Peter S. Beagle - Ich fürchte, ihr habt Drachen

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    »Was ihn persönlich anging, ersehnte sich Reginald Abenteuer in etwa so sehr wie ein drittes Nasenloch.«


    Von Peter S. Beagle, dem berühmten Autor von»Das letzte Einhorn« kommt ein neuer Roman voll überwältigender phantastischer Einfälle und Witz. Seine liebenswerten Protagonisten, Drachenjäger, Prinzessinnen, Könige, Diener und Zauberer begegnen ihren je eigenen Schicksalen, gerade so, wie es nur große Fantasy zu erzählen vermag.

    Im Königreich Bellemontagne stehen die Zeichen auf Hochzeit. König Antoine und Königin Helène streben eine Vermählung ihrer Tochter Cerise mit dem leichtsinnigen Kronprinzen des Nachbarreiches an. Es gibt nur ein kleines Problem: Im Schloss herrscht eine schlimme Drachenplage. Überall Drachen, von dem kleinen Ungeziefer bis hin zu schlosszerstörenden Monstern. Sie sind Schädlinge und Plagegeister. Robert, der den Beruf des Drachenfängers und -vernichters erlernt hat, fühlt eine seltsame Verbindung zu ihnen. Doch sein Traum, Diener eines Prinzen zu werden, wird auf die Probe gestellt, als der Luftikus-Prinz ihn anheuert, um auf richtig große, ehrenvolle Drachenjagd zu gehen. Aber vielleicht verspricht die Gunst einer Prinzessin ein noch schöneres Leben als alles andere ...

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Meine Meinung: 4ratten


    „Ich fürchte ihr habt Drachen“ führt uns in eine fantastische Welt eines Drachenbekämpfers, einer Prinzessin und eines Kronprinzen. Natürlich darf eine Liebesangelegenheit nie fehlen in so einem Setting. Oder? Diese Geschichte ist von Anfang an ein wenig anders. Der Schreibstil des Autors erinnert tatsächlich an Märchengeschichten oder die typische Liebesgeschichte eines Prinzessinnenromans, doch die Hauptpersonen in dieser Geschichte sind ebenso anders wie die Geschichte selbst. Schon wieder anders? Ja! Anders eben. Eigentlich startete alles wie erwartet, doch mittendrin und am Ende war gar nichts mehr wie erwartet. Es gab so viele Wendungen, so viele interessante Details, so viele Abwege, dass es ein wahrer Genuss wurde weiterzulesen und zu entdecken, was hinter der nächsten Wegbiegung versteckt sein würde. Genau diese Überraschungen auf jeder Seite machte die Geschichte für mich besonders lesenswert. Man ist sich am Anfang nicht einmal sicher, wer genau der Hauptprotagonist ist. Und überhaupt, wo sind die Drachen? Ich fand eigentlich alle Protagonisten und Protagonistinnen auf ihre Weise sympathisch und auch die Drachen fand ich sehr gut dargestellt. Das Tempo der Geschichte ist eher langsam, sie entwickelt sich mit den Personen, was gut zum Inhalt passt. Für mich eine klare Empfehlung für Fantasyfans, ob jung oder alt. Ich denke die Geschichte passt zu jedem Alter und lässt sich gut lesen und vorlesen.

    Zum Abschluss sei noch das wundervolle Cover der Hardcoverausgabe zu erwähnen. Die Illustrationen der Drachen sind wirklich magisch gut gelungen.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Ach, über das Buch bin ich letztens auch gestolpert und aufgrund des Titels hängen geblieben. :D Nach deiner Rezi habe ich mir das Buch nun doch in meiner Onleihe vorgemerkt. Aber da muss ich nun eine halbe Ewigkeit warten.

  • Drachen sind ja eigentlich gar nicht so meine Baustelle, aber ich finde den Titel schon herrlich und das Buch insgesamt klingt auch super. Somit ist es doch auf meinem Wunschzettel gelandet.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine ich würde nicht unbedingt sagen, dass es die Standard-Drachen sind bei diesem Buch :D Es war sehr überraschend am Anfang.


    foenig ich bin gespannt, was du dazu sagen wirst :)

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Der Autor Peter S. Beagle ist besonders durch sein Fantasy- Werk „Das letzte Einhorn“ bekannt. Nun hat er „Ich fürchte, ihr habt Drachen“ ein erneutes fantastisches Werk geschrieben, in denen Drachen eine wichtige Rolle spielen.



    Klappentext:


    Im Königreich Bellemontagne stehen die Zeichen auf Hochzeit. König Antoine und Königin Helène streben eine Vermählung ihrer Tochter Cerise mit dem leichtsinnigen Kronprinzen des Nachbarreiches an. Es gibt nur ein kleines Problem: Im Schloss herrscht eine schlimme Drachenplage. Überall Drachen, von dem kleinen Ungeziefer bis hin zu schlosszerstörenden Monstern. Sie sind Schädlinge und Plagegeister. Robert, der den Beruf des Drachenfängers und -vernichters erlernt hat, fühlt eine seltsame Verbindung zu ihnen. Doch sein Traum, Diener eines Prinzen zu werden, wird auf die Probe gestellt, als der Luftikus-Prinz ihn anheuert, um auf richtig große, ehrenvolle Drachenjagd zu gehen. Aber vielleicht verspricht die Gunst einer Prinzessin ein noch schöneres Leben als alles andere ...



