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Weihnachten steht vor der Tür
Für Lokalreporter Frederik Loebell stellt das allerdings vor ein ernstes Problem. Er muss für die Damen und Herren der Altersresidenz Lordmarschallhaus, in der auch er jetzt gezwungenermaßen in einem Kammerl logiert, Weihnachtsplätzchen backen. Und er soll seiner Mutter, seiner Freundin Fleur und seinem neues Zuhause einen Weihnachtsbaum organisieren. Als er zusammen mit den beiden Damen und seinem Dackel Wilhelm in der Tannenbaumplantage „Weihnachtswald“ der Familie Pläschke ihre drei Bäume holen will, trifft er nicht nur auf Kommissarin Edda Kleist und ihren Kollegen Jan Winter, die ebenfalls auf Weihnachtsbaumklau sind. Als er die Bäume einnetzen will, steckt in der Netzmaschine schon einer drin. Aber kein Tannenbaum, sondern eine Leiche.
Ob da wirklich die Weihnachtsbaummafia aus dem Ostblock dahinter steckt, wie seine Mutter vermutet?
Autor Andreas K. Buchholz hat mich mit seinem bildhaften und leicht zu lesenden Erzählstil sofort in die Geschichte hinein gezogen. Es macht richtig Laune, Loebell mit Dackel Wilhelm, der überall dabei ist und seiner Spürnase alle Ehre macht, und seinen Mitstreitern durch die Geschichte zu folgen.
Einige der Menschen, denen ich hier begegne, habe ich vor kurzem erst im Neuen Palais in Potsdam kennengelernt und mich gefreut, sie hier wieder zu treffen. Als erstes natürlich Frederik Loebell mit seinem zuckenden Augenlid, der hier immer wieder für alles verantwortlich gemacht wird, was er stoisch über sich ergehen lässt, mit seinem süßen Zwergdackel Wilhelm. Dann seine Freundin Fleur, die gleichzeitig die Schwester von Kommissarin Edda Kleist ist. Und seine Mutter Maria, hier mal ohne Haferbrei. Auch der Albtraum eines jedes Kollegen Kay Kickmann von den Potsdamer Stadtnachrichten und Chefredakteur Winfried Gallig, den ich auch nicht sympathischer finde und die hier beide etwas größere Rollen spielen, sind wieder mit von der Partie. Genau so wie Loebells Tante Katharina und Graf Anton aus der Altersresidenz Lordmarschallhaus. Dazu die vielen Neuen, die ich hier erst kennenlerne und die alle zu dieser humorvollen Cosy-Crime-Geschichte beitragen. Alle finde ich hier so gut getroffen. Jeder hat so seine Eigenheiten und besticht durch seine eigene manchmal nicht ganz einfache Persönlichkeit.
Aber es ist nicht nur dieser Mordfall, der Loebell, seinem Team und Edda Keists Mannschaft zu schaffen macht. Edda bekommt den total unfähigen Kollegen Hansi Brummsmann vor die Nase gesetzt. In Hagemanns Tannenschonung fehlen plötzlich 50 Tannen, was die vorweihnachtliche Gerüchteküche brodeln lässt. Dann ist da auch noch der unbekannte Anrufer mit der Nachricht „Folge dem Kennzeichen“. Welche Rolle eine weiße Tischdecke bei der Tätersuche spielt, wird jetzt nicht verraten. Das werdet ihr beim lesen dieses humorvollen und trotzdem spannenden Krimis selbst schnell herausfinden.
Wie schon beim Vorgängerband gefällt mir neben dem zuckersüßen Cover auf dem Wilhelm in weihnachtlichem Ambiente zu sehen ist, dass jeder Tag mit einem kleinen schwarzen Dackel eingeleitet wird. Solche Kleinigkeiten machen für mich den Charme eines Buches mit aus und geben diesem einen hohen Wiedererkennungswert.
„Tannenmord im Weihnachtswald“ – ein Krimi mit ganz viel weihnachtlichem Flair, mit viel Situationskomik, mit interessanten Protagonisten und Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Ein empfehlenswerter 3. Bd. der Cosy-Krimi-Reihe „Morden ohne Sorgen“, der mich sehr gut unterhalten hat.