Stephen King - Das Mädchen

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    Die neunjährige Trisha Farland ist mit ihrer Mutter Quilla und ihrem 14-jährigen Bruder Pete auf einer Wanderung entlang des Appalachian Trails.

    Pete und ihre Mutter streiten sich ununterbrochen, während Trisha hinter ihnen hertrottet. Pete würde viel lieber bei seinem Vater leben und liegt seit der Scheidung seiner Eltern mit seiner Mutter im ständigen Kampf. Trisha, die alles tut um die ewigen Streitereien zu verhindern oder zumindest abzumildern, wird währenddessen völlig vergessen.


    Sie versucht mehrmals die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu erlangen, aber ihre halbherzigen Rufe durchbrechen das hitzige Gespräch leider nicht. So beschließt sie einfach mal kurz den Hauptwanderweg zu verlassen, um im schützenden Unterholz ihre Blase zu erleichtern. Da sie sich nicht beobachtet fühlen möchte, geht sie weiter weg, als eigentlich nötig gewesen wäre.

    Und dann macht sie einen entscheidenden Fehler! Statt den Weg, den sie gekommen ist zurückzugehen, möchte sie einen ihrer Meinung nach kürzeren Weg einschlagen.

    Doch ihre Vorstellung vom Verlauf der Wege entpuppt sich als falsch und so beginnt sie schon bald die Orientierung zu verlieren und Angst schleicht sich an.



    Anfangs tat ich mich etwas schwer mit Trisha. Einerseits hat sie auf den Ausflug ihre Puppe Mona dabei, andererseits verhält sich sich wie ein schwärmender Teenager, auf Aufmerksamkeit und Küsse ihres Idols hoffend.

    Ihr Verhalten innerhalb der Familie würde ich als pflegeleicht bezeichnen. Sie ist stets um Harmonie bemüht und wird dadurch nicht so stark wahrgenommen wie ihr rebellischer Bruder.


    Bisher ist noch nichts schlimmeres passiert, als dass Trisha die Orientierung verloren hat und sich vor Schlangen gruselt. Das würde als Thema in einem Buch schon ausreichen, aber von King erwarte ich dann doch etwas mehr.


    Die Kapitelüberschriften beziehen sich auf das Baseballspiel. Trisha hat eine Faible dafür und Tom Gordon, ihr großer Schwarm, ist der Spieler mit der Nummer 36 der Red Sox.


    Da ich neben der oben abgebildeten Buchausgabe auch das Hörbuch habe, dachte ich, ich könnte mal lesen, mal hören. Allerdings musste ich feststellen, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche Ausgaben handelt. Sie weichen jetzt zwar nicht gravierende vom Inhalt her ab, ich empfinde es allerdings störend. Nicht nur einzelne Begriffe (Kiefern - Tannen), sondern auch ganze Sätze wurden verändert.

    Beim Hörbuch ist nicht angegeben, wer es übersetzt hat. Das Buch wurde von Wulf Bergner übersetzt.

  • oder gibt es davon vielleicht auch noch verschiedene Versionen??

    Ich habe das Hörbuch von Audio Lübbe mit Joachim Kerzel und Franziska Pigulla als Sprecher.


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    Wenn man nur das Hörbuch hat und nicht mit der geschriebenen Version vergleicht, merkt man von den Abweichungen ja nichts. Mir fiel das ja nur auf, weil ich sowohl als auch wollte.

    Und ob die Bäume nun Tannen oder Kiefern sind, kann ja eigentlich egal sein. Darum dachte ich, es wären zwei verschiedene Übersetzungen.

  • Bin gespannt, was du weiterhin zu dem Buch sagst. Es ist schon lange her, dass ich es gelesen habe, aber mir hat es seinerzeit nicht so gut gefallen. Zwar nicht wirklich schlecht, aber im Vergleich zu den Kings, die mich richtig geflasht haben, fand ich es doch etwas schwach.


    Das mit den unterschiedlichen Versionen ist ja nervig. 🫤

  • So, ich bin nun etwa bei der Hälfte des Buches angelangt.


    Trisha irrt weiter durch den Wald und muss sich gegen alle möglichen saugenden Insekten verteidigen. Zudem macht ihr ihre innere Stimme zu schaffen, die ihr immer wieder gruselige Sachen einflüstert und ihr unheilvolle Prophezeiungen macht. Als Gegenwehr hat sie sich Tom Gorden erkoren, mit dem sie vorgestellte Gespräche führt.

    Zudem hat sie einen Walkman, der ein integriertes Radio hat, mit dem sie Nachrichten und eben auch Baseballübertragungen hören kann. Für Trisha sicher tröstlich, für mich völlig unnötig.


