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Die Biologin Inti Flynn will in den schottischen Highlands die Wölfe wieder ansiedeln. Sie weiß, dass sie sich mit diesem Projekt die Bewohner keine Freunde machen wird. Die Menschen haben Angst vor dem Wolf. Sie sind voller Vorurteile und fürchten um das Leben ihrer Tiere. Inti muss viel Überzeugungsarbeit leisten, damit die Menschen aufgeschlossener den Wölfen gegenüber werden. Anfangs scheint alles gut zu gehen, aber als die ersten Tiere gerissen werden, kippt die Stimmung wieder.
Inti kommt nicht alleine. Außer den Wolfsrudeln kommt auch ihre Zwillingsschwester Aggie mit. Die beiden haben eine sehr enge Bindung, aber das ist nicht alles. Etwas ist in der Vergangenheit vorgefallen, das das Verhältnis der Schwestern verändert hat. Darüber lässt die Autorin ihre Leser lange im Dunkeln. Sie deutet nur an, dass Aggie damals etwas zugestoßen ist und dass sie seitdem nicht mehr redet, aber mehr erfährt man lange Zeit nicht.
Der Teil über die Wiederansiedlung der Wölfe hat mir gut gefallen. Die Autorin betrachtet das Thema aus den verschiedenen Gesichtspunkten: die Farmer haben Angst um ihre Tiere und damit um ihren Lebensunterhalt. Die Besitzer der Jagdlodges fürchten, dass die Wölfe das Wild reißen und die Gegend unattraktiv für die Jagd machen. Inti und ihre Kollegen sind glauben an ihre Sache, aber sie sehen nur ihre Seite und sehen noch nicht, was ihr Projekt für die Anwohner bedeutet.
Was Intis sonstiges Leben betrifft, bin ich zweigeteilt. Ich fand die Beziehung zwischen ihr und ihrer Schwester manchmal schwierig zu lesen. Stellenweise war ich mir nicht sicher, ob die beiden noch aus echter Zuneigung zusammenleben, oder ob das gemeinsam Erlebte sie zusammenhält. Im Umgang mit den Menschen in ihrer nächsten Umgebung verhält sie sich unbeholfen und es dauert lange, bis sie erste Freundschaften schließt. Aber je mehr passiert, das ihre Wölfe gefährdet, desto öfter reagiert sie nicht wie eine Beobachterin. Ich habe den Eindruck bekommen, dass sie ihr Glück vom Schicksal der Tiere abhängig macht. Je mehr Konflikte es zwischen Mensch und Tier gibt, desto mehr spitzt sich die Handlung zu. Das Ende war mir persönlich zu viel, auch wenn es zu den Charakteren gepasst hat.