Für mich stellen die Leserunden mit Autorenbegleitung ein echte Bereicherung dar. Wie oben schon mehrfach erwähnt: ich kann Fragen stellen, ich kann Unklarheiten abklären, ich kann Kritik äußern. Mit einigen Autoren (z.B. Tobias Meißner) kommt es dabei zu richtig interessanten Diskussionen, das ist kein einseitiges Feedback von seiten der LeserInnen, sondern auch besagte Autoren geben uns etwas zurück.
Da ich jemand bin, der anderen nicht ins Gesicht lügen kann, aber dennoch ein großes Harmoniebedürfnis hat (und man ja auch nie wissen kann, ob man den Autor/die Autorin mal auf der Buchmesse trifft ), versuche ich, meine Kritik möglichst neutral zu formulieren. Vor allem, wenn ich den Autor / die Autorin schon in früheren Leserunden schätzen gelernt habe. Aber ehrlich bin ich trotzdem mit meiner Meinung, egal ob positiv oder negativ. Sie wird vielleicht nur etwas vorsichtiger formuliert.
Zu Monika Felten: ich gehörte wohl bei der ersten Leserunde zu den strengsten Kritikerinnnen. Als ich hörte, daß sie sich die Kritiken aus der Leserunde zu Herzen genommen und als Anregung für den zweiten Band verwendet hatte, war ich hin und her gerissen. Zum einen tat es mir leid, daß ich so streng mit ihr ins Gericht gegangen bin, zum anderen freute ich mich darauf, den zweiten Band zu lesen (was ich aber bisher noch nicht getan habe ). Da ich selber sehr unter Kritik von anderen leide, finde es umso erstaunlicher, daß Monika Felten so konstruktiv damit umgehen kann und auch noch Gewinn daraus zieht. Respekt.
Es gibt allerdings auch Autoren, auf deren Teilnahme könnte ich verzichten, weil kein Dialog zustande kommt, sondern jedes Posting nur ein "Fishing for Compliments" ist. Ich habe da einen bestimmten Herrn im Visier, dessen Namen ich nicht nennen, dessen Bücher ich aber auch nicht mehr lesen werde (was aber eher an den Büchern als an dem Herrn liegt - der war bloß noch der letzte Tropfen, der das Faß gesprengt hat).
Jede Leserunde ist eine neue Erfahrung und ich freue mich, daß es sie gibt.
LG, Rio