Beiträge von Freigeist

    Dies war mein erstes Buch von Martin Krist und unter dem Strich hat es mir, im Hinblick auf das Preis / Leistung Verhältnis, gut gefallen.

    Der Protagonist ist Pearl ein äußerlich harter Typ, der zwar Schutzgeld eintreibt, aber auch einen weichen Kern hat, irgendwo ganz tief drinnen. Um ihn dreht es sich, im ersten "Fall" geht es darum eine Broadway-Diva zu finden. Parallel geht es um die Kleinkriminellen Patsy und Milo und da es ein Kurzgeschichte ist, treffen sich diese beiden Handlungsstränge natürlich irgendwann.

    Schnell und unkompliziert geschrieben, ohne große Ansprüche an den Leser, soll dieses Buch einfach unterhalten.

    Nicht ganz so hart, schmutzig und blutig wie man beim Lesen des Klappentextes vielleicht vermuten mag, aber trotzdem gelungen und mit einer Prise Humor erzählt. Da schaut man gerne mal über den einen oder anderen fragwürdigen, nicht immer ganz logischen Moment hinweg. Hier wird der Leser bis zum Ende vorangetrieben.

    Für Freunde von Martin Krist ein must have, für alle anderen ein interessantes Buch um ihn kennenzulernen.


    MartinKrist auch wenn ich hier und da etwas gemeckert habe, der Auftakt war auf keinen Fall schlecht ;)

    Am Ende fügt sich doch alles schön zusammen und Pearl hat Glück im Unglück, war ja aber auch zu erwarten, dass er am Ende nicht stirbt ;) Vielleicht sogar etwas zu viel "Happy End", gerade was Patsy angeht, auch wenn man es ihr wünscht.


    Ansonsten war gerade in der zweiten Hälfte bei mir etwas die Luft raus, so spannend fand ich es dann leider doch nicht und wäre es keine Leserunde hätte ich es abgebrochen.

    Caren Naja, bis jetzt bleibt es erstmal unserer Fantasie überlassen, denn wenn die Leiche wirklich zu Tiermehl verarbeitet wurde, wird dieser Mord wohl nie richtig aufgeklärt werden können, aber wer weiß, vielleich gesteht ja dieser Mörder ja, was ich aber bezweifle.

    wsa ich mich Frage liegt das Tiermehl da einfach so herum und ist es nicht eigentlich eher dunkel und nicht weiß?

    Zitat von dubh

    Dumm finde ich sie nicht, wohl aber sehr naiv. Patsy denkt, dass dieser eine Einbruch ja quasi keiner mehr ist, sie nimmt an, dass Mr Weitzman sie einfach davonkommen lässt und nachher geht sie ein hohes Risiko, als sie nocheinmal in Erics Haus zurückkehrt... Vermutlich ist es eine Gemengelage, denn ich bin überzeugt, dass Patsy ein Stück weit von der Brutalität traumatisiert wurde, die sie in Maggys Schlafzimmer überrascht hat.

    Das wird ja so nicht beschrieben, aber sehr naiv trifft es wohl.


    Zitat von dubh


    Nicht das Apartment wird als groß beschrieben, sondern das Wohnzimmer, in das Pearl tritt. Und ist es in Hotelzimmern nicht häufig so, dass das Badezimmer direkt neben dem Eingang ist? Und aus diesem springt Pearl eben heraus... Meines Erachtens schließt sich da gar nicht aus!

    könnte sein, immerhin nutzt er dann ja auch seine leisen "Sohlen" ;)


    Lustig war auch die Szene mit Milo und Patsy in den tiefen des Central Parks, als Milo einfach weg war, der Autor hat bestimmt ein Faibel für Trash - Horrorfilme, ala 10 Leute rennen durch den Wald und der erste sich umdreht und alle 9 hinter ihm sind verschwunden, auf die Auflösung bin ich gespannt, vielleicht ist er einmal falsch abgebogen :)

    Ich mag das ja sehr

    Ich finde es toll wenn ein Buch einen Soundtrack hat und ich habe mir die Songs tatsächlich auf Spotify angehört beim Lesen

    Als Spotify Liste am Anfang des Buches :thumbup: sehr gerne, wie hier, immer und immer wieder als Text, stört es eher den Lesefluss. Solche Listen für Leser gibt es ja immer mal wieder in Büchern oder einen direkten Link zur einer Playlist die der Verfasser des Textes erstellt hat, wäre schon cool.

    Patsy finde ich einfach und schlicht dumm, aber in ihrer beschriebenen Minderbemitteltheit halbwegs überzeugend, auch wenn man sich bei all ihren Auftritten mit der Hand an die Stirn schlagen möchte. Gerad, wenn sie im Bad ist, dann ihr Kind holt, weil der Mann die Polizei ruft. Kind holen, überzeugt, man fragt sich nur wie konnte sie unbemerkt am Ehemann vorbei, überspringt man, der Mann kann ja schon tot sein. Aber dann fährt sie zurück, um das Kuscheltier zu holen, obwohl sie befürchten muss, dort steht die Polizei und wartet auf sie, das kann ich nicht nachvollziehen. Quengelndes Kind hin oder her.

    Auch die zeitlichen Sprünge sie fährt eine Weil und steht dann einfach wieder vor dem Haus. Auch als Pearl im Zimmer der Francine ist, wird das Apartment als groß und geräumig beschrieben und doch schafft er es, aus dem Bad mit einem "Sprung" an die Eingangstür zu kommen, gerade als die Tür aufgemacht werden soll. Und der weiße Staub, ist bestimmt "Puderzucker" vom Backen der Muffens für die Premierenfeier, auf keinen Fall Drogen ;)

    Schönste Stelle im Moment, die Interaktion zwischen Pearl und dem Typen aus dem Parkhaus, wobei der Teil mit dem Backup zu erwarten war. Unlogisch ist nur, dass das, was alle wissen, die Polizei natürlich nicht weiß. Der Teil kann nur dadurch gerettet werden, dass sie sagen das Löschen hätte bei der vermutlichen Verdunklung Verdacht erregt oder die Polizisten waren keine Polizisten, sondern nur etwas dunkel ausgeleuchtet Kleinkriminelle.

