Beiträge von Ariadne

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    Zur Autorin:


    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Maja Glück würde sich an ihrem 30. Geburtstag am liebsten verkriechen, denn nichts läuft in ihrem Leben so wie geplant. Zu dumm, dass ihre Mutter eine Überraschungsparty organisiert hat … Um diese zu überstehen, trinkt Maja ordentlich einen über den Durst – und stolpert so unglücklich über einen Gartenzwerg, dass sie erst im Krankenhaus wieder zu sich kommt. Doch etwas ist anders: Plötzlich hört sie Stimmen, die ihr die unglaublichsten Dinge erzählen. Als sie schon meint, verrückt zu werden, klärt ihr Onkel Humbert sie auf: Maja hat den Fluch der Familie geerbt. Sie kann Gedanken lesen …


    Meinung:


    Maja kann sich leider nicht mit ihrem Nachnamen anfreunden. Denn als sie an ihrem 30. Geburtstag ein Resumée zu ihrem Leben zieht, sieht es alles andere als glücklich aus. Nicht nur, dass sie wieder Single ist, kaum noch Freunde und einen miesen Job hat, ihre Mutter will sie an ihrem Ehrentag auch noch mit einer Geburtstagsparty überraschen. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, lädt ihre Mutter alle Schulfreunde aus der Grundschule ein.


    Auf diesen Schrecken muss Maja erst einmal etwas trinken. Die Begegnung mit dem ein oder anderen Gast lässt sie unvorsichtig werden und schließlich stolpert sie über einen Gartenzwerg und küsst mit ihrem Kopf eine Tischkante. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich im Krankenhaus wieder. Ihren behandelnden Arzt hält sie zunächst für Legolas oder auch Orlando Bloom genannt. Doch mehr noch verwirren sie die ganzen Stimmen, die sie umgeben. Erst als ihr verrückter Onkel Humbert auftaucht, erkennt sie die Wahrheit. Durch ihren Sturz hat sie den Familienfluch bekommen. Sie kann Gedanken lesen! Aber nicht nur, wenn sie es mag, die Gedanken stürmen regelrecht auf sie ein und bei einer Menschenansammlung wird der Fluch regelrecht lästig. Zwar weiß Maja jetzt, wieso Onkel Humbert manchmal seltsam schaut oder auch laut singt, denn dadurch kann man das Stimmenwirrwar in seinem Kopf dämpfen, aber sie hat keine Ahnung, wie sie diesen Fluch wieder los werden kann.


    Zunächst jedoch braucht sie ihn noch, denn ihr Schwager plant nichts Gutes. Ob Maja Schlimmeres verhindern kann, was ist mit ihrer besten Freundin los und wie kann sie diesen Fluch besiegen?



    In ihrem neusten Buch entführt die Autorin den Leser nach Schaunbeck, ein kleines besinnliches Dörfchen, in dem jedoch eine Menge los zu sein scheint. Zunächst lernen wir Maja kennen. Die mit Grauen ihren 30. Geburtstag feiern muss, da ihre Mutter scheinbar Gott und die Welt eingeladen hat. Übrigens ohne Wissen Majas und sehr zu deren Verdruss. Als Maja vor einem alten Schulkameraden kurzzeitig die Flucht ergreift, stolpert sie über Karl Dall, dem Gartenzwerg. Dank seines Aussehens, wurde dem Gartenzwerg dieser auffällige und doch bezeichnende Name verliehen. Nun ist er die Ursache dafür, dass Maja durch den Garten fliegt und ihr Kopf mit einer Tischkante nähere Bekanntschaft macht. Bis hierher ist in Majas Leben zwar nicht alles Sonnenschein, aber ertragbar.


    Nach dem Aufwachen im Krankenhaus jedoch fängt der Spaß erst an. Zumindest für den Leser. Für Maja weniger, denn sie leidet sehr. Nicht nur unter den Schmerzen der Beule, sondern unter ihrer neu gefundenen Gabe des Gedankenlesens. Das Leid fängt damit an, das die Gedanken regelrecht auf sie einströmen, ohne dass sie sie ignorieren oder steuern kann. Und Maja will wirklich nicht alles wissen, was um sie herum gedacht wird.


    Wer will denn schon wissen, was seine Eltern im heimischen Schlafzimmer alles treiben oder was der Chef von einem denkt? Maja ist mit der Situation überfordert und findet lediglich bei ihrem verrückten Onkel Humbert Hilfe. Auch er leidet bereits seit Jahren unter diesem Fluch und berichtet Maja alles, was er im Laufe der Jahre darüber herausgefunden hat.


    Die Autorin schafft hier nicht nur eine irrwitzige Situation, sie hat sich auch ausführlich Gedanken dazu gemacht, wie es wohl wäre, wenn man die Gedanken seiner Mitmenschen lesen könnte. Mit allen Folgen und auch Nachteilen. Maja ist eine sympathische Figur, die mit ihrer naiven und tolpatschigen Art schnell liebenswert wird. Leider bleibt Onkel Humbert etwas blass gegenüber Maja. Doch nehmen Maja und die ganzen Gedanken ihrer Mitmenschen sehr viel Raum rein.


    Ein Fettnäpfchen jagt das nächste. Maja neigt dazu, selbstironisch zu sein und durch ihren Wortwitz den Leser gekonnt zu unterhalten. Durch ihre Gabe stolpert Maja auch über eine Verschwörung, die ihr Schwager, ihr Chef und ein ehemaliger Schulkamerad verstrickt sind. Natürlich versucht sie, diese zu vereiteln, aber das geht nicht alleine. Nur wie kann sie andere davon erzählen ohne von ihrer Gabe oder Fluch zu berichten? Auch ihre beste Freundin plant etwas seltsames, aber was? Da helfen selbst ihre Versuche, die Gedanken der Freundin zu lesen nicht weiter.
    Schnell steuert das Buch auf seinen Höhepunkt zu und ich habe mehr als einmal gelacht und die meiste Zeit gegrinst, so witzig und irrsinnig komisch ist Majas Geschichte. Dabei ist sie keineswegs unlogisch, sondern gut durchdacht.


    Fazit:


    Eine witzige Unterhaltung für entspannte Lesestunden, die zum Grüben anregt, wie man wohl in Majas Situation reagieren würde.



    Anmerkung:


    Das Buch ist zur Zeit nur beim Weltbild erhältlich. Im blanvalet erscheint es am 21.07.2014.


    5ratten

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    Zum Autor:


    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Die Kommissarin Hanna Petersen wird nach Hassellöhne strafversetzt, einem Örtchen in der Lüneburger Heide. Doch die Idylle trügt ... Als ein Tourist bei einer Jagd ums Leben kommt, ist Hanna davon überzeugt, dass es kein Unfall war. Ihre Ermittlungen gestalten sich jedoch schwierig: Eine Heidschnuckenherde verwischt die Spuren im Wacholder, die Hasellöhner schweigen plötzlich wie ein Grab, und der junge Dorfpolizist Fritz Westermann verwirrt Hanna mit seinem Charme. Nur die alte Luise steht ihr bei – mit selbstgebrautem Wacholderschnaps, der alle Probleme dieser Welt lösen soll …



    Meinung zu dem Buch:


    Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen wird in die Heide strafversetzt. Mühsam sucht sie sich den Weg nach Hasellöhne, den nicht mal ihr Navi Hansdieter zu kennen scheint. Als sie schließlich dort eintrifft, muss sie feststellen, dass sie keinen leichten Stand in dem 761 Seelenkaff haben wird.


    Hanna stolpert gleich an ihrem ersten Tag von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der ganze Ort scheint ihrem dahingeschiedenen Vorgänger Karl Överbeck nach zu trauern. Auch ihre neuer Kollege Fritz Westermann begegnet ihr verhalten. Hat er sich doch Hoffnung auf eine Beförderung gemacht.


    Aber Hanna hat nicht viel Zeit, sich mit den Dorfbewohnern zu befassen, denn bereits 5 Tage nach ihrem Eintreffen geschieht ein Mord. Während einer Treibjagd wurde nicht nur der Bock von Schäfer Harry Vierßen, nein, auch der Banker Heiner Hansen wurde erschossen.


    Hanna erkennt gleich, dass dies ein Mord war, aber warum versucht Richard Graf von Fallersleben diesen Fall als Jagdunfall abzustempeln? Und was hat es mit dem Wilderer auf sich, der schon seit geraumer Zeit sein Unwesen in den gräflichen Wäldern treibt?


    Hanna und Fritz fangen an zu ermitteln und kommen dabei vielen Geheimnissen und Problemen auf die Spur, bei denen ihnen noch nicht einmal mehr der selbstgebrannte Wacholderschnaps helfen kann.



    Die Lüneburger Heide lädt den Leser nicht nur zum Träumen, sondern auch zum Lachen und Mitfiebern ein. Zumindest hat die Autorin Brigitte Kanitz dies mit ihrem Buch bei mir geschafft. Abgeschlagen in der Heide, fern des städtischen Großstadttreibens muss Hanna Petersen sich behaupten. Der Leser bleibt dabei zwar in der neutralen Position, jedoch bekommt er Hannas Überlegungen mit. Und diese sind manchmal ebenso verworren wie komisch.


    Als Zugereiste kann Hanna in einem 761 Seelendorf mit Glück erwarten, dass man sie nach rund 40 Jahren als eine der ihren akzeptieren wird. Ihre Arbeit muss sie aber dennoch gleich aufnehmen. Erst recht, nachdem bereits an ihrem fünften Tag dort einen Mord gab.


    Ihr Spürsinn, aber auch ihre seltene Gabe, mit der sie bei Berührung eines Menschen erkennen kann, ob dieser etwas vor ihr verbirgt, helfen ihr bei den Ermittlungen weiter.


    Brigitte Kanitz zeichnet hier ein ganzes Dorf mit vielen Facetten, wobei ihnen allen etwas gemein ist. Es scheint ein sehr trinkfestes Dorf zu sein. Luises selbstgebrannter Wacholderschnaps zieht regelmäßig seine Runden und dabei kommt es zu keinerlei negativen Ausfällen.


    Die Suche nach dem Mörder sollte eigentlich im Mittelpunkt stehen, jedoch gerät dieser rote Faden ein wenig in den Hintergrund, da man sich mehr über den Schlagabtausch zwischen Hanna und Fritz amüsiert. Auch Alfred, den Hanna vor dem Pferdemetzger rettet, spielt eine kleine feine Rolle.


    Trotz des amüsanten Teils kommt der Mordfall nicht zu kurz und der roten Faden zieht sich durch das Buch und hält den Leser gefangen. Man möchte wissen, wer nun der Mörder war. Allzu viele Verdächtige bietet dieser kleine Ort ja nicht. Aber wer sagt nun die Wahrheit und wer hat etwas zu verheimlichen?



    Fazit:


    Ein witziger, humorgeladener und leichter Heidekrimi, der den Leser in seinen Bann zieht, amüsiert und nüchtern, trotz des ganzen Wacholderschnaps, wieder her gibt. Meine Empfehlung für beschwingte spannende Lesestunden mit einem Regionalkrimi.


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    Informationen zum Buch:


    Gebundene Ausgabe: 752 Seiten
    Verlag: Knaur HC (1. November 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3426653133
    ISBN-13: 978-3426653135
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,4 x 5 cm
    Preis: 19,99 EUR



    Zum Autor:


    Heidi Rehn, geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal, entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Geschichte und Geschichten. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte arbeitete sie zunächst als Journalistin, bevor im Jahr 2000 ihr erster Roman erschien. Seither hat sie das Schreiben nicht mehr losgelassen. Nach drei historischen Kriminalromanen konzentriert sie sich inzwischen ganz auf historische Romane. Sie lebt und arbeitet in München, reist jedoch leidenschaftlich gern zu den Schauplätzen ihrer Romane.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Preußen, 1544: Unter Herzog Albrecht erlebt das Land eine große Blütezeit. Alles scheint möglich. So will auch die junge Dora ihr Talent leben und als Baumeisterin in die Fußstapfen des weniger begabten Vaters treten. Der aber verheiratet sie aus Geldnot mit dem fast dreißig Jahre älteren Urban. Wider Erwarten wird die Ehe glücklich, und Urban ermutigt Dora sogar, als Baumeisterin zu arbeiten. Ausgerechnet den jungen Nürnberger Baukünstler Veit aber stellt er ihr als Unterstützung zur Seite. Bald schon hegen die beiden verbotene Gefühle füreinander. Als Urban bei einem schrecklichen Unfall stirbt, gerät Veit sofort unter Verdacht, seine Hand im Spiel gehabt zu haben. Zwei Jahre später deckt Dora die wahren Hintergründe von Urbans Tod auf und begibt sich auf eine gefährliche Reise nach Krakau, um den Geliebten vor dem Galgen zu retten..



    Meinung zum Buch:


    Dora Selege lebt mit ihrer Familie 1542 in Königsberg. Der Vater ist ein eher erfolgloser Baumeister, der Bruder soll einer werden, obwohl ihn die Baukunst überhaupt nicht reizt und interessiert. Dafür hat Dora ihre Freude an dieser Kunst und widmet dem Buch ihres berühmten Ahnen deutlich mehr Zeit, als dem zweiten Erwerb der Familie, der Brauerei. Zwar kann sie ihrem Bruder damit helfen, doch für den Vater ist dies ein Dorn im Auge. Um so eher möchte er Dora verheiraten, damit sie diese Flausen vergisst und sich endlich etwas anständigem widmet.
    Dora ist mit dem Bräutigam gar nicht einverstanden. Handelt es sich um Urban Stöckel, ein Mann, der im gleichen Alter wie ihr Vater ist.


    Zwei Jahre später hat Dora sich mit der Situation arrangiert und bringt ihrem Mann sogar so etwas wie Liebe entgegen. Kinder blieben beiden bislang verwehrt, aber noch besteht Hoffnung. Auch für Dora hat sich einiges verbessert, sie darf sich weiter der Baukunst widmen und ihr Mann unterstützt sie in ihrem Tun. Urban ist von ihrem Können so überzeugt, dass er sie beauftragt, ihr gemeinsames neues Haus zu planen. Damit auch alles seine Richtigkeit hat, stellt Urban zusätzlich den jungen Veit Singeknecht ein. Dieser soll Dora unterstützen und gegenüber der Handwerkszunft für den Bau verantwortlich sein. Alles geht gut, bis sich Dora und Veit ineinander verlieben. Dann geschieht ein Unglück auf der Baustelle. Urban verunglückt tödlich und Veit, in dem man schnell den Schuldigen sieht, muss fliehen. Für Dora bricht eine Welt zusammen. Nicht nur der Ehemann ist tot, nein, Dora trägt auch noch ihr gemeinsames Kind und konnte es ihm nicht mehr sagen. Auf dem Totenbett dagegen werfen Urbans letzte Worte viele Fragen für Dora auf. Und dann ist da noch die ungeliebte Base dritten Grades von Urban, die Dora das Leben mehr als schwer macht.
    Von Veit verlassen, mit einem Kind und einer missgünstigen Verwandten sieht Dora schwere Zeiten auf sich zukommen. Doch die Zweifel an Veits Schuld wachsen. Immer mehr Hinweise häufen sich dagegen. Dora fasst einen folgenschweren Entschluss. Sie will den Unfall, alles was damit zusammenhängt aufklären und bringt sich dabei selbst in tödliche Gefahr.




    Die Autorin Heidi Rehn entführt den Leser ins 16. Jahrhundert nach Preußen. Der Leser lernt Dora und ihre Familie kennen. Schnell wird einem Dora sympathisch. Mit ihrer Art weiß sie den Leser für sich einzunehmen und zu fesseln. Aber auch Doras Bruder Jörg oder der Vater nahmen ihren Platz im Kopfkino ein. Beide Männer bleiben aber deutlich blasser als der später dazukommende Veit. Auch Ehemann Urban wird dem Leser schnell sympathisch, obwohl man eigentlich recht wenig von ihm weiß.


    Die Geschichte gliedert sich in drei Etappen. Die erste Etappe stellt Doras Leben vor ihrer Hochzeit dar. Danach folgt eine Etappe, die zwei Jahre später angesiedelt ist und Doras Leben an der Seite von ihrem Ehemann Urban zeigt. Die letzte Etappe spielt wieder zwei Jahre später und stellt auch den Höhepunkt der Geschichte dar. In dieser Etappe überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Dora macht sich auf die Suche nach Veit, der sich augenscheinlich in Krakau befindet, und gerät dabei selbst in Gefahr. Dabei wollte sie doch nur das Unglück auf der Baustelle aufklären und Veit entlasten.
    Auch wenn ich zu Beginn einige Probleme mit dem Schreibstil hatte, konnte ich mich doch während der zweiten Etappe mit dem Schreibstil anfreunden und in die Geschichte eintauchen. Da die Autorin viel Wert auf die Sprache und Begriffe der damaligen Zeit legt, konnte man sich problemlos im Kopfkino in der guten Stube von Dora wiederfinden. Aber auch die Fachbegriffe in der Baukunst und dem Bierbrauen kommen nicht zu kurz. Die Autorin hat hier sehr gut recherchiert und bringt dem Leser nicht nur die Baukunst des 16. Jahrhunderts ein wenig näher, sondern auch bei der Bierbrauerei darf der Leser einen Blick hinein werfen. Für alle Fälle gibt es am Ende des Buches ein umfangreiches Glossar mit Erläuterungen zu den einzelnen Begrifflichkeiten.


