Frankfurter Buchmesse 2024

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 1.078 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vorleser.

  • Hallo,


    die Besuchsplanung der Frankfurter Buchmesse gestaltet sich ausgesprochen schwierig. Das liegt an der sehr schlechten Suche im Veranstaltungskalender. Dort sind viele Autoren nicht auffindbar, zum anderen ist das Bühnenprogramm von ARD, ZDF und 3sat nicht vollständig eingepflegt. Aber je nach Suchparameter bekommt man unterschiedliche Ergebnisse.


    Zumindest gibt es wieder eine Übersicht mit Stars

    Stars und Sternchen


    Elif Shafak sucht man vergeblich (außer Do Abend im Schauspiel), ich hörte jedoch, dass es eine Signierstunde geben soll.


    Wer hat interessante Tipps?

  • Meine Schwester und ich hatten kurzzeitig vor zur Buchmesse nach Frankfurt zu fahren. Ich war noch nie da und es wäre doch ein aufregendes Wochenende gewesen, aber auch anstrengend. Es klappt jetzt aber sowieso nicht und da es da ja auch immer seeehr voll ist, ist das auch voll okay für mich.


    Die Veranstaltungssuche finde ich aber auch kompliziert.

  • Mir ist gerade Isabel Bogdan aufgefallen in der Liste; ihre Lesung hätte ich besucht, wenn ich zur FBM fahren würde (ich hatte das Erlebnis insgesamt 3 mal - und überlasse das Messegeschehen 2024 sehr gerne den anderen ;) ) - seeeeehr wuselig, toll - aber auch anstrengend (selbst für Büchermenschen ^^ )

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Mir ist gerade Isabel Bogdan aufgefallen in der Liste;

    Mir sagt der Name auch etwas, ich glaube, sie ist in einem meiner "Frauen"-Sammelbände. Aber wenn ich so im Feuilleton schaue, dann ist sie dort gar nicht präsent. Zwei kleine Besprechungen im Perlentaucher. Was hat dir gut gefallen?

  • Mir ist gerade Isabel Bogdan aufgefallen in der Liste;

    Mir sagt der Name auch etwas, ich glaube, sie ist in einem meiner "Frauen"-Sammelbände. Aber wenn ich so im Feuilleton schaue, dann ist sie dort gar nicht präsent. Zwei kleine Besprechungen im Perlentaucher. Was hat dir gut gefallen?

    Der Pfau.

  • thomas_b


    Wie Mungo schon schrieb - "Der Pfau"; aber auch als Übersetzerin von Jane Gardam (eine meiner LieblingsautorInnen) schätze ich ihre Fähigkeiten....


    "Laufen" von ihr habe ich noch nicht gelesen; aber "Wohnverwandtschaften" liegt lesebereit hier ;) (aus diesem neuen Roman von ihr wird sie wohl vorlesen).

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich finde übrigens bei den Frankfurter Buchmessen immer die Gastländer interessant:

    Weiß jemand, wie sich hier die Wahl gestaltet und wer die Akteure sind, die ein Land auswählen?


    Dieses Jahr ist es Italien; steht bereits fest, welches Gastland 2025 ff auf der FBM sein werden?


    (Wenn es mal Irland, Schottland oder GB ist, fahre ich doch mal wieder hin, glaube ich ^^ )

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • So langsam füllt sich ja doch noch mein Buchmessekalender mit Terminen. Am ersten Tag (Mittwoch) habe ich bisher jedoch keinen einzigen Termin. Am Donnerstag und Freitag ist mein Kalender inzwischen gut gefüllt und es gibt auch einige Termine mit Autoren, die ich wohl an anderer Stelle nicht so leicht wiedertreffen dürfte. Franz Hohler (hochbetagt) und Tash Aw (angeblich bestverkaufter malaysischer Autor) gehören dazu. Den Mittwoch werde ich dann dazu nutzen, mich in Sachen Italien schlau zu machen. Da gibt es immer einen sehr schönen Bücherstand auf der Messe, bei dem man dann auch schon ab Mittwoch kaufen kann. Und meistens drucken die auch ein sehr gutes Programmheft. Dass aus Slowenien besitzt ganz viele Signaturen.

