Ich habe diesen Roman letztes Jahr gelesen und fand ihn auch überraschend gut. Die Autorin war mir bis dato auch unbekannt, meine Mutter hatte mir den Roman gegeben und sehr ans Herz gelegt, da sie selber als Kind öfter auf der Bühlerhöhe Urlaub gemacht hat (ansonsten hätte ich ihn vermutlich nicht gelesen).
Ich war aber sehr positiv überrascht. Zunächst einmal war es interessant, einen historischen Roman aus den frühen 50er Jahren zu lesen, da sind mir noch nicht viele untergekommen. Gewisse Hintergrundinformationen waren mir nicht so bekannt wie z.B. die schon erwähnten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Wie Holden schreibt ist die Schweigekultur in dieser Zeit sehr gut dargestellt und generell der (meist vergebliche) Versuch aller, den Krieg mit all seinen Ereignissen und Schrecklichkeiten möglichst zu verdrängen. Man vergisst ja recht schnell wenn man z.B. Filme aus dieser Zeit sieht, dass der Krieg zu diesem Zeitpunkt kaum 10 Jahre her war.
Mich hat der Roman tatsächlich sehr gefesselt, auch wenn ich mit keiner der Protagonistinnen warm geworden bin, aber das muss ja nicht sein.
Das Ende fand ich dann aber leider sehr schnell und unausgegoren, es wirkte so auf mich als wären der Autorin Zeit, Platz oder Ideen ausgegangen. Die Entwicklung bzgl. des Attentats fand ich auch wenig überraschend, da wurde Rosa doch etwas (zu) naiv dargestellt. Ich fand das Ende ein wenig enttäuschend, weil ich den Rest aber äußerst gelungen fand was Thematik, Schreibstil und Aufbau anging, gibt es doch noch