    Sie erinnert sich an einiges, was ihr Vater, ihre Mutter oder auch ein Buch gelehrt haben und ihr nun in der Wildnis hilfreich sein soll/kann. Was mich oft nervte waren diese ständigen Wiederholungen, dass sie für ihr Alter groß ist.


    Der Gruselfaktor besteht derzeit aus den Vorstellungen, die Kinder und wohl auch manchen Erwachsenen befällt, wenn das Monster aus dem Schrank/unter dem Bett sie bedroht. Zum einen ist die kindliche Angst gut dargestellt, andererseits erscheint mir Trisha manchmal zu erwachsen.


    Ihre Vorräte gehen zu Ende und sie ist gezwungen andere Nahrungsquellen zu finden. Ihre Mutter hat ihr an anderer Stelle erklärt, dass sie Scheinbeeren essen kann. Da bin ich etwas im Zweifel, welches Gewächs da nun gemeint ist. Die Scheinbeeren, die ich kenne, sind nur bedingt genießbar. Oder sind vielleicht doch Vogelbeeren gemeint? Dazu müsste man das Original kennen.


    Trisha glaubt sich von einem Wesen beobachtet und verfolgt. Mal sehen, wie das weitergeht.


    Bluebell Bisher kann ich sagen, wenn es weiter so bleibt, habe ich eindeutig mehr erwartet. Mein letzter King ist schon viele Jahre her. Ich weiß gar nicht mehr, welcher das war.

  • Ja, das mit den Wiederholungen fällt mir jetzt auch wieder ein. Und ich tat mich (neben all dem Baseball-Gedöns) schwer mit gewissen immer wieder auftauchenden Ausdrücken, die für Amerikaner wahrscheinlich total geläufig sind und die Geschichte für sie vielleicht sogar besonders authentisch machen, die mir aber nichts gesagt haben. "Twinkies" sind da z.B. irgendwie hängengeblieben. Ich hatte zwar irgendwann eine vage Vorstellung, worum es sich dabei wahrscheinlich handeln wird, aber in Prä-Smartphone-Zeiten habe ich im Gegensatz zu heute halt auch nicht schnell mal alles eingetippt, worüber ich gestolpert bin, sondern hab eher zähneknirschend versucht darüber hinwegzulesen. 😉

  • "Das Mädchen" ist einer meiner Lieblings-Kingbücher. Mir gefiel es, dass vergleichsweise wenig passierte und der Horror sich im Kopf des Mädchens abspielte. Wie sie tapfer gegen ihre Ängste ankämpfte und versuchte einen Weg aus dem Wald zu finden. Der Trost, den sie in den Übertragungen des Baseballspiels fand und dass sie bei allen Widrigkeiten nicht aufgab.


    In meiner Jugend hatte ich eine Kingphase, in der ich alles verschlang, was ich von ihm in die Hände bekam: Friedhof der Kuscheltiere, In einer kleinen Stadt, Nachtschicht, Carrie, Christine, Es etc. Nach ein paar Monaten hatte ich zu viel und bis zu "Das Mädchen" knappe 30 Jahre später nichts mehr von ihm gelesen. Seither lese ich wohldosiert mit großem Vergnügen Stephen King.

  • CD 1 ist sehr langsam erzählt, finde ich. Mir war der Switch von "lalala, ich nehme eine Abkürzung" zu "fuck, ich habe mich verlaufen" irgendwie zu...hmm...undramatisch? Emotionslos? Also das Gefühl kam bei mir irgendwie nicht an.


    Und diese ständigen Wiederholungen sind mir auch aufgefallen.


    PS: Warum fällt ihr erst mitten im Wald ihr Walkman ein? Bei der Familie hätte ich den ja schon bei der Wanderung auf voller Lautstärke angehabt...

  • Inzwischen hatte Trisha Halluzinationen/Tagträume, vielleicht durch die Beeren oder Blätter, wie sie annimmt. Scheinbeere verursachen, so weit ich weiß, Durchfall und Erbrechen. Durch die Dehydrierung wird es sicher nicht besser.


    Sie glaubt den Gott der Verirrten gesehen zu haben. Bringt ihn mit Kratzspuren in Verbindung und allem, was ihr an negativen in den letzten Tag begegnet ist. Ich denke ja, was ihr da solche Angst einjagt ist ein

    Wenn sie so klug ist, wie sie ständig dargestellt wird, dann


    Die Wiederholungen der Werbeslogans sind sicher ebenso wie die Scheingespräche mit Tom Gorden wichtig für sie, um sich zu beruhigen und nicht so einsam zu fühlen. Leider nervt mich diese Werbung genau so wie Baseballgerede.