  • Hier mein (vorläufiges) Programm mit den Autoren:


    Italienische Autor:innen:

    Pierdomenico Baccalario

    Alessandro Barrico

    Paolo Cognetti

    Helena Janeczek

    Nicola Lagioia

    Erri di Luca

    Claudio Magris

    Dacia Maraini

    Donatella di Pietrantonio

    Fabio Stassi

    Susanna Tamaro


    Deutschsprachige Autor:innen:

    Omri Boehm

    Nora Bossong

    Zora del Buono

    Daniela Krien

    Oswald Egger

    Olga Grjasnowa

    Franz Hohler

    Reinhard Kaiser-Mühlecker

    Clemens Meyer

    Mithu Sanyal

    Frank Schätzing

    Adam Soboczynski

    Sasa Stanisic

    Dana von Suffrin

    Ruth-Maria Thomas

    Iris Wolff


    Andere internationale Autor:innen:

    Tash Aw

    Jose Dalisay

    Sascha Filipenko

    Eva Illouz

    Elif Shafak

  • Gestern nochmal in den Seiten der FBM und Tickets geblättert ;) (und Lesungen). Klasse finde ich, dass weniger wohlhabende Bevölkerungsschichten dann doch ein ermäßigtes Ticket (für einen Tag) erwerben können (16 Euronen); hoffe, das bleibt so!


    Samstags möcht' ich jetzt nicht unbedingt im Messetrubel sein 8| - thomas_b - du wirst vermutlich bereits ab Mittwoch vor Ort sein: Die Tage für das Fachpublikum stelle ich mir wesentlich entspannter vor ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Morgen bin ich noch mal 2h auf der Messe. Vier volle Tage (meist bis spät in den Abend) habe ich hinter mir. Die schönsten persönlichen Geschichten der Messe folgen dann. Und die etwas weniger schönen.

  • Danke, Sagota dass du mich erwähnt hast. Trotz Suche hatte ich diesen Thread vor der Buchmesse nicht gefunden.

    Ich war von Mittwoch bis Freitag da. Die Anzahl der Besucher/innen nahm von Tag zu Tag zu. Anscheinend ist jetzt ab Freitag Mittag für alle freigegeben, nicht nur für Fachbesucher/innen.

    Ich habe ein paar sehr interessante Interviews und Lesungen gehört, und mir zwei Bücher signieren lassen. Am Freitag habe ich eine Menge Geld dagelassen -- hauptsächlich für Geschenke für die Enkelkinder. :D

    Verständlicherweise sind die meisten Veranstaltungen der Verlage am Samstag und Sonntag, aber ehrlich gesagt ist es mir da zu voll, sodass ich gestern wieder nach Hause gefahren bin,

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • Vorleser

    Kann ich sehr gut verstehen, dass du mi-fr gewählt hast - gestern und heut' war es bestimmt 'proppevoll(st)' und das mag ich auch überhaupt nicht (mehr), da es so anstrengend wird dann.


    Dann konntest du an Fachbesucher-Tagen in die FBM, das ist natürlich klasse. Bin gespannt, was thomas_b uns berichtet!


    Ich hab im Radio "Die lange Nacht der Bücher" am Freitagabend gehört, das ist mir derzeit lieber (ohne Rummel um meine Person ^^ ) und bei ttt, also Titel, Thesen, Temperamente kam oder kommt sicher auch noch was zur Messe - diese Sendung seh ich immer gerne.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Dann konntest du an Fachbesucher-Tagen in die FBM, das ist natürlich klasse.

    Ja, habe wieder ein Presseticket bekommen. Interessanterweise hatte ich auf Insta gesehen dass jemand schrieb, sie habe sich für so ein Ticket beworben und es nicht bekommen. Irgendwie habe ich bislang gedacht, das bekommen eigentlich alle, die sich bewerben.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • Fangen wir hinten an: Heute war es zumindest bis 10 Uhr gähnend leer, dann füllten sich so langsam die Hallen. Es gab lange Schlangen draußen vor den Signierboxen, aber durch alle Hallen kam man gut durch. Ich bin dann mittags gegangen. Zuerst habe ich eine Kurzlesung von Franz Hohler besucht, den Schweizer Dichter und Romanautor, der den meisten durch seine Kindergedichte "Es war einmal ein Igel" bekannt sein dürfte.


