Emma Rosenblum - Bad Summer People

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    Wenn alles aus dem Ruder läuft...


    Jeden Sommer verbringen Jen Weinstein, ihr Mann Sam mit den Kindern Lilly, Ross und Dara ihre Sommermonate in ihrem Strandhaus in Salcombe. Genau wie Lauren Parker, ihr Mann Jason mit den Kindern, Arlo, Amelie und deren Nanny Silvia. Die Männer sind seit Kindertagen Freunde, obwohl Jason Sam eigentlich nicht ausstehen kann. Die Frauen genießen den Sommer mit Tennis spielen und am Strand liegen, die Männer gehen halbherzig ihren Jobs nach. Alles scheint Idylle pur, bis nach einem heftigen Microburst oder Fallwind eine Tote neben einem Bohlenweg im Gebüsch gefunden wird. Ganz langsam bröckeln die Fassaden und so manches Geheimnis kommt ans Licht.


    Ich kann Lucy Foley sehr gut verstehen, wenn sie auf der Rückseite des Buches zitiert wird: „Sagen Sie alle Verabredungen ab – ich habe dieses Buch innerhalb eines Wochenendes inhaliert und konnte einfach nicht die Finger davon lassen!“ Mir ging es fast genau so.

    Vom 26.06., als sie mit der Fähre in Salcombe auf der Insel Fire Island ankommen, bis nach dem ersten Wochenende im September, dem Labor-Day-Wochenende, wo die allgemeine Abreise vonstatten geht, und auch noch ein paar Tage in New York, gehe ich den Weg mit den Familien Wenstein und Parker gemeinsam. Außerdem lerne ich noch einige andere Menschen, die auf der Insel die Sommermonate verbringen kennen. Ich kann z.B. die Damen sehr gut verstehen, dass sie Tennistrainer Robert Heyworth anhimmeln. Auch in Rachel Woolf, die kinderlose Singlefrau, die sich nach einem Mann sehnt, kann ich mich hinein fühlen.

    Durch Lauren Parker lerne ich die Insel Fire Island, ein schmales Stück Land vor der Südküste von Long Island, wo sie und die Weinsteins in Salcombe ein Strandhaus besitzen, gut kennen. Hier residiert der Geldadel, man kennt sich seit Jahren und vertreibt sich die Zeit mit Tennis, kühlen Cocktails im Clubhaus und Strand-Picknicks. Bis nach und nach ein Geheimnis nach dem anderen ans Licht kommt, ein perfektes Leben nach dem anderen zerbröckelt und die Lügen nichts mehr überdecken.

    Ich finde es toll, dass ich sowohl die Insel als auch das Leben, das nicht immer so perfekt ist wie es scheint, aus den verschiedensten Blickwinkeln der unterschiedlichsten Menschen kennenlerne. Nicht nur Jen, Lauren, Jason und Sam nehmen mich mit in ihre Gedanken und Gefühle. Auch Beth Ledbetter, Paul Grobel, Lisa Metzner, Susan Steininger und Larry Higgins lasen mich an ihren Gedanken teilhaben und offenbaren dadurch mit der Zeit das ganze Chaos, das die so gut betuchten Herrschaften auf der Insel zu verschleiern suchen.


    Bad Summer People liefert den perfekten Sommerroman. Emma Rosenblum schafft es mich stundenlang an das Buch zu fesseln, weil es so spannend, sexy, voller interessanter Menschen ist und vor allem allerbeste Unterhaltung liefert.

    Von dieser Art Roman und menschlicher Studien hätte ich gerne mehr!


    5ratten

  • Meine Meinung ist komplett anders :lachen:


    Im Grunde geht es um ein paar sehr über-privilegierte Schnösel, die nicht in der Lage sind, ihre Probleme zu lösen. Also betrügen sie ihre jeweiligen Partner:innen, lästern über ihre Freund:innen und wundern sich dann, das sie alle nur oberflächliche Beziehungen zu einander haben. Oh und natürlich langweilen sie sich im Grunde zu tode.


    ... Gepflegte Langeweile an berauschendem Sommersetting, das war dieser Roman für mich. Sicher auch, weil der Klappentext eher eine Thrillerhandlung suggeriert. Doch die Leiche kommt sehr spät... Eigentlich ist alles was davor passiert, Geplänkel das zu diesem Punkt hinführen soll. Was mich daran so störte? Diese Ultravielen Klischees von lauter superreichen, die natürlich nichts besseres zu tun haben als ständig Intrigen zu basteln und sich schlecht zu benehmen weil sie reich sind. Echte Gefühle und Probleme werden ihnen per se abgesprochen, sie sind schließlich reich. Sollen sie mal zufrieden sein.

    Das aber jeder Mensch, egal wie viele Privilegien auch immer, trotzdem auch glücklich sein möchte? Das wird ihnen auch abgesprochen.

    Und ja, nach einer Weile fand ich es einfach sehr ermüdend über diese super nervigen Leute zu lesen, die ihren Status wichtiger finden als alles um sie herum. Manche mögen das unterhaltsam finden. Ich war nur noch genervt. Im Grunde hatten sie alle Motive jeden einzelnen von ihnen irgendwie irgendwo zu ermorden.

    Die Auflösung wer stirbt und von wem diese Person ermordet wird war dann irgendwie so trivial und hat mich noch mehr gelangweilt. Es hätte der Handlung einiges an Würze gegeben, wenn jemand wirklich unerwartetes ermordet worden wäre. Und auch, wenn ich als Leserin hätte mit rätseln können, wer dahinter steckt. Stattdessen konstruierte die Autorin dann noch schnell eine total verwirrende Wir schieben es jemandem in die Schuhe-Geschichte...


    Nervig fand ich auch, das ich die meiste Zeit nicht so richtig sicher war, wer war noch mal wer? Es tauchen so viele Namen und Figuren auf, die alle im Grunde eine Person sein könnten. Schwer sie alle auseinander zu halten, dazu hätten sie alle mehr Profil und Unterschiede haben müssen.


    Alles in allem, hatte ich zwar keine so großen Erwartungen, hatte mir aber zumindest solide Unterhaltung gewünscht. Diese habe ich nur bedingt bekommen.


    2ratten