    Die Geschichte mag zwar erfunden sein, aber der Rahmen, in dem die Geschichte angesiedelt ist, ist authentisch. In den Nachbemerkungen geht die Autorin sehr detailliert darauf ein, was erfunden und was der Wahrheit entspricht.


    Zur besseren Orientierung gibt es am Ende des Buches auch noch eine einseitige Karte, mit der man den Weg Doras von Königsberg nach Krakau nachvollziehen kann.
    Über 700 Seiten ist das Buch dick und dennoch kommt es dem Leser deutlich weniger vor. Gerade das letzte Drittel zieht derart an Spannung an, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen ist. Ein Lesebändchen ergänzt den positiven Eindruck des Buches.


    Fazit:


    Ein spannender und gut recherchierter Roman, der nebst einer Liebesgeschichte auch Intrigen, Verrat und Hoffnung in sich vereint und dem Leser einige schöne Lesestunden beschert.


    4ratten

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    Informationen zum Buch:


    broschierte Ausgabe: 224 Seiten
    Verlag: Bloomsbury Berlin (13. August 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3827011515
    ISBN-13: 978-3827011510
    Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 12,4 x 2,2 cm
    Preis: 12,99 EUR


    Zum Autor:


    Catrin Barnsteiner, geboren 1975, arbeitet als Drehbuchautorin, schrieb als freie Journalistin für verschiedene Tageszeitungen und Magazine und wurde mit dem Axel-Springer-Preis für junge Journalisten ausgezeichnet. 2004 erschien ihr Erzählungsband »Verglüht«. Sie lebt in Oxford und Berlin. »Fräulein Schläpples fabelhafte Steuererklärung« ist ihr erster Roman.



    Kurzbeschreibung des Buches:



    »Was Fred da in Händen hielt, war, ganz ohne Zweifel, eine gefälschte Steuererklärung - und eine echte Liebeserklärung.« Fred Eisenbogen ist so korrekt, dass er Tipp-Ex pinkelt. Doch dann sieht er Sandra Schläpple in Sommerkleid und Gummistiefeln mit ihrer Steuererklärung im erdverschmierten Kuvert vor der geschlossenen Spätpost stehen. Sie verdreht ihm so heftig den Kopf, dass er nicht mehr weiß, wo sein Beamtenscheitel sitzt: Sandra, die verträumte Gärtnerin, liebt Unkraut und Chaos und kommt aus einer Familie, die sonntags bei Kaffee und Kuchen immer neue Pläne schmiedet, das Finanzamt auszutricksen. Fred dagegen ist der beste Prüfer im Finanzamt Böblingen – er ist nur noch nicht dazu gekommen, ihr das zu beichten. Doch dann landet ihre haarsträubende Steuererklärung zur strengen Prüfung ausgerechnet auf seinem Tisch. Und Fred erscheint es aussichtslos, jemals Sandras Herz zu gewinnen. - »Fräulein Schläpples fabelhafte Steuererklärung« ist mit Sicherheit eine der wundervollsten und schönsten romantischen Komödien unserer Zeit.




    Meinung zum Buch:


    Fred Eisenbogen, Finanzbeamter und frisch verlassen, quält sich mit der Frage, ob er seiner Verflossenen eine Karte zu ihrem Geburtstag schicken soll. Er ringt sich dazu durch, aber wie soll der Text lauten? Und welches Bild? Am besten irgendwas mit Blumen. Fehlt nur noch der Test. Mit diesem tut sich Fred dermaßen schwer, dass er gezwungen ist, beim Spätpostamt von Stuttgart aufzuschlagen. Er kauft nahezu alle Geburtstagskarten auf, aber ein überzeugender Text will ihm partout nicht einfallen.


    Als das Spätpostamt um 22 Uhr gerade schließen will, donnert eine Frau gegen die geschlossenen Glastüren. Die Frau, Sandra Schläpple, entspricht so gar nicht Freds Vorstellungen. Nachlässig gekleidet, verdreckt, mit Gummistiefeln und doch scheint es Liebe auf den ersten Blick zu sein. Und – sie ist zu spät. Doch ein Blick auf seinen Chronometer belehrt ihn, dass die Uhr im Spätpostamt vorgeht. Aber die Postbeamtin lässt sich nicht erweichen und so hilft Fred Sandra auf seine Weise. Blatt für Blatt schiebt Sandra ihre Post unter der Türe durch und Fred sammelt die Blätter auf, sortiert sie, steckt sie wieder in den Umschlag und stellt sich hinten an die Schlange an. Die Geburtstagskarte ist längst vergessen.


    Noch während er wartet erkennt Fred, dass es sich bei den Unterlagen um eine Steuererklärung handelt, doch noch macht er sich keine Gedanken drüber.
    Sandra dankt Fred für seinen Einsatz auf ihre Weise und fährt ihn nach Hause. Auch wenn das bedeutet, dass sie als Sindelfingerin nach Böblingen fahren muss.
    Aber bei diesem einen zufälligen Treffen der beiden bleibt es nicht. Und während Sandra immer mehr Zweifel an dem Tun ihres Vater hinsichtlich ihrer Steuer und ihrer Beziehung zu ihrem Freund Gerry bekommt, überlegt Fred verzweifelt, wie er Sandra erklären kann, dass er kein Abenteurer ist, geschweige denn Archäologe, sondern ein ganz normaler langweiliger Finanzbeamter, der zudem noch bei ihr eine Betriebsprüfung machen muss.




    Mit ihrem Debütroman legt die Autorin Catrin Barnsteiner einen witzigen,leichten und unterhaltsamen Roman vor. Nebst den typischen Klischees wird hier auch Lokalkolorit verarbeitet. So wusste ich beispielsweise nicht, wie die Sindelfinger zu den Böblinger stehen und was die beiden Orte verbindet bzw. trennt.


    Die Geschichte startet mit Fred und seinem verzweifelten Versuch, eine Glückwunschkarte an seine Ex-Freundin zu verfassen. Auch wenn er so korrekt ist, dass er Tipp-Ex pinkelt (nach Meinung seiner Ex-Freundin) und unbestechlich wie ein Stück Grillkohle ist (meint zumindest sein bester Freund), so hat er doch ein Herz und den Wunsch, sich ein wenig zu verändern, um für die Damenwelt attraktiver zu werden.
    Seine Chance scheint gekommen, als er auf Sandra trifft. Was zunächst ein Missverständnis ist, entwickelt sich zur knallharten Lüge. Sandra sieht in ihm, dank seines Einsatzes im Spätpostamt einen Abenteurer. Unterstützt wird ihre Meinung durch zweideutige Aussagen von Fred, aus denen sie auf einen Archäologen schließt. Leider verpasst es Fred, dies aufzuklären und spinnt das Missverständnis zur immer weiterwachsenden Lüge aus. Als dann die Betriebsprüfung immer näher rückt, bahnt sich ein großer Knall an.


    Auch wenn das Buch vom Tempo her eher ruhig und beschaulich ist, eben typisch Beamtenklischee, wird der Leser dennoch an die Geschichte gefesselt. Auf der einen Fred, der gegen sein altes wie neues Ich ankämpft. Auf der anderen Seite Sandra, die mit ihrem Leben immer unzufriedener wird und in Fred einen Ruhepol sieht.
    Beide Figuren wirken sehr plastisch und sind dem Leser schnell sympathisch. In seiner korrekten und disziplinierten Art, hat mich Fred so manches mal an Mr Monk erinnert.


    Sehr witzig geschrieben, mit vielen Fettnäpfchen und lustigen Dialogen, strebt die Geschichte ihrem Höhepunkt entgegen. Ab hier nimmt die Geschichte dann auch Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich und ehe man es sich versieht, ist das Buch auch schon zu Ende.
    Der Schluss hat mir im Gegensatz zur Geschichte weniger gefallen. Er wirkte auf mich eher abgehackt und unrund. Manches bleibt offen und man fragt sich, kommt hier eine Fortsetzung und wie sähe dieses aus?


    Zwar hat man es bei diesem Buch nicht mit tiefgründiger Literatur zu tun, trotzdem wird dem Leser der ein oder andere Spruch, die ein oder andere Szene noch ein Weilchen in Erinnerung bleiben.
    Vom Ende abgesehen, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und mir das Geplänkel zwischen Fred und Sandra gerne im Kopfkino angesehen. Für entspannte Tage eine klare Empfehlung.



    Fazit:


    Eine Liebesgeschichte der ganz besonderen Art, die den Leser nicht nur mit Lokalkolorit versorgt, sondern ihn auch einen ganz anderen Blick auf seine Steuerunterlagen werden lässt.



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    Zum Autor:


    Piers Torday stammt ursprünglich aus Northumberland. Er begann seine Karriere als Autor am Theater und für Live-Comedy-Shows. Zuletzt schrieb er fürs Fernsehen und entwickelte dort Programmideen. Piers' Vater ist der berühmte Autor Paul Torday (Lachsfischen im Yemen). »Die Große Wildnis« ist Piers' erster Roman.


    Kurzbeschreibung des Buches:


    In einer Welt, in der keine Tiere mehr existieren, kommt sich auch der 12-jährige Kester manchmal vor wie der Letzte seiner Art. Zumindest in dem Mentorium für Problemkinder, in dem er lebt und wo alle so tun, als sei mit ihm etwas nicht in Ordnung. Als er dann auf einen Schwarm sprechender Tauben trifft, denkt Kester, jetzt werde er völlig verrückt.


    Aber diese Tiere haben ihm etwas mitzuteilen …
    Sie befreien Kester und bringen ihn in die Wildnis zu einem Ort, an dem die letzten wilden Tiere verborgen vor der Welt überlebt haben. Ihr weiser Anführer, ein mächtiger Hirsch, bittet Kester um Hilfe, und gemeinsam begeben sie sich auf eine große Reise, begleitet von einem vorwitzigen Wolfsjungen, einer eitlen Katzendiva, einer tanzenden Feldmaus, einer philosophischen weißen Taube und einem eigensinnigen Mädchen namens Polly.




    Meinung zu dem Buch:


    Der 12jährige (demnächst 13) Kester Jaynes lebt auf Mentorium. Mentorium ist eine Anstalt für verhaltensauffällige Kinder. Seit dem Tod seiner Mutter kann Kester nicht mehr sprechen. Zwar versucht er es immer wieder, wird auch von den anderen Kinder gereizt, jedoch kommt kein Ton über seine Lippen. Das Leben in dieser Welt ist sehr hart. Die Tiere sind alle an einer Krankheit erkrankt, die sich die rote Pest nennt und sind entweder daran gestorben oder wurden von den Menschen in der Hoffnung, die Krankheit einzudämmen, getötet.


    Auch das Meer und die Pflanzenwelt gelten als verseucht. Als Nahrung wurde das sogenannte Formula erfunden, das es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt und dennoch immer irgendwie gleich schmeckt.


    Kester mag das Leben in Mentorium nicht. Er ist viel alleine, daher ist es kein Wunder als er bei einem Aufenthalt im Hof versucht, mit einer Kakerlake zu sprechen. Telepathisch. Und dann geschieht etwas sehr seltsames. Die Kakerlake spricht tatsächlich mit ihm und bittet ihn sogar um Hilfe. Aber ehe Kester richtig begreift, was da eigentlich gerade geschehen ist, wird er dem Doktor von Mentorium vorgeführt und als Strafe weggesperrt.


    Kester denkt lange über die Sache nach und ehe er es sich versieht, wird er von einer Schar Tauben (99 dunkelgraue und eine weiße) befreit. Die Tiere bitten ihn um Hilfe, denn nur er kann sie verstehen und ihnen dadurch helfen, ein Heilmittel gegen die rote Pest zu finden.


    Doch schon längst hat man seine Flucht bemerkt und Kester wird verfolgt. Aber auch die letzten wilden Tiere werden gejagt und gemeinsam stellen sie sich der Aufgabe, ein Mittel gegen die Krankheit zu finden und ihren Feinden zu entkommen.



    In seinem Debütroman schafft der Autor Piers Tordays eine Dystopie für Kinder ab 10 Jahren. Das Buch lässt sich aber als Erwachsener gut und flüssig lesen. Kester erzählt die Geschichte aus seiner Sicht in der Ich-Perspektive. Dadurch kann der Leser besonders gut seine Unsicherheiten und Ängste nachvollziehen. Der Autor schafft zu Beginn einen kleinen Jungen, der eingeschüchtert von den Großen seiner Welt einfach nur noch nach Hause zu seinem Vater möchte. Doch dieser Junge entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer weiter. Er wird mutiger, stärker und lernt Verantwortung zu tragen.


    Schnell hat das Buch den Leser in seinen Bann gezogen. Der Verlag hat die Geschichte in 6 Kapitel unterteilt und die Kapitelseite mit einem Bild gestaltet. Die Kapitel sind wie folgt benahmt:


    1. Mentorium
    2. Der Ring des Waldes
    3. Sturmhöhe
    4. Die Strasse der Fische
    5. Die alte Farm
    6. Premia


    Trotz der traurigen und erschreckenden Thematik, schafft es der Autor, dass Kester den Leser so manches Mal zum schmunzeln reizt. Aber auch sonst zieht Kester einen mit. Man leidet mit ihm, kämpft und flüchtet und möchte ihn nicht selten in den Hintern treten oder ihn vor einer Dummheit bewahren.


    Dabei ist die Geschichte in sich logisch und schlüssig. Auch wenn das Ende ruhiger wird und es sanft ausklingen will, zeigt der Autor, dass er nicht vergessen hat, dass nicht alles gelöst ist und die Geschichte eine Fortsetzung benötigt. Bis dahin allerdings, muss man Kester und das letzte Wild alleine lassen.



    Fazit:


    Für Kinder und Jugendliche ist das Buch ein spannender Fantasyroman, für ältere Leser regt der Roman auf jeden Fall zum Nachdenken an, gerade im Hinblick auf den Umgang mit der Umwelt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und hoffe, dass diese bald erscheinen wird.



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    Informationen zum Buch:


    Gebundene Ausgabe: 169 Seiten
    Verlag: Bookspot; Auflage: 1 (15. Juli 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3937357807
    ISBN-13: 978-3937357805
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14 x 2 cm
    Preis: 14,80 EUR



    Zum Autor:


    Michael Böhm wurde im Jahr 1947 im Taunus geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit und Jugend. Der gelernte Schriftsetzer-Meister war unter anderem jahrelang in der Datenverarbeitung von Großunternehmen tätig, seit einigen Monaten ist er im Ruhestand. Der Autor schreibt seit seiner Jugendzeit, in der Schule war er Redaktionsmitglied der Schülerzeitung, danach erste Veröffentlichungen in verschiedenen Anthologien. Zwei Erzählungen erschienen unter dem Titel »Hirtmoor-Chronik«. Später folgten die beiden Kriminalromane »Homer und der Tote vom Schlossberg« und »Homer und ein Freund aus alten Tagen«. Michael Böhm ist verheiratet und lebt in Dachau bei München.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Es ist diese Ruhe, die Leo Petermann, Exchef des Softwareriesen "Pythagoras", in das Haus über dem See lockte. Er beschäftigt sich mit seiner Kunstsammlung, seinen Büchern, erfreut sich an seinen Rosen, hat nun Zeit zum Schreiben, einem Jugendtraum. Hin und wieder genießt er die Wärme seiner Geliebten. Vor allem aber badet er regelrecht in der Stille der Landschaft.


    Doch auf einmal ist es damit vorbei. In unmittelbarer Nachbarschaft stellen junge Motorradfreaks den Alltag auf den Kopf. Die Kakophonie des Lärms lässt die kleine heile Welt in tausend Teilchen zerspringen. Aber Petermann ist entschlossen, seinen Garten Eden zu verteidigen. Er sorgt auf seine Art dafür, dass der Frieden in seinen beschaulichen Weiler zurückkehrt.Leo Petermann geht seinen Neigungen nach: der vermögende Privatier genießt die absolute Ruhe seines Landsitzes und widmet sich seinen Hobbys. Das nötige Kleingeld dafür fließt aus den Anteilen seines Konzerns, für den er nur noch sporadisch als Berater tätig ist.


    Die friedliche Welt des ehemaligen Managers wird allerdings empfindlich gestört, als sein Nachbar stirbt. Kaum ist der alte Mann unter der Erde, übernimmt dessen Enkel das Regiment auf dem Anwesen, mit seinen Kumpanen terrorisiert er die Bewohner des Weilers mit endlosem Dauerlärm. Leo Petermann wird schnell klar, dass weder Geld noch gute Worte den jungen Mann zur Einsicht bringen werden. Und dann ist da noch sein Stiefsohn. Dieser hat sich mit einem zwielichtigen Geschäftspartner eingelassen, der offensichtlich mit kriminellen Finanzgruppen kooperiert. Eine radikale Lösung muss her, hier wie dort.


