Ihre Heimat ist geprägt vom ständigen Wind, der über die Landschaft fegt und das Leben zum Existenzkampf macht. Gemeinsam bilden sie die Horde, die den Ursprung des Windes finden soll - und bestenfalls auch einen Weg, um den Wind zu beenden. Vor ihnen gab es bereits 33 Horden, die gescheitert sind.
Golgoth, der Anführer, treibt die Horde an, auch wenn dies zu Reibereien führt. Er will den Äußersten Beginn, die Quelle der Winde, um jeden Preis finden. Sov, der Schreiber, soll ihre Erlebnisse und Erfahrungen für die folgenden Horden festhalten, damit diese davon profitieren können. Doch seine Rolle geht über die des Chronisten hinaus, wie sich mehr und mehr zeigt. Prinz Pietro hält die Horde zusammen und er ist somit der tatsächliche Anführer. Er kennt die persönlichen Herausforderungen und Bedürfnisse und weiß, dass nur die gesamte Gruppe erfolgreich sein kann.
Jedes Mitglied der Horde ist wichtig für den Erfolg der Mission und wird individuell charakterisiert. Sowohl optisch als auch persönlich lassen sich alle Protagonisten gut auseinanderhalten. Das Äußere spiegelt dabei die Aufgabe und den Charakter ein Stück weit wider, ohne dass es eine Karikatur wird. Auch wenn es etwas dauert, sie kennenzulernen, denn da man unmittelbar in die Handlung eintaucht, bleibt dafür zuerst wenig Zeit.
Die fremde Welt ist fantasievoll und detailverliebt dargestellt und bietet einiges zu entdecken, wobei die Aufteilung der Panel den Anforderungen der Situation folgt. Fasziniert bin ich von der Darstellung der Winde, die tatsächlich unterschiedliche Ausprägungen haben. Die Farben sind größtenteils erdig und naturnah, nachts eher grau-blau.
Die Figuren sind gut unterscheidbar und haben eine realistische Mimik und Gestik. Hin und wieder, wenn sich die Ereignisse überschlagen, hatte ich Schwierigkeiten der Handlung zu folgen, doch ein zweiter Blick hat in der Regel geholfen.
Der erste Band enthält ein Vorwort von Alain Damasio, auf dessen Roman die Graphic Novels basieren. Damasio richtet sich sehr stark an Leser, die sein Buch kennen und sich davon lösen sollen, um die Version von Henninot vollständig auf sich wirken zu lassen. Zum Glück war das bei mir nicht notwendig, ich bin unvoreingenommen in Die Horde des Windes gestartet. Der Roman wurde übrigens erst 2024 aus dem Französischen übersetzt, obwohl er bereits 2006 erschienen ist - und gefeiert wurde. Ehrlich gesagt reizt mich die Vorlage allerdings nicht, nachdem ich das Vorwort des Autors gelesen habe.
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Die Adaption umfasst bisher drei Bände und ist noch nicht abgeschlossen. Es ist unklar, wie viele Bände erscheinen werden.