Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Ich bin vor Jahren auf die Tagebücher von Michael Palin aufmerksam geworden, als ich ein Interview auf BBC zur Veröffentlichung der ersten Tagebücher gehört habe. Die Tagebücher von 1999 bis 2009 schließen diesen Kreis. 2004 wurde aus den ersten Überlegungen, die eigenen Tagebücher zu veröffentlichen, eine konkrete Idee, die wenige Jahre später in die Tat umgesetzt wurde.
Für mich war die Lektüre die Reise in eine nicht so ferne Vergangenheit und ich konnte mich an vieles, von dem Michael Palin schrieb, gut erinnern: Waffenruhe in Nordirland, die Ermordung der englischen Journalistin Jill Dando, das Bergbahnunglück von Kaprun, die Anschläge vom 11. September oder der verheerende Tsunami... das waren nur einige der Dinge, die die Welt bewegten.
Für Michael Palin ging es um andere Dinge: sein Sohn wurde beim Klettern vermisst (und tauchte glücklicherweise kurz darauf wieder auf), das letzte der drei Kinder zieht aus, der 60. Geburtstag, das erste Enkelkind... bei den Erinnerungen an diese Ereignisse wirkt er wie ein ganz normaler Mann und nicht wie der Star, der er auch ist. Ich habe nie den Eindruck, dass er sich wirklich als ein Star sieht. Er hat Glück gehabt und hat es immer noch. Dass ihn die Leute auf der Straße erkennen, gehört eben dazu. Jedes Jahr im Januar bringt er seinen Sperrmüll selbst weg, geht zum kleinen Friseurladen um die Ecke und liebt es, durch London zu laufen.
Die Zeit, über den sich die Tagebücher erstrecken, ist auch die Zeit, in der Michael Palin die meiste Zeit auf Reisen ist. Ich habe alle seine Reiseberichte gelesen und fand es spannend, über die Entstehung dieser Bücher zu lesen. Mir war nie wirklich bewusst, wie viel Planung es im Vorfeld gibt und wie viele Projekte verworfen werden, bis eine Reise wirklich zustande kommt. Und auch wenn er sich immer mehr bewusst wird, dass auch ein Michael Palin älter wird, denkt er noch lange nicht daran, seine Reisen aufzugeben. Ich hoffe, dass er genauso wenig daran denkt, seine Tagebücher aufzugeben.