    Wie gut, dass Petermann nach wie vor über ein exzellentes Netzwerk verfügt, das sich darauf spezialisiert hat, Probleme ganzheitlich anzugehen und final zu beseitigen.




    Meinung zum Buch:


    Leo Petermann hat einen Schlussstrich gezogen und seinen Job als Chef des Softwareriesen „Pythagoras“ an den Nagel gehängt. Bei einem Ausflug, auf der Suche nach einem Ort für seinen Lebensabend, stößt er auf den Kimmling-Hof. Was genau ihn dorthin gezogen hat, kann er selbst nicht mehr sagen, aber es war für ihn die richtige Entscheidung, sein Unternehmen zu verkaufen und den Hof zu kaufen.
    Jetzt will er die Ruhe genießen, dem Schreiben frönen und sich der afrikanischen Kunst wie seinem geliebten Rosengarten widmen.


    Leider hat er die Rechnung ohne die Nachbarn gemacht. Der Besitzer des Nachbarhauses stirbt und sein Enkel übernimmt das Anwesen. Dies wäre an sich kein Weltuntergang, doch der Enkel fällt Herrn Petermann doch sehr mit ständigem Motorengedröhn und lautstarken Partys auf die Nerven.


    Für Herrn Petermann stellt dieses rücksichtslose Verhalten den Vorhof zur Hölle dar. Auch ist der Enkel beratungsresistent und seine Appelle an ihn zu mehr Rücksichtnahme verpuffen. Es wird sogar noch schlimmer mit dem Lärm. Herr Petermann sieht sich gezwungen, eine endgültige Lösung herbeizuführen. Dank seiner alten Verbindungen sollte dies sogar machbar sein. Denn sein unbedingter Wunsch nach Ruhe ist übermächtig …



    Michael Böhm hat einen Krimi geschrieben, wie man ihn nur selten auf dem Buchmarkt findet. Ohne Dialoge schafft es der Autor, die Protagonisten agieren zu lassen. Allein durch seinen Schreibstil erwachen sie zum Leben und werden für den Leser greifbar.
    Zu Beginn muss man sich als Leser zunächst auf den doch eher ungewöhnlichen Schreibstil erst einmal einstellen. Mit langen Schachtelsätzen wird ein schnellerer Lesefluss zunächst ausgebremst. Auch die fehlenden Dialoge tragen nicht zum schnelleren Lesen bei. Doch dadurch schenkt einem das Buch genau das, was Herr Petermann so dringend sucht: Ruhe.


    Zwar hat das Buch lediglich 169 Seiten und wirkt daher extrem dünn, doch der Inhalt bietet sehr viel mehr. Aus der Perspektive von Leo Petermann, der sich gleich im ersten Satz als Mörder bezeichnet, erlebt der Leser nicht nur Leo Petermann, sondern auch einige Überraschungen. Stilistisch reizt der Autor den Leser, deutet an und lässt ihn nicht von der Leine. Dabei schafft er nach und nach Unterbewusst beim Leser Verständnis für Herrn Petermanns Situation und sein Handeln.


    Geschickt baut der Autor einen unblutigen, aber dennoch sehr spannenden Krimi der Sonderklasse. Man sollte sich als Leser jedoch bewusst sein, dass die ersten Seiten, auf denen man sich erst an den ungewöhnlichen Schreibstil des Autors gewöhnen muss, die schwersten sind. Danach fällt einem dies nicht mehr auf und man versinkt in einem wunderbaren Kriminalroman.


    Das Buch ist im Bookspot-Verlag in der edition 211 erschienen. Daher ist es ein gebundenes Buch mit einem Schutzumschlag und verfügt als besonderes Highlight auch über ein Lesebändchen.



    Fazit:


    Ein anspruchsvoller Krimi, der den Leser auf eine ganz besondere Art und Weise zu fesselnd weiß.


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    Über die Autorin:


    Brigitte Riebe, geboren 1953, ist promovierte Historikerin und arbeitete lange als Verlagslektorin. Ihre historischen Romane »Palast der blauen Delphine« und »Pforten der Nacht« wurden von Lesern und der Kritik begeistert aufgenommen. Ihren bisher größten Erfolg hatte sie mit dem Ägyptenroman »Schwarze Frau vom Nil« und zuletzt »Die sieben Monde des Jakobus«. Brigitte Riebe lebt mit ihrem Mann in München.


    Kurzbeschreibung des Buches:


    Wittenberg 1528: Bettelarm verschlägt es die ehemalige Nonne Susanna in die Lutherstadt. Dort trifft sie den Maler Jan aus der Werkstatt von Lucas Cranach, der drei junge Frauen nackt porträtieren soll. Mit verhängnisvollen Folgen: Kaum ist die erste der Grazien gemalt, wird sie tot aufgefunden. Eine zweite Frau steht Modell und wird lebendig begraben. Susanna, längst in Jan verliebt, bietet sich als Lockvogel an ...
    Mehr als zehn Jahre sind vergangen, seit Martin Luther mit dem Anschlag der 95 Thesen dem Papst und der römischen Kirche den Kampf ansagte. Inzwischen lebt er zurückgezogen im Schwarzen Kloster zu Wittenberg, als Malerfürst Lucas Cranach der Ältere von einem geheimnisvollen Kunstsammler den Auftrag für das bis heute berühmte Bildnis der drei Grazien erhält. Zwei der ausgewählten Frauen stehen nackt Modell – und werden kurz darauf grausam getötet. Als der Auftraggeber Luthers Frau Katharina als Dritte im Bunde fordert, befürchtet der Reformator einen Racheakt für seine weltverändernde Kritik. Muss seine Frau dafür mit ihrem Leben bezahlen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …



    Meinung zu dem Buch:


    Susanna und Binea, zwei ehemalige Nonnen, verschlägt es nach Wittenberg. Nachdem ihr Kloster geschlossen wurde, versuchen die beiden ihren Lebensunterhalt so zu verdienen. Das geht eine Weile auch gut, da Susanna eine schöne Singstimme hat und die Laute schlagen kann. Doch dann kam es zu einem Unglück und Susannas Stimme bricht. Durch diesen Schicksalsschlag müssen die beiden Frauen sich aufs Stehlen verlegen. Ungeübt wie sie nun mal sind, werden sie ausgerechnet in Wittenberg erwischt. Der junge Maler Jan Seman überführt die beiden, als sie ihn erleichtern wollen. Doch statt sie an den Pranger zu bringen, bringt er die sie ins schwarze Kloster – zu Katharina von Bora, der Frau von Martin Luther.


    Selbst eine ehemalige Nonne, kann Katharina den beiden ihr Leid gut nachempfinden und nimmt sie zunächst auf Probe als Mägde auf. Susanna und Binea können ihr Glück kaum fassen. Doch Susanna lässt die Vergangenheit nicht los, die zum Brechen ihrer schönen Singstimme geführt hat und auch Binea hat neuerdings ein dunkles Geheimnis. Ob die beiden bei der Lutherin bleiben dürfen?


    Jan Seman hingegen plagen ganz andere Sorgen. In der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren tätig, soll er den Meister aufs Schloss begleiten. Dort wird Lucas Cranach der Auftrag erteilt, ein Bild von drei Grazien zu malen. Nackt. Und der Auftraggeber gibt vor, welche Frauen dafür Modell stehen sollen. Dabei handelt es sich um Frauen der gehobenen Gesellschaft. Lucas Cranach reicht den Auftrag an seinen Gesellen Jan weiter. Als Frauenheld verschrien, soll er die Frauen davon überzeugen, sich von ihm nackt malen zu lassen. Jan gelingt es tatsächlich, die erste Frau zu überzeugen. Wenig später jedoch, ist diese Frau tot. Ein Zufall? Doch auch das zweite Modell wird, kurz nachdem es für Jan Modell stand, tot aufgefunden. Jan gerät in den Kreis der Verdächtigen und vor allem der Verlobte der zweiten Toten hält ihn für den Täter.


    Susanna spürt, dass Jan unschuldig ist, denn längst hat sie ihre Vergangenheit eingeholt und treibt nun in Wittenberg ihr Unwesen. Sie muss sich beeilen, wenn sie Jan retten und den wahren Täter überführen will…


    Brigitte Riebe entführt den Leser in diesem Buch nach Wittenberg und gleich dazu in den Haushalt von Martin Luther. Der bekannte Reformator lebt bereits seit einiger Zeit in Wittenberg und wirkt dort an der Leucorea. Seine Frau Katharina von Bora kümmert sich um den Haushalt, die gemeinsamen Kinder und die Studenten, die bei ihnen Unterschlupf finden.


    Susanna und Binea stoßen auf einen Haushalt, der ihre Hilfe dringend nötig hat. Neben Luther und Katharina trifft der Leser aber noch weitere bekannte Persönlichkeiten aus jener Zeit. So ist der Maler Lucas Cranach der Ältere ein guter Freund von Martin Luther und auch Philipp Melanchthon tritt immer wieder, mit einigen anderen Professoren der Leucorea, auf.


    Jedoch bleiben Martin Luther und die Professoren eher im Hintergrund. Vordergründig geht es vor allem um Jan Seman, Susanna und Binea. Auch der Haushalt der Lutherin wird durch Susanna und Binea immer wieder erwähnt und man erhält als Leser einen ganz anderen Einblick in das Leben der Luther Familie wie bisher.


    Die Geschichte ist dreigeteilt. Zum einen begleitet der Leser Susanna, die sich mit den Dämonen ihrer Vergangenheit herum plagt und später mutig nach ihrem Peiniger sucht. Zum anderen lernt man Binea, eine an sich ruhige Person, die sich hinter die Mauern eines Klosters zurücksehnt, aber dann eine interessante Bekanntschaft macht. Und natürlich Jan, der den Auftrag von seinem Meister weitergereicht bekommt, die drei Grazien zu malen.


    Als die Morde geschehen, rücken auch Lucas Cranach und Martin Luther etwas mehr in den Vordergrund. Lucas Cranach erhält den Auftrag, den Täter zu finden und zu überführen. Martin Luther unterstützt ihn dabei, bleibt bei den eigentlichen Ermittlungen eher im Hintergrund, da er an der Leucorea zu sehr gefordert wird.


    Aus einem historischen Roman wird nach dem ersten Mord ein historischer Krimi. Die Spannung steigt spürbar an und erreicht ihren Höhepunkt, als Jan Seman wegen Mordverdacht verhaftet wird. Ab hier läuft die Zeit gegen Susanna, denn für den Verlobten der zweiten Toten ist Jan der Mörder und ihn möchte er tot sehen.


    Die Gefühle der einzelnen Protagonisten lassen sich gut nachvollziehen. Gerade Susannas Angst und Unsicherheit sind für den Leser spürbar. Aber auch die kecke Malein, die im Freudenhaus arbeitet und irgendwann um ihr Leben fürchten muss, ist für den Leser greifbar.
    Der Leser wird durch den Schreibstil zum Nachdenken angeregt und selbst zum Ermittler. Man sammelt eine ganze Menge Verdächtiger an, bildet Verknüpfungen zu den einzelnen Personen und bemerkt so kaum, wie schnell doch die Zeit verfliegt. Schnell hat man sich fest gelesen und möchte einfach nur doch das Knäuel, das sich gebildet hat, entwirren.


    Neben den Morden, den Ermittlungen und der Angst wachsen in dem Buch noch zwei zarte Liebesgeschichten heraus. Sie bilden einen willkommenen Gegensatz zu den Schrecken, die der Mörder verbreitet. Die Geschichte hat 15 Kapitel und ist in drei Abschnitte unterteilt:


    1. Buch – Aglaia
    2. Buch – Thalia
    3. Buch – Euphrosyne


    Die Abschnitte stehen für die Grazien, die Jan malen soll und in den Abschnitten geht es auch um die jeweilige Grazie. Das Deckblatt eines jeden Abschnittes wird mit der für Lucas Cranach typischen gefiederten Schlange unterzeichnet.


    Der Epilog lässt die Geschichte langsam ausklingen und im Leser noch etwas nachhallen. Die Autorin hat sich intensiv mit den Recherchen zu dem Bild von Lucas Cranach beschäftigt, was man beim Lesen deutlich merkt. Auch die Vorgehensweise, wie ein solches Bild entstehen kann, wird näher beleuchtet, verständlich und nachvollziehbar vermittelt.
    Das Bild, um das sich die Geschichte dreht, wurde sowohl vorne wie hinten als Vor- bzw. Nachsatzblatt abgedruckt. Dadurch kann sich der Leser das Bild genau ansehen und hat es während des Lesens immer vor Augen. Der Druck ist übrigens sehr gut gelungen, die Farben kommen gut zur Geltung und ich habe mich sehr über diesen Abdruck gefreut. Das Original kann man zur Zeit im Louvre/Paris bewundern.


    Das Buch endet mit einem ausführlichen Nachwort der Autorin. In diesem Nachwort geht Brigitte Riebe kurz und prägnant auf folgende Themen im Zusammenhang mit dem Buch ein:


    Zeichen und Wunder
    Luther und die Wahrheit
    Wittenberg als Schauplatz
    Lucas Cranach der Ältere
    Nackte Bilder
    Die drei Grazien
    Dichtung und Wahrheit


    Natürlich darf eine Liste ausgewählter Literatur sowie die Danksagung nicht fehlen.



    Fazit:


    Spannend geschrieben, entführt Brigitte Riebe den Leser in das Haus von Martin Luther nach Wittenberg und bietet dem Leser einen ganz besonderen Blick auf dessen Leben und Wirken. Neben zarten Liebesgeschichten wird der Leser als Ermittler gefragt und so in die Geschichte regelrecht reingezogen. Meine Empfehlung für die langen dunklen Wintertage.


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    Über die Autorin:


    PETRA SCHIER, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Deutschen Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Lektorin und Autorin.
    Ihre erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening.
    Sie ist Mitglied im Syndikat, bei Quo Vadis, HOMER sowie bei DeLiA.


    Kurzbeschreibung des Buches:


    Sophie Lamberti ist glücklich. Endlich ein Großauftrag für ihr Fotostudio. Sie soll für eine Artikelserie zum Weihnachtsfest Fotos beisteuern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann Sophie sich auch für Carsten, den Journalisten, erwärmen, der die Serie schreiben soll. Sie ist sogar drauf und dran, sich in ihn zu verlieben. Bis er mit einem verwöhnten Cocker auftaucht. Die Hundedame Lulu hat ganz eigene Ansichten darüber, wem sie ihre Zuneigung schenkt. Und dann stellt sich kurz vor Weihnachten zu allem Überfluss heraus, dass Carsten gar nicht der ist, der zu sein vorgab. Sophie fühlt sich hintergangen und zieht sich zurück. Doch das will Lulu gar nicht akzeptieren – und beschließt zu handeln. Eine magische Weihnachtsgeschichte – nicht nur für Hundeliebhaber.



    Meinung zu dem Buch:


    Völlig beschwipst lässt sich die 18jährige Sophie Lamberti von ihrer Schwester zu einer Wette verleiten. Sie schreibt eine Wunschzettel-Email an den Weihnachtsmann. Inhalt: Sie wünscht sich, im 10 Jahren einen Mann und idealerweise einen Hund zu haben. Zwar glaubt sie schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber wünschen darf man doch?


    Zehn Jahre später hat Sophie es geschafft. Ein Großauftrag für ihre Firma winkt. Als selbstständige Fotografin darf sie eine Artikelreihe der Zeitschrift Zeitschritte begleiten und die Fotos dazu beisteuern. Allerdings muss sie dafür mit dem Journalisten Carsten Braumann zusammenarbeiten. Wäre eigentlich kein Problem, hätte Sophie nicht kurz zuvor einen unangenehmen Zusammenstoß mit ihm auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters gehabt.


    Seit diesem Vorfall fliegen zwischen den beiden die Fetzen und dann sollen sie auch noch zusammen arbeiten? Unmöglich! Doch Sophie reißt sich zusammen, immerhin braucht sie den Job.


    Auch Carsten kann sich eine andere Partnerin besser vorstellen als ausgerechnet Sophie. Doch er hat ganz andere Sorgen. Erst kürzlich ist er umgezogen. Er möchte endlich eine Frau kennenlernen, die sich für ihn als Mensch und nicht immer nur für sein Geld interessiert. Als Juniorchef der B-Media-Group ist das in seinen Augen nur durch eine Täuschung möglich. Daher hat er sein schickes Loft durch eine kleine Wohnung mit IKEA-Möbeln ausgetauscht. Doch dann taucht unverhofft seine Schwester Elena bei ihm in seiner neuen Wohnung auf und drängt ihm ihren Hund auf. Aber nicht nur vorrübergehend. Nein, Elena möchte verreisen, in die Karibik, mit ihrem Verlobten, ihrer Arbeit, aber ohne Hund. Daher schenkt sie kurzerhand Carsten ihre Cockerspanieldame Lulu. Carsten ist zunächst völlig überfordert. Die neue Artikelreihe, der Umzug und dann auch noch ein Hund? Das kann doch nur schiefgehen.


    Zeitgleich poppt beim Weihnachtsmann eine Email auf. Das Erinnerungssystem zeigt ihm den Wunschzettel von Sophie von vor zehn Jahren an. Schnell hat er einen Plan, wie er Sophie und Carsten zusammenbringen kann. Gemeinsam mit seinen Elfen tüftelt er an der Umsetzung. Doch dann geht plötzlich alles schief, als Sophie hinter die Wahrheit von Carstens Abstammung kommt.


    Jetzt kann nur noch Lulu weiterhelfen …



    Die Weihnachtszeit nähert sich mit Riesenschritten. Was liegt da näher, als sich mit der entsprechenden Lektüre weihnachtlich einzustimmen?


    Das Buch ist die Fortsetzung von „Vier Pfoten unterm Weihnachtsbaum“, in dem Tessa Lamberti, die Schwester von Sophie, sowohl auf den Hund wie auf den Mann kommt.


    Der Prolog besteht aus dem Wunschzettel von Sophie, der den Leser gleich richtig auf die Geschichte einstimmt.


    Wie alle gebundenen Weihnachtsbücher von Petra Schier aus dem Rütten & Loening verlag, ist auch dieses hier ein kleines schmales Hardcover – Buch. Das Cover passt thematisch zum Titel und zeigt eine wichtige Figur des Buches – die Cockerspanieldame.


    Das Buch ist passend zur Adventszeit in 24 Kapitel unterteilt. Es ist allerdings nahezu unmöglich, wirklich jeden Tag bis Weihnachten nur ein Kapitel zu lesen. Denn Petra Schier schafft es, den Leser nach einigen Seiten so an das Buch zu fesseln, dass man es im Nu ausgelesen hat.


    Die Handlung wird sowohl aus Sicht des Weihnachtsmannes, aus Sicht der kleinen Cockerspanieldame Lulu und in auktorialer Erzählweise beschrieben. Die Szenen, in denen Lulu „zu Wort kommt“, wurden kursiv gedruckt und sind daher schnell und einfach zu erkennen.


    Sowohl Carsten als auch Sophie werden schnell für den Leser plastisch. Beide wirken auf ihre Art sympathisch, auch wenn sie sich gegenseitig gerne an die Gurgel gehen würden. Lulu, die eine besondere Rolle in dem Buch inne hat, wirkt durch den Schreibstil von Petra Schier wie ein kleiner Hund, ein recht verwöhnter, aber doch wohlerzogener dazu.


    Auch wenn das Buch recht kurz ist, so steckt doch sehr viel mehr darin, als einfach nur eine nette Geschichte zu Weihnachten. Beide Protagonisten lernen und entwickeln sich im Laufe des Buches. Nicht nur zwischenmenschlich, auch die Beziehung zu einem Haustier wird dabei angesprochen.


    Die Geschichte endet nicht mit dem 24. Kapitel. Es gibt noch einen kleinen Epilog, der am ersten Weihnachtsfeiertag spielt. Mit diesem Epilog lässt Petra Schier das Buch ruhig ausklingen und schafft dabei eine Grundlage, auf der eine Fortsetzung durchaus denkbar und möglich wäre.


    Auch wenn das Buch die Fortsetzung von „Vier Pfoten unterm Weihnachtsbaum“ ist, kann es dennoch separat gelesen werden. Im ersten Band stand Tessa Lamberti im Vordergrund, in diesem ihre Schwester Sophie.


    Das Hörbuch wird von Günter Merlau gesprochen. Etwa 4 Stunden und 30 Minuten dauert der Hörgenuss und wurde auf 4 Cds gepackt. Es handelt sich dabei um eine ungekürzte Lesung.


    Die Stimme von Günter Merlau ist sehr angenehm, warm und dabei voll. Den männlichen Protagonisten, allen voran natürlich Carsten, haucht Günter Merlau mit seiner Stimme einen passenden Charakter ein. Sehr schnell hat man ein Bild von dem geheimnisvollen Journalisten.


    Bei den weiblichen Protagonisten, wie beispielsweise Sophie, kommt es einem immer so vor, als wären diese ständig außer Atem. Hektisch gesprochen, hohe Stimmlage, aber die Satzenden immer etwas abgehakt und atemlos. Man konnte zudem die männlichen Parts besser voneinander unterscheiden als die weiblichen. Diese klangen alle sehr ähnlich von der Stimmlage, Betonung und Atemlosigkeit.


    Am besten aber gefiel mir Lulu. Hier schaffte es Günter Merlau der Hündin regelrecht Leben einzuhauchen. Bildlich tauchte sie mir während des Hörens vor dem inneren Auge auf und ich freute mich immer, wenn Lulu mal wieder „zu Wort“ kam.


    Auch wenn mir die weiblichen Parts nicht so gefallen haben, so hatte ich doch meinen Spaß mit dem Hörbuch und ließ mich in eine vorweihnachtliche Stimmung davon versetzen.



    Fazit:


    Ein witziger, nachdenklicher und unterhaltsamer Vorweihnachtsroman, der den Leser für eine kurze Zeit zur Ruhe kommen und den Alltagsstress vergessen lässt. Nicht nur für Hundefreunde eine Empfehlung.


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    Über die Autorin:


    PETRA SCHIER, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Deutschen Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Lektorin und Autorin.
    Ihre erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening.
    Sie ist Mitglied im Syndikat, bei Quo Vadis, HOMER sowie bei DeLiA.


    Kurzbeschreibung des Buches:


    Sophie Lamberti ist glücklich. Endlich ein Großauftrag für ihr Fotostudio. Sie soll für eine Artikelserie zum Weihnachtsfest Fotos beisteuern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann Sophie sich auch für Carsten, den Journalisten, erwärmen, der die Serie schreiben soll. Sie ist sogar drauf und dran, sich in ihn zu verlieben. Bis er mit einem verwöhnten Cocker auftaucht. Die Hundedame Lulu hat ganz eigene Ansichten darüber, wem sie ihre Zuneigung schenkt. Und dann stellt sich kurz vor Weihnachten zu allem Überfluss heraus, dass Carsten gar nicht der ist, der zu sein vorgab. Sophie fühlt sich hintergangen und zieht sich zurück. Doch das will Lulu gar nicht akzeptieren – und beschließt zu handeln. Eine magische Weihnachtsgeschichte – nicht nur für Hundeliebhaber.



    Meinung zu dem Buch:


    Völlig beschwipst lässt sich die 18jährige Sophie Lamberti von ihrer Schwester zu einer Wette verleiten. Sie schreibt eine Wunschzettel-Email an den Weihnachtsmann. Inhalt: Sie wünscht sich, im 10 Jahren einen Mann und idealerweise einen Hund zu haben. Zwar glaubt sie schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber wünschen darf man doch?


    Zehn Jahre später hat Sophie es geschafft. Ein Großauftrag für ihre Firma winkt. Als selbstständige Fotografin darf sie eine Artikelreihe der Zeitschrift Zeitschritte begleiten und die Fotos dazu beisteuern. Allerdings muss sie dafür mit dem Journalisten Carsten Braumann zusammenarbeiten. Wäre eigentlich kein Problem, hätte Sophie nicht kurz zuvor einen unangenehmen Zusammenstoß mit ihm auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters gehabt.


    Seit diesem Vorfall fliegen zwischen den beiden die Fetzen und dann sollen sie auch noch zusammen arbeiten? Unmöglich! Doch Sophie reißt sich zusammen, immerhin braucht sie den Job.


    Auch Carsten kann sich eine andere Partnerin besser vorstellen als ausgerechnet Sophie. Doch er hat ganz andere Sorgen. Erst kürzlich ist er umgezogen. Er möchte endlich eine Frau kennenlernen, die sich für ihn als Mensch und nicht immer nur für sein Geld interessiert. Als Juniorchef der B-Media-Group ist das in seinen Augen nur durch eine Täuschung möglich. Daher hat er sein schickes Loft durch eine kleine Wohnung mit IKEA-Möbeln ausgetauscht. Doch dann taucht unverhofft seine Schwester Elena bei ihm in seiner neuen Wohnung auf und drängt ihm ihren Hund auf. Aber nicht nur vorrübergehend. Nein, Elena möchte verreisen, in die Karibik, mit ihrem Verlobten, ihrer Arbeit, aber ohne Hund. Daher schenkt sie kurzerhand Carsten ihre Cockerspanieldame Lulu. Carsten ist zunächst völlig überfordert. Die neue Artikelreihe, der Umzug und dann auch noch ein Hund? Das kann doch nur schiefgehen.


    Zeitgleich poppt beim Weihnachtsmann eine Email auf. Das Erinnerungssystem zeigt ihm den Wunschzettel von Sophie von vor zehn Jahren an. Schnell hat er einen Plan, wie er Sophie und Carsten zusammenbringen kann. Gemeinsam mit seinen Elfen tüftelt er an der Umsetzung. Doch dann geht plötzlich alles schief, als Sophie hinter die Wahrheit von Carstens Abstammung kommt.


    Jetzt kann nur noch Lulu weiterhelfen …




    Die Weihnachtszeit nähert sich mit Riesenschritten. Was liegt da näher, als sich mit der entsprechenden Lektüre weihnachtlich einzustimmen?


    Das Buch ist die Fortsetzung von „Vier Pfoten unterm Weihnachtsbaum“, in dem Tessa Lamberti, die Schwester von Sophie, sowohl auf den Hund wie auf den Mann kommt.


    Der Prolog besteht aus dem Wunschzettel von Sophie, der den Leser gleich richtig auf die Geschichte einstimmt.


    Wie alle gebundenen Weihnachtsbücher von Petra Schier aus dem Rütten & Loening verlag, ist auch dieses hier ein kleines schmales Hardcover – Buch. Das Cover passt thematisch zum Titel und zeigt eine wichtige Figur des Buches – die Cockerspanieldame.


    Das Buch ist passend zur Adventszeit in 24 Kapitel unterteilt. Es ist allerdings nahezu unmöglich, wirklich jeden Tag bis Weihnachten nur ein Kapitel zu lesen. Denn Petra Schier schafft es, den Leser nach einigen Seiten so an das Buch zu fesseln, dass man es im Nu ausgelesen hat.


    Die Handlung wird sowohl aus Sicht des Weihnachtsmannes, aus Sicht der kleinen Cockerspanieldame Lulu und in auktorialer Erzählweise beschrieben. Die Szenen, in denen Lulu „zu Wort kommt“, wurden kursiv gedruckt und sind daher schnell und einfach zu erkennen.


    Sowohl Carsten als auch Sophie werden schnell für den Leser plastisch. Beide wirken auf ihre Art sympathisch, auch wenn sie sich gegenseitig gerne an die Gurgel gehen würden. Lulu, die eine besondere Rolle in dem Buch inne hat, wirkt durch den Schreibstil von Petra Schier wie ein kleiner Hund, ein recht verwöhnter, aber doch wohlerzogener dazu.


    Gerade mal 176 Seiten hat das Buch, doch es steckt sehr viel mehr darin, als einfach nur eine nette Geschichte zu Weihnachten. Beide Protagonisten lernen und entwickeln sich im Laufe des Buches. Nicht nur zwischenmenschlich, auch die Beziehung zu einem Haustier wird dabei angesprochen.


    Die Geschichte endet nicht mit dem 24. Kapitel. Es gibt noch einen kleinen Epilog, der am ersten Weihnachtsfeiertag spielt. Mit diesem Epilog lässt Petra Schier das Buch ruhig ausklingen und schafft dabei eine Grundlage, auf der eine Fortsetzung durchaus denkbar und möglich wäre.


    Auch wenn das Buch die Fortsetzung von „Vier Pfoten unterm Weihnachtsbaum“ ist, kann es dennoch separat gelesen werden. Im ersten Band stand Tessa Lamberti im Vordergrund, in diesem ihre Schwester Sophie.



    Fazit:


    Ein witziger, nachdenklicher und unterhaltsamer Vorweihnachtsroman, der den Leser für eine kurze Zeit zur Ruhe kommen und den Alltagsstress vergessen lässt. Nicht nur für Hundefreunde eine Empfehlung.


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    Über die Autorin:


    Mila Roth ist ein Pseudonym der Autorin Petra Schier. Sie ist 1978 geboren und lebt mit ihrem Mann und einem Deut-schen Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel, studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und arbeitet seit 2003 als freie Autorin.
    Unter ihrem Realnamen Petra Schier erscheinen ihre historischen Romane im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening.



    Weitere Werke der Autorin:


    1. Spionin wider Willen
    2. Von Flöhen und Mäusen
    3. Freifahrtschein
    4. Operation Maulwurf
    5. Katzenfische



    Website der Autorin:


    http://www.mila-roth.de



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Geheimagent Markus Neumann erhält vom Institut den Auftrag, den Prototyp einer neuen Steuerung für Land- und Seeminenräumfahrzeuge namens Catfish ins Brüsseler NATO-Hauptquartier zu befördern. Bis zum Abtransport soll Janna Berg das Gerät auf ihrem Grundstück verstecken. Doch trotz Überwachung wird die Steuerung gestohlen und kurz darauf eine Geldforderung an die Bundesregierung gestellt.


    Das Institut nimmt schon bald ein Ehepaar ins Visier, das bereits zuvor mit internationalem Waffenhandel in Verbindung gebracht wurde. Da den beiden ein luxuriöses Wellnesshotel gehört, werden Markus und Janna dort eingeschleust – als Pärchen, das seinen Hochzeitstag mit einem Kurzurlaub feiert. Doch obwohl sie ihre Rollen sehr überzeugend spielen, scheinen ihnen die Schurken immer einen Schritt voraus zu sein …



    Meinung zu dem Buch:


    Markus Neumann wurde bei einem Einsatz von einem Streifschuss am Bein verletzt. Seit dem verrichtet er Schreibtischarbeit. Doch dann gibt ihm sein Chef eine neue Aufgabe. Er soll ein Paket, das eine wichtige Steuerungseinheit, bei einer Adresse abholen. Zur Sicherheit hat man die Steuerungseinheit nicht an die Sicherheitsbehörde geschickt, sondern zu einer Zivilistin. Markus ahnt, wer diese Zivilisten sein soll. Vorsichtshalber ruft er sie an, um sie warnen.


    Janna Berg freut sich derweil auf eine Woche ohne ihre beiden Pflegekinder. Die Zwillinge fahren mit den Pfadfindern weg und Janna will diese Zeit nutzen, um in ihrem kleinen Büroservice zu arbeiten und das Haus zu renovieren. Sie wird in absehbarer Zeit das Haus mit ihren Eltern tauschen, damit sie und die Zwillinge etwas mehr Platz haben.
    Doch dann bekommt sie einen Anruf von Markus Neumann, der ihr etwas über ein geheimnisvolles Päckchen erzählt. Noch während des Telefonats klingelt es an ihrer Türe und das Päckchen wird zugestellt. Fieberhaft überlegt Janna, wo sie das Päckchen verstecken kann und entscheidet sich für die Scheune.


    Mitten in der Nacht wacht Janna auf und bemerkt, dass jemand in die Scheune einbricht. Zwar hat man ihr eine Rund-um-die-Uhr Beschattung zugesichert, doch diese scheint wohl versagt zu haben. In ihrer Panik klingelt sie Markus Neumann aus dem Bett.
    Ehe sie es sich versieht, steckt sie in einem weiteren Fall für die Sicherheitsbehörde, denn die Spuren führen zu einem Wellnesshotel in der Eifel. Und was wäre da unauffälliger als ein Pärchen, das seinen ersten Hochzeitstag dort begeht…?



    Das Cover reiht sich an die vorherigen Cover an. Mittlerweile ist es der fünfte Band der Vorabendserie von Mila Roth. Er baut auf den vorangegangenen auf, kann jedoch auch gut separat gelesen werden. Durch kleine Hinweise von Janna und Markus bekommt der Leser schnell einen kleinen Eindruck davon, was die beiden schon alles miteinander erlebt haben.


    Die Geschichte beginnt mit Markus Neumann, der seine Zeit hinter dem Schreibtisch fristet, was ihm gar keinen Spaß macht. Aber auf Grund seiner Verletzung, sieht er diese „Verdonnerung“ ein. Als sein Chef ihn dann über die geheime Steuerungseinheit für Catfish in Kenntnis setzt, beginnt die Geschichte interessant zu werden. Schnell nimmt die Geschichte an Spannung und Fahrt auf und reisst den Leser förmlich mit. Das Ende ist dagegen wieder etwas ruhiger, aber auch geheimnisvoll, denn wie wird es mit Janna und Markus weitergehen?
    Die Protagonisten sind dem Leser schon von den ersten Bänden vertraut und daher ist es wie ein Heimkommen. Man findet sich sofort zurecht und nimmt wieder teil am Leben von Janna und Markus.


    Jannas Eigenart, wenn sie unter Strom steht, viel zu viel zu reden, ist dem Leser bereits bestens vertraut und zaubert eher ein Lächeln aufs Gesicht, während Markus leicht genervt daneben steht und versucht, den Redefluss zu durchbrechen. Es gelingt ihm von Buch zu Buch besser.
    Die Geschichte beinhaltet viele Wendungen und Spannungspunkte. Der Schreibstil ist flüssig, rund und die Geschichte in sich schlüssig und spannend. Sehr actionreich, viele witzige Dialoge, aber auch einiges an Technik macht dieses Buch lesenswert.


    Auch die Beziehung zwischen Janna und Markus entwickelt sich weiter, jedoch weiterhin mit einem offenen Ende. Das Knistern zwischen den beiden wird allerdings immer stärker und in diesem Band wird – dank der besonderen Umstände – ein weiterer entscheidender Schritt getan.
    Die Geschichte besticht durch diverse Feinheiten, die zwar für den Handlungsablauf keine Rolle spielen, aber den Leser zum Schmunzeln anregen. Denn wer hätte schon gedacht, dass sich ein Agent bei der Beschattung sich aufs Häkeln von Taschen o.ä. versteht? Alleine das Bild, wie der Agent im Auto sitzt, neben sich eine Tasche mit den Utensilien und seelenruhig häkelt, während er ein Haus beschattet, reizte mich doch zu einem breiten Grinsen.


    Die Spannung hält sich in diesem Buch bis zur Auflösung, die dann selbst eine Überraschung darstellte.
    Das Buch ist in sich abgeschlossen, so dass man es auch einzeln lesen kann. Will man jedoch genaueres zu den Hintergründen wissen, empfiehlt es sich, noch die ersten Bände zu lesen. Auch das Ende dieses Buches ist rund und abgeschlossen. Jedoch gibt es noch einige offene Fragen, die auf eine Fortsetzung hindeuten und von der ich hoffe, dass sie nicht allzu lange auf sich warten lässt.



    Fazit:


    Wieder mal eine gelungene Fortsetzung der Vorabendserie um Janna Berg und Markus Neumann, bei der der Leser einfach mal kurz abschalten und eintauchen kann, denn leider ist das Buch wieder viel zu schnell gelesen.


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    Über die Autorin:


    Sabine Wassermann wurde 1965 in Simmern geboren und studierte Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. Das Interesse an der griechischen Sagenwelt und der Antike brachte sie zum Schreiben. Sie lebt als Malerin und Schriftstellerin in Bad Kreuznach, wo sie 2001 mit dem Förderpreis für Kunst und Kultur ausgezeichnet wurde.


    Kurzbeschreibung des Buches:


    Anno Domini 1066: Heimatlos und ihrer Freiheit beraubt, landet die junge Fränkin Sophia in der Wikingerstadt Haithabu. Im Haus der Hurenwirtin Svana trifft sie auf Askell. Der Nordmann mit tiefschwarzem Haar tätigt am Ende einer Handelsreise noch einen letzten Kauf: Sophia wird seine Sklavin.


    Unsichere Zeiten führen Askell, Sophia und den ebenfalls versklavten Benediktinermönch Aidan über die raue See in die unwirtlichen Wälder des Nordens. Blutige Kämpfe und gefährliche Intrigen lassen Sophias Hoffnung auf ein Leben in Freiheit schwinden. Doch das Schicksal hält noch einige Wendungen bereit. Wo Furcht und Verachtung waren, wachsen allmählich Vertrauen und Zuneigung. Deren Stärke muss sich jedoch in einer letzten Herausforderung erst noch beweisen ...


    Weitere Werke der Autorin:


    Goldhorus (2000)
    Der Zorn des Seth (2003)
    Herrin zweier Länder (2004)
    Die Teufelsmalerin (2007)
    Das gläserne Tor (2007)
    Das Zeichen des Ketzers (2008)
    Die eiserne Welt (2009)
    Wer hält sich schon den Mann im Keller (2010)
    Die Wikingersklavin (2013)


    Homepage der Autorin:


    http://www.sabinewassermann.de/home.html


    Inhalt des Buches:


    Askell der Schmied möchte seine Handelsreise beenden und nach Hause zurückkehren. Jedoch nicht, ohne noch einen letzten Kauf durchgeführt zu haben. Es zieht ihn in das Hurenhaus von Svana. Die Hurenwirtin ist bekannt für gute Mädchen. Askell möchte sich aber nicht vergnügen, er sucht eine dauerhafte Fellwärmerin.


    Der Zufall spielt ihm in die Hände, denn Svana hat an diesem Tag eine Fränkin ins Haus bekommen. Das Mädchen wurde von Svana von einem Kunden zur Begleichung seiner Schulden angeboten. Svana hat das Angebot akzeptiert, auch wenn sie nicht weiß, was sie mit diesem verschüchterten Ding, das nicht sprechen mag, anfangen soll.
    Nach kurzer Begutachtung kauft Askell das Mädchen Svana ab. Ob er den Handel bereuen wird? Und wird sich Sophia in ein Leben als Sklavin und Fellwärmerin fügen?


    Meinung zu dem Buch:



    In ihrem neuen historischen Roman entführt die Autorin Sabine Wassermann die Leser nach Norden ins Jahr 1066. In der Wikingerstadt Haithabu trifft die verschleppte Sophia auf den Nordmann Askell. Ihre Familie wurde grausam ermordet, ebenso ihr Verlobter und sie verschleppt und an eine Hurenwirtin verkauft. Sophia hat über diese ganzen schrecklichen Ereignisse ihr Sprache fast ganz verloren. Als Askell sie dann auch noch als Fellwärmerin erwirbt, hat sie nur noch einen Gedanken: Flucht. Sei es ein Entkommen aus den Fängen des Nordmannes oder ein Entkommen aus dem Leben. Doch Akell bemüht sich um sie und macht ihr weder das eine noch das andere leicht.


    Als dann auch noch der Benediktinermönch Aidan von Askell als weiterer Sklave gekauft wird, hat Sophia zumindest einen Gesprächspartner und Leidensgenossen. Tief im katholischen Glauben verwurzelt, findet Aidan seinen Weg durch die schlimmen Ereignisse, die über ihn hereinbrechen und geben so auch Sophia ein wenig Hoffnung. Aber Aidan will mehr, er will Askell vom rechten Glauben überzeugen und so prallen hier zwei Welten aufeinander.
    Der Roman spielt vor dem Hintergrund der gewaltsamen Christianisierung Skandinaviens und der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer. Zwar bekommt man das zweite nur am Rande mit, kann aber durch dieses Wissen, das Handeln der Wikinger besser verstehen und auch die Geschichte zeitlich besser einordnen.


    Sophia die als Sklavin zu den Wikingern kommt und ihren Platz nicht wirklich finden kann, wird dem Leser schnell sympathisch. Er kann das Leid, das ihr nicht zuletzt durch den Überfall und die Verschleppung erfahren ist, gut nachvollziehen. Auch ihre Zerrissenheit, zwischen Glaube und Stellung macht ihr zunehmend zu schaffen. Zwar wurden viele Wikinger getauft, jedoch sind sie nur zum Schein konvertiert und hängen immer noch ihrem alten Glauben an. Sophia weiß oft nicht, wo sie hingehört, wie ihre Stellung ist und wird dadurch immer unsicherer. Durch diesen Scheinglauben, findet sie ihren einzigen Halt nur in Aidan, der tief im Glauben verwurzelt ist und Sophia damit immer wieder stützt.
    Aidan, ein geschundener Benediktinermönch, gerät eher zufällig in die Fänge Askells. Doch er nimmt sein Schicksal als Prüfung Gottes hin und versucht, nicht zu zweifeln. Im Gegenteil, er betrachtet sein Schicksal als Mission, die Wikinger zu missionieren und allen voran Askell. Sehr farbig und glaubhaft malt die Autorin Aidan, so dass man sich den Benediktiner gut vorstellen kann und selbst seine Gottverbundenheit spürt.


    Askell, ein Nordmann, der nebst seiner Schmiede noch Handel treibt, kauft Sophia und Aidan als neue Sklaven für seinen Haushalt. Fest in seinem Glauben an Thor verwurzelt, hat er kein Ohr für Aidans Bemühungen. Aber auch keine Zeit dafür, denn bei der Rückfahrt wird er brutal von der eigenen Mannschaft überfallen und von Bord gestoßen. Der Plan, ihn damit zu erledigen, scheitert zwar, doch Askell muss von da an auf der Hut sein. Irgendwer möchte ihn tot sehen und Askell muss schnell herausfinden, wer das ist, bevor dieser sein Ziel erreicht. Auch Askells Glaube kann der Leser gut nachvollziehen, jedoch blieb mir Askell selbst immer etwas blass und geheimnisvoll. Zu Beginn als Hauptprotagonist eingeführt, geriet er im Text immer mehr in den Hintergrund.


    Die Geschichte startet mit einem Prolog, in dem Sophia von der Hurenwirtin abgekauft wird. In neunzehn Kapiteln wird dann der Weg von Sophia, Aidan und Askell bis zu Askells Zuhause beschrieben. Dabei teilt sich das Buch noch zusätzlich in folgende Abschnitte:


    - Die Gefangene
    - Die Versklavte
    - Die Geliebte


    Grob beschreiben diese Abschnitte Sophias Stellung in ihrem Leben. Der Spannungsbogen steigt nach einer kurzen Einführung durch den Prolog langsam an. Der Leser darf sich erst in aller Ruhe zurecht finden und Sophia, Askell und Aidan kennen lernen. Ihren bisherigen Lebenslauf erfährt er nicht oder nur bruchstückhaft. Als es dann zum Anschlag auf Askell kommt, erreicht der Spannungsbogen seinen Höhepunkt, denn ab da überschlagen sich die Ereignisse. Hier hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht, dass etwas mehr der ausführlicher geschrieben worden wäre. Manche Szenen oder Szenenwechsel gingen mir zu schnell. Ein Zeitsprung trug dazu bei, dass ich erst dachte, es wurde etwas vergessen.


    Ein Epilog sorgt für ein langsames Ausklingen. Jedoch weiß ich nicht, ob noch ein Folgeband vorgesehen ist oder nicht. Das Buch endet ohne einen Blick in die Zukunft, so dass es durchaus möglich ist, dass die Geschichte von Sophia, Askell und Aidan fortgesetzt wird.
    Das Ende selbst ist in sich rund und schlüssig. Die Handlungen der Protagonisten und der Kampf zwischen den beiden Glaubensrichtungen sind nachvollziehbar beschrieben. Gewaltszenen werden angerissen, aber nicht bis ins blutigste Detail beschrieben, ebenso die Liebesszenen. Hier wird vor allem auf die Fantasie des Lesers gesetzt.


    Ein Glossar rundet das Buch ab. Das tolle und auch passende Cover, sowie ein Lesebändchen werten das Buch noch zusätzlich auf. Es findet sich sogar am Ende des Buches eine Leseprobe zu einem weiteren Buch aus dem Bookspot-Verlag.


    Fazit:


    Gefangen in einer Welt aus Traditionen und Glaubenseifer, schafft es eine junge Frau, sich ihrem Schicksal zu stellen und ihren Weg durch Glaube, Liebe und Freundschaft zu bahnen. Eine Empfehlung für Leser von historischen Romanen, die sich zu den Mythen des Nordens entführen lassen wollen.



    4ratten

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    Über die Autorin:


    Angela Troni, geboren 1970 in Offenbach am Main, lebt als freie Lektorin und Autorin in München. Sie liebt Katzen und Pferde. Von ihr stammt der Bestseller „Risotto mit Otto“. Im Verlag Rütten & Loening erschienen „Der entlaufene Weihnachtskater“ und „Kater Flo und das Weihnachtswunder“.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Ein Kater rettet das Weihnachtfest Der mittlerweile zwölfjährige Kater Flo genießt sein Leben in vollen Zügen. Sein Lieblingsplatz ist ein knallgrünes Kuschelkissen auf einem Stuhl in dem Raum, in dem seine Dosenöffnerin Heike als Ergotherapeutin tagsüber mit ihren Patienten arbeitet. Zwei Etagen über ihm wohnt die liebenswerte Katzendame Shamila, der er gerne einen Besuch abstattet. Leider muss er dazu an Herrn Scheuermann vorbei, einem griesgrämigen Rentner, der sich mitunter als echtes Hindernis erweist. Flo hat sich schon auf eine besinnliche Vorweihnachtszeit mit vielen Leckerbissen eingestellt, als seine besonderen Dienste plötzlich gefragt sind. Heike hat Ärger mit Tim, einem Jungen, der allen mit seinen Tobsuchtsanfällen zu schaffen macht. Dessen Vater will die Therapie abbrechen und den Jungen in eine Förderschule stecken. Und dann bedroht auch noch Herr Scheuermann mit seinem ewigen Gemecker den Hausfrieden. Flo erkennt: So kann es nicht weitergehen. Und er beschließt zu handeln.



    Meinung zum Buch:


    Der schwarz-weiße Kater Flo hat endlich wieder ein gemütliches Zuhause. Nachdem im ersten Buch einen hektischen Umzug inklusive Dosenöffnerwechsel erleben und verkraften musste, kann er sich mittlerweile wieder auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren. Dazu gehören seine beiden Dosenöffner, sein angestammtes Revier und seit neustem auch die Katzendame Shamila.
    Leider ist ihr Besitzer, Herrn Scheuermann, nicht von der verträglichen Sorte. Als griesgrämiger Rentner macht er seinem Ruf alle Ehre und bereitet Heike, der Dosenöffnerin von Flo, jede Menge Kummer und Sorgen.


    Heike arbeitet als Ergotherapeutin und hat ihre Praxis im Erdgeschoss des Hauses, in dem sie alle wohnen. Allerdings sind manche Kinder laut und durch den Praxisbetrieb herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Das stört Herrn Scheuermann und er möchte sich das nicht länger bieten lassen.
    Aber auch der kleine Tim bereitet Heike Kopfzerbrechen. Sein Vater möchte den Jungen schnellstmöglich auf eine Förderschule schicken, die zugleich ein Internat ist. Dabei braucht der Junge, der wohl unter ADHS leidet, nur ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Verständnis. Alle Versuche von Heike, zwischen Vater und Sohn zu vermitteln, scheitern schon im Ansatz. Dennoch kämpft Heike, damit Tim ein Wechsel, vor allem mitten im Schuljahr, erspart bleibt. Denn Weihnachten steht vor der Tür und damit auch noch die Vorbereitungen für das Fest. Heike ist sichtlich überfordert.


    Als sich die Situation zuspitzt, muss Kater Flo, trotz seines stolzen Alters, handeln…



    Das Buch ist die Fortsetzung von „Der entlaufene Weihnachtskater“, die letztes Jahr erschienen ist. Die Geschichte setzt rund ein Jahr nach dem Buch an.
    Zunächst gibt Kater Flo einen kurzen Rückblick auf das erste Buch und wie er in die derzeitige Lage geraten ist. Auch Tim wird kurz mit seinen Problemen vorgestellt und man versteht als Leser schnell, wie der Junge mit sich und seinem Vater zu kämpfen hat.


    Dann geht die Geschichte richtig los und man trifft Heike wieder, auf die kurz vor Weihnachten alles einbricht. Ärger mit einem Mitmieter, Sorgen zu einem Patienten, Weihnachtsvorbereitungen und dann ist auch noch der Freund beruflich unterwegs. Man kann die Situation, in der Heike sich befindet, gut erfassen und möchte ihr selbst gerne helfen.


    Das Buch ist in mehrere kleine Kapitel unterteilt, die den Lesefluss anregen. Jedes Kapitel wird zudem mit einem Schattenbild einer Katze verziert. Die Geschichte dreht sich vor allem um Heike und Tim. Kater Flo hat in diesem Buch eher eine untergeordnete Rolle.


    Durch die Einführung von Kater Flo, ist die Kenntnis des ersten Buches nicht zwangsläufig notwendig. Die Handlungsweisen der Protagonisten sind nachvollziehbar und schlüssig. Auch wenn das Buch eher ruhig ist, ist es dennoch spannend. Man fiebert mit Heike mit, ob Tim auf seiner Schule bleiben darf und sich die Situation zwischen ihm und seinem Vater bessert. Auch hofft man, dass Herr Scheuermann endlich mit sich reden lässt und sich die Nachbarschaftsstreitigkeiten entspannen.


    Zeitweise hatte ich auch Angst um Flo. Er ist mit seinen zwölf Jahren nicht mehr der Jüngste und die ganzen Probleme, die er im Laufe des Buches beschreibt, machten mir schon Kummer, dass er die ganze Aufregung nicht verträgt. Doch seine angebetete Shamila gibt ihm neue Lebenskraft.


    Leider ist der Ausflug zu Kater Flo und den Seinen wieder viel zu kurz. Nach rund 140 Seiten als dünnes Hardcoverbuch gebunden, muss man Kater Flo pünktlich zum Weihnachtsfest wieder verlassen und hoffen, dass man ihn im nächsten Jahr wiedersieht.



    Fazit:


    Ein witziger, nachdenklicher und unterhaltsamer Vorweihnachtsroman, der den Leser für eine kurze Zeit zur Ruhe kommen und den Alltagsstress vergessen lässt. Nicht nur für Katzenfreunde eine Empfehlung.



    Reihe:


    1. Der entlaufene Weihnachtskater
    2. Kater Flo und das Weihnachtswunder




    5ratten

    Schon in vorweihnachtlicher Stimmung und als Katzenfan, musste dieses Buch gleich mit. Erzählt wird die Geschichte von Kater Flo, der - ehe er es sich versieht - zu einem Trennungskater wird. Und das in der Vorweihnachtszeit.


    Ca. zwei Wochen vor Weihnachten trennen sich seine beiden Dosenöffner. Leider wird er gezwungen, zu dem weiblichen Dosenöffner zu ziehen. Ohne Freigang, in einer kleinen Wohnung in der dritten Etage, ohne Lieblingsplatz auf dem Kaminsims und ohne seinen Lieblingsmenschen, beschließt Flo, dass sich seine derzeitige Lage drastisch ändern muss.


    Als ihn dann sein Lieblingsmensch zur Kurzzeitpflege mitnimmt und die Putzfrau die Balkontür einen Spalt weit offen stehen lässt, sieht Flo seine Chance gekommen.
    Aber wird er zurecht kommen in einem fremden Revier ohne rettendes Zuhause? Wie reagieren seine Dosenöffner? Und wer wohnt nun in seinem alten gemütlichen Zuhause?


    Die Geschichte beginnt ruhig und entspannt. Im Prolog beschreibt Kater Flo, wie froh er ist, dass das ganze Theater mit Umzug und dem danach folgenden Stress vorbei ist und man spürt regelrecht, wie wohlig warm und gemütlich er es sich auf seinem angestammten Lieblingsplatz auf dem Kaminsims gemacht hat. Da möchte man sich als Leser gleich mit einer warmen Tasse Tee dazu kuscheln - wenn denn genug Platz auf dem Sims wäre. Aber zuerst muss der Leser herausfinden, wovon der Kater sich eigentlich erholen muss und das wohlig warme Gefühl weicht einem vom Umzug gestressten und leicht durch den Wind gebeutelten.


    Wie viele gebundene Weihnachtsbücher dieser Zeit, ist auch dieses hier ein kleines schmales Hardcover - Buch. Das Cover passt thematisch zum Titel und zeigt Flo - einen schwarz-weißen Kater.


    Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt und die Sichtweise wechselt nach einem Kapitel immer mal wieder. So begleitet der Leser zum einen die beiden Dosenöffner von Flo - Katrin und Olaf, aber auch Flo und Heike. Zu Beginn ist noch nicht ganz klar, mit wem Flo gemütlich vor dem Weihnachtsbaum relaxt und auch Heikes Rolle in der Geschichte ist noch fraglich. Aber nach und nach klärt sich alles auf.


    Die Handlungsweisen lassen sich gut nachvollziehen und die Handlung ist in sich logisch und schlüssig. Die Geschichte ist spannend geschrieben und sogar bei den Revierkämpfen möchte man Flo am liebsten unterstützen, so lebendig wurden diese beschrieben.


    Das Buch erstreckt sich über einen Zeitraum von ca., zwei Wochen und man ahnt nicht, was da alles passieren kann. Ehe man es sich versieht, ist die turbulente Geschichte vorbei und man relaxt wieder zusammen mit Kater Flo auf dem Kaminsims.


    Fazit:


    Ein witziger und spannender Roman, der den Leser weihnachtlich einstimmt, verpackt in eine schöne Liebesgeschichte. Für Katzenfans eine Empfehlung!


    5ratten

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    Über die Autorin:


    Julie Peters, Jahrgang 1979, war Buchhändlerin und studierte Geschichte, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Heute arbeitet sie als Schriftstellerin und Übersetzerin.



    Weitere Werke der Autorin:


    - Das Lied der Sonnenfänger (2011)
    - Im Land des Feuerfalken (2012)
    - Am Fuß des träumenden Berges (2013)
    - Der vergessene Strand (2013)



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Es ist nur ein kleines, unscharfes Schwarzweiß-Foto, das all ihre Hoffnungen zerstört. Amelie kann ihrem Zukünftigen nicht verzeihen, dass er bei einem Seitensprung ein Kind gezeugt und ihr nichts davon gesagt hat. Überstürzt macht sie sich auf eine Reise, um Abstand zu gewinnen. In Pembroke, einem Küstenstädtchen in Wales, will sie sich mit den Recherchen für eine Biografie über eine Countess ablenken, die dort vor über hundert Jahren lebte. Pembroke ist Amelie gleich merkwürdig vertraut. Fast hat sie das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Aber die Einheimischen verhalten sich ihr gegenüber seltsam abweisend. Nur der junge Apotheker Dan ist ihr gleich sympathisch. Und bald erkennt sie, dass sie mehr mit Pembroke und der Geschichte der Countess verbindet, als sie ahnte…



    Meinung zum Buch:


    Amelie arbeitet an einem Buch über eine mutige Frau im 19.Jahrhundert, Beatrix Lambton. Nach ihrem Studium wusste nicht wirklich was mit sich anzufangen und hat sich daher dem Schreiben gewidmet. Das war auch möglich, da Michael sie von Anfang an unterstützte. Michael, eigentlich ihr Dozent und etwa 13 Jahre älter als sie, war mittlerweile ihr Verlobter. Zusammen wollten sie eine Familie gründen, bis Amelie an einem Tag einen Brief in der Post fand, der ihr den Boden unter den Füßen wegriss. In dem Kuvert war neben einem kurzen Schreiben auch ein Bild. Ein Ultraschallfoto – von Michaels Kind mit einer anderen Frau. Sabina, eine Studentin von Michael, war eine Affäre, die Michael allerdings schon längst beendet hatte. Oder etwa doch nicht?


    Jedenfalls bekam diese Frau ein Kind von ihm. Ein Kind, das er sich eigentlich mit Amelie gewünscht hat. Amelie ist sehr verwirrt und erbost, so dass sie schnell einige Sachen zusammenpackt und sich auf den Weg zu ihrer Mutter macht. Diese nimmt sie zwar auf, aber lange kann Amelie dort nicht bleiben. Auch geht ihr die Mutter auf die Nerven, die ständig zwischen ihr und Michael vermitteln will und Amelie drängt, zu ihm zurück zu gehen. Da Amelie einen Hänger bei ihrem Buch hat und ohnehin nach Pembroke fahren wollte, nutzt sie diese Gelegenheit und macht sich auf den Weg.


    Dort angekommen, möchte sich Amelie sogleich in ihre Recherchen stürzen. Doch etwas verwirrt sie erneut. Wieso sind die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens in Wales so unhöflich und ablehnend zu ihr? Und wieso glaubt sie ein Haus mit einer blauen Tür wieder zu erkennen?


    Ihre Recherchearbeiten treiben sie in die öffentliche Bibliothek. Dort lernt sie Cedric kennen, der ihr als erster hilft und ihr freundlich begegnet. Aber warum hat sie ständig das Gefühl, dass sie heim gekommen ist? Und dann ist da auch noch der junge Apotheker Dan, der ihr mehr als nur ein freundliches Wort schenkt…



    Julie Peters entführt den Leser nicht nur in ein kleines Küstenstädtchen in Wales, sondern auch zeitweise in die Vergangenheit. Die Geschichte ist in zwei Stränge aufgeteilt. Zum einen begleitet der Leser Amelie auf ihrer Suche nach der Geschichte von Beatrix Lambton, zum anderen wird die Geschichte von Beatrix und ihrer Schwester Anne teilweise erzählt.


    Die Kapitel wechseln sich ab, anhand der Schriftart lässt sich auf den ersten Blick erkennen, ob die Geschichte in der Gegenwart oder in der Vergangenheit spielt. Dabei ist die Geschichte von Beatrix und Anne keineswegs durchgehend, sondern es werden immer nur Auszüge oder Szenen erzählt. Bisweilen sogar nur Briefe zitiert, so dass man die Zusammenhänge sich selbst erschließen muss.


    Die Autorin verwebt geschickt die beiden Stränge miteinander. Am Ende führen sie zusammen und ergeben ein Gesamtbild. Spannend von der ersten Seite an, lässt einen das Buch nicht mehr los. Im letzten Drittel klingt die Geschichte dann langsam aus und lässt den Leser träumend und sinnierend zurück.


    Das Nachwort wurde von Amelie selbst geschrieben und lässt auch hier Platz zum Überlegen, ob die Geschichte wirklich in der auktorialen Erzählweise oder direkt von Amelie geschrieben wurde.


    Amelie wird dem Leser sehr schnell sympathisch, wobei Michael eher blass bleibt und man nicht einschätzen kann, wie man selbst in Amelies Situation reagieren würde. Cedric und Dan lernt man ebenso lieben, wie Jonathan, auch wenn diese Personen hinter Amalie eher zurückstehen. Die Geschichte von Beatrix und Anne berührt und man kann den Konflikt von Anne sehr gut nachvollziehen. Dennoch hätte ich gerne mehr erfahren über die beiden Frauen und ihr Leben.


    Das Cover ist thematisch passen. Ein kleines Haus an einer Küste gelegen, eine Situation wie man sie wohl in Wales finden könnte.


    Der flüssige und eingängige Schreibstil der Autorin, sowie die Zeitwechsel tragen zu einem schnellen Lesetempo bei. Die Geschichte ist in sich logisch, schlüssig und bis zur letzten Seite spannend. Viel Dramatik, Vergangenheitsbewältigung, Liebe und Hass wechseln sich ab, doch am Ende bleibt das gute Gefühl zurück, dass man an einer spannenden Familiengeschichte Teil haben konnte.



    Fazit:


    Eine spannende Reise nach Wales, in die Vergangenheit zweier starker Frauen, die die Zukunft einer Frau in der Gegenwart nachhaltig beeinflusst.

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    Über die Autorin:

    Dinah Jefferies wurde 1948 im malaiischen Malakka geboren, acht Jahre später übersiedelte die Familie nach England. Dinah Jefferies studierte Theaterwissenschaft und Englische Literatur und arbeitete als Lehrerin, Fernsehmoderatorin und Künstlerin. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in Gloucestershire. BIS WIR UNS WIEDERSEHEN ist ihr Romandebüt, derzeit schreibt sie an ihrem nächsten Werk.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Malaysia in den 50er Jahren. Als Lydia von einem Ausflug zurückkehrt, sind ihre Töchter Emma und Fleur und ihr Ehemann ohne Nachricht verschwunden. Schließlich erfährt sie, dass ihr Mann einen Posten im Norden des Landes angenommen haben soll, und begibt sich auf eine gefährliche Reise über die von Unruhen erschütterte malaiische Halbinsel. Währenddessen versuchen Emma und Fleur, sich in ihrer neuen Heimat England einzuleben. Ihr Vater hat keine Antwort auf die Frage, ob sie ihre Mutter jemals wiedersehen -



    Homepage der Autorin:


    http://www.dinahjefferies.com/



    Inhalt des Buches:


    Malaya 1955. Emma lebt mit ihrer Familie in einem großen Haus in Malaya. Doch der Vater drängt zum Aufbruch. Unruhen überschatten die Idylle und ihr Vater möchte zurück nach England. Wieso der Vater so überstürzt abreisen will, bleibt ein Rätsel. Ebenso die Frage, warum er nicht auf die Mutter wartet.
    Zusammen mit ihrer kleinen Schwester Fleur befindet sich Emma schon bald an Bord eines Schiffes, das sie nach England bringt. Emma hat einen Brief an ihre Mutter geschrieben, in dem sie ihr mitteilt, wo sie zu finden sind. Doch den hat der Vater an sich genommen. Wird er den Brief so platzieren, dass ihre Mutter ihn findet? Und wann wird sie ihre Mutter wiedersehen?



    Derweil kehrt Lydia von einem Krankenbesuch bei einer Freundin zurück. Der Aufenthalt dort hat länger gedauert, als zunächst angenommen. Endlich zu Hause angekommen, findet sie ein ruhiges, leeres Haus vor. Alle sind weg, sogar die Dienstboten. Was ist passiert? Als sie schließlich die Schränke inspiziert, stellt sie fest, dass die Koffer gepackt wurden und ihr Mann Alec mit den beiden Mädchen weggefahren sein muss. Aber wohin? Und warum? Auch eine Nachricht sucht Lydia vergeblich. Völlig verwirrt macht sich Lydia auf die Suche nach Antworten. Sie erfährt, dass Alec eine neue Stelle in Ipoh antreten will und wohl auf dem Weg dorthin sei. Wozu aber der überstürzte Aufbruch? Hätte er nicht warten können, bis sie wieder da ist?
    Lydia beschließt, ihrem Mann und ihren Töchtern nachzureisen. Doch kurz vor ihrem Aufbruch, bekommt sie einen kleinen Jungen anvertraut, den sie mitnehmen soll in ein besseres Leben. Wer ist der kleine Junge? Nach einigem Zögern nimmt sich Lydia des Jungen an und gemeinsam brechen sie zu einer gefährlichen Reise auf. Denn das Land befindet sich im Notstand und Rebellen drohen an jeder Ecke. Als Lydias Auto den Geist aufgibt und der Bus, der sie glücklicherweise mitgenommen hat, von Rebellen überfallen wird, glaubt sie sich schon am Ende ihrer Reise. Wird Lydia ihre Töchter je wiedersehen?



    Meinung zu dem Buch:


    Der Debütroman von Dinah Jefferies startet mit einem Prolog, der 1931 in Weston-super-Mare, England spielt. Ein kleines Mädchen trifft an der Küste eine fremde Frau, verbringt den Tag mit ihr, schaut sich Sandskulpturen an und ist glücklich. Doch dann bringt eine Nonne das Mädchen wieder zurück ins Kloster. Aber das Mädchen kann die Frau nicht vergessen.


    Mit diesem Einstieg wird gleich die Neugier des Lesers geweckt. Wer war die Frau? Wer war das Mädchen? Und was verbindet die beiden?
    Aber zunächst gibt es einen Zeitsprung von 24 Jahren. Die Geschichte setzt 1955 in Malaya an und man lernt Emma kennen. Zusammen mit ihren Eltern Alec und Lydia wohnt die 11jährige in einem Haus mit Dienstboten in Malaya. Doch an diesem Tag ist alles irgendwie anders. Das ganze Haus befindet sich in Aufbruchsstimmung und Emma ist sichtlich verwirrt. Wieso die Hektik und der drängende Aufbruch? Wieso weicht der Vater allen Fragen aus? Warum wird nicht auf die Mutter gewartet? In der Ich-Form beschreibt Emma ihre Empfindungen und Wahrnehmungen. Durch die gewählte Erzählform lässt die Autorin Emma schnell Gestalt annehmen und plastisch werden.


    Im zweiten Kapitel lernt der Leser dann Emmas Mutter Lydia kennen. Als neutraler Beobachter bleibt der Leser zunächst distanziert, doch nach und nach nimmt auch Lydia Gestalt an. Gerade ihre Empfindungen, die sie durch den Verlust ihrer Töchter hat, werden fühlbar übermittelt, aber auch ihre Hoffnung, die Kinder eines Tages wiederzusehen. Als Leser kämpft man zusammen mit Lydia gegen ein Land, das von Unruhen durchzogen ist, gegen Intrigen und Falschheit und auch gegen Menschen, die man zunächst für seine Freunde gehalten hat.
    Zwar werden die Schrecken, die der malaiische Notstand in den 1950er Jahren verbreitet hat, nur angeschnitten, doch gibt die Autorin einige wirksame Einblicke. Dadurch ist es dem Leser möglich, die Situation, in der sich Lydia befindet, zu erfassen und nachzuvollziehen.


    Die Geschichte ist in diesem Buch zweigeteilt. Zum einen begleitet der Leser die 11jährige Emma, die sich in England versucht zu behaupten und zum anderen Lydia auf ihrer verzweifelten Suche nach ihren Töchtern. Die Kapitel sind kurz gehalten und in fast jedem Kapitel wechselt die Sicht.
    Dick gepackt, aber dennoch glaubhaft geschrieben, taucht der Leser in eine aufregende und bewegende Geschichte ein. Viele Emotionen wie Wut, Trauer, Freude, Schmerz oder auch Hass lösen sich nicht zuletzt beim Leser ab. Lebendig und unverblümt berichtet die Autorin vom malaiischen Notstand, aber auch von den Schmerzen, die die Protagonistin durch den Verlust der Töchter erleidet.


    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, aber keineswegs seicht. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was den Lesefluss noch zusätzlich steigert. Zwar zeigt das Buch bisweilen einige Längen auf, doch das sind nur Atempausen, ehe die Spannung wieder steigt und die Suche weitergeht. Wie im wahren Leben, tritt auch Lydia bei ihrer Suche immer mal auf der Stelle, bis sie einen neuen Hinweis zum Verbleib ihrer Töchter findet.
    Geschickt verwebt die Autorin beide Erzählstränge, die zunächst parallel zueinander verlaufen, immer mehr ineinander, bis sie am Ende endlich eins werden.


    Zwar schreibt die Autorin im Nachwort, dass die Geschichte keine bzw. kaum autobiographische Elemente enthält, doch kann man das nur schwer glauben. Dazu ist die Geschichte aus Intrigen, Hoffnung und Liebe zu emotional und glaubhaft geschildert.
    Auch das Ende des Buches ist nachvollziehbar und in sich abgeschlossen. Ein ausführliches Nachwort, zur Geschichte und dem eigenen Hintergrund der Autorin und in wie weit ihre eigene Lebensgeschichte das Buch beeinflusst hat, runden den positiven Gesamteindruck ab.


    Fazit:


    Von der Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, ihrer verzweifelten Suche und der Hoffnung, diese eines Tages wiederzusehen. Gewiss kein leichter Roman, doch auf alle Fälle ein lesenswerter, der noch lange im Leser nachklingen wird.

    Manchester, 1840: Cathy und Aaron sind mittlerweile verheiratet und erwarten ein Kind. Sie haben sich vor Isobels Racheplänen in die Industriestadt Manchester geflüchtet. Dort leben sie unter schweren Bedingungen. Beide arbeiten der Textilfabrik von Mr Ashworth. Cathy ist im fortgeschritten Stadium einer Schwangerschaft und muss dennoch gefährliche Maschinen bedienen. Trotz der ganzen Arbeit, reicht der Verdienst gerade so zum Überleben. Als aber ein Kollege von Aaron stirbt und seine Frau drei der sechs gemeinsamen Kinder alleine zurücklässt, verschlimmert sich die Situation von Aaron und Cathy gewaltig. Beiden ist klar, sie können und wollen die Kinder nicht sich selbst überlassen. Aber wie können sie so viele Münder ernähren?


    Als Cathy dann Wehen bekommt und dabei mit dem Arm in eine der Maschinen gerät, fängt die Verzweiflung an Aaron zu nagen. Zwar überleben Cathy und das Kind, doch kann Cathy zunächst sehr lange nicht mehr arbeiten. Mary - die älteste der aufgenommenen Kinder - soll Cathy zwar vertreten, doch Mr Ashworth sieht mehr in dem aufblühenden Mädchen und macht ihr Avancen. Aaron bewirbt sich um einen freiwerdenden und besser bezahlten Posten, wird jedoch zu den Hochöfen abgestellt, als er es wagt, der beginnenden Romance zwischen Mr Ashworth und Mary im Wege zu stehen.


    Zeitgleich lernt Horace Havisham, der Ehemann von Isobel, die Liebe seines Lebens kennen. Als diese seine Liebe dann auch noch erwidert, scheint sein Glück perfekt. Doch dann brechen die Folgen seines skrupellosen Handelns über ihn herein. Dann zeigt ihn sogar seine eigene Frau ihn noch wegen Mordes an ihrem Bruder an. Für Horace beginnt ein Kampf, gegen Isobel, für seine Liebe und nicht zuletzt um sein eigenes Leben.


    Der zweite Teil der erotisch-historischen Romane von Eva-Ruth setzt nahtlos die Geschichte von Cathy und Aaron fort. Zwar sind sie mittlerweile in Manchster und damit weit genug von Isobels Einfluss weg, doch geht es ihnen hier nicht wirklich besser.


    Sehr detailliert und eschreckend beschreibt die Autorin die Zeit der industriellen Revolution in England. Das Elend, das man zur damaligen Zeit an jeder Straßenecke fand, spiegelt sich hier auf jeder Seite wider. Man kann sich heute nur schwer vorstellen, so zu leben und so um ein Überleben zu kämpfen. Immer wieder packen einem beim Lesen die Zweifel, ob so ein dahin vegetieren überhaupt lebenswert ist und was Aaron und Cathy letztlich dazu motivierte, weiter zu machen.Ständig drohte, selbst bei kleinsten Vergehen, die Deportation nach Australien. Wobei hier dann die Frage im Raum stand: kommt man dort überhaupt lebend an? Viele starben schon, bevor die Reise überhaupt los ging und andere, durch die Zeit davor sehr geschwächt, während der Reise.


    Aber Cathy versucht immer das Gute zu sehen und hält damit sich und die anderen bei Laune. Beim Lesen kam Cathy einem immer als strahlendes kleines Licht in einer düsteren Welt vor. Aaron erschien mir dagegen sehr viel kämpferischer als im ersten Band, aber sowohl sein Dämon, wie auch seine Verzweiflung, die hier nur eine andere Ursache hat, sind allgegenwärtig.
    Die Geschichte ist in diesem Buch zweigeteilt. Zum einen stehen Cathy und Aaron im Fokus, zum anderen Horace, Isobel und der Berufsspion Armindale, der im Auftrag von Isobel und ihrem Vater gegen Horace Beweise für den Mord an Isobels Bruder sammelt.


    Die Geschichte ist dick gepackt, aber dennoch glaubhaft geschrieben. Viele Emotionen wie Wut, Trauer, Freude, Schmerz oder auch Hass lösen sich nicht zuletzt beim Leser ab. Aber auch der erotische Part kommt bei diesem Buch nicht zu kurz.


    Die beiden Hauptprotagonistinnen Cathy und Isobel aus dem ersten Teil geraten hier eher in den Hintergrund. Mary, Armindale und vor allem Horace treten stärker auf und man lernt nicht zuletzt Horace besser kennen und auch seine Motive für seine Handlungen besser verstehen. Auch Aaron wirkt ziemlich blass, wobei im letzten Drittel des Buches, seine Vergangenheit näher beleuchtet wird und der Leser auch Aarons Dämon kennenlernt.


    Natürlich spinnt Isobel wieder Intrigen und setzt wieder ihren Kopf durch. Doch ist ihre Rolle bei weitem nicht so ausgeprägt, wie im ersten Teil.
    Mary, als neue Figur, bekommt gleich eine starke Position bei den Protagonisten. Mit ihr beginnen auch die erotischen Stellen wieder. Ist sie zunächst noch das kleine verlassene Mädchen eines einfachen Arbeiters in der Texilfabrik, wird sie schneller zur Frau, als es gut für sie wäre. Dies merkt man an ihren Handlungen ganz deutlich. Ihre Entwicklung ist glaubhaft. Durch den Tod des Vaters und den Verlust der Mutter erschüttert, sucht sie Halt und glaubt diesen in ihrem Arbeitgeber zu finden. Doch dieser interessiert sich nur für ein schnelles Abenteuer und einige vergnügliche Stunden für sie. Dass ausgerechnet der verhasste Aaron für sie kämpft, verwirrt sie sehr und am Ende stellt man als Leser fest, dass Mary während des Buches eindeutig gereift ist.
    Aber auch Cathy macht wieder eine Entwicklung durch. Nicht nur wegen ihrer neuen Mutterrolle, auch die erschwerten Lebensbedingungen zwischen sie zum kämpfen und verteidigen. Stark geworden tritt sie Isobel in einem weiteren Kampf gegenüber.


    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, aber keineswegs seicht, sondern auf hohem Niveau. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was den Lesefluss noch zusätzlich steigert. Zu den Kapiteln gibt es immer eine Angabe von Ort und Zeit, die dem Leser erlaubt, sich in der Geschichte zu orientieren.
    Das Buch bietet eine Besonderheit, die ich bisher nur selten bei Büchern gesehen habe. Die Autorin hat in ihren Büchern bewusst auf einen Glossar verzichtet und arbeitet ausschließlich mit Fußnoten für Erklärungen. Dies hat den Vorteil, dass man während des Lesens nicht blättern und nachschlagen muss. Der Lesefluss wird daher kaum beeinträchtigt und man kann - sofern man dies möchte - die Fußnoten auch einfach überlesen. Ein Nachteil dieses Systems ist mir allerdings doch aufgefallen. Ein einmal erklärtes Wort kann nicht noch einmal nachgeschlagen werden. Doch prinzipiell finde ich die Idee der Autorin gut, zumal ich Fußnoten liebe.


    Der erotische Anteil in diesem Buch beginnt mit Mary, aber verharrt aber nicht auf ihr, sondern man lernt verschiedene Facetten der Liebe kennen. Mir hat in diesem Buch gerade diese Abwechslung sehr gut gefallen. Die knisternde Erotik ist im zweiten Band eindeutig ausgeprägter als im ersten, jedoch nicht überzogen, sondern steht eindeutig im klaren Kontrast zur düsteren Lebensweise während der industriellen Revolution Die erotischen Szenen beginnen langsam, mit Andeutungen, werden dann aber schnell genauer und die Beschreibungen und Sprache der Autorin deutlicher.
    Auch diese Geschichte verfügt über ein offenes Ende, jedoch nicht ganz so offen, wie im ersten Band. Zwar sind noch nicht alle offenen Punkte geklärt, Cathy und Aaron noch nicht angekommen, doch wirkt das Ende runder als beim ersten Teil und so stellt sich eine erwartungsfrohe Freude auf den letzten Band bei mir ein. Ein ausführliches historisches Nachwort rundet den geschichtlichen Hintergrund noch zusätzlich.


    Fazit:
    Ein spannender erotischer Gesellschaftsroman aus dem viktorianischen England, der den Leser einfängt und abtauchen lässt in eine Zeit, in der Intrigen, geheime Pläne, Vergangenheitsbewältigung, dunkle Geheimnisse, Leidenschaft oder gar politische Machtspiele und Taktiken an der Tagesordnung waren


    Reihe:
    1. Die dritte Sünde
    2. Stadt der Schuld
    3. Wege nach Enden


    5ratten

    Wiltshire, 1833: Im Südwesten Englands lebt die wohlbehütete und verwöhnte Tochter des Herrn von Whitefell auf einem großen Besitz. Isobel ist gewöhnt, alles zu bekommen, wonach es sie verlangt. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie die Tochter eines Arbeiters als Spielgefährtin bekommt, nachdem sie es so wollte. Für Cathy ist das Leben der schönen Isobel ein Traum, der sich schon bald zu ihrem eigenen Albtraum entwickeln wird. Pflichtvergessen folgt sie Isobel nach Whitefell, während ihr kleiner Bruder, auf den sie eigentlich aufpassen sollte, schwer verunglückt und zum Krüppel wird. Der Vater verstößt seine Tochter, doch Cathy findet auf Whitefell, an Isobels Seite, eine neue Heimat.


    Die Jahre gehen ins Land und beide Mädchen wachsen heran. Cathy, lebt als Spielgefährtin von Isobel, als ein schrecklicher finanzieller Verlust den Vater von Isobel in den Ruin treibt. Als dann auch noch der Sohn und Erbe des Hauses einem Überfall im fernen Indien zum Opfer fällt, sieht sich Isobel genötigt, den erfolgreichen Mr Havisham zu ehelichen. Mit der Heirat von Isobel erhofft sich Cathy, endlich aus Isobels Fängen entfliehen zu können. Doch Isobel macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Cathy soll weiterhin an Isobels Seite bleiben, als ihre Zofe.
    Aber damit nicht genug. Der neue junge Stallmeister hat es Isobel angetan. Gekonnt verführt sie ihn und zwingt Cathy dazu, ihre heimlichen Treffen mit Aaron gegenüber ihrem Mann zu decken.


    Aaron allerdings wird von seiner Vergangenheit gequält und auch die Gegenwart lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Liebt er doch Cathy, muss aber Isobel zu Diensten sein. Aber wie lange kann dieses Menáge à trois gut gehen?


    Der erste Teil der erotisch-historischen Romane von Eva-Ruth Landys beginnt gleich sehr spannend und emotional. Kaum lernen sich Cathy und Isobel kennen, überschlagen sich die Ereignisse, Verwicklungen und Unglücke, so dass der Leser kaum noch zum Atmen kommt. Gefangen von den Beschreibungen, fällt es einem schwer, sich von dem Buch zu lösen.
    Die Geschichte ist dick gepackt, aber dennoch glaubhaft geschrieben. Viele Emotionen wie Wut, Trauer, Freude, Schmerz oder auch Hass lösen sich nicht zuletzt beim Leser ab. Aber auch der erotische Part kommt bei diesem Buch nicht zu kurz.


    Die beiden Hauptprotagonistinnen Cathy und Isobel könnten unterschiedlicher nicht sein. Sehr farbig beschreibt die Autorin den Charakter von Isobel und zaubert beim Leser das Bild eines regelrechten verwöhnten Biests, dem man gerne den Hals umdrehen würde.
    Cathy dagegen erscheint eher als graue Maus, die man schützen möchte, nicht zuletzt vor Isobel und ihren Launen. Aber Cathy macht eine Entwicklung durch, die sie reifer und stärker werden lässt.


    Auch Aaron, der zunächst nur eine Randfigur ist, tritt gegen Ende deutlicher in Erscheinung und wird zunehmend farblicher. Als erotischer Stallmeister nimmt er seinen Platz zwischen den beiden Frauen ein und kämpft dabei gegen seinen Dämon. Seine Verzweiflung ist spürbar, ebenso wie Cathys Angst vor Isobel.
    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, aber keineswegs seicht, sondern auf hohem Niveau. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was den Lesefluss noch zusätzlich steigert. Zu den Kapiteln gibt es immer eine Angabe von Ort und Zeit, die dem Leser erlaubt, sich in der Geschichte zu orientieren.
    Das Buch bietet eine Besonderheit, die ich bisher nur selten bei Büchern gesehen habe. Die Autorin hat in ihren Büchern bewusst auf einen Glossar verzichtet und arbeitet ausschließlich mit Fußnoten für Erklärungen. Dies hat den Vorteil, dass man während des Lesens nicht blättern und nachschlagen muss. Der Lesefluss wird daher kaum beeinträchtigt und man kann - sofern man dies möchte - die Fußnoten auch einfach überlesen. Ein Nachteil dieses Systems ist mir allerdings doch aufgefallen. Ein einmal erklärtes Wort kann nicht noch einmal nachgeschlagen werden. Doch prinzipiell finde ich die Idee der Autorin gut, zumal ich Fußnoten liebe.


    Der erotische Anteil in diesem Buch beschränkt sich vor allem auf die Zeit, da Aaron in die Dienste des Herrn von Whitefell tritt und Isobel auf ihn aufmerksam wird. Zarte erste Bande und Versuche lassen die knisternde Erotik in dem Buch langsam erwachen und ansteigen. Doch schnell werden die Szenen eindeutiger und die Beschreibungen und Sprache der Autorin deutlicher. Jedoch wirken die Szenen auf den Leser in keinster Weise abstoßend, sondern als schöner Gegenpart zu Isobels sonstigen Gemeinheiten und Launen.
    Das Buch endet mit einem Cliffhanger, bei dem ich froh war, dass der zweite Teil des Buches bereits erschienen war und ich gleich weiterlesen konnte. Ein historisches Nachwort rundet den geschichtlichen Hintergrund noch zusätzlich ab und es macht ggf. Sinn, dieses Nachwort zuerst zu lesen.


    Fazit:
    Die Geschichte bietet für jeden etwas, seien es Intrigen, geheime Pläne, Vergangenheitsbewältigung, dunkle Geheimnisse, Leidenschaft oder gar politische Machtspiele und Taktiken. Eva-Ruth Landy hat einen hier einen dick gepackten spannend-erotischen Gesellschaftsroman geschrieben, der seine Leser von der ersten Seite zu fesseln weiß und bei dem man sofort in den zweiten Teil abtauchen möchte.


    Reihe:
    1. Die dritte Sünde
    2. Stadt der Schuld
    3. Wege nach Eden


    5ratten

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    Über die Autorin:


    Lesley Turney wurde in Sheffield geboren, lebt aber seit vielen Jahren in der Nähe von Bristol. Sie hat drei Söhne und wohnt mit ihrem Mann auf dem Land. Ihre Romane schreibt sie abends nach getanem Tagwerk als Journalistin, und die Ideen dafür sammelt sie während langer Spaziergänge mit ihrem Hund durch die Landschaft von Somerset, dem Schauplatz von „Die fremde Frau“.



    Weitere Werke der Autorin:


    Die fremde Frau (2011)
    Das Dornenhaus (2013)



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Jedes Haus hat sein Geheimnis, jede Freundschaft ihren Preis. Hannah glaubt, Gespenster zu sehen, als sie eines Tages ihrer Jugendfreundin Ellen gegenübersteht. Denn Ellen ist vor langer Zeit, im Alter von achtzehn Jahren, ums Leben gekommen. Um Klarheit zu gewinnen, reist Hannah zurück an den Ort ihrer Kindheit, ans Meer nach Cornwall. Um jeden Preis muss sie herausfinden, was damals wirklich geschah – in Ellens Elternhaus, dem »Dornenhaus« ...



    Meinung zu dem Buch:


    Hannah arbeitet in ihrem Traumberuf als Paläontologin in einem Museum in Bristol. Es ist ein Tag wie jeder andere, doch als sie ein Amulett als Illustrationsmaterial für einen Vortrag holen will, glaubt sie, ihre alte Freundin Ellen in den Räumen des Museum zu sehen. So weit wäre das noch kein Problem, doch … Ellen ist tot, seit vielen Jahren. Hannah bekommt einen Riesenschock, Panik und wird von ihren Kollegen nach Hause geschickt.


    Dieser Vorfall wühlt Hannah derart auf, dass sie anfängt, wieder von ihrer verstorbenen Freundin zu träumen. Innerlich aufgewühlt und nervlich am Ende beschließt Hannah schließlich nach Hause zu ihren Eltern zu fahren. Im schönen Cornwall hofft sie, Antworten zu finden. Immerhin liegt Ellens Elternhaus direkt in der Nachbarschaft zu Hannahs Elternhaus.


    Was geschah wirklich vor vielen Jahren im Elternhaus von Ellen, dem Dornenhaus? Wie kam Ellen wirklich ums Leben und warum verfolgt sie Hannah regelrecht?



    Der Klappentext hat mich gleich gefesselt. Verspricht er doch ein dramatische Familiengeschichte im Stil von V.C. Andrews. Tatsächlich erwähnt die Autorin auch ein Buch von V.C. Andrews in der Geschichte.


    Die Geschichte beginnt gleich spannend und verwirrend. Der Leser hat Hannah noch nicht richtig kennengelernt und wird gleich mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert. Man muss sich erst in Hannahs Leben sortieren und das ist gar nicht so einfach, da Hannah selbst in dem Moment, da der Leser sie kennenlernt, sehr verwirrt ist. Nicht nur der Vorfall im Museum, auch ältere Ereignisse machen ihr zu schaffen und sie sehnt sich eigentlich nur nach Ruhe und Frieden.


    Schon im zweiten Kapitel beginnt die Geschichte sich zu teilen. Der eine Strang läuft in der Gegenwart weiter. Hannah versucht ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und reist hierzu nach Cornwall zu ihren Eltern. Im zweiten Strang reist der Leser zusammen mit Hannah in die 80er – Jahre. Dort beginnt die Geschichte von Hannah und Ellen, ihre Freundschaft und wie sie sich schließlich trennen.


    Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Hannah. Man kann daher sehr gut nachempfinden, wie sie sich fühlt, warum sie wie handelt und denkt. Dadurch, dass die Zeitebene nach jedem Kapitel wechselt und die Kapitel nicht sonderlich lang sind, entsteht ein regelrechter Lesesog.


    Ich hatte zu Beginn zwar meine Not, immer wieder umzuschwenken, denn die Kapitel enden meist mit einem Ereignis, bei dem man sofort wissen möchte, wie es weitergeht. Doch nach einiger Zeit hatte ich mich an den ständigen Wechsel gewöhnt und er machte mir nichts mehr aus.


    Im Kopf bilden sich zwei Geschichten, die aufeinander zulaufen, um sich zu vereinigen. Dieser Übergang ist der Autorin sehr gut gelungen. Man spürt gar nicht, wie die Handlung eins wird und man nur noch in der Gegenwart ist.


    Das Ende ist gelungen. Offen, aber nicht für eine Fortsetzung, sondern nur zum Weiterträumen für den Leser gedacht.


    Sprachlich ist das Buch eingängig und flüssig geschrieben. Die Dramatik und die dunklen Geheimnisse werden sehr überzeugend beschrieben. Auch an Spannung mangelt es dem Buch nicht. Zwar gibt es auch ruhigere Passagen, aber in welchem Leben gibt es die nicht? Der Leser kann sich so ein wenig erholen und sich selbst Gedanken zu den Vorgängen in Hannahs Leben und im Dornenhaus (Thornfield-House) machen.


    Ellen bleibt für den Leser, ebenso wie Jago, etwas blass und ungreifbar. Man versteht nicht richtig, was Hannah so an den beiden findet. Aber man spürt deutlich, dass sie ihnen zugetan ist und beide aus tiefstem Herzen liebt. Den Grund dafür erfährt man als Leser leider nur ansatzweise.


    Auch wenn ich zu Beginn annahm, dass man zusammen mit Hannah nach Cornwall reist und dort auf Spurensuche geht, war ich nicht enttäuscht von diesen Zeitwechseln. Sie boten eine andere Form der Erzählung, die mir aber am Ende fast schon lieber war.



    Fazit:


    Für Leser von V.C. Andrews oder Liebhaber von Familiengeschichten ist dieses Buch eine Empfehlung. Nicht sonderlich anspruchsvoll, aber eine tolle Unterhaltung für ein paar gemütliche Lesestunden.


    4ratten

    Meinung zum Buch:


    Winston ist ein sehr ruhiger Kater, der auf seine edle Herkunft als British Kurzhaar pocht. Er lebt in einem Mietshaus bei seinem Menschen, einem Physikprofessor und führt dort das angenehme und verwöhnte Leben einer reinen Hauskatze. Sein Fressen bekommt er von der Haushälterin grundsätzlich frisch zubereitet vorgesetzt.
    Doch eines Tages verlässt die Haushälterin die beiden Männer, um zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Aber sie vermittelt noch ihre Nachfolgerin. Anna soll von nun an den Haushalt des Professors führen und sich auch um Kater Winston kümmern.


    Soweit klingt es harmonisch, doch dann bekommt Anna mit ihrem Freund Probleme und sucht beim Professor Zuflucht. Sie kommt aber nicht alleine, im Schlepptau hat sie ihre zwölfjährige Tochter Kira.


    Kira und Winston freunden sich nach und nach an. Kira kann nicht verstehen, wieso Winston eine reine Hauskatze ist und möchte ihm unbedingt die „Welt da draußen“ zeigen. Bei so einem Ausflug passiert es dann. Während eines Gewitters tauschen Winston und Anna plötzlich die Körper!


    Aber das ist noch nicht alles, Anna und Winston können miteinander reden. Noch während sie überlegen, wie sie dieses Missgeschick wieder rückgängig machen können, bekommt auch Anna Probleme. Kira und Winston wollen ihr helfen und geraten dabei selbst in Gefahr.



    Ein Buch über eine Katze, die mit einem Menschen den Körper tauscht. Warum nicht? Über vertauschte Körper hatte ich ja schon so einiges gelesen, warum nicht mal der Tausch zwischen einem Menschen und einem – wenn auch sehr aufgeblasenen – Kater?


    Das Cover stimmt den Leser gleich richtig in das Buch ein. Rosa-pink leuchtet es einem entgegen und darauf ein schwarzer Kater mit leuchtend grünen Augen. Der kleine, wie der große Kater auf dem Cover ziehen den Leser magisch in seinen Bann und auch das dazu passende Lesezeichen verstärken den positiven Ersteindruck.


    Frauke Scheunemann hat mit den vier Büchern zu dem Dackelmischling Herkules schon bewiesen, dass sie sich gut in unsere tierischen Mitbewohner einfühlen kann. Auch wenn zwischen Hund und Katz doch ein gewisser Unterschied besteht. Man merkt deutlich, dass Frauke Scheunemann sich dieses Unterschieds bewusst ist und bringt ihn auch sehr deutlich dem Leser nah.


    Winston, eine männliche Diva fast, kann in seiner Rolle als verwöhnter Kater überzeugen. Aber auch die menschlichen Protagonisten wurden gut herausgearbeitet, natürlich steht Kira im Vordergrund und wird dadurch sehr plastisch. Durch den Körpertausch der beiden, wird noch einmal deutlich, wir unterschiedlich Mensch und Tier sein können.


    Für Winston ist dieser Tausch eine Lehre. Er erkennt, dass sein Verhalten sehr egoistisch ist und dass Freundschaft mehr wert ist als der nächste Teller mit Geflügelleber mit Petersilie.


    Beide Hauptprotagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz und man fiebert regelrecht mit, wie Kira und Winston in vertauschten Rollen den Alltag meistern. Durch die Möglichkeit, sich miteinander verständigen zu können, ist ihnen beiden natürlich etwas geholfen. So kann Kira ihr Leben Winston erklären und umgekehrt. Auch können sie einander Hinweise geben und zusammen einen Plan aushecken, wie sie Annas Mutter helfen können.


    Das Leben einer Hauskatze, aber auch das von Straßenkatzen, wird realitätsnah wiedergegeben. Auch die Gedanken und Handlungen scheinen für einen Katzenbesitzer logisch und nicht ganz von der Hand zu weisen.
    Lediglich bei Winston bin ich mir nicht ganz sicher, aber das halte ich der dichterischen Freiheit zu Gute.


    Die zwölfjährige Kira steckt mitten in der Pubertät und hat zudem noch die Schule gewechselt. Sie ist somit dabei, sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen und würde gerne zu der „angesagten“ Clique gehören. Doch ihr Hinwirken in diese Richtung wird durch den Körpertausch mit Winston zunächst jäh unterbrochen und dann von Winston selbst unbewusst zerstört.


    Die Geschichte beginnt zunächst ruhig. Alle Protagonisten werden nach und nach eingeführt und der Leser kann sie in Ruhe kennenlernen und sich mit der Situation vertraut machen. Nach dem Körpertausch geht es dann rund. Die Ereignisse überschlagen sich und auch die Situationskomik steigt rasant an. Winston stolpert von einem ins nächste Fettnäpfchen und wirkt dabei manchmal etwas hilflos. Kira kommt dagegen als Katze einigermaßen gut weg und genießt das Leben zwischen Schlafen und Fressen.


    Bei dem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch und wird für Leser ab 11 Jahren empfohlen. Sprachlich wurde das Buch dieser Altersstufe angepasst. Jedoch ist es auch für Erwachsene gut und spannend zu lesen.


    Mit viel Humor lässt Frauke Scheunemann den Kater Winston lebendig werden und den Leser Teil haben an der Geschichte um Winston und Kira und ihrem unglaublichen Körpertausch – für den der Professor im Übrigen eine Erklärung zu liefern weiß.



    Fazit:


    Der kurze Einblick in das Leben von Winston schreit nach einer Fortsetzung und fesselt sowohl die jungen wie die älteren Leser. Ich freue mich schon jetzt auf eine weitere Geschichte aus dem Leben des Katers Winston.


    5ratten

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    Informationen zum Buch:


    Broschiert: 208 Seiten
    Verlag: Emons (25. Juni 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3954511355
    ISBN-13: 978-3954511358
    Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 13,4 x 1,4 cm
    Preis: 9,90 EUR


    Über die Autorin:


    Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, hat sich bislang mit fünf erfolgreichen Romanen einen Namen gemacht. 2011 wurde sie Preisträgerin des Nord-MordAward, des ersten Krimipreises für Schleswig-Holstein. Vor fünf Jahren wanderte sie mit zwei Koffern und vielen kriminellen Ideen im Gepäck auf die Insel Sylt aus und lebt dort seither als freie Autorin.


    Website der Autorin:


    http://www.sina-beerwald.de/



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Möwerich Ahoi, sein halbes Leben lang Späher einer Bande um die "Scheff"-Möwe Baron Silver de Luft, schlägt Alarm: Crêpes-Budenbesitzer Knut ist verschwunden. Entführt, ermordet, ertrunken? Wovon sollen die Möwen sich jetzt ernähren, wenn sie nicht mehr täglich von den Sylter Touristen ihre Crêpes-Ration erbeuten können? Auf der Suche nach Knut gerät die Möwenbande in aberwitzige Verwicklungen und turbulente Situationen und kommt einem makabren Mord auf die Spur, der die Insel Sylt erschüttert.



    Meinung zum Buch:


    Ahoi ist nicht nur irgendeine Möwe, er ist die Spähermöwe der Gurkentruppe auf Sylt. Ihr Revier: Ein Crêpe-Stand mit den besten Crêpes weit und breit. Bisher musste sich die Truppe - bestehend aus nein Möwen – keine Sorgen machen. Die Menschen kauften fleißig Crêpes und ihr Dealer Mensch-Knut bereitete diese zu.


    Doch eines Morgens bleibt der Stand geschlossen und die Truppe wird unruhig. Hat Mensch-Knut verschlafen? Ist er in Urlaub gefahren? Irgendwas stimmt da nicht und schon machen sich die Möwen auf den Weg zu Mensch-Knuts Haus. Dort finden sie ein heilloses Durcheinander und einen Abschiedsbrief vor. Hat Mensch-Knut sich umgebracht? Doch warum sollte er dann den Teig für den nächsten Tag vorbereiten? Wie ergibt das einen Sinn?


    Die Möwen beschließen, unter der Führung der stark kurzsichtigen Scheff-Möwe Baron Silver de Luft, der Sache auf den Grund zu gehen und der Polizei bei ihren Ermittlungen zu helfen.


    Das Buch startet mit einer kleinen Vorstellung der Gurkentruppe. Möwerich Ahoi führt den Leser zunächst in die Geschichte und die Truppe ein. Dabei zeichnet sich ab, dass er durchaus eine humorvolle Möwe ist.


    Alles, was vom Festland kommt, wird grundsätzlich mit Argwohn betrachtet. Weil alles Schlechte von dort kommt: Füchse, Ratten, Gewitter und Kopfschmerzen.
    Ja, was? Denken Sie, eine Möwe bekommt bei Ostwind keine Migräne? Schon mal darüber nachgedacht, warum wir oft scheinbar grundlos schreiend irgendwo rumsitzen? Weil es für Möwen verdammt noch mal keine Schmerztabletten gibt! (S.9)


    Nach und nach lernt der Leser dann die einzelnen Truppenmitglieder kennen und wird dank des Erzählstils Teil dieser Truppe.


    Die Autorin hat sich viel Mühe bei ihren Protagonisten gegeben. Neun verschiedene Möwen, je einzeln sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Jede Möwe hat ihren eigenen Charakter und wirkt doch auf ihre Weise dem Leser sympathisch.


    Sina Beerwald bietet dem Leser einen Einblick in das Leben einer Möwe, auch wenn vieles so unglaublich wirkt, dass es einfach wahr sein muss. Wem wurde von einer Möwe nicht schon einmal etwas zu essen geklaut? Hier erfährt der Leser, warum und wieso das so ist.


    Aber im Fokus des Buches steht das Verschwinden des Menschen Knut, auch als Dealer der Gurkentruppe bekannt. Ein Abschiedsbrief gibt nicht nur den Möwen Rätsel auf. Irgendwas stimmt an dem Schreiben nicht und da es sich um ihren Dealer handelt und sie im dem Abschiedsbrief verunglimpft werden, gründen sie eine Mordkommission: die Schoko-Crêpe.


    Scheff Baron Silver de Luft organisiert seine Mitglieder und gemeinsam machen sie sich ans Werk, das Verschwinden ihres Dealers zu lüften. Doch das ist gar nicht so einfach, erst recht nicht, wenn man eine Möwe ist und dazu noch etwas tollpatschig.


    Plong, Plong, Plong. Schnabel auf Ast, Ast auf Hintern, Hintern auf dem Waldboden. Die Füße von mir gestreckt sitze ich da wie ein aus dem Nest gefallenes Küken und lasse die Flügel hängen.
    Mann , war das ein Stunt – wenn Sie einen Filmvertrag für mich haben, wenden Sie sich bitte an Balthasar, meinen Manager. (S.49)


    Gerade diese Tollpatschigkeit lockt beim Lesen viele Lacher hervor, obwohl man eigentlich Mitleid mit den armen Möwen haben müsste.


    Hals lang machen, Flügel einklappen und ab in den Sturzflug. Das Paradies kommt näher, Stück für Stück.
    Whumm.
    Verdammt, warum muss sich das Paradies immer so scheiße anfühlen? Und wer, verflucht, hat diese Plexiglasscheiben über die Bottiche gelegt? Ohne schwarze Raubvögel als Warnung, wie das normalerweise an jeder gefährlichen Glasscheibe üblich ist? Ich werde mich bei der Möwenrechtskommission beschweren!
    (S.57)


    Zwar ist das Buch als Krimi eingestuft und es handelt sich auch um einen Krimi – naja, irgendwie halt, aber vor allem ist es ein witziger und unterhaltsamer Roman, der einen Einblick in das Leben von Möwen gewährt. Oder wer wusste, dass es auf Sylt Möwentaxis gibt?


    Ahoi führt mit seiner humorvollen Art durch das Buch und die Geschichte, zaubert dem Leser immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht und lässt ihn zusammen mit den anderen Möwen mitraten, wer am Verschwinden von Mensch-Knut verantwortlich ist und ob Mensch-Knut vielleicht sogar noch lebt. Aber auch an seinem Privatleben darf der Leser teilhaben. Seine Probleme mit seinem Bruder und seiner Mutter werden ebenso angesprochen, wie seine Liebe zu Suzette und seine – leider meist unglücklichen – Versuche, ihre Liebe zu gewinnen.


    Das Ende bietet dann einige Überraschungen und auch eine Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Ahoi und der Gurkentruppe.



    Fazit:
    Sehr spannend und doch unglaublich witzig, hat die Autorin diesen Sylt Krimi geschrieben und mir damit wunderbar angenehme und unterhaltsame Lesestunden beschert. Ungern kehre ich von der Insel zurück, doch ich habe Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Insel.



    5ratten