Beiträge von Doris

    Almanzo Wilder kommt aber doch erst in den späteren Teilen vor. :gruebel:

    Ja, in der Verfilmung auf jeden Fall. Bei den deutschen Ausgaben weiß ich es nicht mehr.


    Ich habe mir für den E-Reader die englischen Bücher heruntergeladen und irgendwo die Reihenfolge der Bände rausgesucht, und da wird das Buch mit der Kindheit von Almanzo als erstes aufgeführt. Also habe ich damit angefangen. Die Folgebände liegen noch.

    Nancy Taylor Robson - Woman in the Wheelhouse


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    Ende der 1970er Jahre kam Nancy Taylor Robson durch Zufall zu ihrem ersten Job an Bord eines Fischerbootes, das regelmäßig im Atlantik vor der Ostküste der USA unterwegs war. Da ihr Mann auf dem Boot arbeitete, schlug er seine Frau als Aushilfe vor, als der Koch bei einer Tour nicht mitfahren konnte. Aus dem einen Mal wurden mehrere Gelegenheiten, bei denen Nancy mit hinausfuhr, und neben der Arbeit als Köchin ergaben sich neue Möglichkeiten, sie an anderen Stellen einzusetzen. Das Boot eigenverantwortlich zu führen, war Nancy allerdings nicht möglich, deshalb reifte mit der Zeit der Gedanke heran, dass sie die Kapitänslizenz machen könnte. In dieser damals noch reinen Männerwelt war es nicht leicht, den Gedanken in die Tat umzusetzen, doch irgendwann war es so weit: Nancy bestand die Ausbildung und durfte selbst ein Boot führen.


    Leider hat das Buch nicht so viel Anteil an Seefahrt und Fischfang, wie ich es erwartet hatte. Nancy erzählt auch viel aus ihrem Leben und von den Erlebnissen, die sie mit der Crew an Land hatte. Oft geht es um alles andere als um Fischfang. Spannend war der Abschnitt, als sie die Schulbank drückte, um die Linzenz zu bekommen, weil das damals für eine Frau ein absolutes Novum war. Die Behörden machten es ihr nicht leicht, und das lag nicht daran, dass sie das Metier nicht beherrschte, sondern teilweise an der Starrsinnigkeit einzelner Beamter, die sich keine Frau in einer solchen Position vorstellen wollten oder konnten. Nancy setzte sich mit Beharrlichkeit durch und wurde meines Wissens die erste Frau, der das gelang. Ihre ersten Erfahrungen als Kapitänin waren durch einige Entscheidungen, die ihrer Unerfahrenheit geschuldet waren, teilweise auch etwas brisant, aber mit der Zeit machte sie sich in der Branche durchaus einen Namen. Sehr lang konnte Nancy ihre Fähigkeiten allerdings nicht unter Beweis stellen, weil sie ihren neuen Beruf nach der Geburt ihres ersten Kindes wieder aufgab.


    Inhaltlich also mit Höhen und Tiefen, stilistisch meist auf der gleichen Höhe - recht durchnittlich - von daher keine herausragende Lektüre für mich.


    3ratten

    Ich konnte mich kaum noch an den Inhalt des Buches erinnern, bis ich gerade meine Rezi nochmals las. Das sagt ja auch schon etwas aus. Es hat mich einfach nicht mitgerissen. In den Film habe ich auch mal kurz reingeschaut, aber das war auch nicht meins.


    Aber es freut mich, dass du dich dafür begeistern kannst, Holden :)

    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass jüngere Leser das anders sehen.

    Für mich kann ich das bestätigen. Ich kannte als Kind zwei oder drei Bücher und habe sie geliebt. Dieses Bild einer so harmonischen Familie hat mich fasziniert. Die Fernsehserie habe ich auch gesehen, und abgesehen von Lauras Zöpfen gefiel mir alles. Als Erwachsene würde ich das aber auch anders beurteilen.


    Die Original-Buchreihe habe ich mir schon vor ein paar Jahren heruntergeladen, aber über das erste Buch bin ich nicht hinausgekommen. Darin ging es nur über Almanzo Wie-hieß-er-noch?, und das war mit der Zeit langweilig.

    Nicholas Tomalin

    The Strange Last Voyage of Donald Crowhurst


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    Es kann Wagemut oder reine Selbstüberschätzung gewesen sein, das Donald Crowhurst im Jahr 1969 veranlasste, als unerfahrener Segler an einer Segelregatta teilzunehmen, dem Sunday Times Golden Globe Race, das nonstop rund um die Welt führen sollte. Einer der größten Anreize war sicherlich das Preisgeld in Höhe von 5000 Pfund (entspricht heute knapp 90.000 €), das dem schnellsten Boot winkte. Außerdem war es für seine kleine, hoch verschuldete Firma die beste Gelegenheit, die Tauglichkeit seines einzigen Produktes, einem Navigationsgerät für Segelboote, unter Beweis zu stellen. Die Entscheidung, an der Regatta teilzunehmen, kam überstürzt und mit zu wenig Vorlaufzeit bis zum Beginn des Rennens. Als Resultat daraus machte er sich mit einem nur notdürftig fertiggestellten Boot auf den Weg.

    Monate später kam ein einziger der neun gestarteten Solosegler wieder in England an – es war nicht Donald Crowhurst. Doch während man von den sieben anderen gescheiterten Teilnehmern wusste, weshalb sie aufgegeben hatten, fehlte von ihm jede Spur. Nach acht Monaten wurde sein Boot im nördlichen Atlantik treibend von einem Schiff entdeckt und geborgen, wobei man feststellte, dass der Segler nicht mehr an Bord war. Erst aus den Logbüchern konnten Rückschlüsse gezogen werden, welches Drama sich auf seiner Fahrt abgespielt hatte. Neben einem Logbuch, in dem Daten über den Verlauf einer Reise rund um den Globus festgehalten worden waren, gab es ein zweites, inoffizielles Logbuch, das enthüllte, dass Crowhurst unter größten Anstrengungen nicht weiter als bis vor die Küste Brasiliens gelangt war. Dort hatte er einen Ausfall seiner Funkanlage vorgetäuscht, um den Kontakt zur Rennleitung zu unterbrechen. Sein Plan war, einige Wochen vor der Küste Südamerikas zu kreuzen, sich quasi zu verkriechen, bis es Zeit war, sich auf den Rückweg zu machen und als erster die Ziellinie zu überqueren.

    Anhand seiner umfangreichen Aufzeichnungen in dem geheimen Logbuch wird deutlich, wie er offensichtlich langsam den Bezug zur Realität verloren und sich zunehmend in wirre Gedankengänge verstrickt hatte. Er setzte sich mit allen möglichen Themen auseinander, nicht nur rational und emotional, sondern auch mit durchaus philosophischen Ansätzen. Am Ende sprach er von Gnade; es ist also durchaus möglich, dass er an einem Punkt angelangt war, von dem aus es für ihn keine Umkehr mehr gab. Darüber, ob er Selbstmord begangen hat, wird bis heute spekuliert. Er war Vater von vier kleinen Kindern und eigentlich ein Mensch, der immer einen Plan B parat hatte, deshalb ist auch ein Unfall denkbar. Robin Knox-Johnston, der als einziger das Ziel erreichte, spendete das Preisgeld von 5000 Pfund Crowhursts Familie. Crowhurst ist nie wieder aufgetaucht.

    Trotz aller Sachlichkeit in dem Buch war ich wirklich betroffen von dem Schicksal dieses Mannes. Eigentlich wollte er nicht mehr als sein Unternehmen retten, die Existenz seiner Familie sichern und ein bisschen Ruhm einstreichen als derjenige, der die Regatta als Erster gewonnen hat. Letzten Endes hat ihn sein Größenwahn das Leben gekostet. Meiner Ansicht nach war ihm klar, dass er mit diesem halb fertigen Boot unmöglich den Globus umrunden konnte. Aber dazu hätte es nicht weniger als ein Wunder gebraucht.

    Das Sunday Times Golden Globe Race wurde danach nicht wiederholt. Erst zum 50. Jahrestag, also 2018/2019, gab es eine Neuauflage. Donalds Crowhursts Geschichte wurde mehrfach in Dokus thematisiert und unter dem Titel The Mercy auch verfilmt.

    4Ratten

    Elf Wochen scheinen das Limit zu sein :rollen:. Ich hatte meinen gerade wieder am Ladegerät hängen, weil wir nächstes Wochenende in Urlaub fahren und ich ihn dann mitnehmen will. In der Zwischenzeit habe ich kein Buch gelesen und er war wieder komplett auf Null.

    Kirsten

    Das ist natürlich schade, dass die Geschichte bei dir nicht so eingeschlagen hat. Ich habe kein Problem mit weniger sympathischen Protagonisten, so lange sie in die Handlung passen. Manchmal macht das ja ein Buch erst spannend. Immerhin war es kein ausgesprochener Flop für dich.


    Ich mache mir jetzt allerdings Gedanken darüber, dass ich das Buch sogar mal einer Freundin geschenkt habe und mich so gar nicht daran erinnern kann, was sie darüber erzählt hat. Nicht gerade das beste Zeichen...