sachverhalt ganz gut: ich konnte das Buch nicht weglegen, weil ich unbedingt wissen will, wie die Geschichte ausgeht.


    Alleine schon der Ort der Handlung ist super: eine Insel, worauf sich eine Nervenheilanstalt befindet, abgeschottet von der Außenwelt. Man erlebt die Geschichte aus Teddys Sicht, welcher mir von Anfang an sehr sympathisch war, aber auch seinen Kollegen Chuck hatte ich schnell ins Herz geschlossen.
    Die Geschichte kommt erst langsam ins Rollen, aber danach geht es Schlag auf Schlag und auf nahezu jeder Seite bekommt man neue Details. Ich weiß nicht, wie oft ich meine Meinung darüber geändert habe, was wirklich passiert sein kann - und am Ende wurde ich trotzdem überrascht!
    Dennis Lehane hat es geschafft, eine großartige Geschichte zu konstruieren!


    4ratten