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Mario Conde hadert mit sich und der Welt. Sein sechzigster Geburtstag steht kurz bevor, ist er wirklich schon ein alter Mann, was ist aus seinen Zielen geworden, er hat immer noch kein Buch geschrieben und der Handel mit alten Büchern, mit dem er sich die letzten Jahre seinen Lebensunterhalt verdient hat, läuft immer schlechter.
Ein ehemaliger Schulkamerad meldet sich bei ihm, der ist offensichtlich zu Geld gekommen und außerdem tatsächlich schwul, was ihm damals die Zukunft verhagelt hat. Ihm wurde die Wohnung ausgeraubt, doch was er wirklich wiederhaben will ist eine wundertätige Madonnenstatue. Die Geschichte der Statue, wie sie über die Jahrhunderte aus dem Heiligen Land über Spanien bis nach Kuba gelangte erfahren wir in Zwischengeschichten. (Das hätte es für mich nicht in diesem Ausmaß gebraucht.)
Mario macht sich auf die Suche und stolpert schon bald über die erste Leiche und muss auch ansonsten sein Bild der Welt neu justieren: Havanna ist nicht mehr wie früher, es gibt so viel mehr Armut und keine Hoffnung mehr auf eine „ordentliche Zukunft“, so etwas wie Wohlstand gibt es wohl nur für Betrüger und Diebe. Alle anderen sind abhängig von Verwandten im Ausland…
Die Grundstimmung ist ziemlich nostalgisch und hoffnungslos, es gibt ein wenig Glück im Kleinen, aber immer nur für einen Moment, der Rest des Lebens ist von Verlusten geprägt. Wie immer dient der Krimi zu einem großen Teil dazu, die kubanische Lebenswelt zu zeigen und wie immer ist Padura das gut gelungen.
Der nächste Band ist schon erschienen, ich würde ihn mir etwas positiver wünschen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn auch so war dieser Band wieder sehr lesenswert.