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Tender Bar kam aufgrund einiger begeisterter Stimmen aus dem Forum bereits 2008 zu mir, also relativ kurz nach dem Erscheinen. Irgendwas hat mich seitdem immer davon abgehalten, es zu lesen - keine Ruhe für englische Lektüre oder keine Lust auf etwas Autobiografisches oder interessanter erscheinende Bücher.
Dabei ist Tender Bar eines dieser Bücher, die sofort eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, auch wenn gerade nicht alles “Friede, Freude, Eierkuchen” ist. Moehringer schreibt sehr angenehm und hat ein Talent, mich mitzunehmen. Er nimmt seine Mitmenschen wahr und beschreibt sie sehr pointiert und vor allem zugewandt. Egal ob es sich um kleine Marotten oder um große Verfehlungen handelt, er beschreibt die Situation und die Wirkung auf ihn, ohne zu verurteilen. Und das ist gerade sehr erfrischend.
Das einzige, was mich anfangs störte, ist die Glorifizierung der Barkultur. Im Prolog liefert Moehringer etwas Kontext und beschreibt die Gegend und Zeit, in der er aufgewachsen ist, und welche Bedeutung Bars und Eckkneipen einnahmen. Das war mir etwas zu viel Überhöhung, denn es gab sicherlich auch Schattenseiten. Am Anfang seiner Geschichte taucht die Bar nur am Rande seiner kindlichen Wahrnehmung auf, da passt es wunderbar. Es dauert gut fünfzig Seiten, bis der junge JR die Bar überhaupt betreten darf. Ich bin gespannt, wie es nun weitergeht, nachdem der Mythos realer geworden ist.