Beiträge von Mrs.Dalloway

    Mir hat der Roman auch sehr gut gefallen und es hat mich dabei nicht gestört, dass die Familie Perowne ziemlich perfekt ist.


    Aber ganz perfekt, wie es hier oft bemängelt wurde, fand ich sie nicht. Man darf Henry's Schwiegervater nicht vergessen, der doch irgendwie nicht ganz in die Familie zu passen scheint. Er hat ständig neue Freundinnen, er streitet sich so sehr mit Daisy, dass sie längere Zeit nicht miteinander reden und er hat anscheinend ein Alkoholproblem.


    LG
    Dalloway

    Hallo ihr,
    ich studiere Buchwissenschaft und da beschäftigen wir uns ziemlich stark mit Lese(r)geschichte und -entwicklung.
    Erst vor ein paar wochen haben wir darüber gesprochen, dass die Buchkäufe eigentlich stetig steigen und die meisten Leute doch eher abgeschreckt von der Idee eines E-Books sind.
    An diesen Buch-iPod glaub ich persönlich auch nicht wirklich. Ich denke, dass die Leute, die soviel lesen, dass sich sowas für sie lohnen würde, doch lieber zu Büchern greifen, weil sie eben auch Statussymbole sind und die meisten Vielleser gleichzeitig auch Bibliophile sind.
    Eine andere Erfindung, über die wir in der Uni geredet haben war aber so ein flexibles Display. Das is so groß wie ein DIN-A4 Blatt und eben flexibel. Mann kann es zusammenknüllen oder zusammenrollen und so in die Tasche stecken. Darauf könnte man sich dann auch ganze Bücher laden. Das finde ich im Gegensatz zum Buch-iPod noch akzeptabel.
    Nächstes Semester kommt dann ein ganzes Seminar zum Thema "Leser in der Gegenwart". Darauf freu ich mich jetz schon total!
    LG
    Katja

    Hi,


    ich überlege schon seit längerem, ob ich das Buch auch mal lesen sollte.
    Ich habe den Film gesehen und er gehört eindeutig zu einem meiner Lieblingsfilme, aber ich habe auch schon ein Buch von Nikolas Sparks gelesen und das war mir eindeutig zu kitschig und schnulzig.
    Jetzt habe ich etwas Angst (vor allem nachdem ich Wendys Kommentar gelesen habe), dass mir das Buch den Spaß am Film verderben könnte.
    Komisch, sonst is es doch immer andersrum!


    Was meint ihr dazu? Soll ich dem Buch eine Chance geben?


    LG
    Dalloway

    Danke für eure ziemlich polarisierenden Meinungen!


    Ich hab mir von dem Klappentext auch total viel erwartet und als arme Studentin die 19,90 Euro bezahlt, das Buch dann aber so bei Seite 200 abgebrochen. Aber jetz denke ich, dass ich ihm doch noch eine Chance geben werde. Entweder ich bin dann am Schluss doch noch genauso begeistert davon wie Nichtraucher oder es wird auf den letzten 400 Seiten auch nicht besser, dann habe ich es aber wenigstens versucht.


    Mich hat es übrigens auch sehr an die Gilmore Girls erinnert, aber eher wegen der vielen Zitate und Anspielungen auf Klassiker als wegen einer Ähnlichkeit zwischen Rory und Blue.


    LG
    Dalloway

    Ich kann auch nichts mehr hinzufügen, außer dass ich das Buch wirklich sehr gut fand.
    Man kann sich auch ziemlich leicht mit JR identifizieren. Oder zumindest ich, da meine Eltern eine Kneipe führen und da auch zu meiner Erziehung wohl sehr viele liebenswürdige und leicht verdrehte Kneipengänger ihren Teil zu beitrugen *g*


    LG
    Dalloway

    Ich habe das Buch auch geliebt und der Film war ebenfalls sehr gut. Sicherlich ist er für Leute, die das Buch vorher gelesen haben sogar noch trauriger als für andere...


    Dass so viele von euch Einstiegsschwierigkeiten hatten, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hab das Buch am Stück gelesen. Nach der ersten Seite war ich irgendwie schon so gefesselt, dass ich es einfach nicht mehr weglegen konnte. Ich musste immer weiter lesen.



    Am beeindruckendsten an dem Buch finde ich, wie McEwan es schafft, so viele Szene wiederholt darzustellen, ohne dass es auch nur eine Spur langweilig wurde. OK, für manche von euch anscheinend schon ein bisschen...


    Ich kann nur sagen, dass "Abbitte" wohl zu den besten Büchern gehört, die ich je gelesen habe und dass so ziemlich jeder in meiner Familie oder meinem Freundeskreis es zu Weihnachten bekommt :nikolaus: :nikolaus: :nikolaus:


    LG
    Dalloway

    Zitat

    Aber hat Gatsby sich den Reichtum nicht auf dubiose Weise ergaunert? Ich glaube, dort war von Alkoholschmuggel die Rede. Das hieße ja, die von Dalloway angesprochene Hoffnung basiert auf Betrug und Kriminalität. Ob das so erstrebenswert ist?


    Gutes Argument... Darüber hab ich noch gar nicht wirklich nachgedacht, aber dennoch finde ich, dass das Buch in dieser Hinsicht Hoffnung vermittelt. Gatsby wird von Fitzgerald schon als sehr positiver Charakter dargestellt und deshalb ist er wohl jedem Leser irgendwie sympathisch. Seine üblen Machenschaften werden nur angedeutet und diese endlose Liebe zu Daisy lässt ihn sehr ehrenhaft erscheinen. Deshalb ist es (für mich zumindest) nicht so wichtig, wie er zu Reichtum gekommen ist, sondern dass er es überhaupt aus eigenem Antrieb geschafft hat.


    kwiedi:
    Die Idee mit der Namensbedeutung von Daisy und ihrer Typisierung finde ich klasse :klatschen:!!! Hast du die aus einer Lektürehilfe, oder ist das deine Analyse.
    Werd mir jetzt mal ein paar Gedanken über weitere Namen im Buch machen, da es doch meistens so ist: wenn ein Name eine tiefere Bedeutung hat, ist das meist bei mehreren Namen so!
    Hast du schon Ideen, was die anderen Namen bedeuten könnten, oder was Fitzgerald damit aussagen will???

    Hi Bluebell


    ich wünsch dir jetzt schon mal viel Spaß mit dem guten, alten Ernest... Er ist wirklich einer meiner absoluten Lieblingsautoren!


    Ich finde eigentlich "Schnee auf dem Kilimajaro" als Einstieg geeignet, weil es sich schon einmal mit den wichtigsten Themen und Leitmotiven Hemingways beschäftigt. Es ist ja auch nur eine etwas längere Kurzgeschichte und Hemingways Sprache ist nicht schwierig.


    Falls du dich genauer mit Hemingway beschäftigen willst, empfehle ich dir aber noch etwas an Sekundärliteratur:
    1. Cliffs Notes on Hemingway's Short Stories (enthält auch Schnee auf dem Kilimanjaro)
    2. Königs Erläuterungen zu "Der alte Mann und das Meer" (leider wird hier nur diese Geschichte interpretiert, jedoch dafür sehr detailliert!)


    Sag mir bescheid, wie dir Hemingway so gefallen hat und mit was du jetzt angefangen hast, ja? :daumen:


    Viel Spaß beim Lesen
    Mrs. Dalloway

    Hallo,


    ich wäre auch dabei, wobei bei mir eigentlich bis Mitte Juni nix geht (Abistress!). Da trau ich mich nicht an so einen Wälzer heran :redface:. Hab auch schon Erfahrung mit Thomas Mann und würde mich echt freuen, wenn ihr erst im Sommer anfangt zu lesen.


    LG
    Katja

    :klatschen: Endlich jemand der genauso ist, wie ich!!!


    Da ich erst 18 bin, war ich eigentlich noch nie richtig im Theater, weil sich in meinem Alter keiner dafür interessiert und meine Eltern mit Literatur auch nix am Hut haben. Deshalb bin ich auch eher auf Verfilmungen angewiesen.


    Ich hab von den meisten Dramen, die du aufgeführt hast, noch nichts gehört, werd aber bestimmt mal einige davon lesen.
    Ich hab jetz eher mal mit den Klassikern angefangen, also


    The importance of being Earnest - Oscar Wilde
    Faust - Goethe
    Woyzeck - Büchner
    Pygmalion - George Bernard Shaw
    La casa de Bernarda Alba - Federico García Lorca (das ich nächste Woche ENDLICH mal im Theater erleben darf!)
    und sämtliche großen Shakespeare Tragödien und Komödien


    Das einzige moderne Drama, das ich bisher gelesen hab, war "Cat on a hot tinroof" von Tennessee Williams. Ich war davon hellauf begeistert und hab mir auch gleich "Streetcar named desire" gekauft. Leider bin ich noch nicht, dazu gekommen es zu lesen, aber werd mich bald dran machen. Das Drama von Williams, das Kenavo vorgestellt hat, kannte ich gar nicht. Wie ist denn der Originaltitel?


    Bin total froh, dass ich jetz so viele moderne Dramenempfehlungen bekommen habe! Mit welchem sollte ich denn deiner Meinung nach anfangen, Kenavo?
    Werd jetz auch mal öfter ins Theater gehen und wenn ich ganz allein hin muss. (Die Karten für Macbeth in der Originalversion sind schon so gut wie gekauft!!!)


    LG


    Katja

    Sorry, letzte Zeile hat noch gefehlt:


    So long as men can breathe and eyes can see,
    so long lives this, and this gives life to thee.


    Außerdem noch eine schöne Liebeserklärung von Shakespeare: Der Monolog des Valentine in "the two gentlemen of Verona"


    And why not death, rather than living torment?
    To die is to be banished from myself
    and Silvia is my self. Banished from her
    is self from self, a deadly banishment.
    What light is light, if Silvia be not seen?
    What joy is joy, if Silvia be not by -
    Unless it be to think that she is by,
    and feed upon the shadow of perfection.
    Except I be by Silvia in the night
    there is no music in the nightingale.
    Unless I look on Silvia in the day
    There is no day for me to look upon.
    She is my essence, and I leave to be
    If I benot by her fair influence
    Fostered, illumined, cherished, kept alive.


    Katja

    Für mich ist immernoch Shakespeare der Meister der Liebeserklärungen:


    Sonnet 18


    Shall I compare thee to a summer's day?
    Thou art more lovely and more temperate.
    Rough winds do shake the darling buds of May,
    and summer's lease hath all too short a date.
    Sometime too hot the eye of heaven shines,
    and often is his gold complexion dimmed,
    and every fair from fair sometime declines,
    by chance or nature's changing course untrimmed;
    But thy eternal summer shall not fade
    nor lose possession of that fair thou ow'st,
    nor shall death brag thou wander'st in his shade
    when eternal lines to time thou grow'st.
    So long as men can breathe or eyes can see,

    Zitat

    Beim Drama mag es auch sein, weil im Grunde genommen so etwas halt aufgeführt rezipiert werden muss, nicht gelesen.


    Hast schon recht, aber auch wenn man ein Drama liest, kann man viel hineininterpretieren und über die verschiedenen Leitmotive reden. Man muss ja auch keine Verfilmung eines Romans gesehen haben, um darüber reden zu können.


    Ich finde es auf jeden Fall sehr schade, dass so wenige Leute Dramen lesen!


    Meiner Meinung nach, kann sich der Autor in einem Drama viel besser ausdrücken als in einem Roman, da er mehr darüber nachdenken muss, wie seine Personen auf der Bühne dann wirklich so rüberkommen, wie er es vorgesehen hat. Allein aus den Kulissenangaben und der Regieanweisung lässt sich schon sehr viel herauslesen. Jedes Wort beim Drama zählt, da der Autor in nur ca. 2 - 3 Stunden dem Leser/Zuschauer alles vermitteln muss, was ihm wichtig ist.


    Katja

    Hallo an alle,


    bin erst seit kurzem Mitglied und hab mir deshalb noch nicht alle Threads durchgelesen, aber was mir aufgefallen ist, ist, dass es eigentlich kaum (oder gar keine?) Threads zu berühmten Dramen gibt. Es gibt zwar einen zum Sommernachtstraum von Shakespeare und auch etwas zu Goethes Faust, aber was ist mit all den anderen großen Dramatikern (Shaw, Wilde, García Lorca, Williams...)???


    Bin ich die einzige, die sich für Dramen begeistern kann und die lieber mal ein gutes Drama liest als einen Bestseller?
    Würde mich über gleichgesinnte sehr freuen! :winken:
    Was ist euer Lieblingsdrama?
    Vielleicht kennt ihr ja noch eines aus Schulzeiten, das euch irgendwie beeindruckt hat?
    Oder habt ihr gar nichts mit Dramen am Hut?


    Freue mich schon auf viele "dramatische" Beiträge


    Katja

    Im Englisch-LK haben wir letztes Halbjahr kurz über Hemingway geredet und seitdem bin ich ein riesiger Fan seiner Bücher.


    Ich bin auch der Meinung, dass Hemingways Sprachstil nicht unbedingt poetisch ist, aber ich glaube auch nicht, dass es ihm um die Sprache ging.


    In Hemingways Büchern spielt einfach jedes kleinste Detail eine wichtige Rolle. Ich hab mal was über Hemingway gelesen, das ungefähr so hieß: "Hemingway schreibt kein Wort zu viel und keines zu wenig!" Ich finde, dass das genau zutrifft. Ich kann verstehen, wenn viele leute sagen, dass seine Bücher und vor allem die Kurzgeschichten langweilig sind, weil es nicht wirklich viel Handlung darin gibt, aber bei Hemingway muss man einfach lernen, zwischen den Zeilen zu lesen.
    Es tauchen immer wieder dieselben Leitmotive und Symbole auf.
    Er benutzt z.B. oft diesen Gegensatz von Ebenen und Bergen, wobei die Berge meistens für etwas positives stehen. Die Tiere symbolisieren oft den Tod oder bessere Zeiten (z.B. die Hyäne und die Aasfresser in "Snows of Kilimanjaro" oder die jungen Löwen in "the old man and the sea")
    Ich könnte jetzt hier ewig weiterschreiben und mich über Hemingways Symbolismus auslassen, befürchte aber euch zu langweilen oder doch zu viel hineinzuinterpretieren...


    Viel Spaß mit dem guten alten Hemingway
    mein Lesetip: Die Kurzgeschichte "Hills like white elephants"!


    Katja

    Ich hab den Großen Gatsby auch letztens gelesen und muss auch sagen, dass er mir sehr gefallen hat.


    Aber irgendwie is mir was komplett anderes eher im Gedächtnis geblieben, als diese unerfüllte Liebe.
    Für mich ist es kein Liebesroman, sondern eher ein Roman über den American Dream. Man muss sich doch mal vorstellen... Der Roman spielt in den 20ern, der Zeit von gesellschaftlichen Exzessen, aber auch der Weltwirtschaftskrise.


    Fitzgerald hat mit seinem Buch (glaube ich zumindest) vielen Leuten Hoffnung gemacht. Auch wenn das Buch tragisch endet, so hat der bürgerliche Gatsby es doch zu einem luxuriösen Leben gebracht. Das Buch ist der Beweis dafür, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Vorher war es doch unvorstellbar für bürgerliche sich gesellschaftlich hochzuarbeiten!


    Musste mal gesagt werden
    Katja