    Was ich inzwischen einfach Überspringe sind die vielen Songtexte, was am Anfang noch nett ist, ist nun eher störend, weil die Texte auch keinen Bezug zur Handlung haben. Die Idee, quasi die Geräuschkulisse zu spielen funktioniert in meinen Augen leider nicht.

    Aber die Geschichte liest sich flüssig weg, bin gespannt was noch passiert.

    Ich Tippe auf Bobby bzw seine Leute, dass wäre das übliche

    Echt? Da interpretieren wir Pearl völlig unterschiedlich. Ich habe den Eindruck, dass er sich seiner Wirkung (kräftiger Typ, Narben) durchaus bewusst ist, ihm ihm diese im Grunde aber völlig egal ist. Er vertraut darauf, dass er sich notfalls auch mit Brutalität zur Wehr setzen kann, ansonsten eben durch ein schroffes Auftreten. Für langsam oder gar doof halte ich ihn hingegen gar nicht und ich denke auch nicht, dass er sich ausnutzen lässt. Diesen "Job" für Bobby erledigt er eher widerwillig - vermutlich, weil dieser Pearl in der Hand hat. Und die Anfangsszene überrascht ihn, vermutlich ebenso, wie der Holzfäller-Typ in der Weitzman-Villa überrascht. Das laste ich Pearl aber nicht insofern an, dass er planlos ist, sondern denke eher, dass der Mörder (bei dem ich vermute, dass er auch der Typ ist, der Pearl zu Beginn niederschlägt) extrem geübt ist - ein Meister seines blutigen Fachs sozusagen.

    doof, hab ich ja nicht gesagt, aber auch nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen. Der Eindruck kommt bei mir durch den Anfang, durch die Beziehung zu Bobby, die Aktion in der brennenden Bar/ Kneipe und seine "Traumabewältigung" als er auf der Feuertreppe versucht diese zu "lösen", wobei dieser Teil etwas ins stereotype Bild passt, es ist doch immer die Kindheit oder mit einem geliebten Menschen, der jemanden aus der Bahn wirft. Ich denke das der Anfang des Buches ganz am Ende kurz aufgegriffen wird ohne etwas zu verraten und dann in den zweiten Teil überleitet, ähnlich wie es bei TV-Serien üblich ist.

    Und vor allem: wer ist der Mörder und warum hat der die Frau des Hauses so brutal ermordet? Das muss ja in der kurzen Zeit zwischen dem Aufstehen von Weitzman und dem Aufeinandertreffen der Vier vor dem Safe geschehen sein. Patsy wurde von dem Fremden aufgefangen - warum hat er sie in dem Moment nicht direkt umgebracht? Kaltblütig genug ist er ja eindeutig. Will er das jetzt nachholen, nachdem er die beiden nun verfolgt hat?

    Über die gleiche Szene bin ich auch gestolpert, die ist wirklich unrund und man fragt sich als Leser wie das funktioniert. Alles in kürzester Zeit, völlig lautlos, aber vom Umfang her sieht es so aus, als würde es sehr viel Zeit benötigen.

    Ich hatte übrigens nicht das Gefühl, dass Pearl das Feuer gelegt hat, oder habe ich da was überlesen?

    Nein, das Gefühl hatte ich auch nicht. Ich denke, da ist in der Küche etwas in Brand geraten während die Herren im Schankraum palavert haben.

    Bei der Szene musste ich an Alf denken, einfach mal bei YouTube "Alf, das fett brennt" suchen. AUch was Vater und Sohn dann gemacht haben, während ihre Bar in Flammen steht.... wirkte etwas konstruiert, ein deus ex machina Moment ;)

    Ich zweifle ja etwas an den Fähigkeiten von Pearl, er wirkt etwas unausgegoren und etwas langsam. Er lässt sich am Anfang gleich überrumpeln und macht auch später keine wirklich gute Figur. Er wirkt auf mich etwas Ziel- und Planlos. So etwas das Klischee eines Typen fürs Grobe, groß, stark, aber eben tumb, einer der sich ausnutzen lässt und dadurch Sachen macht die er sonst nicht machen würde. Was ich auch nicht verstehe, er wird als Krüppel beschrieben, nur weil er eine Narbe hat oder hat er sonst noch Defizite? Es kann aber auch am Stil liegen wie das Buch geschrieben ist, da sind sprachliche Bilder, hier und da, leicht versetzt. Was schön ist, man hat das Gefühl die Charaktere arbeiten sich in ihre Geschichte und das Mind Setting ein. Gerade Patsy, vielleicht hat sie Probleme mit Drogen, denkt mit viel zu oft etwas schwammig. Selbst eine Prise Humor ist dabei, wenn Trump ins Spiel kommt, das lockert den Erzählfluss etwas auf. Das Bild von New York ist das eines Touristen, nicht das von New Yorkern, die dort leben, oder sie leben noch nicht so lange dort.

    Ansonsten ist es schnell und unkompliziert geschrieben, kurze Sätze und Abschnitte, einfach Sprache und alternierende Erzählstränge. Nur die vermeintlichen Cliffhanger am Ende eines jeden Abschnitts, sind auf Dauer etwas ermüden, weil nach dem dritten Mal vorhersehbar. Es bremst insgesamt die Geschichte daher auch etwas aus.