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    Hohler war mit neuem Buch "Hohler & friends" vor Ort, eine Zusammenstellung von meist schon veröffentlichten Artikeln, die aufgrund unterschiedlicher Anlässe wie Tod, Geburtstag, Preisverleihung verfasst worden sind. Die Artikel wurden nicht nochmals überarbeitet. Drei davon gab es zu Gehör. Wohl pointiert und interessant zu hören (und später selber zu lesen).


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    Zur Fülle auf der Messe zitiere ich den Perlentaucher vom Samstag: In Frankfurt ist die Buchmesse weiter im Gang. An den Fachbesuchertagen herrschte dort gähnende Leere, dafür stürmte später dann das Publikum die "New Adult"-Areale, berichtet Andreas Platthaus sichtlich genervt in der FAZ. "Die Folge: gute Luft, aber schlechte Stimmung, kaum Geschäft, dafür weiter wachsende Standgebühren, immer weniger Aussteller und die Durchmischung ehedem rein literarischer Zonen mit Stofftaschenanbietern, Imageständen von Bundesländern oder Repräsentanzen religiöser Eiferer. Die Messe schafft sich selbst ab oder will zum Jahrmarkt mutieren. Aber mutmaßlich hat sie gar kein Konzept."


    Am Samstag war es dann so voll, dass es sich nicht wirklich empfahl, die Halle groß zu wechseln. Ich musste daher einiges auslassen und habe mich auf die italienischen Autoren im Gastland-Pavillon konzentriert. So gelungen der im letzten Jahr von Slowenien auch war, hat Italien da keinen guten Architekten gewählt. Alles komplett abgedunkelt, dabei sollte die Mitte der Halle, mit römischen Säulen (naja, es war eher ein grausamer Mix verschiedener Epochen) umgeben, einen öffentlichen Platz darstellen, auf dem man sich austauscht. Nur tauscht man sich ja üblicherweise tagsüber aus und man hätte da doch Tageslicht gebraucht. Um diesen Platz herum gab es kleinere Ausstellungsräume, übrigens nur ein einziger nicht allzu großer Raum mit Büchern. Und wenn es in der FAS von heute nicht noch gestanden hätte, dann hätte ich die Original-Stücke (!) aus Pompeji vermutlich ausgelassen. So gab es dort zweitausend Jahre alte Geschichte zu bestaunen, aber die FAS fragt sich heute, was das noch mit Literatur zu tun hat.


    Ja, die Italiener. Sie waren schwierig und sind zumindest dann, wenn man eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, schnell von der Bühne gestürmt. Claudio Magris und Alessandro Baricco - "no signatures" hieß es dann von der Dame, die uns Sammlern die schlechte Botschaft vor der Künstlergarderobe überbringen musste. Sie machte selber dabei einen sehr unglücklichen Eindruck. So erklärten wir ihr, dass wir extra für diese Schriftsteller angereist seien, viel Geld wurde auch für die Anreise der Schriftsteller in die Hand genommen und dann haben sie keine 15 Minuten Zeit für ein paar Signaturen. Bei Magris blieben wir hartnäckig, es standen nur drei Unverwegene vor der Garderobe und wir durften dann ein paar Bücher reinreichen, die wir signiert zurückbekamen. Kontakt zum Autor war nicht mehr möglich. Baricco war noch schwieriger und er signierte dann zumindest ein Buch, welches ich ihm direkt unter die Nase gehalten habe. Es ist einfach schade, selbst wenn man "fragile" and "tired" ist.


    Magris merkte man auf der Bühne sein hohes Alter durchaus an, las dann aber überraschend frisch ohne Pause 20 Minuten auf Italienisch aus seinem letzten Buch "Gekrümmte Zeit in Krems".


