Beiträge von Yklamyley

    Christoph Marzi - "Lilith"


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    "Lycidas", der erste Band über die Uralte Metropole, konnte mich nicht so richtig überzeugen. Übereifrig, wie ich manchmal bin, oder weil es sich um ein Schnäppchen handelte, bei dem man zugreifen musste, hatte ich alle 3 Bände gekauft. Wäre dies nicht der Fall, hätte ich wohl "Lilith" überhaupt nicht gelesen.


    Um einen Anreiz zu haben, habe ich das Buch also auf die SLW Liste gesetzt, und die Chance einer Grippe, die mich im Februar eine Woche niedergestreckt hat, ergriffen und es dann doch gelesen.


    Es spricht nicht für das Buch, dass ich mich kaum an den Inhalt erinnern kann, wobei nach einigem Nachdenken doch Erinnerungsfetzen an spannende Szenen und überraschende Wendungen zurückkehren, und insgesamt ein positives Gefühl mit dem Rückblick verbunden ist. Reminiszierend hat mir wohl "Lilith" um einiges besser gefallen als "Lycidas".
    Insgesamt erscheint mir der Plot spannender und abwechslungsreicher. Dazu kommt, dass man beim zweiten Teil ungefähr weiß, was man zu erwarten hat, und so weder vom Stil noch von anderen Merkwürdigkeiten böse überrascht wird. Wobei: So übel finde ich den Stil dann auch nicht, ich habe schon viel Schlimmeres (zB. historische Romane der Kitschkategorie) gelesen und Marzi schwankt dabei auch nicht, sondern bleibt ihm treu.


    Ein Faktor, der für mich den Spannungsgrad erhöht hat, ist der Schauplatzwechsel, der dem ganzen Schwung verleiht und mein Interesse nach den Längen immer wieder neu entfacht hat. Diesmal ist nicht nur London Ort des Geschehens, sondern auch Ägypten, Rumänien und Paris.


    Die Charaktere sind, und auch das muss man Marzi's Jugendbuch wohl zugute halten, nicht alle liebenswert oder besser gesagt, alle haben sowohl sympathische Seiten als auch seltsame Macken, und wachsen einem so auch viel eher ans Herz als allzu gute oder viel zu böse ProtagonistInnen.


    Mittlerweile hat sich auch eine gewisse Spannung ob des dritten Bandes eingestellt, und darum:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Noch bevor der tolle und sehr inspirierende GU - Kochbuch - Thread entstanden ist, habe ich für mich aus einer Laune heraus einen ähnlichen Plan gefasst:


    Ich will das Jamie Oliver Kochbuch "Von Anfang an Genial" komplett durchkochen. Getroffen habe ich diesen Entschluss, weil mir vorgekommen ist, dass ich mittlerweile zwar einen relativ großen Grundstock an kochbaren Rezepten habe, und auch immer wieder neue ausprobiere, aber bei der Auswahl selbiger vor allem in Hinsicht auf die verwendeten Zutaten ziemlich konservativ vorgehe. Da fällt meist alles durch das Raster, von dem ich nicht weiß, wo ich es bekommen sollte, und alle Kombinationen, die ich mir nicht vorstellen kann (Obst im Salat ist so ein Beispiel...).


    So dient das Experiment vor allem zu meiner Horizonterweiterung. Aus finanziellen Gründen ist es zeitlich offen - Jakobsmuscheln oder Rochenflügel kann ich mir momentan sicher nicht leisten.
    Aus diesem Grund musste ich auch die ursprüngliche Idee sein lassen, mich einfach von vorne nach hinten durchzukochen.
    Außerdem ist mir bei näherer Beschäftigung aufgefallen, dass viele Rezepte aufeinander aufbauen. So verwendet Jamie Oliver für seine Minestrone Schinken- oder Speckbrühe, die ich frisch erhalten würde, wenn ich vorher den Gekochten Schinken mit Erbsenbrei mache.


    Grundsätzlich versuche ich die Rezepte beim ersten Versuch nicht abzuändern, mir allerdings etwaige Verbesserungsvorschläge und Änderungen zu notieren.


