Beiträge von Büchereule

    Dani79


    Ich habe vor dem Schreiben meiner Rezension mehrmals die Suchfunktion aufgerufen und nach so einem Thread gesucht. Aber ich habe nichts gefunden.


    Auch jetzt, nach dem du die beiden Threads zusammengefügt hast, kann ich mit der Suchfunktion keine Rezension von Stanislaw Lem - Eden finden.


    Viele Grüße


    Büchereule

    Stanisław Lem - Eden


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    Taschenbuch: 350 Seiten
    Verlag: Dtv (1999)
    ISBN-10: 342308488X
    ISBN-13: 978-3423084888


    Stanisław Lem ist ein berühmter Autor. Seine Bücher sind heute schon Jahrzehnte alt, doch sie haben immer noch nichts von von ihrer Faszination eingebüßt. Viele seiner Geschichten sind verfilmt worden, so gibt es davon Kinofilme und Serien. Seine Bücher und Filme genießen teilweise Kultstatus und sind inzwischen Klassiker geworden


    Er hat einzigartige Ideen für seine Handlungen gehabt, schon allein deshalb wird er hochgeschätzt. Seine Erzählweise wird von vielen Lesern sehr bewundert, doch nicht jeder findet diese gleichermaßen gut.


    Der Roman Eden, liest sich sehr gut und spannend. Er ist meisterhaft, in einer ebenso einfachen, wie unterhaltsamen, Sprache geschrieben. Die technischen und wissenschaftlichen Details sind hervorragend und leicht verständlich dargestellt.


    Das Buch fängt gleich mit einer sehr guten Beschreibung der Bruchlandung der Rakete auf dem Planeten Eden an. Diese bohrt sich beim Absturz tief in die Erde hinein, so dass es sich jetzt quasi um ein unterirdisches Raumschiff handelt. Zunächst einmal muss die Besatzung die Schäden feststellen und schließlich versuchen einen Weg hinauf an die Oberfläche zu finden.


    Wir erhalten die ersten Eindrücke der Geschichte. Die beschriebenen technischen Geräte waren damals wahscheinlich hochmodern, doch sind sie heute teilweise vorsintflutlich. Das Licht funktioniert nicht in dem beschädigten Raumschiff und deshalb leuchtet der Doktor mit einem Benzinfeuerzeug. Von den Gefahren des Rauchens hat damals noch keiner etwas gehört.


    Doch, ebenso wie Jules Verne, hatte Stanisław Lem Ideen von der zukünftigen technischen Entwicklung. Niemand kann wirklich vorhersehen, wie die Zukunft wird, doch nahm er manches schon vorweg. Deshalb wirkt vieles dennoch hochmodern.


    Bei den Personen in seinem Roman Eden hat der Autor vollständig auf Namen verzichtet. Sie werden einfach nur Koordinator, Ingenieur, Kybernetiker, Doktor, Chemiker und Physiker genannt. Sie haben individuelle Eigenschaften, doch sind diese nicht so ausgeprägt wie in anderen Werken. Mich hat das beim lesen dieses Buches nie gestört, doch es gibt Leser, die damit nicht so gut zurechtkommen.


    Die Besatzung verfügt, schon damals, über Roboter, welche das Schiff reparieren sollen. Währenddessen erkunden die Forscher den Planeten. Mit einer Art Panzer fahren sie überall herum und müssen sich auch mal den Weg freischießen. Sie finden völlig fremdartige Flora und Fauna und entdecken eine automatische Fabrik, die völlig sinnloses in einem Kreislauf produziert. Dort können sie einfach durch eine Spiegelwand hindurchgehen.


    Sie entdecken ein totes fremdes Wesen, das über kein Gehirn verfügt, dafür aber einen großen äußeren Körper und einen kleinen Embryo in einem Beutel, ähnlich wie ein Känguru, hat. Dieses stellt sich dann als einer der intelligenten Planetenbewohner heraus. Sie nennen diese Wesen Doppelt. Später erhalten sie sogar Kontakt zu einem lebenden Wissenschaftler dieser Welt, doch bleibt der Informationsaustausch unbefriedigend.


    Auf dem Planeten Eden wird alles nur organisch, biologisch und genetisch produziert. Die anorganischen Rohstoffe und die atomare Technik der Erde sind unbekannt, was sich die Besatzung zunutze macht. Nur dadurch können sie sich vor den Angriffen der Planetenbewohner retten.

    Es ist die Rede von einer geheimen totalitären Herrschaftsform, von Unterdrückung und Ausbeutung. Die Raumfahrer sind völlig überfordert, sie verstehen weder, was vorgeht, noch finden sie eine Lösung. Letztlich müssen sie den Planeten so zurücklassen, wie sie ihn vorgefunden haben. An den unbefriedigenden Zuständen können sie nichts ändern.


    Das Buch ist sehr spannend, weil es von einer völlig fremdartigen, rätselhaften und unerklärlichen Welt handelt. Doch gleichzeitig kann man Rückschlüsse zu den Problemen auf der Erde ziehen. Vor allem hat Stanisław Lem jedoch versucht, eine Welt zu erfinden, die sich jeder Erklärung entzieht. Diese unterscheidet sich vollständig von den Science-Fiction-Visionen anderer Autoren.


    Der Roman bietet deshalb ein Erlebnis, wie man es in anderen Büchern nicht findet. Die Handlung hat mich sehr gefesselt und bis zum Schluss nicht losgelassen. Es ist schon lange her, das ich diese Geschichte entdeckt habe, doch ist dieses Buch so gut, das es, auch nach vielen Jahren, ein genauso großes Lesevergnügen bietet, wie beim ersten Mal. Für mich ist es unbedingt eine Empfehlung wert.


    [size=6pt]Bild gegen amazon-Verlinkung ausgetauscht, Dani[/size]