Beiträge von Ariadne

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    Kurzbeschreibung:


    Sie sucht nach einem verschwundenen Gemälde – und entdeckt ein Familiengeheimnis und die große Liebe.
    Einem Münchner Auktionshaus wird ein Bild des berühmten impressionistischen Malers Leo Reichenstein angeboten. Die junge Kunsthistorikerin Anna Falkenberg hat Zweifel an der Echtheit des Gemäldes. Ihre Nachforschungen führen sie zur Galerie Richardson in London. Der attraktive Oliver Richardson, der die Galerie leitet, rät Anna, sich an seinen Großvater Henry zu wenden, einem Reichenstein-Experten, der in Cornwall lebt. Oliver begleitet Anna auf ihrer Reise, und die beiden kommen sich rasch näher. Doch als Anna mit Henrys Großvater spricht, ist sie zutiefst irritiert. Denn die Geschichte des Bildes führt in das besetzte Berlin der Nachkriegszeit zurück und scheint eng mit ihrer eigenen Geschichte verbunden zu sein.



    Über die Autorin:


    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre Faszination gilt dabei vor allem Süd- und Ostafrika. Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.



    Meinung zum Buch:


    Der Galerie Bonhoff wird ein Gemälde von Leo reichenstein angeboten. Die alleinerziehende Anna Falkenberg erhält den Auftrag, die Echtheit des Gemäldes zu überprüfen und eine entsprechende Expertise zu schreiben, damit das Bild meistbietend verkauft werden kann.


    Anna beginnt Nachforschungen anzustellen und wendet sich an die Galerie, bei der das Bild angeblich erworben wurde: Galerie Richardson, London. Nachdem Anna zunächst einige merkwürdige Mail-Antworten erhält, macht sie sich schließlich selbst auf den Weg nach London und findet nicht nur Oliver Richardson, sondern auch eine verwirrte Lebensgeschichte des Bildes, das sich mit ihrer eigenen kreuzt. Was hat es mit dem Bild auf sich und warum werden Anna und ihre kleine Tochter plötzlich bedroht?



    Das Buch ist bisher in der Club Premiere beim Club Bertelsmann erschienen und wird im 16.09.2013 noch einmal im Goldmann Verlag erscheinen. Beide Cover sind sehr schön, auch wenn das vom Club etwas mehr Melancholie ausstrahlt. Eine verträumte Brücke mit Magnolienblüten im Vordergrund bildet den Weg zur Vergangenheit von Anna, Oliver und einem sehr anrüchigen – leider fiktiven – Bild von Leo Reichenstein.


    Die Geschichte spielt in drei Zeitebenen. Begonnen wird in der Gegenwart 2010. Aber um die Geschichte des Bildes und der Protagonisten verstehen zu können, gibt es immer wieder Zeitsprünge in die Vergangenheit. Diese enden entweder kurz nach Kriegsende in Berlin oder 1961 in London. Alle drei Handlungsstränge laufen zunächst für sich alleine und man versucht als Leser automatisch, die Verbindung zwischen diesen herzustellen. Nach und nach fügt sich alles zusammen und im Mittelpunkt steht immer das Bild „Das Liebespaar“ von Leo Reichenstein.


    Die Autorin hat sehr gründlich zur Thematik recherchiert. Gerade bei den Ausführungen zur Malerei, Galerien, Expertise, aber auch zum Leben in Berlin kurz nach Kriegsende.


    So beschreibt Micaela Jary sehr anschaulich, wie zerstört Berlin in dem Bereich war, in dem Grete Brahms und ihre Nichte Fee gelebt haben. Auch das Leben an sich und die ständige Angst konnte man beim Lesen regelrecht nachempfinden. Die Verbindungen zu den Briten, Amerikanern oder Russen und deren Handlungen bleiben dabei nicht unerwähnt.


    Die Protagonisten werden nach und nach eingeführt und man lernt sie und ihre Beziehungen zueinander im Verlauf der Geschichte immer genauer kennen. So bleiben sie zu Beginn etwas farblos, nehmen aber mit Fortschreiten der Geschichte Farbe und Gestalt an, so dass sie dem Leser am Ende als gute Freunde ans Herz gewachsen sind.


    Zwar ist das Bild von Leo Reichenstein fiktiver Natur, jedoch wurde es von der Autorin so detailliert beschrieben, dass ich es praktisch vor meinem inneren Auge die ganze Zeit gesehen habe.
    Die Geschichte beinhaltet viele Wendungen und Spannungspunkte. Was zunächst wie drei voneinander unabhängige Handlungsstränge erscheinen, fügen sich nach und übereinander und ergeben ein komplexes Gesamtbild. Dabei wurde das Buch so realistisch und berührend geschrieben, dass man meinen könnte, es wurde hier auf Erlebtes zurückgegriffen. Dank der auktorialen Erzählweise, wird der Leser in die Situation des allwissenden Beobachters versetzt. Er hat damit einen tieferen Einblick in die Geschichte und Gefühle der Protagonisten.


    Ein abgeschlossenes, jedoch teilweise doch noch offenes Ende, laden zum Weiterdenken der Geschichte oder zum Hoffen auf eine Fortsetzung ein.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Als Leser ist man immer am überlegen, wie es weiter geht bzw. wie die einzelnen Protagonisten und Handlungssträngen zusammengehören.


    Am Ende des Buches findet man ein Nachwort der Autorin zur Geschichte und eine Danksagung.



    Fazit:


    Ein geheimnisvolles Bild, ein Liebespaar mit Hindernissen und die Nachkriegszeit in Berlin ziehen den Leser in ihren Bann und lassen ihn nur schwer wieder zurückkehren.



    Informationen zum Buch:


    Ausgabe beim Club:


    • Gebunden mit Schutzumschlag
    • Bestellnummer: 126183011
    • 416 Seiten,
    • 16,99 EUR


    Ausgabe bei Goldmann:


    • Erscheinungsdatum: 16.09.2013
    • Taschenbuch, Klappenbroschur
    • 432 Seiten
    • 12,5 x 18,7 cm
    • ISBN: 978-3-442-47885-9
    • € 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 14,90



    5ratten

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    Kurzbeschreibung:


    In der Schlacht von Waterloo rettet der junge Walther seinem Kommandeur das Leben. Zum Dank nimmt dieser sich des Waisenjungen an – ebenso wie der kleinen Gisela, deren Vater im Kampf fiel. Beide wachsen von nun an im Schoße der Grafenfamilie auf – sehr zum Unwillen des Grafensohnes, der sie aus tiefstem Herzen verachtet. Jahre später wird aus der Abneigung Hass, denn der Erbe des Grafen will die schöne Gisela für sich. Doch deren Herz schlägt schon lange für Walther – und er erwidert ihre Liebe.
    Am Ende scheint es für das Paar nur einen Ausweg zu geben ….



    Über die Autoren:


    Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman “Die Kastratin” die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit “Der Wanderhure” gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft.



    Website der Autoren:


    http://www.iny-lorentz.de
    http://www.inys-und-elmars-romane.de



    Meinung zum Buch:


    In der Schlacht bei Waterloo rettet der verwaiste Trommlerjunge Walther Fichtner dem Grafen und Oberst Medard von Renitz das Leben. Zum Dank nimmt sich der Graf nach der Schlacht seiner an. Aber nicht nur Walther, sondern auch Giesla Fürnagel, deren Eltern beide in der Schlacht starben, dürfen mit dem Grafen auf dessen Gut reisen.
    Die Jahre vergehen und Walther darf an der Seite von Diebold, dem Sohn des Grafen, sogar studieren.


    Doch leider hat Walther einen Neider um die Gunst des Grafen. Der Sohn des Grafen sieht in ihm einen lästigen Nebenbuhler und Emporkömmling, dessen er sich entledigen möchte. Doch bis es soweit ist, demütigt er Walther, wo er nur kann. Unterstützt wird er dabei von seiner Mutter, der Gräfin Elfreda von Renitz.


    Währenddessen reift Giesla zu einer hübschen Frau heran und irgendwann ist sie nicht mehr vor den Nachstellungen von Diebold sicher. Der einzige Ausweg aus dieser Miesere ist eine Ehe. Doch wen soll Giesla heiraten? Die Wahl fällt schließlich auf Walther. Jahrelang trägt sich Walther mit dem Gedanken auszuwandern, um endlich Ruhe vor Diebold zu haben. Als es dann zu einem heftigen Zusammenstoß mit dem jungen Grafen kommt, muss das junge Ehepaar fliehen…



    Das Buch ist in mehrere Teile untergliedert:
    1. Der Schatten von Waterloo
    2. Auf Renitz
    3. Studentenstreiche
    4. Heimkehr
    5. Eine Entscheidung fürs Leben
    6. Die Konfrontation
    7. Vom Schicksal getrieben
    8. Die Schrecken des Ozeans
    9. Tejas


    Das Cover passt thematisch und zur Geschichte. Es handelt sich um den ersten Teil der neuen Auswander-Reihe. Bisher sind vier Bücher in Planung. Im Anhang findet man einen historischen Überblick, ein Personenregister sowie einen Glossar. Das Buch gehört zu den Büchern, die Knaur als 50-Jahre-Knaur Jubiläums-Editions herausgebracht hat. Das bedeutet, die erste Auflage zeichnet sich durch ein besonderes Layout aus, bei dem der hinteren Coverdeckel um den Buchblock geschlagen werden kann.


    Wie immer bei den Büchern von Iny Lorentz habe ich mich auf einige schöne Lesestunden gefreut und wurde nicht enttäuscht.


    Beide Autoren haben wieder sehr gründlich zur Thematik recherchiert. Die umfassenden Recherchearbeiten, aber auch das Interesse an historischen Gegebenheiten, spürt man während des Lesens in vielen Details ganz deutlich.


    Das Buch ist in mehrere Teile gesplittet, die wiederum in mehrere Kapitel unterteilt sind. Da manche Kapitel recht kurz sind, wird der Lesefluss dadurch noch zusätzlich angeregt.


    Erzählt wird die Geschichte aus in der auktorialen Erzählweise. Der Leser begleitet vor allem Walther auf seinem Weg, aber auch Gisela und Diebold stehen bisweilen im Fokus.
    Die Protagonisten entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Wobei die Entwicklung bei Walther am deutlichsten ist. Gisela und Diebold stehen eher zurück und bleiben daher etwas blass gegenüber Walther.


    Trifft man zu Beginn des Buches noch auf fremde Menschen, so verlässt man am Ende der rund 630 Seiten Freunde. Da das Buch Teil einer bisher geplanten vierteiligen Reihe ist, kann man sich schon jetzt auf ein Wiedersehen freuen.


    Die Geschichte beinhaltet viele Wendungen und Spannungspunkte. Im letzten Drittel zieht die Geschichte an Spannung zum Höhepunkt noch einmal an. Ein ruhigeres Ende mit einem relativ offenen Schluss macht Lust auf die Fortsetzung. Dennoch ist die Geschichte in sich abgeschlossen und schlüssig.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Trotzdem ist es keineswegs seicht, sondern auf hohem Niveau. Auch sind die Liebesszenen eher dezent gehalten und die Kampfszenen haben gerade das richtige Maß, damit sie weder besonders blutig noch übertrieben wirken.


    Man wird als Leser immer bei der Stange gehalten und es ist schwer, das Buch bei Seite zu legen, da man wissen will, wie geht der Kampf aus, wie entscheidet sich ein Protagonist in einer bestimmten Situation.


    Fazit:


    Ein spannender Auftakt zur neuen Reihe von Iny Lorentz, der nicht nur Fans des Autorenduos begeistern dürfte.


    5ratten

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    Kurzbeschreibung:


    Beim ersten Mal ist es noch ein Versehen: Statt Pfeffer landet Rattengift im Gulasch – und schon ist Vivi ihren Haustyrannen Werner los. Als sie wenig später vom schönen Richard übel enttäuscht wird, greift sie erneut zum Kochlöffel. Fortan räumt Vivi all jene Fieslinge, die es nicht besser verdient haben, mit den Waffen einer Frau aus dem Weg – ihren Kochkünsten. Dann trifft sie Jan, der ihr alles verspricht, wovon sie immer geträumt hat. Vivi beschließt, dass jetzt Schluss sein muss mit dem kalten Morden über dampfenden Töpfen. Als ihr aber mehrere Unfälle passieren, keimt ein böser Verdacht in ihr. Sollte Jan ihr ähnlicher sein als gedacht? Zu dumm, dass sie sich ausgerechnet in diesen Schuft verliebt hat. Doch Vivis Kampfgeist ist geweckt ...



    Zur Autorin:


    Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt sie und lebt mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu.. Ihr ersten beiden Romane "Du mich auch. Ein Rache-Roman" und „Das bisschen Kuchen“ waren große Erfolge. Ihr neuer Roman „Gib´s mir Schatz!“ erscheint im Herbst 2013.



    Meinung zum Buch:


    Die 35jährige Vivi hängt seit 15 Jahren in einer immer unglücklicher werdenden Ehe mit Werner (Mitte 50) fest. Ihr größtes Hobby ist das Kochen. Dabei besteht drauf, dass bei Tisch nicht mehr nachgewürzt wird. Doch eines Tages liegt Werner mit dem Kopf in der Bratensauce und Vivi versteht zunächst nicht, warum. Was ist passiert? Wieso ist Werner plötzlich tot?
    Auf dem Tisch findet sie den Pfefferstreuer und ihr wird klar, Werner hat ein Sakrileg begangen und nachgewürzt. Mit dem Pfefferstreuer, in den sie am Morgen starkes Rattengift gegen die Mäuseplage im Haus gefüllt hat.


