Annabel Abbs - Frieda

  • Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link

    Frieda von Richthofen ist vom Namen her nur wenigen bekannt, aber man findet Spuren von ihr in vielen Romanen von D.H. Lawrence. Für ihn hat sie ihre Familie verlassen, was Anfang des 20. Jahrhunderts ein Skandal war, und gesellschaftliche Ächtung und den Verlust ihrer Kinder bedeutete, Annabel Abbs erzählt die Geschichte einer Frau, die sich aus den falschen Motiven in eine Ehe stürzte, in der sie nicht glücklich war. Die von ihren Schwestern ein Leben gezeigt bekam, das das genaue Gegenteil von ihrem war und die alles aufgegeben hat für die vermeintlich große Liebe.


    Es beginnt mit einem Besuch ihrer Schwester Nusch. Sie zeigt deutlich, was sie von Friedas Leben hält: das Haus ist klein und unordentlich, die Schwester hat sich von einem strahlenden jungen Mädchen in eine Matrone verwandelt und ihr Mann ist meilenweit von dem entfernt, was sich die Familie als passenden Ehemann für eine von Richthofen vorgestellt hat. Sie will, dass Frieda sie in Deutschland besucht um ihr Leben kennen zu lernen. Aber als Frieda sie besucht und in dieses Leben eintaucht, ist ihr das auch nicht recht. Denn Frieda bewegt sich in der Szene der Münchener Künstler und der freien Liebe sicherer, als es ihre Schwestern jemals getan haben.


    Frieda ist eine interessante Frau, aber das Buch wird ihr meiner Meinung nach nicht gerecht. Annabel Abbs erzählt ihre Geschichte, aber sie kratzt nur ein wenig an der Oberfläche. Egal, ob es um die Ehe mit Ernest Weekely oder ihre Beziehungen in Deutschland, ich hatte immer das Gefühl, als ob mir etwas fehlen würde. Genauso ist es mit ihrer Beziehung zu D.H. Lawrence: immer wieder gab es Lücken in der Erzählung. Trotzdem konnte ich einen guten Eindruck gewinnen: die Beziehung war schwierig. Lawrence setzte Frieda unter Druck, er wollte sie für sich alleine haben. Die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern konnte er nicht verstehen und war darauf eifersüchtig. Für ihn waren Friedas Kinder nur etwas, das zwischen ihm und seiner großen Liebe stand und er tat alles, damit sie sie aufgab und nur für ihn da war. Anfangs war es sicher Liebe, aber mehr und mehr wurden gegenseitige Abhängigkeit und Vorwürfe daraus.


    Es gibt über Frieda viel zu erzählen, deshalb hätten dem Buch ein paar Seiten mehr gutgetan. Aber so ist die Autorin für meinen Geschmack zu wenig in die Tiefe gegangen und für mich zu Vieles offen gelassen.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.