Also, ich mochte das Buch gern.
Na gut, als ganz junges Mädchen habe ich etliche Agatha-Christie-Krimis regelrecht verschlungen, und ganz dieselbe Faszination üben sie heute nicht mehr auf mich aus. Aber von Zeit zu Zeit lese ich gerne noch einen, und auch "16 Uhr 50 ab Paddington" hat mich nicht enttäuscht.
Zur Handlung siehe die vorigen Postings - mehr kann man wirklich nicht verraten, ohne zu spoilern. Der Mord passiert bereits auf der vierten Seite, und der Kriminalfall ist von Beginn weg sehr rätselhaft ... allerdings wird er im Laufe der Geschichte noch interessanter, weil sich die eine oder andere verborgene Facette auftut. Was das Mitraten betrifft, kann man natürlich so wie Jaqui kritisieren, dass der Leser gewisse Informationen erst spät erhält und dadurch mehr aufs Raten als aufs Kombinieren angewiesen ist. Aber ich weiß auch nicht, irgendwie macht mir das hier nichts aus. :smile:
Die Atmosphäre finde ich durchaus very british, und ich bin so wie Chil sehr, sehr anglophil.
Die Charaktere haben mich teils mehr, teils weniger überzeugt - ein interessantes Experiment war jedenfalls die junge Lucy, die sozusagen den verlängerten Arm der mittlerweile doch recht alten und körperlich nicht mehr allzu fitten Miss Marple darstellt.
Insgesamt ein sehr netter Krimi - vielleicht kein Highlight, aber trotzdem sehr brauchbar bei diesem gewissen Christie-Gusto, der mich von Zeit zu Zeit überkommt.
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