Beiträge von Alfa_Romea


    PS: Sollte ich das obere Beispiel wieder rausnehmen?


    Wenns den Tatsachen entspricht, sicher nicht. Wäre ja noch schöner, wenn man über solche Spielchen nicht mehr berichten dürfte. So, wie es das Recht der Autorin ist, unliebige Meinungen auf ihrem Webspace zu löschen, ist es dein Recht, dich an anderer Stelle dazu zu äussern. Das wäre nur problematisch, wenn du dich beleidigend über besagte Autorin äussern würdest - aber das hast du ja nicht getan.


    Wie schnell bekommt man denn tatsächlich Schwierigkeiten für die eigene Meinung heutzutage?


    Na, gedroht wird immer wieder gerne - vor allem von Leuten, die immer noch glauben, sie könnten kontrollieren, was im Web über sie geäussert wird. Allerdings ist die Meinungsäusserungsfreiheit eine Errungenschaft, die sehr hoch gewichtet wird. Deshalb finde ich es sehr abenteuerlich, wenn zB Autoren gegen schlechte Rezis klagen wollen. So lange nur ihr Werk (="Sprachlich fehlt jede Eleganz - noch schlimmer, manche Sätze könnten auch aus einem Aufsatz eines Grundschülers stammen.") und nicht sie als Person (="War der Kerl je in der Schule? Der kann ja keinen graden Satz schreiben!") in der Kritik stehen, gebe ich solchen Unterfangen nicht die geringste Chance. Ob der Autor jetzt beleidigt ist oder nicht. Wie bereits von ein paar Vorschreibern erwähnt: Wer sein Werk in die Öffentlichkeit bringt, hat auch mit Kritik daran zu leben.


    Ärger könnte es höchstens geben, wenn ein Autor nachweisen könnte, dass ein Kritiker absichtlich einen Verriss produziert hat, um ihm zu schaden. Aber dafür müsste schon eine persönliche Fehde oder ein Geschäftsinteresse dahinterstecken. Als normaler Leser, der sich ein Buch einfach kauft, davon enttäuscht ist und es entsprechend kritisiert, muss man in unserem Rechtssystem einfach auf der sicheren Seite sein. Sonst wärs meiner Ansicht bald ein Fall für den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte...


    -----------


    Ich schreibe in meinen Kritiken jedenfalls nie etwas, das ich dem entsprechenden Autoren nicht auch persönlich oder via Mail mitteilen würde. Die Leute müssen auch mit harter Kritik umgehen können - sonst sollen sie darauf verzichten, Kritiken zu lesen (was einige ja machen). Finde ich auch ok. Aber Kritiken lesen und dann die Kritiker angreifen - geht gar nicht, so lange die Kritik dem Werk gilt...

    Mir gings gleich wie euch, Jari und Annabas... Dabei hatte ich vorher von verschiedenen Seiten so viel Gutes über die Trilogie gehört. Und auch wenn ich Lobeshymnen gegenüber immer kritisch bin und meine Erwartungen nicht zu hoch schraube, so war das doch eine der grössten Leseenttäuschungen bisher.
    Ich hoffte während Band 3 ständig, dass da noch irgendwas kommt, das viele offene Fragen klärt oder die Story noch irgendwie rettet - aber Fehlanzeige :sauer:

    Aber die Legalität oder Illegalität hat ja auch noch andere Folgen, zB wenn das Entfernen der DRM für rein private Zwecke erlaubt wäre, dann könnte man hier im Forum auch Programme/Methoden dafür besprechen (so wie man zB Calibre zum Umwandeln empfehlen darf).


    Das Problem ist, dass es da im Prinzip zwei entgegengesetzte Bestimmungen gibt: Einerseits die straffreie Privatkopie (die nur DRM-frei etwas nützt), andrerseits die Bestimmungen in den AGB, die das Entfernen des Kopierschutzes untersagen. Es gibt einfach noch kein Gerichtsurteil (jedenfalls ist mir keines bekannt), das die Sache deutlich geregelt hat - das würde schon helfen.


    Die Buchverkäufer würden argumentieren, dass du dir die private Sicherheitskopie ja auch mit DRM anlegen kannst, weil gerade bei Büchern teilweise sehr viele Kopierlizenzen dabei sind. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich sogar eBooks, die ich 16-mal kopieren darf, was laaaaaange reichen würde. Nur eben, das Problem mit den Lizenzservern wird völlig ausgeblendet und die Lizenzvergeber werden sich hüten, ihren Kunden eine Garantie zu geben, dass die Server die nächsten 20 Jahre laufen...
    Oder was ist, wenn ePub in zehn Jahren ein total exotisches Format ist, das kein Reader mehr lesen kann? (Das ist weniger abwegig, als es im ersten Moment klingt.) DRM-geschützte Privatkopien wird man so nicht konvertieren können...


    Drum ist die Sache mit öffentlichen Tipps, wie man DRM los wird, eine heikle Sache - auch wenns dabei nur um an sich straffreie Privatkopien geht.


    Aber warten wir noch ein paar Jahre, die Musikindustrie musste auch einsehen, dass sie mit Kopierschutz nur ihre ehrlichen Kunden ärgert. Mittlerweile bekommt man Musik so ziemlich in jedem Onlineshop ohne DRM - das wird bei den Büchern hoffentlich früher als später auch passieren. Und bis dann wursteln wir halt vor uns hin :smile:


    Warum sollte ich mir damit selber schaden?


    Ganz einfach: Wenn du ein eBook ganz legal in einem Onlineshop kaufst (so wie ich das auch mache), dann wird dir mit dem Buch ein Kopierschutz mitgeliefert. Da du das Buch gekauft hast, bekommen der Autor und die anderen Beteiligten (Übersetzer, Lektoren, Layouter etc) auch ihren verdienten Lohn.


    Nur: Was willst du jetzt mit dem Kopierschutz? Der ist kontraproduktiv für deinen Umgang mit dem Buch. Und dabei spreche ich nicht davon, dass du das Buch an andere weitergibst! (Was nicht erlaubt wäre.) Ich meine damit effektiv nur den Fall, dass du dir das Buch auf deiner Festplatte irgendwo ablegst, es bei Gelegenheit liest und weiter bei dir aufbewahrst.
    Jetzt lassen wir mal fünf Jahre ins Land ziehen. Du kaufst einen neuen PC und möchtest deine Bücher auf die neue Festplatte transferieren. Kein Problem, sagst du dir, und kopierst mal fröhlich rüber. Wenn der Verlag so nett war, dir genügend Kopien zu erlauben (und so nett sind sie meistens), dann geht das auch. Wahrscheinlich auch noch beim nächsten PC. Beim übernächsten wirds dann schwierig, weil eventuell nicht mehr genug Lizenzen vorhanden sind. Das lässt sich lösen, indem man alte Lizenzen von alten Geräten löscht. Nur: Der ursprüngliche PC wurde mittlerweile samt Festplatte entsorgt. Die Lizenz wird sich trotzdem noch löschen lassen, da musst du dann mit dem Lizenzgeber (meistens der Verlag) schauen.
    Wer hat dabei die ganze Arbeit? Du.


    Noch besser wirds, wenn du nach fünf Jahren dasselbe machst und dabei feststellen musst, dass du einige Bücher nicht mehr öffnen kannst. Der Grund dafür: Ein Verlag ging konkurs oder hatte keinen Bock mehr auf eBooks und hat den Lizenzserver abgestellt. Dein Buch ist verloren.
    Wer guckt in die Röhre? Du.


    Der Fall mit den Lizenzservern ist übrigens eine Realität - frag mal ehemalige Kunden von MSN Music... (und hinter MSN steckt mit Microsoft ein Unternehmen, das es noch gibt - die wollten einfach nicht mehr, weils zu wenig Gewinn abwarf).


    Wie gesagt, du kannst das DRM gerne auf den Dateien drauf lassen, wenn du keine Zeit oder Lust hast, dich mit dem Entfernen desselben zu beschäftigen. Ich verstehe das schon, möchte aber nur auf die mögliche Kehrseite der Medaille aufmerksam machen.


    Zudem ist man ja nicht verpflichtet, mit einer Datei Unfug zu treiben, nachdem man den Kopierschutz entfernt hat - man kann sie ganz einfach und brav für sich horten - mache ich auch so.
    Zumal es neben dem Kopierschutz auch noch Wasserzeichen in einer Datei haben kann, die das Ganze rückverfolgbar machen. Der Lübbe-Verlag gibt seine eBooks ohne Kopierschutz, aber mit Wasserzeichen raus. Wenn dann eine Datei in einer Tauschbörse landet, können sie herausfinden, von welchem Konto diese ursprünglich gekauft wurde. Was allerdings noch kein Beweis dafür ist, dass man die Datei tatsächlich selber dort hochgeladen hat...


    :winken:


    Alfa Romea


    kraut:
    Kopierschutz umgehen will ich aus Prinzip nicht. Punkt.


    Das ist eine sehr noble Haltung (die ich lange geteilt habe - da ging es um Musik, nicht um Bücher).
    Ich will dir das auch gar nicht ausreden, zumal ich auch verstehe, dass du (oder auch andere Konsumenten) sich nicht in halblegale Zonen begeben und dafür auch noch Zeit und evtl sogar Geld aufwenden wollen. Absolut OK.
    Aber ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass du damit nur jemandem schadest: Dir selber :zwinker:

    Ich habe dieses Buch für den SLW 12 gelesen und könnte es auch bei Dramen und Lyrik einordnen (wo es laut Wettbewerbsregeln eigentlich hin müsste – es ist laut Genreliste mein Buch aus dieser Kategorie). Da es sich aber eher um Comedy als um Dramatisches handelt, setze ich es hier rein :smile:


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    Inhalt:
    Der Komödiant Johann König trägt in seinen Programmen gerne mal Gedichte vor und einige davon wurden in diesem Buch – mit anderen Texten Königs – zusammengetragen.


    Meine Meinung:
    Ich weiss nicht mehr, welche Fernsehsendung es war, aber irgendwo hatte Johann König einen längeren Auftritt, während dessen er ein Gedicht mit dem Titel «Hoffnung» vortrug:


    [quote author="Johann König"]«Ich sitz in der Küche und treibe
    den Käse über die Reibe.
    Ich schaue ihn an
    und hoffe sodann,
    dass ich kein Gedicht darüber schreibe.»[/quote]


    Die Gesamtkonstruktion aus Titel, Inhalt und Vortrag hatte bei mir einen grösseren Lachanfall zur Folge und das Büchlein mit seinen gestammelten Werken wanderte auf meine Wunschliste. Ich war skeptisch, ob die anderen Gedichte und Texte auch dieses Mass an genialer Absurdität erreichen würden. Jetzt weiss ich, dass «Hoffnung» tatsächlich eine Art Meisterwerk unter seinen Texten ist – so empfinde ich es jedenfalls. Es gibt noch ein paar ähnlich gute Gedichte und ein paar Textpassagen, die unerwarteten Wortwitz haben, für den es sich lohnt, dieses Buch zu lesen. Auf der anderen Seite sind auch Gedichte und Texte enthalten, die vielleicht eher davon leben, dass sie einem von König vorgetragen werden, live oder am TV. Er schien sich dessen bewusst zu sein, als er das Vorwort schrieb, dort heisst es nämlich:


    [quote author="Johann König"]«Da die meisten Texte – so die landläufige Meinung – ‹häufig gerade durch die Art des Vortrags zum Schmunzeln anzuregen imstande sind›, besteht die Herausforderung dieses Buches darin, in vollständiger Abwesenheit des Künstlers denselben beim Lesen dennoch zu sehen und zu hören, auch auf die Gefahr hin, dass dabei die Sinne eskalieren.»[/quote]


    Da hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe mir während des Lesens öfter vorgestellt, wie er den Text vorlesen würde und das hat die Sache eindeutig lustiger gemacht. Wer Johann König also noch nie auftreten gesehen hat, wird mit dem Buch sicher weniger anfangen können. Die Art des Vortrags ist beinahe unverzichbarer Bestandteil von Königs Texten.


    Fazit:
    Eine hübsche Textsammlung für Leute, die Johann König mögen und mal in aller Ruhe nachlesen möchten, was er vorträgt. Live geht es manchmal ein bisschen schnell, vor allem in den Passagen, in denen er seine teilweise überraschenden Wortspiele macht.


    6 von 10 Punkten

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    Inhalt:
    Das Buch gibt einen kurzen, humorvollen Überblick über die kulturgeschichtlichen Epochen von der Renaissance bis zur Gegenwart. Dabei erzählt der Autor eine fortlaufende Geschichte, deren Kapitel zur jeweiligen Epoche passen, unterbrochen von kurzen Erklärungen und konkreten Beispielen, die typisch das besprochene Zeitalter sind.


    Meine Meinung:
    Der Untertitel dieses Buches lautet «Eine rasante Kulturgeschichte für Vielbeschäftigte» und verspricht auf der Rückseite nichts anderes als «Sie interessieren sich nicht für Kultur und möchten, dass es keiner merkt? Dann wird Ihnen dieses Büchlein garantiert weiterhelfen.» Na, die Garantie würde ich nicht übernehmen, vor allem, wenn einer wirklich keine Ahnung hat. Leute mit ein wenig kulturgeschichtlichem Vorwissen können jedoch profitieren, da insbesondere in den Erklärungen anschauliche Zusammenfassungen zu den Charakteristika einer Epoche gegeben werden. Einem Kunsthistoriker würde das alles sicher viel zu wenig tief gehen und dann müsste noch dieser oder jener Nebenaspekt erwähnt werden und überhaupt formuliert der Autor da und dort etwas gar überspitzt.


    Trotzdem hat das Buch eine gute Qualität und der Autor auch eine eigene Meinung, die er vor allem bei den Beispielen auch recht unverblümt zum Ausdruck bringt. Er verwendet immer wieder Begriffe der Managementsprache (der Protagonist der fiktiven Geschichte ist ein Manager in den besten Jahren und ihn spricht der Autor immer wieder direkt an, aber ich glaube nicht, dass das die einzige Zielgruppe des Buches ist) und analysiert dabei gnadenlos, welcher Künstler taugte, welcher eher nicht und weshalb. Das fand ich interessant und streckenweise auch sehr lustig, wie beispielsweise sein Verriss zu «Hundert Jahre Einsamkeit» von Gabriel García Márquez, der ja bei mir auch nicht gut wegkam.


