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Inhalt: Ein Sommer auf der Hebriden-Insel Lewis. Der Ich-Erzähler, ein Schriftsteller und deshalb »Seannachie« genannt (was nach meinen bescheidenen Gälisch-Kenntnissen nicht ganz richtig sein kann, aber es steckt jedenfalls »seanachas« = Geschichte, Erzählung darin), verbringt auf Einladung seines alten Freundes Morrison den Sommer auf der Insel. Er kommt aus Italien, hat – nicht näher beschriebene – persönliche Probleme und fühlt sich irgendetwas zwischen überflüssig und krank. Auf der Fahrt zur Küste macht er die Bekanntschaft von Kathleen McNeil, die auf Harris die Urlaubsvertretung des örtlichen Arztes übernehmen soll, und wenig später auch die von Ruarri Matheson. Ruarri, der rote Wolf, ist ein merkwürdiger Typ: viel in der Welt herumgekommen, durchaus mit einem guten Geschäftssinn gesegnet, der ihn aber auch vor illegalen Aktionen nicht halt machen läßt, und dank seines Aussehens ein Frauenschwarm. Ärgerlich für den Seannachie ist, daß weder Morrison noch Kathleen noch Ruarri zögern, ihre persönlichen Probleme und Sorgen bei ihm abzuladen und von ihm die Heilung zu erhoffen, die er für sich selbst dort suchen wollte. Schnell wird klar, daß Ruarri auch ein Konkurrent um Kathleen ist, und um den Seannachie zu provozieren, schreckt Ruarri auch vor nichts zurück, zumal jener auch noch eine wichtige Nachricht von Morrison an ihn übermittelt.
Meine Meinung: Es ist schon nicht ganz einfach, etwas zum Inhalt des Buches zu schreiben, ohne die wichtigen Punkte zu verraten, denn es gibt nicht viel erzählbare Handlung. Im wesentlichen spielen die Gefühle der Beteiligten eine Rolle, ihre Selbstzweifel, ihr Verhältnis zueinander, die Frage nach der Grundlage für eine Freundschaft und nach moralischen Bewertungsmaßstäben. Über diese zeitlosen Aspekte erzählt Morris L. West in einer sehr schönen und flüssigen Art, daher wirkt es nicht aufdringlich oder belehrend, hinterläßt aber eine gewissen Nachdenklichkeit.
Für Lokalkolorit sorgen gälische Ausdrücke, bei denen ich manchmal Zweifel ob der Richtigkeit der Schreibweise hatte, aber das kann auch entweder bei der Übersetzung passiert oder vor der schottisch-gälischen Rechtschreibreform (die es mit ähnlichen Problemen wie in Deutschland auch gegeben hat) richtig gewesen sein
Schönen Gruß,
Aldawen