TAMKATZN-SUB-Leichen-Abbau-Motivations-Leserunde (26. Wettbewerb)

Es gibt 170 Antworten in diesem Thema, welches 13.952 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

  • Hanns-Josef Ortheil - Die Nacht des Don Juan


    ...entwickelte sich positiv. Auch wenn die Begeisterung bei mir weiterhin ausbleibt, ist die Lektüre immerhin nicht mehr so angestrengt.


    Das liegt zum einen daran, dass die Protagonisten mehr Tiefe gewonnen haben: Mozart und Casanova sind mir dadurch sympathischer geworden, da Ponte hingegen scheint ein abstoßendes Scheusal zu sein. Zum anderen kamen auch die Damen häufiger zu Wort und haben der Handlung mehr Dimensionen verschafft.


    Die Geschichte wirkt stark inszeniert, wie ein Theaterstück treten Protagonisten auf und verlassen die Bühne, äh, den Schauplatz. Das wirkt manchmal etwas manieriert, aber durchaus zeitgemäß. Ich habe nicht viel Ahnung von Opern, es wird aber deutlich, dass Ortheil mit "Don Giovanni" spielt. Er lehnt seine Handlung und Figuren an die der Oper an, kopiert und verändert sie, während er seine Version der Entstehungsgeschichte darlegt.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Hanns-Josef Ortheil - Die Nacht des Don Juan


    ...ist erledigt.


    Nach einem erzählerischen Höhepunkt* flaute die Handlung wieder ab und ich habe immer nur wenige Seiten gelesen. Irgendwie habe ich es bis zur letzten Seite geschafft und bin jetzt ein wenig stolz auf mich. :heybaby:


    Mein Interesse für die Oper hält sich allerdings weiterhin in Grenzen und ich brauche jetzt dringend eine Pause von Ortheil.


    *

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Mir gefielen Ortheils Bücher über seine Kindheit sehr gut, weil diese so außergewöhnlich war und er ein sehr feiner Beobachter ist. Ein Kind darf, ja muss sogar egozentrisch sein.

    Leider merkt man seinen "späteren" Büchern mMn an, dass er sich davon auch später nicht befreien konnte - da fand ich seine oft unverhüllten Selbstbespiegelungen (ohne den - wiederum mMn - für einen guten Schriftsteller unbedingt nötigen Schritt, "aus sich herauszutreten"...) teilweise unerträglich.

  • Das erste Buch, das ich von Ortheil gelesen habe (Faustinas Küsse), fand ich großartig, das zweite (Im Licht der Lagune) sehr gut. Beide bilden mit Die Nacht des Don Juan die "Trilogie der Schönen Künste".


    Meine letzten Leseerfahrung mit ihm pendeln eher zwischen belanglos und anstrengend, daher traue ich mich nicht, eine Wiederholungslektüre zu starten. Andere Werke werde ich mir wahrscheinlich nicht zulegen.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ah, hier ist der Thread ja!


    Der TAMKATZN neigt sich seinem Ende zu, also wird es höchste Zeit das letzte Buch in Angriff zu nehmen.


    Einar Kárason - Das gelobte Land


    Wie konnte ich diese Buch nur auf die Liste setzen - ich hab so gar keine Lust darauf.

    ABER ich will es endlich weg haben. Und dazu ist dieser Wettbewerb eben da. Um sie loszuwerden diese alten Regalverstauber.


    Das Buch ist der dritte Teil der Barackentrilogie. Band 1 hat mir noch ganz gut gefallen. Band 2 fand ich dann eher sterbenslangweilig und die Figuren gingen mir zunehmend auf den Nerv. Daher meine Begeisterung für Band 3. Zudem sind meine Erinnerungen schon etwas diffus. Und so hoffe ich, dass mich dieser Thread motiviert es endlich zu Ende zu bringen. :err:


    Beim ersten Reinlesen habe ich festgestellt, dass wir nicht in Island sind, sondern gerade in die USA einreisen. Wir, das sind Manni und ich. Jetzt muss ich aber zunächst mal rausfinden, wer ich bin. :breitgrins:

  • Oh, oh, das hat man davon, wenn man die einzelnen Teile nicht zeitnah liest. Ich habe versucht mit den Informationen, die glücklicherweise nicht so spärlich waren, die Familienzusammenhänge wieder herzustellen, scheiterte aber daran, weil sowohl die Uroma als auch die Oma nur mit Oma betitelt werden.

    Auch Bóbó, der genau so ein Unsympath wie sein Onkel Baddi ist, machte mir das Lesen schwer.


    Aber inzwischen habe ich die Bände 1 und 2 aus dem Regal geholt und siehe da, in beiden ist, im Gegensatz zu Band 3, eine Ahnentafel enthalten. Und schon hat sich alles verständlich einordnen lassen.

    Das eine oder andere Vorkommnis aus dem vorigen Band wird hier noch einmal erzählt, so dass die Erinnerungen aufgefrischt werden. :schwitz:


    Jetzt kann ich auch sagen, wer ich bin. Ich bin Ásmundur Grettisson, genannt Mundi und ich bin mit Hermann Þórgnýsson, genannt Manni, in die USA geflogen, um meine Oma Gríma Ólína Arnkelsdóttir, genannt Gógó, zu besuchen. Diese hat 8 Kinder von einer ganzen Anzahl verschiedener Väter.

    Bóbó, der mein Halbbruder ist, sollte uns dabei helfen. Leider hat Manni ihn aufgefordert uns zu begleiten. Nicht die beste Idee.

    Nun habe wir die Oma ausfindig gemacht und sie hat uns abgeholt. Wir nächtigen bei einer Freundin von Oma, weil sie nur in einem Wohnwagen lebt.


    Derzeit stecke ich in einem Rückblick mit Schwerpunkt auf Onkel Baddi, der mit seinem Gesaufe die ganze Familie tyrannisiert.

    Der Bóbó von damals war ein ganz anderer als der jetzige. Mal sehen, wie er dazu wurde, ich hoffe doch, dass man das noch erfährt.

  • Wie sich herausstellt, kennen wir Daisy schon von früher, als sie von Oma Gógó zu uns nach Island geschickt wurde. Sie ist jetzt mit dem Schweinehirten verheiratet, der nicht der ist , für den wir ihn gehalten haben. Hier herrschen genau so verworrene Familienverhältnisse wie in Island.


    Baddi und Bóbó kommen erstaunlich gut miteinander aus. Aber Baddi ist ein wandelndes Pulverfass und der Rest ist auch mehr oder weniger durchgeknallt, da wundert es nicht, dass es ständig Probleme gibt.

    Der Umgangston ist rauh, es wird gelästert und von guten Manieren hat man auch noch nichts gehört.


    Die Erlebnisse in den USA werden unterbrochen von den Rückblicken auf die vergangenen Zeiten in Reykjavík. Dadurch erfährt man, was in der Zeit zwischen Ende des zweiten Teils und der Reise zu Oma passiert ist.


    Ganz ehrlich? Ich mag keinen von der ganzen Bande.

  • Fertig! Gut, dass das Buch nicht so dick war.


    Die Rückblicke füllen die Zeit zwischen Band 2 und Band 3 auf. So dass man am Ende über alles informiert ist. Bei einem Rückblick erfährt man, dass Manni ein Buch über Uroma Lína und Baddi geschrieben hat. Und es kann wirklich mit der eigentlichen Trilogie mithalten. ^^


    Am Ende der Geschichte machen sich Mundi und Manni wieder auf den Weg nach Island. Bóbó bleibt erst mal bei Oma Gógó und Baddi, die mal wieder umgezogen sind.


    Auf ihren Weg zurück zu Oma gab es noch manches Abenteuer. Total verrückt - sowohl die Akteure als auch die Situationen.

    Aber wie fast alle Mitglieder dieser Familie fallen sie alle wieder auf ihre Füsse. Oma drückt es in einem Satz so aus:

    Zitat

    Ich besorg mir einfach einen reichen Kerl with one foot in the grave and the other on a banana peel.