    [quote author="Konstantin Richter"]«Das Buch (...) ist ein faul und zusammenhanglos dahingeschriebener Familienroman, der sich schleppend über mehrere Generationen erstreckt. Die verwirrende Anzahl von Protagonisten, die allesamt Aureliano oder José Arcadio heissen, wird im Westen als Eigenart der Entwicklungsliteratur hingenommen. (...) Hätte Thomas Mann in seinem Familienroman Buddenbrooks alle männlichen und weiblichen Protagonisten Johann Buddenbroook genannt und hätten all diese Johann Buddenbrooks Inzest miteinander getrieben und weitere Johann Buddenbrooks gezeugt, wäre dem Lübecker Kaufmanssohn kaum der Nobelpreis verliehen worden.» [/quote]


    Seine These: García Márquez erhielt den Preis 1982, weil er als Kolumbianer eine Art Exotenstatus hatte. Ich weiss es nicht besser, möchte dem aber nicht widersprechen, weil ich es ganz ähnlich empfinde. An der Qualität seines Buches kann es jedenfalls nicht liegen.


    Fazit:
    Ein unterhaltsames Büchlein, das Kulturbanausen tatsächlich ein paar Dinge gut erklärt und Leuten, die etwas besser bewandert sind, eine amüsante Lektüre und einen ungewohnten Blick auf Künstler und ihre Werke bietet.


    6 von 10 Punkten


    Was ich hier nur sehr knapp anspreche - und auch vieles offen lasse - ist nicht gerade ein kurzes Kapitel in der Wissenschaftstheorie. Und lebt auch heute noch weiter, denn ich kenne auch viele Naturwissenschaftler, die auf die Geisteswissenschaftler lächelnd herabblicken und der Meinung sei, dies wäre keine Wissenschaft.


    Genau zu dem Thema hat sich letzte Woche auch Richard David Precht in einem langen Interview mit dem "Tages-Anzeiger" geäussert. Er gibt dort auch seiner Meinung Ausdruck, dass Geistes- und Naturwissenschaftler zusammenarbeiten sollten und wo er die Trennlinie zwischen den beiden Richtungen sieht, insbesondere in Bezug auf Kompetenzen:


    [quote author=Richard David Precht]Ich habe grundsätzlich nichts gegen eine selbstbewusste Biologie, solange sie nicht gleich noch das Deutungsmonopol über ihre Forschungsresultate beansprucht. Biologen sollen Experimente machen und die Ergebnisse messen. Wenn sie daraus aber schliessen, dass es keinen freien Willen gibt, dann geht dies zu weit. Solche Schlussfolgerungen sollen sie den Geistes- und Sozialwissenschaften überlassen.[/quote]


    Ich habe noch nichts von ihm gelesen, aber das Interview fand ich sehr interessant. Falls es jemand ganz lesen möchte, ist hier der Link: «Wir Menschen sind lieber die Bösen als die Dummen»


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Nachdem mich offenbar niemand moralisch beim Lesen dieser Trilogie unterstützen wollte :titanic: :ploed: :elch:, habe ich mich allein durchgekämpft - durch alle drei Teile.


    Hier ist mein Schlussfazit:


    Inhalt:
    Die Trilogie besteht aus den drei Büchern «Neuromancer», «Biochips» (Originaltitel «Count Zero») und «Mona Lisa Overdrive». Um die Geschichte (halbwegs) zu verstehen, empfiehlt es sich, auch tatsächlich alle drei Teile zu lesen.
    Grundsätzlich geht es um Geschehnisse im Cyberspace (den Begriff hat William Gibson übrigens erfunden), in dem künstliche Intelligenzen und ihre Schöpfer ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. Dafür brauchen sie jedoch Hilfe von aussen und das die holen sie sich, indem sie allerlei Menschen manipulieren: Von Cyberspace-Profis wie den so genannten Konsolenjockeys bis hin zu Unterschichtlern, die kaum je den Cyberspace aufsuchen. Dabei geht niemand zimperlich vor, es ist schliesslich eine harte Welt da draussen und wer die Regeln nicht kennt oder sich mit den falschen Leuten einlässt, ist schnell tot.


    Meine Meinung:
    William Gibson hat mit dieser Trilogie in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts eine Welt geschaffen, die uns heute sehr bekannt vorkommt und in der es Dinge gibt, die Gibson vorhergesehen hat, ohne dass er es wirklich wissen konnte. Zudem merkte ich beim Lesen immer wieder, wie sehr diese Trilogie andere Autoren beeinflusst hat. Ich hielt musste mir immer wieder das Erscheinungsjahr vor Augen halten, da die Trilogie (von ein paar Details abgesehen) auch ganz gut aus dem Hier und Heute stammen könnte. Da das Buch in der näheren Zukunft spielt, ist das sehr aussergewöhnlich und eine beeindruckende Leistung des Autors. Es war auch sehr geschickt, dass er darauf verzichtet, zu erklären, wie der Cyberspace technisch funktioniert oder was einzelne Begriffe bedeuten. Damit kann man nur verlieren und deshalb erklärt er die künftige Welt nicht, sondern beschreibt sie so, dass sich die Begriffe während des Lesens durch die Vorstellungskraft des Lesers selber erklären. Das fand ich anfangs etwas anstrengend, aber mit der Zeit ging es immer besser, so dass es mich insgesamt nicht gestört hat.

