Ich verstehe nicht, warum manche Autoren partout nicht signieren wollen. Das ist doch echt schade für alle Fans, die so gerne ein Autogramm hätten.
Frankfurter Buchmesse 2024
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Zu den ältesten italienischen Autoren gehörte der hoch angesehene Erri de Luca. Er war wohl auch der witzigste. Nur ein kleines Taschenbuch gab es auf der Messe zu kaufen. In der Session ging es gar nicht um sein Buch, nein es war eine Diskussion mit einem berühmten Teilchenphysiker und so unterhielt man sich darüber, was die Menschheit ausmacht. Während der Physiker mit empirischer Methode die Welt zu erklären versuchte, lehnte das de Luca weitgehend ab, wobei es aber keinen offenen Streit auf der Bühne gab, und brachte mehr philosophisch die Dinge auf den Punkt. Dabei nie um einen Witz verlegen.
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* Werbe/Affiliate-LinksDie Bestsellerautorin Susanna Tamaro eröffnete die Messe am Mittwoch. Sie ist in Deutschland ein wenig als italienische "Paulo Coehlo" verschrien. Ich kann das nicht beurteilen, den Computer hat sie schon länger wieder rausgeworfen und sie schreibt nun alles wieder per Hand, nur so lassen sich Gedanken ordnen und dem Anschein von Perfektion, die jede Textverarbeitung erzeugt, verfällt man so nicht. Berühmt geworden ist sie mit dem Titel "Geh, wohin mein Herz dich trägt".
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Frank Schätzing. Auch er hatte mehrere Messetermine. Ich verfolgte ihn im Gespräch mit Denis Scheck auf der ARD-Bühne. Schätzing ist unglaublich eloquent und kennt sich in vielen Sachgebieten sehr gut aus. Er kann Sachverhalte sehr gut allgemeinverständlich darstellen. Anders wäre so ein Buch wie "Der Schwarm", das ich schätze, gar nicht möglich. Sein neues Buch "Helden" schreckt mich sprachlich ab, beim Verlag gibt es eine längere Leseprobe. Signiert wurde mit speziellem Ticket (kostenfrei) am Samstag. Ich habe es verfallen lassen und habe dann doch lieber den Italienern gelauscht.
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* Werbe/Affiliate-LinksEine sehr gute Bühne, der ich womöglich zu wenig Beachtung geschenkt habe, ist die "International Stage", die sich abgelegen zwischen Halle 5 und 6 befindet. Dort trat ein junger malayischer Autor auf. Tash Aw mit seinem Buch "Fremde am Pier". Eine Geschichte über sein Gesicht, die dann von seiner eigenen Familiengeschichte umrahmt wird.
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* Werbe/Affiliate-LinksAm Abend "Open books" mit freiem Eintritt für alle Bürger vor Ort. Zu Grjasnowa bin ich nicht mehr hineingekommen. Aber bei Daniela Krien war ich zugegen. Das Buch von der Shortlist hat mir auf den ersten Seiten gefallen, daher habe ich es erworben. Genauso wie Dana von Suffrin und Ruth-Maria Thomas. Kriens persönliches Familienschicksal mit der Pflege einer behinderten Tochter hat mich dann aber mehr bewegt als ihr Text. Die Sätze sind ein wenig zu gefällig und vorhersehbar. Ich werde es dennoch mal zu Ende lesen.
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Der Büchner-Preisträger Oswald Egger war am Hessenstand. Ich habe noch nie einen Text von ihm gelesen. Und nach der kurzen Lesung mit Gespräch ist mir auch klar, dass öffentliche Auftritte für seine Texte eher nicht geeignet sind. Lyrik, die genossen werden will. Der Ton passt, ob man dann aber noch was vom Inhalt mitbekommt, steht auf einem anderen Blatt. So manches Buch ist voll mit Zeichnungen, die dann auch überhand nehmen können. Gelesen wurde u.a. aus "Val di Non".
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* Werbe/Affiliate-LinksDacia Maraini, die italienische Grande Dame, hatte sich leider am Arm verletzt und konnte somit nicht anreisen.