    Bisher habe ich leider noch kein Buch aus der Feder von Peter S. Beagle gelesen. Ich persönlich kenne lediglich die Verfilmung von „Das letzte Einhorn“. Daher war ich sehr auf dieses Buch gespannt. Meine Erwartungen waren hier eigentlich ganz andere, ich hatte mir ein opulentes Fantasy- Buch voller Drachen erhofft. Ich habe jedoch etwas ganz Anderes bekommen, dennoch hat mir dieses Werk zugesagt, sodass dies bestimmt nicht mein letztes Werk von Beagle ist, welches ich im Buchformat zur Hand nehmen werde.


    Positiv möchte ich zunächst den Schreibstil erwähnen, welche ich so nicht erwartet habe. Der Stil ist recht locker und humorvoll. Zum Teil jedoch aber auch ein wenig altmodisch und poetisch, er hat teilweise etwas Märchenhaftes. Dies passt somit perfekt zu der Art der Geschichte, welche ebenfalls ein paar Parallelen zu einem Märchen hat. Auch die fiktive Welt erinnert an ein Märchen. Hier gibt es Prinzen und Kronprinzen, welche im Schloss leben und Leibdiener haben. Auch die Dorfbewohner stellen sich ein Leben auf so einem Schloss märchenhaft schön vor und es scheint eine Ehre, wenn man für die Königsfamilie arbeitet. Die Prinzen müssen Abenteuer bestreitet und sich in dieser Welt behaupten. Und Könige suchen für ihre Tochter eine gute Partie, sodass einige Prinzen Schlange stehen und sich ins beste Licht rücken wollen. In diesem Fantasy- Werk wird für die Prinzessin Cerise von Seiten ihrer Eltern ein Gemahl gesucht. Jedoch verliebt sich Cerise Hals über Kopf in den Prinzen Reginald, welchem sie eher zufällig über den Weg läuft. Zu Beginn ist dieses Fantasy- Werk recht cozy. Die erwähnten Drachen sind auch eher wie Ungeziefer, diese sind eher winzig und verstecken sich im Gemäuer oder stellen Schabernack an. Im Verlaufe des Buches steigt die Spannung dann an, der Bösewicht tritt in Gestalt eines Zauberers auf. Und es wird auch ein wenig blutig, gewisse vergangene Ereignisse werden relevant und das Tempo wird schlagartig angezogen. Der Held der Geschichte, welcher sich selbst Robert nennt, aber eigentlich Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax heißt und den Beruf des Drachenfängers ausübt, muss eine Quest meistern. Diesen Beruf hasst er jedoch in seinem tiefsten Inneren und wünscht sich für sich selbst ein ganz anderes Leben. Er stolpert recht unbedarft in diese Hürde herein und wenn er es sich selbst aussuchen könnte, dann würde er dieses Abenteuer wohl auch nicht unbedingt bestreiten wollen. Ich finde diesen inneren Konflikt von Robert recht interessant. Der Beruf wurde ihm quasi von seinem Vater vererbt, jedoch möchte er kein Drachenfänger sein. Er hegt Sympathien für Drachen und hat zu diesen auch eine besondere Bindung, welche in der späteren Handlung noch relevant wird. Es beginnt recht gemächlich und spitzt sich immer weiter zu. Es ist wie ein typischer Abenteuer- Roman, bloß mit Märchensetting. Es gibt ebenfalls einen klassischen Gegenpart, welcher es in sich hat.


    Mir persönlich hat “Ich fürchte, ihr habt Drachen“ unterhaltsame Lesestunden bereitet. Es ist ein leichtes Werk, welches viel Humor zu bieten hat. Aber auch die Story an sich ist mitreisend, gebannt habe ich an den Seiten gehangen. Bloß darf man hier kein opulentes Fantasybuch erwarten. Wenn man sich erst einmal von diesem Gedanken verabschiedet hat, dann macht es durchaus Spaß, dem Abenteuer von Robert, Kronprinz Reginald und Prinzessin Cerise zu folgen und zusammen mit diesem interessanten Trio diverse Hürden zu meistern.


    Etwas schade fand ich, dass es diesem Buch ein wenig an Tiefe gefehlt hat. Der Autor bedient sich hier ein paar Klischee in Bezug auf Prinz und Prinzessin, aber auch in Hinblick auf dem Helden der Geschichte. Hier hätten dem Werk meiner Meinung nach gutgetan.


    Ebenso fand ich es unschön, dass die Drachen eher eine geringe Rolle spielen und zunächst auch in ganz anderer Form als erwartet. Drachen sind hier eher wie ungewolltes Ungeziefer, Drachenjäger sind in dieser Geschichte etwas wie Kammerjäger. Am Ende des Werkes nehmen Drachen noch einmal eine andere Rolle an und sind auch relevant für die Geschichte. Dennoch hätte ich mir insgesamt eine andere Rolle für diese fantastischen Wesen gewünscht.



    Insgesamt konnte mich der Autor Peter S. Beagle mit seinem Fantasy- Werk „Ich fürchte, ihr habt Drachen“ in seinen Bann ziehen. Der Erzählstil hat mir persönlich sehr gefallen, auch wenn ich etwas ganz Anderes erwartet hatte. Auf Grund von ein paar kleinen Schwächen möchte ich dem Buch 4 Sterne vergeben und eine Leseempfehlung aussprechen.


    4ratten :tipp: