Adrian Weynfeldt ist der letzte Spross einer großbürgerlichen, finanziell sehr gut gestellten Familie. Er selber ist unverheiratet, seine große Liebe Daphne verstarb bei einem Autounfall kurz nachdem die Beziehung beendet wurde. Seine Eltern sind bereits gestorben. Sein Leben ist ganz der Kunst gewidmet, auch im Privaten verbringt er die Zeit, wenn nicht alleine, mit den betagten ehemaligen Freunden seiner Eltern oder mit jungen (Möchtegern-)Künstlern, die sich bestens darauf verstehen, seine Großzügigkeit, seine Gutgläubigkeit und vor allem seine finanziellen Mittel und seine bedeutenden Beziehungen im Kunstmilieu auszunutzen.
Eines Abends tritt Lorena in sein Leben, eine Frau, die ihn an seine unvergessene Daphne erinnert. Als er am nächsten Morgen Lorena von einem Selbstmordversuch abhalten kann, wird er eher ungewollt verantwortlich für deren Leben.
Martin Suter erweist sich als Meister der deutschen Sprache. Sehr treffend, feinzüngig und voller Ironie skizziert Martin Suter den Charakter des Kunstmäzens Adrian Weynfeldt, sowie das Künstlermilieu im Allgemeinen. Eingebettet in den ihm ererbten guten Namen und materiellen Reichtum führt er ein sehr bequemes Leben. Nach außen hin oberflächlich, kumpelhaft und fast schon naiv erkennt er sehr wohl die Zusammenhänge und weiß auch, warum die Freundschaften zu ihm aufrecht erhalten werden. Doch er will nicht anecken, nicht auffallen, er genießt es, von allen geliebt zu werden und so spielt er den freigebigen Gönner. Die neue Bekanntschaft Lorena schafft es beinahe, dieses Leben aus den Fugen und ihn in den Dunstkreis von Kunstfälschung geraten zu lassen. Die Story selber war absehbar, das Ende fand ich persönlich etwas zu platt, doch habe ich die paar Stunden in der Welt des Adrian Weynfeldt sehr genossen.
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