    Doch was macht Vivi jetzt mit der Leiche? Und was mit den geldgierigen Kinder, die ihr das Haus unterm Hintern wegreißen wollen?
    Schnell wird Vivi klar, sie muss sich zum ersten Mal seit langem wehren. Als dann noch ein Heiratsschwindler an ihr Geld will, wird Vivi klar, sie muss wieder anfangen zu kochen.


    Die Geschichte beginnt gleich mit Werners Tod am heimischen Eßtisch. Nach einer kurzen Aufklärung, wie es dazu kam, geht es Schlag auf Schlag weiter. Vivi wird dabei im Laufe des Buches dabei immer farblicher, sympathischer und … gefährlicher.
    Durch den auktorialen Erzählstil begleitet der Leser Vivi und möchte manchmal Vivi wegen ihrer Naivität warnen und gleichzeitg in den Hintern treten. Doch man darf nur zusehen und hoffen, dass alles gut gehen wird. Zwar bekommt man Hunger, wenn man liest, was Vivi in der Küche alles zaubern kann, doch möchte man wirklich probieren? Das Rattengift steht zumindest in der Nähe.
    Flüssig, witzig und fesselnd geschrieben, sind die rund 300 Seiten viel zu schnell gelesen und man muss wieder auf Nachschub warten.


    Der Spannungsbogen steigt gleich mit dem Tod von Werner an und bleibt bis zum Ende stabil.
    Auch wenn man manche Entwicklungen vorhersehen konnte, so war doch die Lösung des selbigen eine Überraschung und der Unterhaltungswert für eine entspannende Lektüre gewährleistet.


    Die Geschichte ist in sich abgeschossen und auch das Happy-End fehlt nicht.
    Am Ende des Buches stellt Vivi noch ihre vier besten und im Buch mehrfach erwähnten Rezepte – garantiert ungiftig – vor. Diese sind sehr übersichtlich aufgebaut. Zunächst bekommt man eine Einkaufsliste mit Tipps, danach die Anleitung für die Zubereitung. Sehr übersichtlich, verständlich und einfach nachzukochen.



    Fazit:


    Eine empfehlenswerte Sommerlektüre, in die man eintauchen kann und die man garantiert überleben wird.


    5ratten

    Jacob hat es geschafft. Sein Bruder wurde gerettet und er hat seine normale Haut wieder. Zusammen mit Clara ist er auf der anderen Seite des Spiegels in Sicherheit. Aber Jacob hat einen hohen Preis dafür bezahlt. Sechs Mal wird die Motte auf seiner Brust zubeißen, dann ist Jacob dem Tod geweiht. Verzweifelt sucht er ein Gegenmittel, doch alle ihm bekannten Mittel versagen. Doch dann hört Jacob von einem Mittel, das ihn heilen könnte. Aber er ist nicht der Einzigste, der Jagd darauf macht. Ein Wettlauf gegen Zeit beginnt …


    Gleich nach dem ersten Band „Reckless: Steinernes Fleisch“ griff ich zum zweiten Band der Reihe. Anders als der erste Band, ist dieser hier besser ausgearbeitet. Er wirkt weniger lieblos und überhastet.


    Jacob ist wieder auf der Suche und natürlich liefert er sich wieder ein Wettrennen mit der Zeit. Aber dieses Mal geht Cornelia Funke mehr ins Detail. Lässt Landschaften entstehen, Orte und Städte wachsen und ihre Figuren bekommen mehr Gestalt. So fand ich in diesem Buch auch endlich Zugang zu Jacob. Er wurde farbiger und elementarer.
    Sogar Fuchs, die im ersten Band deutlicher gezeichnet war als Jacob, nahm noch mehr Gestalt an, als sie den Leser einen Einblick in ihre Vergangenheit gewährt.


    Durch die Karte zu Beginn war es dieses Mal auf möglich, die Wege von Fuchs und Jacob zu verfolgen und zu schaun, wo ihre nächsten Stationen liegen und wie sie dorthin kommen bzw. wo sie sich treffen werden.
    Der Schreibstil ist auch wieder leicht und fesselnd. Die kurzen Kapitel regen zum schnellen lesen an und die Illustrationen laden zum Träumen ein.


    Cornelia Funke entführt die Leser in diesem Buch wirklich mit Haut und Haar in eine faszinierende Welt, in der Märchen erwachen und man denkt, man ist selbst auf der Jagd und Flucht.
    Durch die Schnitzeljagd, die Jacob lösen muss, wird man auch als Leser immer zum Mitdenken und -raten animiert und so merkt man gar nicht, wie die Seiten verfliegen.


    Viel zu schnell hat man das Buch beendet und auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, so ist das Abenteuer in der Welt hinter dem Spiegel keineswegs vorbei. Schon jetzt fiebere ich einem dritten Teil entgegen, der hoffentlich so gut wie der zweite werden wird.
    Die Handlung in diesem Buch ist weniger vorhersehbar und da man die Protagonisten zum größten Teil schon aus dem ersten Band kennt, kommt man sehr schnell in die Geschichte rein.


    Einen Quereinstieg, ohne den ersten Band zu kennen, würde ich nicht empfehlen. Es gibt viele Querverweise auf den ersten Teil und diese könnten ohne Kenntnis des ersten zu Verwirrung führen, so dass man irgendwann aufgibt. Der zweite Teil baut wirklich auf dem ersten auf.
    Für Liebhaber von Märchen ist das Buch eine wahre Fundgrube. Kinderfresserinnen, Feen, Einhörner, Zwerge, Däumlinge oder Goyl, sie alle finden in dem Buch Platz. Auch das ein oder andere Utensil wie z.B. Flaschengeister oder Zaubernadeln können mit einem Auftritt glänzen.


    Erzählt wird sowohl aus der Sicht von Jacob wie auch aus der Sicht von anderen Personen z.B.von Fuchs oder dem Goyl.
    Der Leser wird in die Position des Allwissenden gestellt und erhält dadurch einen Gesamtüberblick.


    Der Spannungsbogen setzt sich nahtlos an den von ersten Band an und steigt mit jeder Seite weiter an. Erst auf den letzten Seiten sinkt er etwas ab. Aber durch den Cliffhanger kommt er nicht ganz zum erliegen, sondern bleibt stabil mit der Hoffnung auf eine baldige Fortsetzung erhalten.
    Umrahmt wird die Geschichte von den wunderschönen Illustrationen von Cornelia Funke, die sich durch das ganze Buch hindurch ziehen.


    Fazit:
    Eingetaucht in die zweite Reise von Cornelia Funke, tauchte ich nur sehr widerwillig wieder auf. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung, denn die Welt hinter dem Spiegel ruft.


    1.Reckless: Steinernes Fleisch
    2.Reckless - Lebendige Schatten


    5ratten

    Jacob ist noch recht jung als sein Vater von heute auf morgen einfach verschwindet. Um ihm nahe zu sein, stiehlt er bei der Mutter Nachts den Schlüssel zu dem Arbeitszimmer seines Vaters. Eines Nachts entdeckt er den Spiegel im Zimmer und ehe er weiß, wie ihm geschieht, hat er ihn benutzt und steht in der Welt hinter dem Spiegel. Rasch dreht er wieder um, doch das was er gesehen hat, lässt ihn nicht los. Nacht für Nacht kehrt er zurück in die Welt hinter dem Spiegel bis er irgendwann anfängt, länger als nur eine Nacht dort zu bleiben.


    Jahre vergehen, Jacob ist längst Teil der Welt hinter dem Spiegel geworden und bisher konnte er diese Welt auch vor seinem Bruder Will gut verstecken. Doch eines Tages folgt Will seinem Bruder und es trifft ihn der Fluch einer Fee. Wills Haut verwandelt sich nach und nach zu Stein und er sich damit in einen Goyl. Jacob will ihm helfen und macht sich mit seiner Begleiterin Fuchs, einer Gestaltwandlerin, auch die Suche nach einem Gegenmittel. Zusammen mit Wills großer Liebe Clara, die auch durch den Spiegel kam, beginnt ein gefährliches Abenteuer. Denn Wills Haut verwandelt sich nicht nur einfach in Stein, sie wird zu Jade und die Fee sucht nach einem Goyl mit Jadehaut...


    Reckless war mein erstes Buch von Cornelia Funke und ich war sehr erstaunt. Zwar ist die Geschichte spannend geschrieben, der Schreibstil leicht und fesselnd, doch wirken die Figuren platt, die Handlung vorhersehbar und das Tempo überhastet.


    Man wird als Leser gleich in die Szene rein geworfen, wo sich Jacob schwere Vorwürfe macht, dass er nicht aufgepasst hat, sein Bruder ihm gefolgt ist und ihn der Fluch der Fee getroffen hat. Es wimmelt auf den ersten Seiten nur von Unklarheiten, da man in einer völlig fremde Welt geworfen wird, bei der Märchen zum Leben erwacht sind und Fabelwesen zum Alltag gehören. Aber die Welt hinter dem Spiegel ist finster. Es herrscht Krieg und Jacob ist dort als Schatzsucher unterwegs.
    Durch den Fluch, der seinem Bruder anhaftet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf gegen die Fee. Die Figuren vom Fuchs bis zum Goyl sind liebevoll gezeichnet, doch bleiben die Hauptprotagonisten Jacob und Will unscheinbar und blass.


