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Lafcadio Hearn hat nach verschiedenen Wohnorten Japan zu seiner Heimat erkoren und er hatte einen besonderen Bezug zur Kultur und den Traditionen des Landes. Er verfasste zahlreiche Bücher über Japan und sammelte Geschichten über die Yōkai, die Geister. In diesem Buch sind zehn davon zusammengestellt. Die Übersetzungen aus dem Englischen stammen von Berta Franzos, Gustav Meyrink und Edmund Jacoby und fangen allesamt die Stimmungen der Geschichten gut ein.
Die Länge variiert, es handelt sich jedoch insgesamt um eher kurze Geschichten. Oft gibt es einen historisch nachvollziehbaren Kontext und meist haben die Yōkai einen regionalen Bezug. Immer erfährt man Details aus der japanischen Kultur. Für mich wirken die Geschichten gleichzeitig gar nicht so weit entfernt von der europäischen Märchentradition und komplett fremd. Mit Ausnahme einer Geschichte (ausgerechnet der ersten) finde ich alle sehr atmosphärisch erzählt, wobei die Erzählweise variiert.
Bemerkenswert ist auf jeden Fall die Aufmachung des Buches. Neben den Illustrationen von Benjamin Lacombe ist alleine das wertige Großformat mit anteiligem Leineneinband und schimmernder Prägung ein Hingucker. Vom Design des Vorsatzpapiers über das Lesebändchen bis hin zu transparenten Blättern für besondere Effekte hat der Verlag einen Blick für Details bewiesen.
Lacombes Illustrationen gefallen mir ausgesprochen gut. Sie sind ästhetisch und mit eigenem Stil. Auf den ersten Blick wirken sie fast ein wenig lieblich, haben aber den für Geistergeschichten angemessenen Twist. Es gibt zahlreiche ganzseitige Abbildungen, aber auch kleinere Illustrationen innerhalb des Textes.
Eingeleitet werden die Geschichten durch ein Vorwort von Francis Lacassin, der auf die Traditionen der japanischen Geistergeschichten sowie auf Hearns Verbindung dazu eingeht. Abschließend gibt es zwei Neuinterpretationen von Yōkai Spiele. Der Anhang besteht aus Anmerkungen, Biographien und Bibliographie und wird u.a. von Skizzen der großformatigen Werke illustriert.
Für mich ein
Und falls sich jemand fragt, weshalb ich mich entschieden habe, das Buch bei den Klassikern einzusortieren: Meiner Meinung nach sind diese Geschichten ähnliche Klassiker wie unsere europäischen Märchen der Brüder Grimm, von Andersen oder Hauff.