Donatella di Pietrantonoi. Sie hat das Gegenstück zum Deutschen Buchpreis den wichtigsten italienischen Buchpreis gewonnen, den Premio Strego. Das Buch wurde nun auch im "Jungen Literarischen Quartett" besprochen.
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* Werbe/Affiliate-LinksUnd auch eine Vorschau auf die nächste Buchmesse mit Gastland Philippinen habe ich gewagt. Jose Dalisay gilt dort als berühmter Autor. "Killing in a warm place" lautet auch der Titel der deutschsprachigen Ausgabe, da "place" in vielerlei Hinsicht übersetzt werden könnte und man diese Mehrfachauslegung nicht zerstören wollte.
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Das Gespräch zwischen Schätzing und Scheck kann man in der ARDmediathek sicher nachhören - in Buchzeit ging es um sein neues (etwas umstrittenes) Werk.
Gerade geht es in SRKultur (wie sicher auch in den anderen Kultursendern), auch um die FBM - den Friedenspreis....
Ich werd' mir gleich noch ttt anschauen (ARD), da vermute ich auch noch einen Beitrag zur FBM. Mindestens.
Saviano hab' ich auch gestern in "Buchzeit" gesehen. Sehr kritische Äußerungen Italien gegenüber. Unter Meloni können sich diverse AutorInnen sicher nicht mehr wohlfühlen.
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Navid Kermani hat am ZEIT-Stand sein Reisebuch vorgestellt. Das Gespräch dreht sich um interessengeleitete Außenpolitik, die wir jedoch Entwicklungshilfe nennen. Er sieht ein Problem darin, dass Deutschland seine Interessen nicht deutlich formuliert. Die Chinesen gehen das strategisch anders an und so lernte man viel über die Fehler des Westens. Sehr klug.
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* Werbe/Affiliate-LinksDas zweite sehr kluge Sachbuch dürfte sich zum Bestseller entwickeln. Eva Illouz mit "Explosive Moderne", in der sie aus der Gefühlswelt unserer Gesellschaft Erkenntnisse ableitet. Laut Feuilleton wissenschaftlich nicht unumstritten, aber interessant zu lesen sind die Kapitel auf jeden Fall. Sie wird auch noch in mehreren deutschen Städten lesen, Heidelberg ist auch dabei.
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Unter Meloni können sich diverse AutorInnen sicher nicht mehr wohlfühlen.
Interessanterweise wurde dieser Punkt durchaus auch anders gesehen, Meloni hat sich nachweislich für freie Literatur eingesetzt. Vorgänger-Regierungen waren da durchaus rigoroser was Kritik angeht. Für mich als Deutscher schwer zu beurteilen, aber mir scheint, dass Melonis Kurs letztlich viel gefährlicher sein könnte als die bei uns hart rechts agierende AfD. Schon allein weil jede Regierungsbeteiligung ausgeschlossen wird.
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Offenbar zieht man eine positive Bilanz:
Von den Vor-Corona-Jahren ist man jedoch sehr weit entfernt. Und das merkt man an leeren Gängen und wenig Business an den Fachbesuchertagen.
Und hier noch der Link zu Schätzing:
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Ich verstehe nicht, warum manche Autoren partout nicht signieren wollen. Das ist doch echt schade für alle Fans, die so gerne ein Autogramm hätten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es manchen einfach zu viel wird. Viele Menschen, die alle was von dir wollen, die (zu) nahe kommen... nicht jede/r mag den körperlichen Kontakt. Natürlich kann man argumentieren, dass das Teil des Jobs ist. Aber ich finde, dass die Menschen diesen Teil des Jobs als zu selbstverständlich ansehen und manche auch den Eindruck haben, dass sie mit dem Kauf des Buchs auch einen Teil des Autors gekauft haben. Dementsprechend verhalten sie sich auch und nicht jeder mag das gleichermaßen.
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Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch signieren lassen kann. Ist ja doch etwas besonderes.
Was Meloni und Italien anbelangt, habe ich einer Diskussion gelauscht, wo eine Übersetzerin aus der Schweiz ein bisschen was erzählt hat. Leider habe ich die Namen vergessen, aber es war ein sehr interessantes Gespräch, in dem die Frau sagte, sie sei zuversichtlich, dass die Politik keinen zu großen Einfluss nehmen würde.
