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Für Julia ist es ein etwas trauriger Advent. Alle drei Töchter sind aus dem Haus, und inzwischen ist auch klar, dass keine von ihnen zu Heiligabend nach Hause kommen wird, nicht einmal Emily, die in Berlin lebt und die Reise ursprünglich hatte machen wollen, sich nun aber entschlossen hat, in ihrer WG zu bleiben (und dort gerade nicht Weihnachten zu feiern, weil ihre Mitbewohner das alle mega spießig finden). Da vergeht ihr die Lust aufs Feiern komplett, während Ehemann Frank darauf besteht, trotzdem alles wie immer zu machen, von der Gans bis zur Deko.
Charlotte, die älteste Tochter, verbringt ihrerseits ihr erstes Weihnachtsfest in den USA, wo sie mit ihrem Mann und dem wenige Monate alten Söhnchen nun lebt. Dessen Familie dreht für deutsche Begriffe komplett ab und installiert eine riesige blinkende, leuchtende und dudelnde Weihnachtslandschaft in Haus und Garten, und es wimmelt vor Verwandten, die zum Feiern kommen. Dabei wünscht sich Charlotte eigentlich nur mal ein paar ruhige Minuten für sich. Und Schlaf!
Anne, die Mittlere, ist gerade dabei, in London erfolgreich die Karriereleiter hochzuklettern und plant Weihnachten mit ihrem Freund, ja sie hofft sogar, dass ein Ring unterm Baum liegen könnte. Aber Jason hat andere Pläne, und auch bei Emily läuft es nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Das alles führt dazu, dass Julia und Frank kurzentschlossen sämtliche Traditionen über Bord werfen beschließen, an jedem der drei Weihnachtstage eine ihrer Töchter zu besuchen. Trotz Franks Flugangst und der bereits gekauften Gans und und mit der über 80 Jahre alten, aber sehr tatendurstigen Elisabeth, Franks Mutter, im Schlepptau, die froh ist, dem ewiggleichen Weihnachtsliedersingen im Seniorenheim entronnen zu sein.
"Schiefer die Socken nie hingen" ist ein sehr unterhaltsamer Weihnachts-Familien-Klamauk, der sich bestimmt auch als Filmkomödie gut machen würde. Natürlich ist das alles ziemlich überdreht und die Figuren überzeichnet, aber nicht so sehr, dass es vollkommen unglaubwürdig wird. So einige Typen kommen einem beim Lesen auch durchaus bekannt vor: die unorganisierte Chaotin, die Perfektionistin, der Weihnachtstraditionalist, die Tante, die blöd daherredet, wenn sie einen im Tee hat oder die Dekofreaks aus der stromfressenden Weihnachtshölle. Und zwischen all den Gags und dem Chaos gibt es auch ein bisschen Gefühl und eine Handvoll Lebensweisheiten.
Kurz, es hat alles, was ein lustig-kuscheliges Weihnachtsbuch braucht und ist dabei weder zu kitschig noch zu albern für meinen Geschmack.