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    So eine Buchmesse verlangt eigentlich eine jahrelange Vorbereitung. Zumindest als Sammler von Erstausgaben. Von einigen Autoren konnte ich keine Erstausgabe mehr auftreiben. Aber zumindest habe ich mit einer Bekannten das Feuilleton durchsucht. Fündig geworden sind wir zum Beispiel bei der Hessenschau, die sieben Bücher, davon sechs belletristische Titel empfiehlt:


    7 Autoren aus Italien


    Es ist mir gelungen alle sechs literarischen Titel signieren zu lassen. Savione war von der ital. Delegation gar nicht eingeladen, so dass der Hanser-Verlag seine Reisekosten übernommen hat. Dies wurde auf der Messe zahlreich thematisiert, auch ein wenig skandalisiert.


    https://www.hessenschau.de/tv-sendung/buchmesse--gastland-italien-ist-gespalten,video-202948.html


    Es gab im Vorfeld einen offenen Brief, dem sich zahlreiche Autoren anschlossen. In Diskussionsrunden beteiligten sich auch namhafte deutsche Schriftsteller:innen wie Katja Lange-Müller, die zugleich mit neuem Buch vor Ort war.


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    Zurück zu Savione. Erstauflage habe ich im Frühjahr bemerkt, aber ich "Dummie" habe sie dann doch nicht erworben, nun ja, nicht so tragisch. Er hatte zahlreiche Termine am Freitag und Samstag. Aber bereits am Freitag gab es eine riesige Menschentraube vor dem PEN-Stand, auf dem er sich mit Yücel unterhielt. Da ich da ohnehin nichts gehört hätte, stellte ich mich in den Gang abseits der Traube und hoffte, dass er von dieser Seite auf den Stand zuging. So genau wusste ich aber auch nicht, wie er aussah, Fotos können täuschen. Und dann war er da, umgeben von drei Personenschützern. Er war mir schon drei Meter entwischt, bevor er aufgrund der Menschen stehen bleiben musste. Ich stürmte auf ihn zu und tippte ihn von hinten mit dem Finger auf die Schulter, immer mit der Gefahr verbunden, dass sich gleich die Personenschützer auf mich stürzen würden. Aber nein, er drehte sich um und wie es der Zufall wollte, stand im Stand der Gegenseite ein Tisch, den er dann zum Signieren meines Buches nutzte. Glück muss man haben.


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    Der verrückteste Titel, den ich signiert erwarb (aufgrund eines Paralleltermins konnte ich den Autor leider nicht live besuchen), lautete "Die Eisenbahnen Mexikos" von Gian Marco Griffi, ein 800 Seiten Wälzer, ein italienischer "Clemens Meyer". Aus dem Inhalt (Zitat Amazon): Italienische Sozialrepublik, 1944: Aus den höchsten nationalsozialistischen Kreisen in Berlin erreicht den Unteroffizier Cesco Magetti der Befehl, einen vollständigen Plan des mexikanischen Eisenbahnnetzes zu erstellen. Eine in den Tiefen des Landes versteckte Wunderwaffe soll dem Reich den Endsieg bescheren.


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    Das schönste Cover stammt von Paolo Cognetti "Unten im Tal". Ein gut aussehender (auf jeden Fall besser als auf den Internetfotos) Mittvierziger mit viel Charme. Also die Italiener können doch "freundlich". Die junge Frau neben mir bekam fast einen Herzinfakt als sie ihn nur erblickte. Sie erklärte mir, dass sie ihn über alles schätze.


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    Überhaupt muss ich mal das Format erklären: Die meisten Autoren hatten leider nur einen einzigen Auftritt, nur einige wenige waren dann auch an anderen Ständen oder hatten im Italienpavillon mehrere Runden. Mit 50 Minuten waren diese Runden sehr lang angesetzt, ich hätte mir das doch etwas kürzer gewünscht. Die Simultanübersetzer leisteten gute Arbeit, aber so hörte man 50 Minuten lang die gleiche Stimme im Kopfhörer (manchmal gab es nach 20 Minuten einen Wechsel des Sprechers), egal wer gerade auf italienisch sprach. Und die beiden Räume für diese Runden waren an den Fachbesuchertagen gerade so ausreichend, am Samstag waren sie definitiv zu klein. Das hätte man besser lösen können.


    Fortsetzung folgt.

    2 Mal editiert, zuletzt von thomas_b ()