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Ein gelungener Abschluss einer ereignisreichen Trilogie
Autorin Marie Pierre (Maria W. Peter) nimmt mich mit ihrem dritten Teil der Trilogie „Der Weg der Frauen“ zurück ins Jahr 1912 in ein Internat an der Mosel im Ort Diedenhofen/Thionville. Hier hat es Internatsleiterin Pauline Martin im Moment nicht leicht. Sophie Loos, eine ihrer Schülerinnen wird in Metz verhaftet, als sie zusammen mit ihrer Cousine Handzettel für Frauenrechte verteilt und Wände mit Parolen beschmiert. Obwohl sie schnell wieder entlassen wird, schadet das doch dem Ruf von Paulines Internat enorm. Neben Sophie werden noch drei weitere Mädchen von ihren Eltern aus dem Internat zurück geholt, was natürlich nicht nur einen finanziellen Schaden nach sich zieht. Pauline beginnt zu zweifeln, ob ihr Entschluss, das Pensionat zu führen nicht doch zu viel für sie ist. Als Sophie doch wieder ins Internat zurückkehrt, ist sie total verändert: apathisch, blass und still. Was Pauline dann dazu heraus findet, ist ungeheuerlich.
Nun taucht auch Paulines ehemaliger Verlobter Roland aus Metz in Thionville auf. Seine Frau, die er sehr schnell nach Paulines Weggang geheiratet hatte, ist verstorben und Roland nun auf der Suche nach einer neuen Mutter für seinen kleinen Sohn. Aber ist Pauline, deren Herz mehr an dem feschen preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz hängt bereit, ihren Beruf gegen eine Ehe einzutauschen?
Ich bin gleich mit dem dritten und leider letzten Teil der Trilogie in die Geschichte gestartet. Aber ich hatte nur ganz selten den Eindruck etwas Grundlegendes nicht zu wissen. Trotzdem werde ich auch die ersten beiden Teile noch lesen, denn es war so spannend zu erfahren, wie Pauline ihren Weg geht und sich ganz langsam die Rechte der Frauen zu der damaligen Zeit entwickeln. Wie die jungen Frauen im Internat lernen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse zu achten und nicht nur darauf aus sind, schnellstmöglich einen wenn möglich reichen, einflussreichen Mann zu heiraten. Pauline bringt ihnen bei, dass sie außer Hausfrau und Mutter ebenso gut Journalistin oder Köchin werden können.
Pauline hat hier an den verschiedensten Ecken zu kämpfen, was sie mit ganz viel Mut und ihrem aufrichtigem Herzen tut. Sie steht nicht nur zwischen zwei Männern, bei denen einige Missverständnisse ausgeräumt werden müssen. Sie muss sich auch mit dem Weggang zweier Hausangestellten beschäftigen. Und auch die negativen Schlagzeilen ihr Pensionat betreffend, machen ihr zu schaffen. Doch nach und nach klärt sich hier vieles auf und die Situation ist gar nicht so verfahren wie sie manchmal scheint.
Ein ausführliches Nachwort, eine Karte von Diedenhofen/Thionville aus dem Jahr 1910, ein Glossar mit Fachbegriffen und Übersetzungen aus dem französischen und Reise- und Stöbertipps der Region runden den Roman absolut gelungen ab.
Ein wundervoller Abschluss einer Pensionatsgeschichte mit einer ereignisreichen Handlung und großenteils sympathischen Charakteren, der mir einige sehr unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat. Nun freue ich mich auf die ersten beiden Bände der Geschichte aus Elsass-Lothringen.