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Autor: Jeffrey Eugenides Titel: Middlesex Originaltitel, Jahr: Middlesex, 2002 Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag ISBN: 3-499-23810-1 Ausgabe: Taschenbuch Seiten: 733 |
Inhalt lt. Amazon
In einem griechischen Bergdorf am Hang des kleinasiatischen Olymp fing alles an. Ein junger Mann und eine junge Frau, die Geschwister Eleutherios und Desdemona Stephanides, fliehen vor den Türken nach Smyrna und, als die Stadt brennt, weiter nach Amerika. Es ist das Jahr 1922. Auf dem Schiff, weit weg von allem, erschaffen sie sich als einander Unbekannte neu: Sie heiraten, verbringen ihre erste gemeinsame Nacht in einem Rettungsboot.
Meine Meinung
Ächz. Stöhn. Das war teilweise ziemlich harte Arbeit.
Empfohlen wurde mir das Buch von meinem Prof. für Verhaltensbiologie, der davon rundum begeistert war. Nun ja. Anfangs noch ziemlich mitgerissen von der Geschichte der Großeltern, wurde ich von Seite zu Seite immer ungeduldiger. Ein langsames Erzähltempo und Detailgenauigkeit zeichnen dieses Buch aus. Dass die Geburt des Protagonisten erst auf ca. Seite 300 stattfindet sagt ja wohl einiges. Alles davor erzählt das Leben der Großeltern, der Eltern, die Auswanderung im Jahre 1922 in die USA, Rassenunruhen in Detroit etc.pp.. Da ein Großteil davon in keinem direkten Zusammenhang zu Callie/Cal steht oder mit der Grundthematik des Buches zusammenhängt, verstehe ich nicht so recht, was das in diesem Ausmaß im Buch zu suchen hat. Einzig und allein die letzten 300 Seiten drehten sich um das eigentliche Thema, den Hermaphroditismus, erst da tritt Callie/Cal wirklich in Erscheinung. Und genau diese Seiten sind es, die mir am besten gefielen. Was mir außerdem auffiel, es wird alles, angefangen von der Inzestbeziehung bis hin zu Callies/Cals "Problem", sehr nüchtern beschrieben. Was auch dazu führte, dass ich zu keinem der Charaktere eine Beziehung aufbauen konnte.
Schlecht ist das Buch keineswegs, ich glaube dass es von der Qualität her sogar recht gut ist und über den Pulitzer Preis wundere ich mich nicht. Aber alles in allem kann ich mich den Begeisterungsstürmen zu diesem Buch nicht anschließen. Das Buch lag über zwei Jahre auf meinem SUB. Vollkommen zu Recht, sicherlich kein Buch das ich ein zweites Mal in die Hand nehmen werde.
Aber über eine Frage denke ich seit dem Lesen ständig nach: Was prägt, was "macht", einen Menschen mehr... die Gene oder das Umfeld?
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