Anschließend habe ich dann noch Hasnain Kazim gelauscht, dessen neuestes Buch 'Deutschlandtour' vorgestellt wurde, unter anderen. Das Gespräch ging richtig weit zurück, und war großartig,
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Anschließend habe ich dann noch Hasnain Kazim gelauscht, dessen neuestes Buch 'Deutschlandtour' vorgestellt wurde, unter anderen. Das Gespräch ging richtig weit zurück, und war großartig,
Oh, da saßen wir dann vielleicht nur zwei Meter voneinander entfernt, wenn du beim Stern / Random House Interview warst.
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Zur Buchmesse gehört auch Elif Shafak, die am Dienstag Abend mit ihrer Rede und den Ehrengästen eröffnet wurde. Am Mittwoch Abend war sie dann in Stuttgart mit ihrem neuen Buch "Am Himmel die Flüsse". Sie hat eine unglaublich große Fangemeinde, die fast alle ein Selfie mit ihr machen wollen. Und so stand ich 1:20h allein in der Signierschlange an und hinterher kam ich aufgrund einer technischen Störung der U-Bahn kaum noch nach Hause. Es war dann 1 Uhr nachts und am nächsten Tag begann ja der vollgepackte Messe-Donnerstag.
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* Werbe/Affiliate-LinksUnd leider gab es auch eine sehr, sehr schmerzhafte Begegenheit auf der Messe. Mein Fotoalbum mit ca. 15 Signaturen ist mir am ersten Tag abhanden gekommen. Ob nun verloren oder geklaut, wird wohl ungeklärt bleiben. Verlustmeldungen bei Messe und Bahn sind aufgemacht. Da haben einige Autoren signiert, dessen Signaturen nicht so leicht wieder zu beschaffen sind. Im Augenblick kann ich mir weder "gestohlen" vorstellen, da das für Diebe nicht interessant ist, in der gleichen Tasche war meine teure Kamera. Und "verloren" kann ich auch nicht so recht glauben, da das Album recht stramm in der Tasche steckt (aber durchaus rausrutschen kann, ich wüsste nur nicht wo). Womöglich war es an der ARD-Bühne und die Putzfrau hat es am Ende im Müll entsorgt. Das tut weh.
Dennoch war es eine sehr gute Messe. Gerade der Stand der unabhängigen Verlage hat ein tolles Programm auf die Beine gestellt und so manchen unbekannten Autor präsentiert.
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Ach wie blöd, das mit dem Album
Ich drücke die Daumen, dass es wieder auftaucht.
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Oh, da saßen wir dann vielleicht nur zwei Meter voneinander entfernt, wenn du beim Stern / Random House Interview warst.
Ne, war bei DLF Kultur.
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Das mit deinem Album ist sehr traurig, thomas_b Ich hoffe, es taucht wieder auf. Bei der Veranstaltung mit Ursula Poznanski war eine Frau, der man die Brieftasche aus ihrem Rucksack geklaut hatte -- auf dem Weg zur Messe.
Danach war ich dann noch vorsichtiger mit meiner Tasche mit den Papieren und Wertsachen. War ein interessantes Gespräch mit ihr (Poznanski), und signiert hat sie auch, auch Fotos machen lassen. Ich habe verzichtet, habe eins mit ihr von vor ein paar Jahren, und im Gegensatz zu mir ist sie nicht sichtbar älter geworden. ;D
Freitag Mittag war ich dann am Stand von Xplr: Media in Bavaria, wo ich eine VR Brille ausprobiert habe. Ich war der Käfer aud Kafkas 'Die Verwandlung', und die VR war sehr beeindruckend! Man kann diese Brillen und ein Setting für ein Wochenende mieten. Habe meinem Sohn den Prospekt dagelassen, vielleicht hat er mal Lust darauf. Um die Ecke stellte Herr Setzwein sein neuestes Buch
Kafkas Reise durch die bucklige Welt vor, was sich echt interessant anhörte,