    Und voller Elan habe ich dann auch vor einigen Wochen meinen ersten Versuch gestartet, weil ich zufällig auch einige Zutaten zuhause hatte:


    Gebratenes chinesisches Gemüse mit Ingwer, Austern- und Sojasauce S. 147
    Da ich weder in meinem Supermarkt noch im Asialaden reines Walnussöl erhalten habe, habe ich dieses durch Erdnussöl ersetzt. Das wollte ich eigentlich nicht tun, erschien mir in diesem Fall allerdings nicht so schlimm. An chinesischem Gemüse, dass Jamie Oliver in seiner Zusammensetzung offen lässt, habe ich Pak Choi, Chinakohl und jungen Spinat (das explizit Chinesische daran ist mir zwar entgangen, aber wenn er meint...) verwendet.
    Obwohl ich mich ansonsten genau an das Rezept gehalten habe, liegen zwischen dem Bild, auf dem alles knackig und grün aussieht, und meinem Fabrikat, das aufgrund von Austern- und Sojasauce eine wenig appetitliche bräunliche Grundfarbe angenommen hat, schon rein optisch Welten.


    Ärgerlich ist zudem, dass sich nirgends eine Angabe zu Zeitdauer (in diesem Fall wohl schätzungsweise eine halbe Stunde) oder Kalorienanzahl finden lässt.
    Und die Angabe 4-6 Portionen ist mir ein absolutes Rätsel. Im besten Fall ergeben sich wohl 4 Beilagenportionen, als Hauptgericht reicht das Ganze für maximal 2 Menschen, die keinen großen Hunger haben (oder ich esse echt so wahnsinnig viel.... aber 6 Portionen???).


    Geschmacklich war es absolut in Ordnung, im Durchschnittschinarestaurant schmeckts auch nicht besser. Allerdings habe ich für mich notiert, den Ingwer beim nächsten Mal wegzulassen, und auf die Limette zu verzichten, da es schon nahe an meiner Schmerzgrenze für zu säuerlich war.


    Zwei Tage später habe ich das Rezept mit meinen Abwandlungen noch einmal gekocht (weil ich alle Zutaten noch zuhause hatte), und chinesische Mie-Nudeln dazugekocht. Außerdem habe ich ein wenig Schweinefleisch (das vom Vortag übrig war), in Sojasauce mariniert und beigefügt. So wurden daraus chinesische Bratnudeln, die mit wenig Aufwand zu machen und absolut alltagstauglich sind, geschmacklich war das zwar immer noch keine Offenbarung aber durchaus essbar. Nur an der Optik muss man auch in diesem Fall wieder arbeiten.


    Beim nächsten Mal gibts dann auch Bilder, zu dem hier habe ich leider keines!

    Juliet Marillier - Die Tochter der Wälder


    Originaltitel: Daughter of the Forest


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    Es gab eine Zeit, da habe ich Bücher wie dieses dezidiert gesucht. Diese Zeit ist schon seit längerem vorbei. Aber es gibt dann doch Situationen, die nach derartiger Lektüre schreien; und krank im Bett liegend schien mir eine leichte Liebesromanschwarte als perfekt.


    Die Geschichte ist nicht unbekannt, basiert sie doch auf Andersens Märchen von den wilden Schwänen. Dieses Gerüst wird von der Autorin auf beinahe 700 Seiten aufgeblasen.


    In Sevenwaters, bei dem es sich um eine Art kleines Königreich in Irland handelt, wächst Sorcha mit ihren sechs Brüdern wild aber dennoch behütet auf. Jeder der sechs Brüder hat seinen eigenen Charakter und seine eigenen Stärken und Schwächen. Sie rettet einen britischen Gefangenen (denn die Briten sind der Iren Feinde), der bald darauf verschwindet, und ihre Idylle wird erst durch die neuerlichen Hochzeit ihres Vaters zerstört. Lady Oonagh, die er heiratet, entpuppt sich als klassische böse Stiefmutter.
    Ein wenig Hin und Her und schon sind die Brüder in Schwäne verwandelt und nur Sorcha kann sie retten. Ihr Weg ist beschwerlich, aber sie findet Liebe und Freundschaft trotz des Mühsals.


    Die Geschichte ist kein Feuerwerk an Spannung, und seitenweise passiert nicht viel mehr, als dass Alltagssituationen beschrieben werden. Es ist also zu großen Teilen ein ruhiges Buch, und es scheint, als würde sich die Autorin hier auf ihre Stärken besinnen: Gerade die Situationen nämlich, die eigentlich dramatisch und handlungsreich sind, wirken abgehackt und irgendwie unausgegoren. So verpatzt sie den eigentlichen Höhepunkt rigoros, und jeder Klimax, auf den hingearbeitet wird, wird den vorangegangenen Beschreibungen nicht gerecht.


    Das Magische und Mythische tritt nicht störend in den Vordergrund, auch wenn es natürlich zu mancherlei Erklärung strapaziert werden muss.


    Sorcha ist ein Charakter, dem man als LeserIn eigentlich gerne folgt, ansonsten hat Marillier auch hier im Detail gepatzt. Die Brüder, die man zu Beginn ins Herz schließt, werden zum Ende richtig ekelhaft, aber das könnte man noch erklären. Dass allerdings andere Charaktere völlig unbefriedigend verschwinden (wohl um die Fortsetzungen nicht zu gefährden), ist schon ärgerlich.


    Alles in allem handelt es sich bei "Die Tochter der Wälder" um ein nettes Fantasymärchen, nicht zu seicht, und durch die fehlende Tiefe die perfekte Lektüre an faulen, verregneten, verschneiten oder all jenen Tagen, die man aus anderen Gründen im Bett verbringt.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Petra Durst-Benning - Die Zuckerbäckerin


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    Vorurteile haben in meinem Leben keinen Platz, auch nicht beim Lesen. So habe ich mich schon mehrmals an das Genre des neueren historischen Romans gewagt, und sowohl gute als auch schlechte Leseerfahrungen damit gemacht. Mein einstiges Misstrauen gegen Romane, die vermutlich zur leichteren Erkennbarkeit auf "blablabla - IN" enden, habe ich nie ganz ablegen können, und Petra Durst-Benning liefert mit "Die Zuckerbäckerin" ein wunderbares Beispiel, wieso ich auch in Zukunft Vorsicht werde walten lassen.


    Nach 100 Seiten (also gut 25%) habe ich den Roman nun abgebrochen. Dabei versuche ich, mich nicht über die schon investierte Lesezeit zu ärgern, sondern im Gegenteil das positive Gefühl zu avancieren, dass ich keine Minute mehr an dieses seichte Dahingeplätschere einer Story verschwenden muss.


    Warum also gefällt mir der Roman so überhaupt nicht (um eine positive Formulierung zu wählen)?


    Das beginnt bei der Sprache, dem Stil der Autorin. Ich will jetzt nicht sagen, dass Petra Durst-Benning nicht schreiben kann, und rechne dabei den Umstand ein, dass es sich hier um ihren erst zweiten Roman handelt, bzw. auch jeder Schreibende mal ins Klo greifen kann. Eine weitere Chance, ihr Können bei mir unter Beweis zu stellen, wird sie allerdings nicht bekommen.
    Die Einfachheit der Sätze, der spärliche Wortschatz, die inflationäre Verwendung von Ausrufezeichen und Dialoge, die einem in ihrer Seichtheit die Tränen in die Augen treiben, erinnern im besten Fall in mittelmäßig geglückte Aufsätze von uninteressierten Schülern. Dies zu lesen, macht nicht nur keine Freude, das Stirnrunzeln ob gewisser besonders furchtbarer Formulierungen stört auch den Lesefluss ungemein.


    Und als wäre es nicht genug, dass es hier holpert und da poltert, verpassen Charakterzeichnung und Plot dem Roman den Todesstoß. Eleonore und Sonia, das ungleiche Schwesternpaar, die eine ernst- und tugendhaft, die andere unstet und unangepasst. Das erfährt der Leser natürlich nicht durch ihre Handlungen und Aussagen, eine ganze Reihe von Adjektiven und Beschreibungen stoßen ihn so gewaltsam darauf, dass er am liebsten schreien möchte: "Ich habe es verstanden. Die eine hui, die andere pfui!"
    Die gute Königin Katharina rettet die beiden Diebinnen und gibt ihnen eine Anstellung in der Hofküche. Und nicht nur das: die wunderbare, gute Landesmutter ist so edelmütig, dass es einem zum Hals heraushängt, und sie will allen Armen helfen, wozu sie die Hilfe der beiden braucht. Diese Hilfe besteht darin, dass Eleonore ihr beschreibt, wie sich Armut anfühlt, und zwar so einfältig, dass sich der Leser nur wundern kann, wie genau Katharina aus diesem Palaver irgendwelche Informationen gezogen hat.
    Und dann noch Leonard. Der ernste, vermutlich auch über jeden Verdacht erhabene Kesselheizer (oder so), der sich stante pede in Eleonore verliebt und umgekehrt, und sie nach zwei gewechselten Worten bittet, ihn zu heiraten.


    Hätte ich dem Titel nach noch gehofft, zumindest einiges über opulenten Gerichten und ihrer Zubereitung zu lesen, wurde ich auch da enttäuscht. Gut, vielleicht kommt das noch. Bis Seite 100 jedenfalls könnte die Hofküche auch der Pferdestall oder eine Lichtung im winterlichen Wald sein, so wenig wird da gerührt, gebraten, gebacken, angerichtet oder serviert.


    Ratten will ich dafür keine vergeben.
    :flop:


    Na so wirklich begeistert wart ihr ja nicht von dem Roman.


    Ich habe ihn vor einer gefühlten Ewigkeiten gelesen und war damals schwer begeistert!
    Bei mir hat es möglicherweise sogar daran gelegen, dass der Roman überhaupt nicht das war, von dem ich ausgegangen bin! :zwinker:


    Bei mir subben auf jeden Fall seither Kurzgeschichten von Meeks und ein weiterer seiner Romane steht auf der Wunschliste.


    Also ich würde dir ja zu einem weiteren Versuch raten, nur um dir die Entscheidung schwerer zu machen... :zwinker:

    Ich habe mir ja immer ein Prequel gewünscht... James, Lily, Severus über sieben Schuljahre und beim ersten Kampf gegen Voldemort zu begleiten... :herz:


    Eine andere Schule als Schauplatz zu wählen, fände ich dagegen weniger gut. Gerade das "typisch Britische" macht viel vom Charme aus (die Filme mit amerikanischen Schauspielern zu besetzen wäre ebenfalls ein grober Fehler gewesen, alleine der Akzent macht sie für mich immer wieder sehenswert!).


    Wäre meine wunderbare Sammelbox auch nur irgendwie in geographischer Nähe, würde ich jetzt wohl stante pede einen Reread beginnen... :breitgrins:

    Joseph Roth - Rechts und Links


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    Es ist jetzt einige Zeit (so ungefähr 2 Monate) her, dass ich Rechts und Links gelesen habe. Und leider ist es so: Ich hätte sofort einen Kommentar schreiben sollen. Es spricht nicht für den Roman, aber mir ist nur sehr wenig im Gedächtnis präsent.


    Eindeutig positiv ist mir Roths Sprache in Erinnerung geblieben. Mit einer Stilsicherheit, die ihresgleichen sucht, stehen die Sätze, lassen sich mühelos lesen und in Zusammenhang bringen und sind doch weit davon entfernt einfach oder gar seicht zu sein.


    Auf der Handlungsebene verfolgen wir drei Personen: Paul Bernheim, ein Aufschneider vor dem Herrn, seinen Bruder Theodor, Nazi und gleichzeitig von deren Proletentum abgeschreckt, und Brandeis, Unternehmer und ehemaliger Rotarmist, der in wechselnde Rollen schlüpft. Keiner von ihnen ist derartig angelegt, dass sich der Leser mit ihm identifizieren kann. Jeder ist auf seine Art unsympathisch und viel mehr als Charakterbilder scheinen es Stimmungsbilder der Zwischenkriegszeit zu sein, die Roth zeichnet.


    Rollen, Selbst- und Fremdbilder sind die wichtigsten Motive des Romans. Jedem der drei Hauptpersonen haften sich widersprechende Masken an, am wenigsten aber scheinen sie selbst zu wissen, wer sie eigentlich sind. Einzig Brandeis scheint sich dessen bewusst zu sein, dass er immer wieder jemand anderen darstellt.


    Und so geglückt viele Szenen im Roman sind, so gut Roth auch mit der Sprache umgehen kann, so wenig kann die Geschichte auf der Handlungsebene überzeugen. Während man das Geschehen noch im Aufbau begreift, ist es auch schon wieder vorbei, und der Roman endet abrupt, beziehungsweise endet er eigentlich überhaupt nicht, hat keinen wirklichen Schluss.


    Direkt nach der Lektüre habe ich den Roman mit 3 Ratten bewertet, wobei ich jetzt noch eine abziehen würde.


    Ich lese so gut wie nie fremdsprachige Bücher, da bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, es mal anders versuchen zu wollen. Aber es stimmt schon: in einem meiner letzten Bücher ("Sappho") wurden mal verschiedene Übersetzungen nebeneinandergestellt, und das war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die moderneren Übersetzer halten sich aber wohl stärker ans Original als es früher gebräuchlich war, daher denke ich, dass Tranströmer schon sehr nah am Original übersetzt wurde.


    Die "schönen untreuen" Übersetzungen sind nicht mehr en vogue, das stimmt. Und wie sich das Übersetzungsverhalten über die Zeit geändert hat, kann man an klassischen Texten gut nachvollziehen.


    Schwedisch könnte ich im Original ja auch nicht lesen, aber bei einer zweisprachigen Ausgabe kann ich mir zumindest das Schriftbild ansehen. Oder mir fällt auf, dass sich Worte wiederholen, während in der Übersetzung zwei verschiedene gebraucht werden, und dann kann ich betreffendes Wort nachschlagen, etc. So habe ich das Gefühl, wenn ich auch das Original nie werde lesen können, immerhin eine Ahnung davon erhalten zu haben.


    PS: Rose Ausländer finde ich auch ganz fantastisch. :herz:


    Ich lebe noch, aber der Werther tut es bald nicht mehr (hoffentlich). Gerade schwärmt er und leidet und redet von Linden. :rollen:


    Ich schaue ja sonst so gut wie nie in die Monatsrundenthreads, aber gerade bin ich sehr froh, dass ich es getan habe!


    :lachen: Was für ein schöner und treffender Satz, Ninette! Ich glaube, ich werde ihn irgendwo am Ende meines Werther's vermerken, damit ich mich immer wieder daran freuen kann! :breitgrins:

    :winken: Annabas,


    was für ein schöner Thread!


    Danke, dass du uns an deinen Eindrücken teilhaben lässt! :bussi:


    Grundsätzlich halte ich Lyrik für unübersetzbar, von daher wünsche ich mir immer zweisprachige Ausgaben, auch wenn ich die Ausgangssprache nicht verstehe. Obwohl die Ähnlichkeit des Schwedischen mit dem Deutschen den Verlust vermutlich relativ gering hält... Vermisst du denn das Original?


    Sehr treffend fand ich den Satz :" Das Buch ein einziger Prolog..."


    Oh ja. Meine bisherige Empfindungen: :grmpf: und :schnarch:.


    Ich überlege jetzt, nachdem ich ca die Hälfte gelesen habe, einfach abzubrechen. Ich fühle mich, vor allem durch die endlos langweilige Zusammenfassung in Form des Theaterstückes, -wie sagt man das nett- verarscht -schade, es geht nicht nett- und dafür noch fast 26 Euro zu verlangen empfinde ich beinahe als Frechheit. Die Zeichnungen und die Verarbeitung des Buches sind, und das ist bisher auch das einzig Positive, toll wie immer.


    Ich glaube, ich lasse von Moers in nächster Zeit die Finger. Ich weiß nicht, ob er abbaut (ich mochte schon den "Schrecksenmeister" nicht mehr und auch "Die Stadt der träumenden Bücher" fand ich schlechter als den "Blaubären" und "Rumo") oder sich meine Vorlieben geändert haben, aber wir passen wohl nicht mehr zusammen. :zwinker:

    Danke für die Rezi, Valentine! :klatschen:


    Nach "Possession / Besessen" habe ich mir zwar ohnehin vorgenommen, alle Bücher von Byatt zu lesen, aber es natürlich noch ein zusätzlicher Anreiz, wenn dir dieses gefallen hat.


    Und obwohl mir das deutsche Cover ziemlich gut gefällt, sollte man doch auch hier (und nicht nur im Lieblingscoverthread) das wunderschöne englische sehen:


    The Children's Book

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    Yklamyley
    Ganz ehrlich? Mach es doch einfach so wie Du grade gesagt hast. Klingt zwar im ersten Moment seltsam aber wenn Du drüber nachdenkst, besser so drauf sparen als wenn Du Dich ärgerst das Du es Dir nicht leisten kannst. Ich glaub so sollte ich mir meine Gesamtausgabe von Prousts Roman auf der Suche nach der Verlorenen Zeit finanzieren (weil lauf einmal 98 € kann ich auch nicht, gut das ist immer noch Billiger als der Schmidt. Was bedeutet ist kann mir den Proust früher leisten als Du dir Zettels Traum *g* )


    So, ich habe jetzt eine Spardose gebastelt, die heißt "Yklamyley's Traum", mal sehen, wie lange ich durchhalte!
    Leider aber sehe ich mich dann in einem Jahr mit 365 € in der Hand, die ich sicher für existenziellere Dinge (Essen, Heizung,...) brauchen werde, sollte ich sie nicht schon zuvor wegen Kleingelds geplündert haben...


    Für Proust habe ich schon einen Plan: Statistisch gesehen werde ich vermutlich irgendwann in meinem Leben einen längeren Krankenhausaufenthalt absolvieren müssen. Insofern es meine Krankheit zulässt, sollen die hoffentlich zahlreichen Besucher zusammenlegen und mir die verlorene Zeit kaufen, das ich dann in der Klinik lesen kann. Warum auch immer erscheint mir Proust perfekt in dieses Szenario zu passen... :breitgrins:


    Link ist über das Archiv nicht schwer zu finden:


    http://www.zeit.de/2011/06/Leser-Zettels-Traum


    Gruß, Thomas


    Trotzdem danke fürs Raussuchen! :blume:


    Hast du's denn schon gelesen? Bzw. besitzt du es denn?
    Ich kenne ja nur Ausschnitte, aber schon jetzt weiß ich, ich MUSS dieses Buch irgendwann haben. Und wenn ich jeden Tag einen Euro zur Seite lege, kann ich es mir auch in einem Jahr leisten... :rollen:
    So kann man noch einen Typus hinzufügen: Den armen Studenten, der es zwar unbedingt haben möchte, aber keine Möglichkeit hat es zu finanzieren. :grmpf:

    Carl-Johan Vallgren ist, das hat er mit diesem Buch unter Beweis gestellt, ein begnadeter Geschichtenerzähler.


    Genau so sollen gute, unterhaltsame, faszinierende Geschichten erzählt werden, mit wenig Pathos, aber viel Gespür für Charaktere und Schauplätze. Es sind Bücher wie dieses, die mein Lesergemüt erhellen, weil sie kluge Unterhaltung bieten und bei ihnen dennoch das Geschehen im Mittelpunkt steht. Und sie bringen mich zum Zweifeln, warum ich, wenn ich unterhalten werden möchte, so oft zu billigem Schund (den ich für mich selbst so definiere) greife. Aber das liegt wohl auch daran, dass ich selten Romane finde, die mich auf der Ebene der erzählten Handlung derartig mitreißen, und darüber hinaus sich auch keine sprachlichen Schnitzer leisten - denn Vallgren mag das Wort nicht neu erfunden haben, aber sein Stil ist angenehm und weist keine Mängel auf, man kann sich also komplett auf sein modernes Märchen konzentrieren.


    Gestört hat mich einzig die Rahmenhandlung, die ich relativ überflüssig finde, und kurzfristig ließ etwa in der Mitte mein Interesse etwas nach, darum nicht ganz die Höchstnote, aber auch nur knapp daran vorbeigeschrammt:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    In dieser Woche gibt es in der ZEIT eine einseitge Reportage über Käufer und Leser des 298 EUR teuren Trümmers "Zettel's Traum" von Arno Schmidt. Wunderbar gemacht.


    Link folgt hier, sobald der Artikel auch online verfügbar ist.


    Gruß, Thomas


    :winken: Thomas,


    Ich kann den Link leider nirgends finden, obwohl mich die Reportage enorm interessieren würde. Hast du ihn denn zufällig noch irgendwo?


    Liebe Grüße


    Ich habe das erste Buch von einem Freund geschenkt bekommen, er ist total begeistert davon. Ich weiss noch nicht, was ich davon halten soll. Nach den ersten 80 Seiten habe ich mich an den Stil gewöhnt, verliere aber oft den Faden und Figuren und vor allem die Zusammenhänge aus den Augen, weil einfach so viel passiert...


    Da werde ich doch glatt nostalgisch!


    10 Jahre ist es mittlerweile her, dass ich die Trilogie gelesen habe, die sich im englischen Original seit 2 Jahren wieder auf meinem SUB befindet. Allein der Gedanke, dass ich mir durch eine abermalige Lektüre die schönen Erinnerungen zerstören könnte, hält mich seither davon ab, es sofort wieder zu lesen.


    Dieses Buch war damals (und ist es somit immer noch) sehr wichtig für mich: Schwer pubertär und uneins mit der Welt hat es durch die Möglichkeit, einfach alles zu hinterfragen, einen Nerv bei mir getroffen. Nicht, dass ich den Verschwörungsquatsch glauben würde, aber wenn man ohnehin mit der Realität zu kämpfen hat, schafft es dieses Buch dann doch, diese noch grundlegender in Frage zu stellen.


    Die von dir beschriebene Verwirrung ist, so denke ich, von den Autoren gerade auf den ersten Seiten erwünscht: Die Figuren hadern alle in der ein oder anderen Form mit der Welt und ihrer Wirklichkeit, und durch die ständigen Wechsel in Erzählperspektive, Tempo, etc. wird dem Leser die Grundlage genommen, sich auf die fiktive Realität des Romans einzulassen, er bleibt außen vor und wird durch die unterschiedlichsten Szenerien gehetzt, ohne je den Finger auf ein "WAHR" oder "FALSCH" legen zu können, denn was man für sich gerade noch als gut und richtig annahm wird wenige Sequenzen später wieder zerstört.


    Die Verwirrung allerdings bleibt, auch wenn sie sich in ihrer Qualität ändert: Das anfangs schwer überblickbare Personal lernt man über die Seiten ja kennen und man schafft es so auch, sich irgendwann schnell umzuorientieren. WAS aber tatsächlich passiert, welche Auswirkungen und Folgen es hat, welche Hintergründe, und wie wichtig es ist, wird auf vielen Ebenen unterschiedlich behandelt und bleibt deswegen schwer greifbar, hält also so den Leser immer auf Trab und spielt mit ihm, macht ihn auf diese Weise auch zum Untertanen des Geschriebenen, weil er die Regeln des Spiels nicht kennt.


    Ich würde dir also raten, noch ein bisschen weiterzulesen! :zwinker: Du willst doch auch deinem begeisterten Freund nicht erzählen, dass du nach 80 Seiten abgebrochen hast? :breitgrins: