Mark Logue/ Peter Conradi - The King's Speech

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    Mark Logue/ Peter Conradi - The King's Speech


    Im Jahr 2010 erschien der sehr erfolgreiche (er erhielt im folgenden Jahr 4 Oscars!) Film The King's Speech, der den erfolgreichen Kampf König George VI (des Großvaters von Charles III) mit seiner Sprachbehinderung, u.a. stark ausgeprägtem Stottern, beschreibt. Unverhofft nach der "skandalösen" Abdankung seines Bruders Edward VIII nach nur einem knappen Jahr in der Position des Königs von England, wird dieses Problem erst recht drängend. Mithilfe des aus Australien stammenden Sprachtherapeuten Lionel Logan entwickelt sich der König unter großen Anstrengungen allmählich zu einem sicheren Redner.


    Da ich den Film aus diversen Gründen "verpasst" hatte, hielt ich es für eine gute Idee, stattdessen das (damals mMn) "zu Grunde liegende" Buch zu lesen. (Tatsächlich wurde es aber erst ungefähr zeitgleich mit den Dreharbeiten geschrieben..) Das hier vorgestellte Buch wurde von Logues Enkel Mark Logue mithilfe eines Journalisten verfasst - die beiden hatten Zugriff auf zahlreiche Dokumente wie Briefe und Tagebücher, die in der Familie weitergegeben worden waren.

    Rückblickend ist es wahrscheinlich eher zu empfehlen, sich als Motivation zuerst den Film anzusehen und bei näherem Interesse danach das Buch zu lesen, da die Quasi-Biographie Lionel Logues doch eher eine sehr trockene Lektüre ist - unzweifelhaft vor allem auch historisch sehr interessant, aber an vielen Stellen geradezu ermüdend genau und ausführlich:


    Beispiel , S. 35 (die Familie Logue begibt sich auf die Überfahrt nach England, deren Details keinerlei Rolle für die folgende Handlung haben!) :

    "On 19 January 1924 Lionel and Myrtle set off for England aboard the "Hobsons Bay", a twin-masted single-funneled ship of the Commonwealth and Dominion Line. They travelled third class. ... The 13.837-ton ship, which had 680 passengers and 160 crew, had made its maiden voyage from London to Brisbane less than three years earlier. ... (weitere Zeitangaben...)"

    Warum?? ;(


    Man begleitet das Leben Logues und seine professionelle Beziehung zu George VI genau belegt durch einen Text, der vorwiegend historisch beschreibend und nur an den "lebendigsten" Stellen dann aber nur mit indirekter Rede versehen ist. Im Laufe des Textes sind etwa 30? 40? Reden des Königs und deren Vorbereitung mit Logue beschrieben - stets mit ausführlicher Würdigung des Vorfahren Lionel und dessen unzweifelhafter Verdienste. Auch die immer wieder ausgedrückte Dankbarkeit der königlichen Familie findet immer wieder ausführliche Erwähnung, mit schriftlichen Belegen. All dies ist sicherlich menschlich verständlich und "only fair", aber die Lebendigkeit des Textes leidet darunter doch sehr.


    Also die Warnung:

    Dieses Buch ist kein Roman, noch nicht mal eine Romanbiographie, sondern eben ein (am Ende nicht schlecht geschriebener!) historischer Sachbericht zu den Ereignissen. Wenn man das weiß und berücksichtigt, sicherlich ein wertvoller und auch interessanter Text, gerade auch durch den "internen" Blick auf die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, die das letzte Drittel einnehmen.

    Wenn man aber wie ich etwas Anderes erwartet hatte, macht sich leider öfters leichte Ungeduld beim Lesen breit.. falls ich mal Gelegenheit habe, den Film anzusehen, werde ich das ergänzend tun.

  • Dann werd ich doch mal schauen, ob ich den Film nicht noch iwo an Land ziehen kann Aeria !


    Ich kann mir wie gesagt gut vorstellen, dass sich das Buch mit dem Film im Hinterkopf / als Grundlage auch viel interessanter liest - wenn Dich das Thema generell interessiert, lass es Dir nicht verderben!!

  • Der Film ist wirklich schön, ich schließe mich der Empfehlung gerne an.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen