Gerbrand Bakker - Tage im Juni

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    Es ist eine große Ehre für ein kleines Dorf: Königin Juliana kommt auf Besuch. Für die Familie Kaan ist es ein besonderer Tag: die Königin streicht der jüngsten Tochter über die Wange und die Schulkinder schwenken in der ersten Reihe Wimpel. Vierzig Jahre lebt die Familie immer noch auf dem Hof. aber ihr Leben hat sich seit dem Tag im Juni auf dramatische Weise verändert.


    Ich musste mich erst daran gewöhnen, in der Gerbrand Bakker diese Geschichte erzählt. Die Art, wie Königin Juliana den Besuch im Norden der Niederlande erlebt, wirkt sehr distanziert. Auch die ersten Kapitel, die sich im Leben der Familie abspielen, konnte ich nicht richtig platzieren. Es waren nur Episoden einzelner Mitglieder, bei denen ich noch keinen Zusammenhang sehen konnte.


    Die Großmutter Anna, die ihr Leben am liebsten mit einer Flasche Eierlikör auf dem Heuboden verbringt, die Mutter, die sich auf dem Hof nicht mehr wohlfühlt und der Vater, der sich von diesem Hof noch nicht trennen kann. Es gibt dort zu viele Erinnerungen die ihn festhalten, glückliche aber auch traurige. Die kleine Dieke versteht vieles nicht, was auf dem Hof passiert. Deshalb verbringt sie viel Zeit mit ihrem Onkel, denn er unterhält sich mit ihr auf Augenhöhe. Auch er erinnert sich an den Besuch der Königin, aber seine Erinnerungen sind verschwommen.


    Gerbrand Bakker baut die Geschichte langsam auf. Aber die Geschichte braucht das ruhige Tempo, um sich zu entfalten. Schritt für Schritt erzählt er, was sich an jenem Tag im Juni wirklich ereignet hat und wie es auch jetzt noch das Leben aller Beteiligten bestimmt. So schafft er es auch in diesem Roman, eine Geschichte zu erzählen, die auf den ersten Blick ganz normale Begebenheiten zu erzählen scheint, sich beim genaueren Hinsehen aber als etwas Besonderes entpuppt.

    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.