Chloe Dalton - Hase und ich

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juva.


  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Es ist Liebe auf den ersten Blick und gleichzeitig die Angst vor der unbekannten Aufgabe. Chloe Dalton findet ein Hasenbaby, das von seiner Mutter verlassen wurde, Zuerst weiß sie nicht, was sie mit den Tierchen machen soll, aber zurücklassen kann sie es auch nicht. Denn das kleine Wesen hat von dem Moment, an dem sie es gesehen hat, ihr Herz erobert.


    Anfangs sieht es nicht gut aus für ihren kleinen Schützling. Egal, wen sie fragt: jeder ist der Meinung, dass der kleine Hase die ersten Tage nicht überleben wird. Chloe hat keine Erfahrung mit Wildtieren und befürchtet, dass sie sich das nötige Wissen nicht schnell genug aneignen kann. Aber die beiden überstehen nicht nur die erste Nacht, sondern auch die ersten Tage.


    Das Hasenbaby, das gerade mal in eine Hand passt, wird größer und neugieriger. Bald wird das Haus zu seinem Spielplatz und irgendwann reichen ihm die vier Wände nicht mehr: es will hinaus in den Garten. Was für den Hasen Freiheit bedeutet, bedeutet für Choe nackte Angst, denn jetzt wird aus dem Tier, das bis jetzt nur ein Leben im Haus gekannt hat, eine potentielle Beute für die Tiere draußen. Aber alles geht gut


    Auch wenn der Hase zuerst im Haus gelebt hat, war er doch kein Haustier. Chloe tut alles, um ihren kleinen Gast nicht zu verhätscheln. Für sie bleibt es immer ein Tier, dem sie ein zeitweises Zuhause bietet. Trotzdem verbindet sie ein besonderes Band. Die beiden lernen miteinander zu kommunizieren und auch als der Hase nach den ersten Schritten in den Garten immer selbstständiger wird, kommt das Tier immer wieder zu ihr zurück. Es hat Vertrauen zu dem Mensch, der es aufgezogen hat und belohnt dieses Vertrauen auf eine ganz besondere Weise.


    Ich habe die Lektüre genossen. Chloe Dalton schafft den Spagat zwischen menschlichen Kontakt und Nichteingreifen. Für sie bleibt der Hase immer ein Tier, außer wenn sie über ihn schreibt. Da erinnert mich die Beschreibung des Verhaltens ihres kleinen Gast manchmal an eine feine Dame in den Romanen aus dem 19. Jahrhunderts. Aber es passt auch zur Art der Erzählerin, deshalb hat es mich nur am Anfang kurz gestört. Ein wunderbares Buch.

    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Nachdem mich die wirklich gute Rezension neugierig gemacht hat habe ich mir das EBook "Hase und ich" heruntergeladen, es in einem Tag gelesen und es hat mir richtig gut gefallen.


    Die Autorin erzählt die Geschichte, die sie mit Hase erlebt, unsentimental und doch einfühlsam. Als LeserIn kann man gut verfolgen, wie sie sich mit ihrem kleinen Gast beschäftigt, wie sie recherchiert, um sich bestmöglich um Hase kümmern zu können und wie sie sich auch mit den Schicksalen von Hases Artgenossen auseinandersetzt. Das ist informativ, aber kein bißchen langweilig, weil die gemeinsame Geschichte von Mensch und Tier interessant ist, man fiebert mit, ob Hase wieder auftauchen wird und leidet auch mit, wenn schlimme Dinge passieren.


    Zum Ende des Buches wird auch thematisiert, dass sich die gemeinsame Geschichte früher dem Ende nähern wird als die Zeit mit einem reinen Haustier, weil Hase als Wildtier anderen Gefahren ausgesetzt ist und die Autorin weiß, dass sie ihn davor nicht schützen kann, wenn sie ihm seine Freiheit lässt.


    Ich hatte vor der Lektüre des Buches Bedenken, wie ich mit der Kompromisslosigkeit der Autorin, Hase eben nicht zu zähmen, sondern bewusst als wildes Tier leben zu lassen, würde umgehen können, da ich selbst Kaninchen halte (zwar unter artgerechten Bedingungen für Kaninchen in Innenhaltung, aber eben als durchaus verhätschelte Haustiere) und die Nähe zu meinen Tieren sehr schätze, auch wenn mir klar ist, dass sie von ihren wilden Verwandten sehr weit entfernt sind - was sowohl Vor- als auch Nachteile birgt. Diese Sorge war grundlos, da die Gedankengänge der Autorin so nachvollziehbar geschildert werden. Man kann als LeserIn gut verstehen, warum sie sich entschieden hat, mit Hase so und nicht anders umzugehen, gleichzeitig verurteilt sie Menschen, die tatsächlich Haustiere halten, aber auch nicht.


    "Hase und ich" ist ein wunderbares Tier- und Naturbuch, das informativ und spannend zugleich ist.


    5ratten