    PS: Warum fällt ihr erst mitten im Wald ihr Walkman ein? Bei der Familie hätte ich den ja schon bei der Wanderung auf voller Lautstärke angehabt...

    Das passt wohl nicht zu der Trish, die immer besänftigen möchte, die die Harmonie braucht. Diese Einstellung bröckelt im Laufe der Tage zunehmend.


    Ihre Verzweiflung drückt sich eigentlich hauptsächlich durch ihre negative innere Stimme aus. Mir kommt sie einfach zu diszipliniert rüber. Zu erwachsen, das fällt mir auch manchmal durch ihre Ausdrucksweise auf.

    Sie ist neun Jahre alt - wo ist da die kindliche Panik. Sie ist immerhin seit Tagen allein in der Wildnis.

  • Ich bin bei Teil 3 von 7 und sehr gelangweilt.


    Das einzige, was bisher cool fand, war die Idee, einem Bach zu folgen. Das merke ich mir. Selbst wenn man damit nicht direkt zu einer Siedlung kommt - man läuft zumindest nicht im Kreis und muss ja irgendwann irgendwo ankommen.

    Meinen Kindern habe ich allerdings gesagt, sie sollen möglichst nicht weitergehen, sobald sie merken, dass sie sich verlaufen haben. Denn dort, wo man sie zuletzt gesehen hat und im Umkreis, wird man als erstes suchen.

  • Meinen Kindern habe ich allerdings gesagt, sie sollen möglichst nicht weitergehen, sobald sie merken, dass sie sich verlaufen haben. Denn dort, wo man sie zuletzt gesehen hat und im Umkreis, wird man als erstes suchen.

    Ja, das ist das, was man ihnen so bald wie möglich beibringt. Sonst dehnt sich die Suche nur zu schnell zu weit aus.

    Leider war der rebellische Geist meiner Kinder meist stärker als das elterliche Donnerwetter und so haben wir 3/4 unserer Kinder, die den Weg fast immer alleine zurück gefunden haben, viel zu oft suchen müssen. In der freien Natur war das kein Problem, aber in Städten sackte mein Herz ganz schön ab.



    Ich bin jetzt zu Beginn des achten Innings (Hörbuchversion: achter Durchgang).

    Im siebten Durchgang hat Trisha sich so verhalten, wie ich es schon eine Weile von einer neunjährigen erwartet hatte, die ganz allein orientierungslos durch die Wildnis wandert und Angst hat.


    Ich frage mich ständig, wie lange dauern Baseballspiele und wie lange hält eine herkömmliche Batterie, von der man ja auch nicht weiß, wie lange sie vorher schon im Gebrauch war.


    Trish hält an den Gesprächen mit Tom fest, ein Ritual, das ihr Sicherheit vermittelt. Die innere Stimme scheint mehr und mehr in den Hintergrund getreten zu sein.

    Ihr größtes Problem ist das Nahrungsangebot. Was sie da so zu sich nimmt, hat mich schon erstaunt.


    Derzeit schöpft Trisha Hoffnung einen Weg gefunden zu haben. Sollte auch mal was werden, das Buch ist fast zu Ende und ein paar Seiten braucht es ja auch für die Rettung und Wiedervereinigung der Familie.


    Einmal habe ich glatt gedacht, Tom würde sich zurückziehen, aber da habe ich mich doch getäuscht.

  • Ich bin jetzt durch und froh, dass es zu Ende ist. Das Hörbuch fand ich total nervig, so dass ich das meiste gelesen habe.


    Die Geschichte war mir zu aufgebauscht und hab ich mich gelangweilt und nur darauf gehofft, dass sie endlich selber raus findet oder gefunden wird.

    Zu viel Baseball, zu viel Schwärmerei (ja, ich weiß, das Original heißt The Girl Who Loved Tom Gordon) und Trisha kam mir oft nicht altersgerecht rüber.

  • Zank

  • OK, nachdem was ich hier jetzt so gelesen habe werde ich mir das nicht ausleihen. :)

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • Ich frage mich ständig, wie lange dauern Baseballspiele

    Lang! :breitgrins:


    Ich habe das Buch in guter Erinnerung, aber so, wie Ihr es beschreibt, frage ich mich gerade, wie es mir wohl heute gefallen würde.


    Mit den Baseball-Bezügen konnte ich eher wenig anfangen, wobei mir die Idee gefiel, dass sich Trisha damit sozusagen über Wasser gehalten hat. Es hätte für mich nur nicht ausgerechnet Baseball sein müssen :elch:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen