Beiträge von Alfa_Romea

    Vandam:
    Na, das sind doch wohl zwei verschiedene Paar Schuhe, und zwar aus verschiedenen Gründen.
    Erstens mal ist es nicht so passend, wenn man unmittelbar nach einem solchen Ereignis mit dem äusserst fröhlich klingenden Refrain «...das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag...» konfrontiert wird. In ein paar Wochen darf man es aber Meinung nach schon wieder spielen – nicht, weil die Katastrophe dann vergessen ist, sondern weil sie einfach nicht mehr so präsent ist.
    Mit Songs im Radio wird man ja meist unfreiwillig konfrontiert und darum ist es schon ok, wenn Lieder mit zweideutigem Text für eine Weile nicht mehr gespielt werden – es würde einfach zynisch klingen, und das wäre fehl am Platz.


    Dass «Der Schwarm» jetzt wieder vermehrt gekauft und dementsprechend auch gelesen wird, finde ich gut. Schliesslich geht es in dem Buch nicht nur um einen Tsunami, sondern auch noch um ein paar andere wichtige Dinge, wie beispielsweise unseren Umgang mit der Natur. Es bringt vielleicht die eine oder andere Person zum Nachdenken, die das Buch sonst nicht gelesen hätte, und das ist doch auch was...
    Und Schätzing dürfte in diesem Sinne doch eher ein unfreiwilliger Katastrophengewinnler sein, schliesslich konnte er weder den Tsunami voraussehen noch das darauf folgende Interview mit dem «Spiegel».


    Gruss


    Alfa Romea

    Dankeschön Kringel, für die erhellende Auskunft!


    Wenn das so ist, werde ich mir wohl die Filme ansehen (müssen). Und wer weiss, vielleicht werde ich dann auch noch vom Star-Wars-Fieber gepackt... :bang:


    Gruss


    Alfa Romea

    Hallöchen!
    So wie es aussieht, kommt im Mai Episode III von Star Wars ins Kino. Und so wie es scheint, "muss" ich den Film mit meinem Freund angucken. Leider kenne ich Star Wars nur vom Hörensagen und habe darum eine Frage an die Jedi-Ritter hier drin: Ist Star Wars die Verfilmung einer literarischen Vorlage (à la Herr der Ringe) oder gab es zuerst die Filme (Episode IV bis VI) und die verschiedenen Star-Wars-Bücher kamen erst danach auf den Markt? Ich muss mir jetzt nämlich überlegen, ob ich mir bis Mai die Filme ansehen soll oder doch lieber die Bücher lesen...


    Möge die Macht mit euch sein! :breitgrins:


    Alfa Romea

    Mein Senf:
    Es gibt Leute, die wollen lesen, um unterhallten zu werden.
    Es gibt Leute, die wollen lesen, um gut (im Sinne von anspruchsvoll) unterhalten zu werden.
    Die Leser letzterer Kategorie haben es nicht einfach: Sie müssen sich ihre «Perlen» regelrecht zusammensuchen, weil die Verlage je länger desto mehr qualitativ fragwürdige Bücher als Knüller verkaufen wollen. Das nervt und erschwert die Suche nach guten Büchern. Und wenn man mal versehentlich zur Masse statt zur Klasse greift, ist der Ärger doppelt so gross. Man hat Zeit und Geld investiert, um nichts dafür zu bekommen.
    Aber anstatt hier gegen Verlage und Autoren zu schimpfen (obwohl sie die Schelte verdient haben), sollte man die aktuelle Situation eher als Herausforderung sehen. Mit der Zeit wird man einen siebten Sinn für «schlechte» Literatur entwickeln und sich wehren können, indem man keine Fehlkäufe mehr tätigt, gute Bücher weiterempfiehlt und von schlechten abrät – dann kann man auch im Bekanntenkreis das Image von Genres wie «Historischer Roman» korrigieren.


    Wir kennen dieses Spiel um Qualität und Quantität in anderem Rahmen doch schon: Wer einen Fernseher besitzt und ab und zu auch reinschaut, ist doch mit dem selben Problem konfrontiert: Auch dort muss man sorgfältig aussuchen und filtern, bis man mal eine gute Sendung entdeckt, die neben Unterhaltung auch noch seriöse Information vermittelt... Der Rest ist mehr oder weniger billige Unterhaltung für die Leute, die das wollen.
    Und genauso wenig wie jemand gezwungen wird, sich das Dschungelcamp anzusehen, wird man gezwungen, ein Buch von Dan Brown zu lesen.
    Und so schlimm wie in der TV-Welt ist es bei den Büchern ja noch nicht...


    Gruss


    Alfa Romea

    Zitat von "Historikus"

    Für einen Illuminaten-Fluch-Spruch wird es aber leider reichen. :breitgrins:


    Jaja, aber damit verhält es sich bestimmt wie mit anderem Aberglauben: Man muss dran glauben, damit er wirksam ist.
    Ausserdem hatte ich diese Woche eine Pechsträhne, unter anderem mit einem Reifenschaden, der nachts um zwei auf einer Autobahn-Raststätte provisorisch behoben werden musste (Notrad, Weiterfahrt auf den nächsten 180 km mit 80 km/h). Und das, ohne dass ich etwas verbrochen hätte. Darum bin ich der Meinung, dass ich damit nun eine Art Freilos habe, auf die Brownschen Illuminaten-Fans einzuhauen, ohne dass mir etwas passieren kann. :bang:


    Gruss


    Alfa Romea

    Zitat von "Historikus"

    Erzähl das mal den Brown-Jüngern, dass sie doch lieber Eco lesen sollten, anstatt den amerikanischen Quatsch. Da musste froh sein, wenn du es noch lebend bestehst. :breitgrins:


    In meinem Fall würde ich es ihnen vom Auto aus zurufen und dann mit rauchenden Reifen das Weite suchen... :breitgrins:


    Gruss


    Alfa Romea

    Historikus, volle Zustimmung bei deiner Kritik! :klatschen: Du schreibst mir aus der Seele...
    (Ich konnte an dem Buch nur einen schönen Aspekt entdecken: Die Schweizer Garde fuhr schwarze Alfa Romeo 155. :breitgrins: )


    Zitat von "Historikus"


    Insofern ist es gefährlich, mit Halbwissen so einen Unsinn zu verbreiten.
    Deshalb kann ich nur immer wieder Umberto Eco empfehlen, vor allem zu Verschwörungstheorien Das Foucaultsche Pendel, denn das ist Literatur, die nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch intellektuell und sprachlich herausfordert.


    Dem schliesse ich mich ebenfalls an. Obwohl ich mich anfangs ziemlich quälen musste, um Zugang zu diesem Buch zu finden. Ist halt nicht gerade Strandlektüre... Das Foucaultsche Pendel ist wohl eines jener Bücher, die man mehrmals lesen muss, um sie wirklich ganz zu begreifen. Aber lieber dreimal Umberto Eco als einmal Dan Brown :rollen:


    Gruss


    Alfa Romea

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    Hallo!


    Nachdem ich mir die «Rezensions-Vorschriften» gut durchgelesen habe, voilà, mein erster Beitrag in dieser Abteilung:


    Der Inhalt:
    Die Menschheit, die sich als Krone der Schöpfung und Beherrscher des Planeten Erde sieht, bekommt plötzlich gewaltig auf den Deckel: Vor Peru verschwinden Fischer. Touristen werden von Walen, die sie eigentlich beobachten wollen, angegriffen. Vor Norwegen tauchen seltsame Würmer im Meer auf, die sich daran machen, das dort vorhandene Methanhydrat zu destabilisieren (was gravierende Folgen hat). Es sieht so aus, als ob die Meerbewohner plötzlich verrückt spielen würden und sich an der Menschheit für die Verseuchung ihres Lebensraumes rächen wollten. Das alles geschieht schon auf den ersten 180 Seiten des 1000-Seiten-Wälzers. Es wird dem Leser leicht mulmig, die beschriebenen Vorgänge wirken unheimlich. Sie sind allerdings erst der Auftakt zu der Apokalypse, die danach folgt. Das Unheimlichste an dem Buch sind allerdings nicht die unheilvollen Szenen an sich, sondern die Realitätsnähe des Ganzen. Es ist zwar eine fiktive Geschichte, aber sie könnte wahr sein und wahr werden (auch wenn sie nur eine Möglichkeit unter vielen ist) – und das hat zumindest mir die eine oder andere unruhige Nacht bereitet.


    Meine Meinung:
    «Der Schwarm» ist ein Umweltthriller, kommt aber nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern besticht durch Action und sorgfältige Recherche. Es fehlt auch nicht an den verschiedensten Charakteren, vom verschrobenen Professor über den Tierschützer ohne Realitätsbezug bis zu profitgierigen und überehrgeizigen Managern. Auch für Tragik ist gesorgt, wenn liebgewonnene Charaktere das Zeitliche segnen. Solche Szenen gibt es zur Genüge, für grosse Trauer bleibt dem Leser allerdings keine Zeit, zu schockierend sind jeweils die Umstände des Todes.
    Das Buch startet allerdings mit einem recht schwachen Prolog, der auf den ersten Blick eher in die Sparte Science-Fiction zu gehören scheint. Es wird geraten, kopfschüttelnd weiterzublättern, danach wird das Buch kontinuierlich besser und irgendwann, nach vielen vielen Seiten erschliesst sich dem Leser endlich auch, was im Prolog eigentlich passiert ist.
    Die Geschichte ist insgesamt sehr stark und insgesamt auch glaubwürdig respektive denkbar. Ich hatte zwar so um Seite 800 eine Krise, in der ich fand, dass der Autor Frank Schätzing letzten Endes doch nur eine Art deutscher Stephen King ist, der sich einen Spass daraus macht, die Leserschaft mit einem weithergeholten «Was wäre wenn»-Szenario schockiert. Aber ehrlicherweise musste ich eingestehen, dass weder ich noch sonst ein Mensch auf diesem Planeten weiss, was wirklich auf dem Grund der Tiefsee haust oder wie die Ökosysteme auf der Erde genau funktionieren...


    Ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und das es sofort in die Liste meiner zehn liebsten Bücher geschafft hat. Weil es neben der ganzen Action auch sehr zum Nachdenken anregt und uns wieder einmal die Augen für die Schönheit unseres Planeten und unseren Umgang damit öffnet, würde ich sagen, dass es ein absolutes Muss ist, «Der Schwarm» gelesen zu haben.


    5ratten


    Gruss


    Alfa Romea

    Hallo Elke!


    Ich kenne Philip Maloney auch nur vom Hören her und bezweifle, ob die Krimis tatsächlich lesenswert sind. Die Radioversion lebt von der Athmosphäre, die durch die Musik verbreitet wird und durch die guten Sprecher, leider nicht von der Geschichte. Ich denke, dass Philip Maloney in Buchform nicht mal halb so viel Spass macht wie am Radio.
    Was noch dazu kommt: Bei «Philip Maloney, Haarige Zeiten.» werden 15 Fälle auf lediglich 204 Seiten verteilt. Macht 13,6 Seiten pro Fall. Das sind doch eher Appetithäppchen als richtige Krimis...


    Gruss


    Alfa Romea