    Andere Dinge wiederum haben den Lesegenuss so sehr getrübt, dass ich ein paar Mal kurz davor war, die Lektüre abzubrechen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass auch das nicht verkehrt gewesen wäre. Erzählerisch ist Gibson nämlich überhaupt nicht auf der Höhe. Es gab mehr als eine entscheidende Szene, in der er absichtlich so vage bleibt, dass ich keine Chance hatte, zu begreifen, was jetzt eigentlich passiert ist. Mit der Zeit fühlte ich mich regelrecht veräppelt, weil auch nachträgliche Erklärungen ausbleiben und nachdem ich den letzten Satz gelesen hatte, war mein erster Gedanke «Das ist doch kein Schluss! Wo ist der Rest?». Ganz schlecht, wenn sowas passiert. Zumal der letzte Satz nahelegt, dass die Geschichte eigentlich noch lange nicht ausgestanden ist. Und auch wenn ich nichts gegen offene Enden habe, kam es mir in diesem Fall einfach nur billig vor. Man wird nach über 800 Seiten einfach aus der Story geworfen, mit einem Haufen offener Fragen im Handgepäck. Geht gar nicht.


    Ein Beispiel dafür sind die total ungeklärten Phänomene im Buch, wie etwa die im Cyberspace auftauchenden Voodoo-Götter, an die die einen glauben und die sich die anderen nicht erklären können. Auch billig, zumal sie für die Geschichte wichtig sind und entscheidende Impulse geben. Zumindest die Andeutung einer Erklärung wäre nett gewesen, aber auch da: Fehlanzeige. Möglicherweise würde mir bei einem zweiten Umgang noch das eine oder andere Lichtlein aufgehen, aber die Motivation dazu ist gleich null, da die grosse Erleuchtung garantiert ausbleibt. Und nur dafür würde es sich lohnen, nochmal die ganzen Sprünge zwischen den Handlungssträngen mit einer stetig wachsenden Zahl an Protagonisten, die insgesamt wenig Substanz haben, mitzumachen.


    Fazit:
    Ein schlecht geschriebenes Buch mit visionären Ansätzen. Deshalb eine Wertung in der Mitte. Idee: sehr gut. Ausführung: ungenügend.


    5 von 10 Punkten


    Finde es hervorragend, dass es in ihrer Reihe immer mal wieder Bücher gibt, die die Hintergründe der Geschichte bzw. der Charaktere ans Licht bringt.


    Das finde ich grundsätzlich schon auch - deshalb habe ich ja auch alle Lynley-Romane von ihr gelesen. Aber grade bei dem hier habe ich mich beim Reread offenbar genervt, wie meine Rezi zeigt:


    Inhalt:
    Die Fotografin Deborah Cotter und der adlige Thomas Lynley, der hauptberuflich als Kommissar für Scotland Yard tätig ist, wollen heiraten. Die Verlobung wird an einem Wochenende auf dem Gut der Lynleys bekannt gegeben. Dabei lernt die Braut die Familie ihres Zukünftigen von der weniger glänzenden Seite kennen. Als dann im Umfeld noch ein Mord geschieht, in den Thomas Lynleys Bruder verwickelt zu sein scheint, ist es mit dem letzten bisschen Frieden auch noch vorbei.


    Meine Meinung:
    «Mein ist die Rache» ist der vierte Band der Reihe, spielt aber vor den ersten dreien. Der Band soll dem Leser den etwas unnahbar wirkenden Thomas Lynley und sein Privatleben näher bringen. Pflichtschuldig hat die Autorin trotzdem noch einen aufzuklärenden Mord in den Plot gequetscht, aber ich wusste beim Lesen manchmal gar nicht, wo ich hingucken soll. Wenns mal wieder konkreter um den Mord ging, sprang sicher bald wieder ein mehr oder weniger hysterisches Lynley-Weib ins Bild, um die Aufmerksamkeit wieder auf die internen Familiendramen zu lenken. Umgekehrt hatte man sich kaum wieder auf die Lynley-Geschichten konzentriert, passierte gleich wieder etwas, das sofortiges Weiterermitteln nötig machte. Zusammen mit ein paar falsch gelegten Spuren war die Verwirrung dann komplett.


    Es scheint Elizabeth George immer wieder ein Anliegen zu sein, dass kein Leser eine Ahnung hat, wer der Mörder sein könnte, bevor sie ihn verrät. Das hat dann die jeweils an den Haaren herbeigezogenen Lösungen zur Folge (und bei mir den Effekt, dass ich den Mörder schon eine Woche später vergessen habe). Zudem frage ich mich, ob da wirklich jeder Handlungsstrang sauber aufgelöst wurde und offene Fragen gibts auch nach diesem Buch wieder.


    Fazit:
    Zu überladen, um wirklich Spass zu machen. Für Fans der Reihe jedoch sehr aufschlussreich, weil man auch mal die hässliche Seite des Thomas Lynley zu Gesicht bekommt.


    6 von 10 Punkten


    Die Reihe ist offenbar wirklich nur etwas für Fans - zu denen ich mich grundsätzlich auch zähle. Trotzdem frage ich mich bei jedem neu erscheinenden Buch, ob ich es wirklich lesen soll oder ob ich Lynley und Co. jetzt einfach mal alleine weiterermitteln lasse, da es doch einige Dinge gibt, die mich an der Reihe nerven (siehe auch oben). Nun ja, am Ende war die Neugier bislang immer stärker :breitgrins:


    Der technisch etwas weniger versierte Leser wird durch diesen Wirrwarr der Formate auch nicht gerade motiviert, zum Reader zu greifen. Aber gut, diese Generation ist wohl ohnehin am Aussterben.


    Mit Blick auf die so genannten "digital natives" und ihre technischen Wissenslücken widerspreche ich dem entschieden. Nur weil einer auf Anhieb kapiert, wie er ein neues Gerät zu bedienen hat, hat er noch lange keinen Plan von der Technik, die drin steckt... das beobachte ich immer wieder. Die meisten Jugendlichen/jungen Erwachsenen sind lediglich etwas versiertere Benutzer von Technik, sobald ein Problem auftritt, stehen die genauso am Zaun wie ihre Alten :breitgrins: (Schon mehrfach beobachtet.)


    Und genau darauf zielen die Grosskonzerne wie Apple und amazon ab: Die wissen auch, dass die Jungen nichts können und versuchen diese genauso in eine komfortable, geschlossene Welt zu locken, die sie dann gar nicht mehr verlassen möchten. Mir scheint auch, dass junge Nutzer sich weniger an geschlossenen Systemen stören als ältere - aber das kann ich nicht belegen.

    Hi!


    Ich möchte an dieser Stelle ein paar Worte über einen eher exotischen Reader schreiben, den Nook und den Nook 2nd von Barnes&Noble. Es ist ein amerikanischer Reader und ich weiss nicht, ob man ihn in Deutschland oder Österreich überhaupt kaufen kann. In der Schweiz kenne ich genau einen Laden, der ihn führt (digitec) und die importieren die Geräte direkt. Ihr ahnt schon, was das bedeutet: Die Menüsprache ist ausschliesslich englisch, ebenso das mitgelieferte Wörterbuch.


    Aber der Reihe nach. Hier eine kleine Tabelle mit den wichtigsten technischen Daten:


    Nook Nook 2nd aka Nook Simple Touch
    Formate: EPUB (mit Adobe DRM), PDF,
    JPG, GIF, PNG, BMP
    Achtung: das simple Format .txt kann er nicht lesen
    EPUB (mit Adobe DRM), PDF,
    JPG, GIF, PNG, BMP
    Achtung: das simple Format .txt kann er nicht lesen
    Gewicht: 330 g 212 g
    Abmessungen: 196 x 124 x 12.7 mm 165 x 127 x 11.9 mm
    Sprachen: englisch englisch
    Display: 6-Zoll-eInk (16 Graustufen)
    3,5-Zoll-Touchdisplay zur Navigation (farbig)
    6-Zoll-eInk-Touchdisplay (16 Graustufen)


    Unterschiede zwischen den Geräten:
    Ich besitze den Nook und meine Schwester das Nachfolgemodell Nook 2nd. Der Hauptunterschied zwischen den Geräten ist, dass man beim Nook über ein kleines Display navigiert, das sich unter dem eInk-Display befindet. Der 2nd hat einen eInk-Touchscreen, entsprechend wurde das zusätzliche Display weggelassen und der Reader wurde dadurch kürzer und leichter.
    Der Nook 2nd blättert nochmal deutlich schneller als der Nook (wobei ich mit dessen Geschwindigkeit schon zufrieden bin).
    Ausserdem ist es beim 2nd möglich, direkt mittels Eingabe zu einer bestimmten Seitenzahl zu navigieren, während es beim Vorgängermodell nur ein doofes Touchscreen-Bälklein gibt, bei dem man aber sicher nie die Seite trifft, die man anvisiert hat. Es ist ein kleiner Unterschied, aber darüber habe ich mich schon öfter geärgert.


    Allgemeiner Eindruck im Alltag:
    Ich benutze meinen Nook seit März fleissig und den 2nd habe ich über Weihnachten kurz ausprobiert. Beide Geräte verfügen über WiFi und einen Internetbrowser, aber das Surfen darauf ist nicht unbedingt zum empfehlen - man merkt schnell, dass diese Geräte vor allem einem dienen: dem Lesen von Büchern.
    Da darf man sich über das knackig scharfe Display mit gutem Kontrast ebenso freuen wie über die angenehmen Oberflächen zum Anfassen. In beiden Fällen handelt es sich um eine Art gummierten Kunststoff, der recht griffig ist und verhindert, dass einem der Reader aus der Hand rutscht.
    Während die Akkulaufzeit des Nook eher schwach ist (wenn man sie mit anderen Readern in derselben Preisklasse vergleicht), gab es auch da eine massive Verbesserung beim 2nd, der auf konkurrenzfähige Laufzeiten kommt.


    Probleme:
    Eigentlich keine - wenn man ihn mal mit Adobe Digital Editions verbunden und eingerichtet hat. Da gibt es allerdings eine Hürde zu überwinden. Beide Geräte werden mit einem vorinstallierten ADE-Ordner ausgeliefert, der nicht brauchbar ist.
    Deshalb hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Registrierung des Nook in ADE:
    1. ADE schliessen.
    2. Den Ordner «.adobe-digital-editions» vom Nook löschen.
    3. Nook vom PC trennen.
    4. ADE starten.
    5. Nook wieder einstecken.
    6. ADE fordert einen (endlich!) auf, den Nook zu registrieren. Den Anweisungen folgen.
    7. Sich freuen, weil man jetzt Bücher transferieren und tatsächlich auch lesen kann.


    Bücherkauf - wo und wie?
    In den Nooks ist der Shop von Barnes&Noble implementiert. Aber: Der Shop ist nur in den USA und Kanada verfügbar!
    Es bleibt also nur ein Weg: Bücherkauf via PC/Adobe Digital Editions in jedem Onlineshop, der ePub und PDF anbietet.
    Gratisdownloads von Klassikern funktionieren natürlich auch, die Nooks lassen sich als Wechselfestplatte via USB mit dem PC verbinden. Da kann man die DRM-freien Bücher einfach rüberziehen, das funktioniert auch ohne ADE.


    Vorläufiges Fazit:
    Ich mag meinen Nook und wenn er mir heute kaputt ginge, müsste ich nicht lange überlegen, wer denn die Nachfolge antreten soll: Es wäre klar der Nook 2nd :smile:


    :winken:


    Alfa Romea


    Und wenn man sich den Trend in den USA ansieht (Amazon hat 10% seiner Bücherverkäufe dieses Jahr in elektronischer Form erreicht), dann folgt Europa sicher bald nach.


    Amazon USA hat im April gemeldet, dass erstmals mehr eBooks als gedruckte Bücher verkauft wurden - die 10 Prozent müssten sich also auf den globalen eBook-Verkauf beziehen? Für die USA allein ist die Zahl sicher zu niedrig... (Oder hast du da eine Quelle?)



    Allerdings glaube ich, dass zumindest wir Literaturschockler unseren Papierbüchern immer treu bleiben werden.


    Öhm, nein. Seit ich den Reader (Februar/März) habe, kaufe ich keine Papierbücher mehr. Ich gehe sogar so weit, dass ich Bücher, die ich eigentlich lesen wollte, nicht kaufe, wenn es sie nicht als eBook gibt. Gibt ja schliesslich genug verfügbare eBooks, die ich auch lesen möchte... (Einzige Ausnahme ist ein Buch, das ich für den SLW besorgen muss - dort sehe ich keine Alternativen.) :zwinker:


    Wer also eine Rezension über ein Gerät schreiben will, öffne bitte einen eigenen Thread mit dem Namen des Gerätes. Zusätzlich kann man ja hier im Übersichtsthread noch einen Link setzen.


    Eine gute Idee, über die ich auch schon nachgedacht habe. Bitte macht doch das so, hier wirds langsam wirklich unübersichtlich. (Ich werde in den nächsten Tagen auch meinen Beitrag leisten mit einem Thread zu meinem Reader.)
    Ein Unterboard wird es vorläufig nicht geben, da möchten wir erst mal die Menge an Threads zu elektronischem Lesen abwarten :smile: Bei Bedarf wird dann natürlich eins erstellt und die entsprechenden Threads verschoben. Aber im Moment machen wir das hier...


    :winken:


    Alfa Romea

    Ich habe das Buch gestern beendet. Da ich aber die komplette Trilogie gekauft habe, bin ich etwa erst bei einem Drittel des Werkes angelangt. Ich bin immer noch ratlos.


    Einerseits sehe ich den massiven Einfluss, den dieses Buch auf andere SF-Autoren hatte und ich bin auch erstaunt darüber, dass Gibson 1984 schon viele Dinge beschrieb, die es heute in der einen oder anderen Form gibt und die damals noch nicht einmal angedacht waren.
    Andrerseits hat mich das Buch sehr gelangweilt, auch wenns Action satt gibt. Und sprachlich fand ich es jetzt (im Gegensatz zum Nachwortschreiber) auch nicht grade überragend. Kommt noch dazu, dass es immer wieder Szenen gibt, in denen der Autor bewusst keinen Überblick darüber gibt, was jetzt eigentlich los ist. Da hing ich als Leserin dann im luftleeren Raum und fragte mich, was grade passiert war - im Bewusstsein, dass ich es nie herausfinden würde, weil der Autor die Unschärfen beabsichtigt hatte. Ob das jetzt Kunst sein soll oder obs Faulheit war, ein Lesegenuss ist sowas jedenfalls nicht.


    *seufz*


    Alfa Romea, hin- und hergerissen


    Ich mochte zwar fast alle ihrer Lynleys, aber die alten haben einen besonderen Charme. Vielleicht liegt's aber auch einfach daran, dass ich mich mit einer gewissen Nostalgie an sie erinnere.


    Mir gehts ähnlich wie dir. Ich habe letztes Jahr probehalber drei ganz alte Lynley-Krimis gelesen und musste feststellen, dass Nostalgie tatsächlich etwas mit der Bewertung aus der Ferne zu tun hat. Jedenfalls haben mich beim Re-Read Dinge gestört, die ich auch bei den neueren Büchern bemängelt habe...


    In meiner Wahrnehmung bewerte ich die alten Bände deshalb nicht als besser als die neuen (wobei es da ja recht grosse qualitative Unterschiede gibt). Dass die alten Bücher mehr Charme haben, empfinde ich allerdings auch so - aber eben, das ist auf den Faktor nostalgische Verklärung zurückzuführen (ist ja auch OK, Bücher werden ja nicht nur nach "Technik" bewertet - jedenfalls von mir nicht). Stilistisch und vom Aufbau her gefallen mir die neuen Bände besser - von den Ausrutschern wie zB "Nie sollst du vergessen" (das mit Gideon, dem gestörten Geiger) abgesehen.


    Wie sieht es mit euch aus?


    Ich hatte die beiden ersten Atto-Melani-Bücher Imprimatur und Secretum gelesen und drücke mich seither vor dem dritten Band "Veritas".
    Der Grund ist die sehr üppige Schreibweise des Autorenduos. Barocke Architektur und Kleidung wirken ja bisweilen sehr überladen und die Bücher von Monaldi und Sorti stehen dem in nichts nach - die haben sozusagen den Schreibstil der beschriebenen Epoche angepasst :breitgrins: (Oder vielleicht können sie auch nicht anders.)


    Die Inhaltsangabe klingt jedenfalls sehr reizvoll, aber erfahrungsgemäss lässt man sich damit auf schwere Lektüre ein, die Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit braucht, um die Qualitäten würdigen zu können. Ich setze es mal auf die geistige Merkliste :smile:


    Irgendwann (nach etwa 100 Seiten, wann genau ist schwer zu sagen) hat sich meine grundlegende Konfusion gelegt; sei es, dass man sich an den Stil gewöhnt, sich Definitionen für unbekannte Begriffe ausgedacht hat, oder dass manche Szenen dann doch relativ konventionell erzählt werden, auf jeden Fall hat sich mein Staunen ob all des Neuen in Freude an der abgedrehten Umgebung und Mitzittern mit den Ereignissen verwandelt.


    Ich habe vor ein paar Tagen mit dem Buch angefangen und jetzt wohl so um die 60 Seiten geschafft. Die unbekannten Begriffe bringen mich nicht ins Grübeln - irgendwie ist immer so zirka klar, was damit gemeint ist und mit der Unschärfe kann ich gut leben.
    Trotzdem finde ich irgendwie so gar nicht in das Buch rein. Mir kommt es vor wie etwas, das ich in anderer Form schon dutzendfach gelesen habe. Das stimmt wahrscheinlich sogar, da ich ja auch neuere Science Fiction lese und da wurde wohl der eine oder andere Autor von Gibson inspiriert.


    Das Setting scheint mir irgendwie so altbacken, so genretypisch: auf der einen Seite eine hochtechnologisierte Welt, auf der anderen Seite das Elend, aus dem der Hacker Case kommt, diese trostlose Stadt der Kriminellen und Underdogs mit entsprechend rauem Umgang miteinander (Mord- und Totschlag ist an der Tagesordnung, keiner kann keinem wirklich trauen).


    Vielleicht ist es einfach das falsche Buch zum falschen Zeitpunkt, aber irgendwie fehlt die Motivation, weiterzulesen. Oder was meinen diejenigen unter euch, die die Trilogie schon gelesen haben? Lohnt sich das, da noch weiter "durchzubeissen"?