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Roy Jacobsens Roman "Die Unsichtbaren" ist der erste Teil einer unter demselben Titel erschienenen Trilogie, von der ich den ersten Teil aber separat gelesen habe. Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie, die im Norden von Norwegen auf der einsam gelegenen Insel lebt und wirtschaftet. Dieses Leben in einfachen Verhältnissen und mit den harten Bedingungen der den Hof umgebenden Natur wird vom Autor in einer sehr schlichten Sprache, die die karge Landschaft zu spiegeln scheint, geschildert.
Die zentrale Figur des Romans ist Ingrid, die Tochter von Hans und Maria, deren Werdegang von der kleinen Insel kommend, über die Schule auf der nächstgrößeren Insel geschildert wird, hin zu einer Stellung als Dienstmädchen, die ihr unerwartet die Verantwortung für zwei elternlose Kinder einbringt, die schließlich die Familie auf Barroy vergrößern.
Es handelt sich eindeutig um einen historischen Roman, an vielen Stellen wird deutlich, dass die Moderne auf den nordnorwegischen Inseln noch nicht wirklich Einzug gehalten hat. Durch den sich anschließenden zweiten Teil, dessen Handlung während des Zweiten Weltkriegs beginnt und der einen Rückblick auf die ausgehenden 1930er Jahre bietet, kann man erschließen, dass sich die Handlung in den 1920er und 1930er Jahren ereignet. Vieles erscheint aber sehr zeitlos, wozu auch die schnörkellose und einfache Sprache des Autors beiträgt.
Auch wenn das Romangeschehen zunächst etwas handlungsarm erscheint, steckt jede Menge Dramatik in diesem Buch, ich habe die Geschichte gespannt verfolgt, und werde den zweiten Band direkt anschließend lesen, nicht nur, weil ich den für den diesjährigen SLW angemeldet habe, sondern weil es mich interessiert, wie Ingrids Geschichte weitergeht.