Lenz Koppelstätter - Ein Schimmern am Berg

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  • Marmor und Marillen

    Ein Schimmern im Berg, Kriminalroman von Lenz Koppelstätter, ‎ Kiepenheuer & Witsch eBook.
    Commissario Grauner ermittelt zwischen Marmor und Marillen, parallel dazu in New York Saltapepe und Tappeiner.
    Im Marmorbruch von Laas wird eine, von einer Marmorschneidemaschine, zerstückelte Leiche entdeckt. Es handelt sich um die ortsansässige Bildhauerin. Einen Teil der Ermittlercrew verschlägt es in diesem Teil nach New York, deshalb ist Grauner auf die Mithilfe von Staatsanwalt Belli angewiesen. Marmor, vergiftete Marillen und die Mafia es ist rasant spannend.
    Auch noch nach dem 10. Band bin ich von Koppelstätters Südtirolkrimis begeistert. Schon im Prolog setzt die Handlung mit der grausigen Auffinde-Situation ein, die Spannung bleibt auf hohem Niveau und endet in einem nervenzerreißenden Finale. Doch ein Versprechen für weitere packende Romane steht schon im Epilog. Das Spiel wird weitergehen. Dazwischen reichlich Wendungen und falsche Fährten und erst ganz am Ende habe ich die Auflösung zusammen mit den Ermittlern erfahren.
    Im vorliegenden Band teilt sich das Ermittlerteam, denn die Geschichte betreffend den Marmor und der Bildhauerei ziehen Kreise bis in die Staaten. Da bieten sich Tappeiner und Saltapepe, die Urlaub in den USA machen, für Ermittlungen über dem Atlantik geradezu an. Dieser Handlungsstrang war noch brisanter als der in Südtirol. Ich konnte mich in die Angst von Saltapepe direkt hineinfühlen, auch das italienische Ambiente in New York habe ich genossen. Der Ermittlungszeitraum zieht sich vom 4. Bis zum 7 August. Kurze Kapitel abwechselnd in den Handlungssträngen befeuern die Lesegeschwindigkeit, da sie oft an den spannendsten Punkten wechseln. Italienische Phrasen, besonders Grauners Flüche, ebenfalls die schlagfertigen Dialoge machen die Geschichte lebendig. Ohne Übersetzung trotzdem verständlich. Ein flüssiger und bildhafter Schreibstil zeichnet Koppelstätters Romane aus. Gerne genieße ich die Südtirol Krimis, das Setting ist mir aus diversen Urlauben bekannt, bzw. macht Lust, beim nächsten Aufenthalt, die Orte zu besuchen.
    Saltapepe ist immer wieder für Überraschungen gut, diese Figur hat sich im Laufe der Bände enorm weiterentwickelt. Tappeiner ist diesmal nicht so in den Vordergrund getreten. Grauner der schrullige Commissario, der seine Kühe und seine Familie gleichermaßen liebt, hat auch diesmal private Probleme, das macht ihn überaus menschlich und sympathisch. Trotzdem löst er den Fall auf bekannt souveräne Art. Diesmal im Beisein seines nicht so von ihm geschätzten Staatsanwalt Belli. Die Zusammenarbeit der beiden hat mich immer wieder schmunzeln lassen. Mir gefällt, dass sich der Autor immer wieder etwas Neues einfallen lässt, gut gemacht.
    Auch Belli hat mich im Band 10 überrascht, er wirkte geradezu menschlich auf mich. Die Probleme der Menschen in Südtirol sind wieder einmal aus einer anderen Sicht zur Sprache gekommen. Das dies dem gebürtigen Südtiroler Autor am Herzen liegt merkt man in jeder Folge.
    Ganz vorne befindet sich wieder eine Karte vom Gebiet der Marmorberge bei Laas im Vinschgau. Wer sich die Karte in Farbe und zoombar am Computer ansehen möchte, für den ist ein Link angegeben.
    Ich fand den 10. Band der Südtirolkrimi-Serie ganz besonders unterhaltsam und spannend. Deshalb hatte ich auch kaum Gelegenheit den Reader aus der Hand zu legen, bis der letzte Satz gelesen war. Koppelstätter steigert sich immer mehr und die Krimis werden für mich von Band zu Band aufregender. Eine Verheißung auf Fortsetzung ist gegeben, darauf freue ich mich schon.
    Ein Muss für Grauner-Fans, doch auch ohne Vorwissen kann dieser Band gelesen werden, allerdings wäre es schade die Entwicklung der Figuren nicht von Beginn an zu verfolgen.


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  • Während Saltapepe und Silvia Tappeiner ihren ersten gemeinsamen Urlaub in den USA verbringen, gibt es für Commissario Grauner keine Ruhe. Er muss im Mordfall einer Bildhauerin ermitteln, die im Marmorsteinbruch vom Vinschgau aufgefunden wurde. Ist sie ein Opfer der Streitereien vom dem Besitzer des Steinbruchs und den Marillenbauern geworden. Zwischen den Parteien herrscht seit Jahren ein erbitterter Kampf um das Land und darüber, ob noch weiter Obst angebaut oder Marmor abgebaut wird.


    Auch wenn der Streit zwischen den Bauern und dem Besitzer des Steinbruchs manchmal fast schon komisch wirkt, ist er es nicht. Die Bauern wollen das Land behalten, auf dem sie schon seit Jahrhunderten Marillen anbauen, aber der Steinbruch bedeutet für die Menschen in der Region ein gesichertes Einkommen und der Besitzer ist nicht nur Arbeitgeber, sondern bringt sich auch in die Belange der Gemeinde ein. Aber der Steinbruch bringt nicht nur Gutes, die Arbeit mit dem feinen Marmorstaub zerstört die Gesundheit der Männer, die im Steinbruch arbeiten.


    Ohne Saltapepe und Tappeiner müssen Commissario Grauner und Staatsanwalt Belli miteinander auskommen. Zu ihrer eigenen Überraschung klappt es besser als gedacht. Auch wenn sie sich immer noch an den Marotten des jeweils anderen stören, reden sie jetzt doch auf Augenhöhe miteinander uns stellen fest, dass sie besser miteinander auskommen als erwartet.


    Dafür gibt es in Grauners Privatleben Spannungen. Ausgerechnet jetzt, wo er bald seinen Ruhestand genießen könnte, hat seine Alma andere Pläne. Manchmal kommt es ihm so vor, als ob er seine Frau nicht mehr kennen würde. Ohne den Halt in seinem Leben, den ihm Alma gibt, fühlt Grauner sich, als ob die Hälfte von ihm fehlen würde.


    Der zweite Teil der Handlung spielt in den USA, wohin eine der Spuren in dem Mordfall führt. Saltapepe und Tappeiner übernehmen, aber die Aufgabe ist größer, als die beiden überschauen können. Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieser Ausflug gefällt. Dass in den USA ermittelt wird, passt zur Entwicklung der Handlung. Aber ich finde nicht, dass er nötig gewesen ist, weil die Ereignisse in der Vinschgau für mich ein kompletter Krimi waren. Aber am Ende verbinden sich die beiden Handlungsstränge und lassen sogar Spekulationen für weitere Fälle zu.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.