Beiträge von YRachel

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    Audrey Niffenegger - Her Fearful Symmetrie/Die Zwillinge von Highgate


    Zum Inhalt:
    Als Elspeth stirbt, vermacht sie ihren gesamten Besitz an die Zwillingsschwestern Julia und Valentina - ihre Nichten-, die sie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Durch dieses Erbe setzt sie eine Reihe von Ereignissen in Gang. Ihr Lebensgefährte Robert, den der Verlust sehr schwer mitnimmt, scheint mit dem Auftauchen der Zwillinge langsam wieder am Leben teilzunehmen und auch Martin, der in der Nachbarswohnung wohnt, scheint langsam aus seinem selbstgebautem Schneckenhaus hervorzukriechen. Jedoch konnte niemand damit rechnen, dass Elspeth nicht ganz fort ist, sondern ihr Geist noch in der Wohnung ist und immer mehr in das Leben der Menschen um sie eingreift.


    Meine Meinung:
    Die Erwartungen an dieses Buch waren vorab sehr hoch. Ich war begeistert von "Die Frau des Zeitreisenden" und hatte daher die Erwartung, dass mich dieses Buch ähnlich mitreißen würde, wie es das vorherige getan hat. Leider ist dies nicht geschehen.


    Die Geschichte ist eine sehr Langsame, erst gegen Ende des Buches wird es kurz spannend. Es werden langsam alle Personen eingeführt und zunächst hatte ich kaum eine Vorstellung davon, wie das alles zusammen passen sollte. Die Zwillingspaare Elspeth & Edwina und Julia & Valentina sind von Beginn an, sehr unnahbar. Es fiel mehr schwer zu ihnen eine Beziehung aufzubauen und da sie die Hauptpersonen sind, konnte mich das Buch auch nicht wirklich packen. Beide Paare leben sehr in ihrer eigenen Welt und es wird anscheinend viel nonverbal kommuniziert, sodass der Leser außen vor bleibt. Ihre Motive bleiben ihren Mitmenschen und auch dem Leser verborgen, sodass es für mich schwer war, nachzuvollziehen, weshalb sie so gehandelt haben, wie sie es getan haben.


    Die Nebencharaktere fand ich jedoch um so spannender. Robert, dem es so schwer fällt über Elspeth Tod hinwegzukommen und Martin, der sich seit über einem Jahr nicht mehr aus der Wohnung traut und völlig zum Opfer seiner Zwänge geworden ist, sind spannende Charaktere über die ich gern noch mehr erfahren hätte. Sie füllen die Geschichte mit Leben und haben es für mich interessant gemacht, das Buch zu Ende zu lesen.


    Das Buch hätte mir deutlich besser gefallen, wenn Valentina nicht nach etwa 2/3 des Buches einen Plan ausgeheckt hätte, der für mich alles andere als nachvollziehbar war. Ab da wurde die Geschichte äußerst merkwürdig. Ich hätte mir eine "normalere" Wendung erhofft. Sie wollte sich von Julia lösen, da sie sich in ihrer Beziehung gefangen und unterdrückt fühlt. Die Ansätze für eine logischere Wendung waren dafür auch im Buch zu lesen, daher war es um so unverständlicher, dass sie eine ganz andere Entscheidung getroffen hat.


    Alles in allem war es eine Geschichte, die mich phasenweise gut unterhalten hat, jedoch bei weitem nicht den Sog auf mich ausüben konnte, wie es "Die Frau des Zeitreisenden" getan hat.


    3ratten

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    Milan Kundera - Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins


    Zum Inhalt:
    Der Chirurg Tomas, der nach der Trennung der Mutter seines Sohnes, eigentlich keine Beziehung mehr führen möchte, schlittert mehr oder weniger unfreiwillig in die Beziehung mit der Kellnerin Teresa. Vor dem Hintergrund des Prager Frühlings spielen sich die Höhen und Tiefen der Beziehung und des Lebens der Beiden ab. Ein weiteres Paar sind Sabina und Franz, die sich in Wien kennengelernt haben. Jedoch kennen sich auch Tomas und Sabina näher. Alle haben gänzlich unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche von dem Konzept einer perfekten Beziehung beziehungsweise ihrem Leben.


    Meine Meinung


    Das Buch hat den Weg zu mir eher zufällig gefunden, daher hatte ich auch keine Vorstellung davon, was mich erwarten würde. Nach der Lektüre stehe ich dem Buch zwiespältig gegenüber.


    Kundera zeichnet das Bild einer äußerst komplizierten Beziehung äußerst gekonnt. Dabei werden die unterschiedlichen Beweggründe für die Beziehung gekonnt gezeichnet. Vieles, das auf den ersten Blick unverständlich erscheint, wird nach der Beleuchtung der Vergangenheit verständlich und die Zeit bringt zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten einerseits immer näher zueinander, andererseits entfernen sie sich auch von einander. Nichts ist einfach, vieles ist dem Zufall und den Umständen geschuldet. Dies ist jedoch so überzeugend beschrieben, dass man während des Lesens sich an keiner Stelle fragt, ob das wirklich so sein könnte, denn es kann so geschehen.


    Gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Erzählperspektiven, durch die man jede Person besser kennenlernen konnte und auch in ihre Geheimnisse und ihre Gedankenwelt eintauchen konnte. Diese sind so verschieden, wie sie nur sein können. Alle sind durch ihre Vergangenheit geprägt und haben dadurch ganz unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen. Es ist ein interessantes Zusammenspiel, wie die Personen auf einander treffen und sich gegenseitig beeinflussen, sich gegenseitig anziehen und aber auch wieder von einander weggetrieben werden.


    Weniger gut hat mir die durchgehend düstere Stimmung des Buches gefallen. Die Menschen wirken an keiner Stelle wirklich glücklich, alles was sie antreibt ist das Sein an sich, jedoch kommen sie nie an ihr eigentliches Ziel, sondern entfernen sich von dem immer mehr. Der Druck der Diktatur wirkt sich schnell sehr erdrückend auf die Protagonisten aus und sie sind immer wieder gefragt zwischen ihren eigenen Idealen und dem was für sie beruflich/persönlich gut wäre zu entscheiden. Des Weiteren war für mich der rote Faden der Erzählung nicht immer deutlich. Teilweise wirkten die verschiedenen Erzählperspektiven willkürlich zusammengewürfelt.


    Alles in allem ist es ein interessanter Roman, der zum Nachdenken anregt, jedoch für mich nicht immer für viel Lesefreude gesorgt hat.


    3ratten

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    Hester Young – Das Flüstern der Erinnerung


    Zum Inhalt:


    Nachdem Charlottes Sohn völlig unerwartet an einem geplatztem Hirnaneurysma verstirbt, zieht sie sich nicht nur zurück, sondern sie sieht auch in ihren Träumen Kinder, die sie um Hilfe bitten. Sie meint schon, den Verstand zu verlieren, bis ihre Großmutter von ähnlichen Erlebnissen berichtet. Als nach einer besonders schlimmen Nacht das Angebot kommt, die Recherche nach einem 30-jährigen Verbrechen, dem Verschwinden eines kleinen Kindes, zu übernehmen, nimmt sie kurzerhand das Angebot an und fährt nach Louisiana. Dort trifft sie auf einen Südstaaten-Clan, der dem alten Glanz hinterhertrauert und das Verschwinden ihres Sohnes/Bruders nie ganz verwunden hat.


    Der erste Satz:


    Ich merke nie genau, wann es passiert.


    Meine Meinung:


    Mit ihrem Erstlingswerk hat Hester Young einen spannenden Roman geschaffen, der mich sehr schnell begeistern konnte. Das Flüstern der Erinnerung vereint die Elemente von Krimi, Familiendrama und Liebesgeschichte. Durch ihren flüssig zu lesenden Schreibstil war ich sehr schnell in der Geschichte gefangen und konnte das Buch kaum noch aus den Händen legen.


    Die Protagonistin Charlotte wird sehr genau gezeichnet, sodass ich schon früh in der Handlung das Gefühl hatte, sie vor meinem inneren Auge sehen zu können. Ihre Handlungsmotive werden durch die Erläuterungen ihrer inneren Zwiespälte sehr bald deutlich, sodass es leicht war ihre Handlungen zu verstehen. Dadurch machte es mir Spaß zu verfolgen, was sie erlebt, welche persönliche Entwicklung sie durchmacht und welche Gedankengänge sie gerade durchdenkt.


    Die anderen Personen sind zwar nicht genauso gut beschrieben, jedoch sind sie alles andere als eindimensional. Es war spannend zu verfolgen, welche Geschichte jeder Einzelne von ihnen hat und mit zu verfolgen, wie sie alle dadurch auf irgendeine Art und Weise auch in der Gegenwart von dieser noch beeinflusst werden.


    Besonders gelungen war der eigentliche Aufbau der Geschichte. Es war zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte eine gewisse Spannung vorhanden. Diese war nicht immer durch die gleichen Ereignisse verursacht, sodass es immer interessant blieb und ich beim Lesen immer wissen wollte, wie es weitergehen würde. Gut fand ich auch, dass nicht alles in schwarz und weiß gezeichnet worden ist. Einige Geschehnisse sind gut ausgegangen, andere weniger, jedoch hatte ich zum keinen Augenblick das Gefühl, dass in eine Schublade von Ideen gegriffen worden wäre, sondern dass ich sich bei der Konzeption der Geschichte sehr viele Gedanken gemacht worden sind, sodass es zu etwas Eigenem geworden ist.


    Alles in allem war Das Flüstern der Erinnerung ein Buch, das ich von Anfang bis Ende sehr gerne gelesen habe und ich hoffe, dass ich von der Autorin sehr bald wieder etwas lesen werde.


    5ratten

    Selten überkommt mich das Gefühl, nachdem ich ein Buch beendet habe, dass ich eigentlich gar nicht sagen kann, was die Handlung des Buches war. Leider war es bei diesem der Fall. Die Clans der Seeker: Die Stunde des Fuchses erzählt die Geschichte von John, Quin, Shinobu, die alle zum Seeker ausgebildet werden (sollen). Jedoch merkten Shinobu und Quin, dass das Leben als das Seeker ganz anders ist, als sie es sich vorher vorgestellt haben.


    Das Buch ist gekennzeichnet von vielen Perspektivwechseln und Zeitwechseln. Mit jedem neuen Kapitel wird die Perspektive gewechselt. Normalerweise habe ich kein Problem damit, wenn aus unterschiedlichen zeitlichen und persönlichen Perspektiven erzählt wird, jedoch wurden hier auf 467 Seiten ganze 65 mal die Perspektive gewechselt. Das war für meinen Geschmack viel zu häufig. Zwischenzeitlich habe ich während des Lesens den Überblick verloren, an welchem Ende der Geschichte ich mich eigentlich befinde.


    Das Buch erzählt eine phantastische Geschichte, in der die Protagonisten in einer Welt leben, die einerseits durch Magie und magische Gegenstände beherrscht wird, andererseits gibt es in ihr auch viele technische Errungenschaften, sodass es auf mich gewirkt hat, als wenn Science Fiction und Fantasy miteinander vermengt worden wären. Es war für mich schwer vorzustellen, in was für einer Welt genau sich die Handlung abspielt. Bis zum Schluss habe ich auch nicht verstanden, was Seeker eigentlich sind. Sie sind in Kampfkünsten ausgebildet und sie können mit speziellen Waffen umgehen. Dann gibt es noch die Dreads, die irgendwie wie Menschen sind, aber irgendwie auch ganz anders sind, da sie viel schneller, aber auch viel langsamer als diese sein können. So ganz wird nicht ersichtlich, was sie eigentlich sind.


    Die Motive der Protagonisten sind für mich im Verlauf der Geschichte immer undurchsichtiger geworden. Am Anfang hatte ich noch das Gefühl, ich hätte verstanden, was sie alle wollen, aber je weiter die Geschichte voran ging, desto undeutlicher wurde es. Dass Quin zwischenzeitlich ihr Gedächtnis verloren hat (dafür gab es auch keine plausible Erklärung) hat bei mir eher zu mehr Verwirrung als zur Aufklärung der Gegebenheiten geführt. Besonders gestört hat mich, dass wichtige Ereignisse, wie etwa was bei der Zeremonie, in der Quin und Shinobu zu Seekern werden, nicht erklärt werden. Es wird erwähnt, dass jetzt die Zeremonie ist, dann ist sie vorbei (ein erneuter Zeitsprung) und die beiden sind völlig verstört, ob der Ereignisse, während der Zeremonie und als Leser weiß man bis zum Schluss nicht, was sie so verstört hat. Das hat alles dazu geführt, dass ich keinerlei Beziehung zu den Figuren aufbauen konnte. Dadurch ist mir die Geschichte auch immer gleichgültiger geworden und hätte ich das Buch nicht als Rezensionsexemplar bekommen, hätte ich es spätestens nach dem ersten Drittel abgebrochen.


    1ratten

    Ok, mir war nicht ganz klar, ob Alice sich Hoffnungen macht, bei Ben Pluspunkte zu sammeln, wenn sie ihm einen Tipp gibt, wie er an das benötigte Geld bekommen könnte.


    Zu dem Punkt war mir auch nicht klar, wie verliebt Alice in Ben gewesen ist und wie weit sie für ihre Liebe gehen würde. Man hört ja immer wieder, dass Leute aus vermeintlicher Liebe die furchtbarsten Dinge tun.

    Und angesichts so vieler Menschen, die im Krieg ihr Leben gelassen haben, galt Anthony noch als jemand, der "Glück gehabt" und ohne größere körperliche Einschränkungen davongekommen ist. Dass die Seele genauso Schaden nehmen kann, war damals sicher noch nicht in vielen Köpfen angekommen. So war es für Anthony sicher doppelt schwer: Einerseits mit dem Wissen zu leben, dass er im Gegensatz zu vielen anderen, darunter Howard, mit dem Leben davongekommen ist, und andererseits mit den psychischen Folgen fertig zu werden.


    Ja, ich denke, das spiegelt das Denken zu der damaligen Zeit sehr gut wider. Ich glaube, die "Last" der Überlebende zu sein, kann für viele zu einer richtigen Bürde werden. Es ist ja sogar heute noch für viele Menschen schwierig zu verstehen, dass wenn jemand ein psychologoisches Problem hat, er nicht einfach damit aufhören kann, es zu haben.


    Gesprächs Therapie muss es doch gegeben haben. Wenn ich das richtig verstanden habe hat sich Anthony ja geweigert sich behandeln zu lassen und sich statt lieber mit Drama zu Hause ausgelassen. :rollen:


    Ich glaube zu der Zeit war die Psychotherapie noch nicht weit verbreitet. Höchwahrscheinlich war die Angst vor der Stimatisierung auch zu groß, sich mehr oder weniger öffentlich einzugestehen, dass man mit irgendetwas nicht fertig wird. Gerade Männer wurden damals so erzogen, dass sie keine Gefühle und Schwächen zeigen durften. Außerdem gab es vor dem ersten Weltkrieg auch noch nie einen Krieg, der so grausam war. Ich meine mich dunkel aus dem Geschichtsunterricht zu erinnern, dass die Menschen mit dieser Grausamkeit und dieser Vernichtungswut niemals gerechnet hätten und dadurch auch ziemlich überfordert waren.


    Die Leserunde war nur leider bisschen zäh oder? Hab mich immer bemüht Fragen aufzuwerfen ,Gefühle und Eindrücke wiederzugeben aber insgesamt war es doch viel nebeneinander her schreiben. Kann aber auch an mir liegen, dass ich grad schräg schaue ;)


    Es kommt natürlich darauf an, mit welchen Erwartungen du an die Leserunde herangegangen bist. Meiner Meinung nach sind schon einige Diskussionen/Vermutungen aufgekommen. Jedoch ist es aber auch kein Buch, bei dem es viele Interpretationsmöglichkeiten gibt. Hier konnte man eher spekulieren, was wohl geschehen ist bzw was noch passieren würde.