    Die Handlung ist größtenteils vorhersehbar, das Ende dafür überraschend. Wenig Tiefgang sorgt über ein sehr überhastetes Tempo. Zwar rinnt Jacob die Zeit durch die Finger doch hätte man ruhig etwas mehr Tiefgang, gerade in die beiden Hauptprotagonisten, legen können.
    Für Liebhaber von Märchen ist das Buch allerdings eine wahre Fundgrube. Kinderfresserinnen, Feen, Einhörner, Zwerge, Däumlinge oder Goyl, sie alle finden in dem Buch Platz. Auch das ein oder andere Utensil wie z.B. Rapunzelhaar oder der gläserne Schuh können mit einem Auftritt glänzen.


    Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, wodurch der Lesefluss noch einmal zusätzlich angeregt wird. Erzählt wird sowohl aus der Sicht von Jacob wie auch aus der Sicht von anderen Personen z.B.von Fuchs oder der Fee.
    Der Leser wird in die Position des Allwissenden gestellt und erhält dadurch einen Gesamtüberblick.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber keineswegs beendet. Es wird am Ende schnell klar, dass die Geschichte noch weiter gehen wird und so ist der Griff derer, die bis zum Ende durchgehalten haben, ganz klar zum nächsten Band.
    Durch die Verwirrung am Anfang, beginnt der Spannungsbogen erst nach dem Sortieren des Durcheinanders von Personen, Figuren und Orten an zu steigen.
    Danach bleibt er aber konstant bis zum Ende erhalten und klingt durch den offenen Schluss auch nicht komplett aus


    Umrahmt wird die Geschichte von den wunderschönen Illustrationen von Cornelia Funke, die sich durch das ganze Buch hindurch ziehen.


    Fazit:
    Eine mitreißende Sprache, eine faszinierende Welt und das Treffen von Märchengestalten locken den Leser in die Welt hinter dem Spiegel. Ich habe mich auf eine sehr gehetzte Reise gemacht, in der Hoffnung, dass der zweite Teil der Reihe besser wird und ich die Welt hinter dem Spiegel mehr genießen kann.


    4ratten

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    Vorwort:


    Schon immer habe ich viel auf natürliche Hausmittel gegeben, aber oft fehlte es mir einfach an Wissen und Erfahrung. Dass man bei einem Schnupfen auf mit Meersalz angereicherte Luft setzen bzw. mit einer Meersalzlösung die Nase spülen kann, zählt schon fast zum Allgemeinwissen. Auch mein empfindlicher Magen quält mich von Zeit zu Zeit mit Sodbrennen, so dass ich mich hier schlau machen musste, was kann man dagegen auf natürlichem Wege tun. Nun hat der Verlag BC Publications ein Buch herausgebracht, das bewährte Erfolgsrezepte aus der Naturheilkunde zusammenfasst.


    Inhalt:


    Ob Kopfschmerzen, Reisekrankheit oder Halsweh – oft bringen verblüffend einfache Hausmittel schnelle Linderung. Wussten Sie beispielsweise, dass Sie eine Erkältung am wirksamsten mit einem fernöstlichen Ingwertrunk und einem ansteigenden Fußbad bekämpfen können? In diesem Ratgeber werden natürliche Heilmittel für über 100 Krankheitsbilder vorgestellt. Mit Kneipp-Anwendungen, Kräuterapotheke und Hausmitteln lassen sich die Beschwerden rasch, nachhaltig und kostengünstig in den Griff bekommen.


    Autorin:


    Maria Lohmann ist Heilpraktikerin und Medizinjournalistin. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist seit über 25 Jahren die Naturheilkunde. Die Autorin hat bereits mehrere erfolgreiche Ratgeber zu natürlichen Heilverfahren veröffentlicht sowie Bücher zu Schüßler-Salzen und zur Säure-Basen-Ernährung. Maria Lohmann lebt und arbeitet in München.


    Website der Autorin:


    http://www.maria-lohmann.de/


    Aufbau des Buches:


    1. Krankheiten und Beschwerden natürlich behandeln
    2. Soforthilfe aus der Naturapotheke
    3. Gut aussehen/Schönheitspflege
    4. Wirkstoffe aus der Natur für die Hausapotheke
    5. Natürliche Heilmittel und Heilmethoden


    Das Buch geht strukturiert vor. So wird das erste Kapitel noch einmal detailliert in 11 weitere Kapitel untergliedert:


    1. Immunsystem
    2. Augen
    3. Kopf
    4. Gelenke, Muskulatur und Rücken
    5. Frauenbeschwerden
    6. Haut und Schleimhaut
    7. Herz, Kreislauf und Gefäße
    8. Nervensystem und Psyche
    9. Stoffwechsel
    10. Verdauungssystem
    11. Mund und Zähne


    Zu jedem Unterkapitel führt die Autorin den Leser an die Thematik kurz und prägnant heran. Es handelt sich zwar um ein Fachbuch, jedoch nicht um ein Lehrbuch. Für einen Laien wird daher sehr verständlich beschrieben, worum es in dem Kapitel geht. Danach bekommt man einen oder mehrere Anleitungen, was man auf natürlichem Weg gegen die jeweilige Beschwerde tun kann. Ergänzende Tipps oder ein Hinweis, wann man einen Arzt aufsuchen soll, rundet das Unterkapitel ab.


    Der Text ist für einen Laien sehr verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Zwischendrin findet man immer wieder hilfreiche Tabellen, z.B. wie unterscheiden sich Migräne und Kopfschmerzen von einander.
    Diese Struktur setzt sich auch im zweiten Kapitel fort. Das zweite Kapitel umfasst die Themen:


    1. Beulen
    2. Eingewachsene Zehennägel
    3. Gerstenkorn
    4. Insektenstiche
    5. Nagelbett- und Nagelfalzentzündung
    6. Nasenbluten
    7. Pseudokrupp
    8. Quallenalarm
    9. Raucherentwöhnung
    10. Sonnenbrand
    11. Verbrennungen /Verbrühungen
    12. Wadenkrampf
    13. Zahnschmerzen


    Das dritte Kapitel ist dagegen sehr kurz gefasst. Es geht um das gute Aussehen und die Schönheitspflege. Hier wird je Bereich ein Tipp auf natürlicher Basis angegeben.


    Im vierten Kapitel widmet sich die Autorin den Wirkstoffen aus der Natur. Zuerst findet man eine Liste mit allen Heilmitteln, die man normalerweise in der Küche oder in der Vorratskammer hat oder haben sollte. Ergänzt wird die Liste mit kurzen Erklärungen zur Verwendung des Heilmittels. Das Kapitel geht dann mit der eigenen Herstellung von Heilmitteln weiter. Man erfährt, wie man z.B. eine Kochsalzlösung zubereitet, Johanniskrautöl oder das mir immer wieder in der Babypflege begegnete Calendualöl.
    Das fünfte Kapitel gibt einen Einblick in die Heilmethoden wie z.B. Akkupressur, Ohrenmassage, Packungen, Wickel.


    Ein Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe in alphabetischer Reihenfolge. Neben einer Literaturliste, findet man im Anhang auch noch eine Liste mit Adressen, von denen man die verschiedenen im Text erwähnten Produkte beziehen kann. Ein Sachregister erleichtert das Suchen im Buch nach einer bestimmten Thematik


    Erfahrung und Meinung:


    Wie eingangs erwähnt, habe ich mich für die Thematik schon immer begeistern können. In diesem knapp 130 Seiten dünnen Buch fand ich kein Lehrbuch oder ermüdendes Fachbuch vor, sondern einen hilfreichen Begleiter für den Alltag. Man muss nicht lange und unverständliche Texte studieren, ehe man weiß, was man selbst auf natürlichem Wege tun kann.
    Mit prägnanten, auch für einen Laien verständlichen, Texten schafft die Autorin in diesem Buch ein Nachschlagewerk für die Hausapotheke. Dass das Buch nicht das Heilmittel schlechthin ist, zeigen die Hinweise, wann man einen Arzt aufsucht und von was man selbst besser die Finger lassen soll.
    Durch meine Vorgeschichte (z.B. den empfindlichen Magen), kannte ich den einen oder anderen Hinweis schon. Aber andere waren mir noch neu und sehr interessant.


    Fazit:


    Für mich stellt das Buch eine tolle Ergänzung der heimischen Bibliothek dar, in dem ich schnell man nachschlagen kann, sollte sich mal wieder ein Wehwehchen bei mir oder meinen Lieben regen.


    5ratten

    Augsburg, 1556. Die Bürgerstochter Philippine Welserin lebt mit ihrer Mutter, den beiden Brüdern und ihrer Schwester in dem alten Peutingerhaus in Augsburg. Für ihre Mutter sammelt sie regelmäßig am Fluss Heilkräuter. Eines Tages jedoch begegnet sie dort Caspar Reinhard.Obwohl sie immer noch für Ferdinand von Habsburg schwärmt, lässt sie sich auf eine Affäre mit Caspar ein. Als diese jedoch nicht ohne Folgen bleibt, ist sie sogar bereit Caspar zu ehelichen. Dieser jedoch macht sich mit einer anderen Jungfer aus dem Staub und lässt Philippine sitzen. Kurz darauf erkrankt Philippine schwer und verliert die Leibesfrucht.


    Philippine wird zu ihrer Tante Kat nach Bresnitz zur Erholung geschickt. Dort begegnet sie auch Ferdinand wieder. Ihre alte Schwärmerei flammt wieder auf und entwickelt sich zur Liebe, die auch von Ferdinand erwidert wird. Still und heimlich heiraten die beiden. Doch vor der Welt gilt sie als Buhlin von Ferdinand und die Kinder, die sie ihm schenkt als Kegel oder Bastarde. Aber Philippine kämpft, um ihre Liebe, ihre Ehe, ihre Kinder und schließlich sogar um ihr eigenes Leben...



    Brigitte Riebe schreibt seit Jahren historische Romane oder auch Krimis. Im Gmeiner-Verlag ist dies allerdings ist erstes Buch. In der Kategorie historische Kriminalromane steigt sie gleich mit einer der faszinierendsten Frauenfiguren des 16. Jahrhunderts ein. Philippine Welser, Tochter von Anna Welser, neigte – vielleicht auch durch ihre Mutter beeinflusst – dazu, sich viel mit Heilkräutern und ihrer Wirkungsweise zu befassen. Ganz in der Tradition der Hildegard von Bingen, führte ihre Mutter ein Kräuterbuch, in dem sie alles wissenswerte notierte. Die Mutter schenkte der Tochter eine Abschrift des Buches, welche Philippine bis zu ihrem Tod durch eigene Notizen ergänzte und fortführte.


    Die Autorin wollte in dem Buch den Lesern die Gelegenheit geben, Philippine nahe zu kommen. Dazu wählte sie neben der auktorialen Erzählweise noch das Stilmittel eines fiktiven Tagebuchs. In diesem Tagebuch kommt Philippine selbst zu Wort und berichtet dem Leser von ihrem turbulenten Leben, ihrer Liebe, den Sorgen und Nöten bezüglich ihrer Ehe mit Ferdinand und deren Legitimierung. Aber auch Intrigen und die Macht der Heilkräuter finden darin Platz.


    Das Buch umfasst 15 Kapitel, dazu ein Prolog und ein Epilog. Jedes Kapitel ist einer Pflanze gewidmet. Auf der Rückseite des Kapiteldeckblattes findet man den lateinischen Namen sowie bekannte Synonyme. Auf der nächste Seite ist eine Skizze der betreffenden Pflanze abgebildet, darunter werden die positiven und negativen Wirkungen aufgezählt.


    Die Autorin hat nicht nur Ausführlichkeit zum Leben der Philippine Welser recherchiert, sondern sich auch mit Heil- und Giftkräutern befasst. Im Anhang und der Danksagung findet man eine kleine Auswahl ihrer Quellen wieder.


    Der Prolog startet 1580, Philippine ist schon eine ältere Frau und es ist unklar, ob sie den Tag überleben wird. Daher lässt sie ihr Leben noch einmal für den Leser Revue passieren.


    Im Epilog wird der Tag von Prolog beendet und der Kreis schließt sich. Ein historisches Nachwort, das Fakten und Daten jener Zeit, sowie einige Worte zu Dichtung und Wahrheit enthält rundet das Buch und damit auch die Geschichte um Philippine Welser ab.


    Bei dem Roman handelt es sich um keine Biografie, sondern um bekannte Daten und Ereignisse, die die Autorin zu einer Geschichte gesponnen hat. Auch das Tagebuch erwuchs der Fantasie der Autorin, die damit Philippine den Lesern ein wenig näher bringen wollte. In meinen Augen ist ihr das hervorragend gelungen. Bleibt Philippine in der auktorialen Erzählweise recht blass und unscheinbar, wird sie doch durch ihr fiktives Tagebuch greifbarer, farblicher und verletzbarer. Ihre ganzen Schwangerschaften und Verluste ihrer Kinder nagen ebenso an ihr, wie die heimliche Ehe mit Ferdinand. Dies kommt aber erst wirklich in dem Tagebuch zur Geltung.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und umfasst einen wesentlichen Teil aus dem Leben von Philippine Welser.


    Der Spannungsbogen wird mit dem Prolog erweckt. Die Überleitung zur Geschichte ist spannend und gleitend gewählt. Zunächst bleibt der Spannungsbogen etwas flacher, da der Bezug zu Ferdinand noch nicht existiert, man als Leser habe schon weiß, dass er eine tragende Rolle spielen wird. So steigt der Bogen erst wieder an, als Philippine Ferdinand im Haus ihrer Tante Kat wiedersieht. Ab da hält er sich konstant bis zum letzten Kapitel. Im Epilog sinkt der Spannungsbogen langsam ab und das Buch klingt leise, aber nachhallend aus.


    Durch den Wechsel zwischen der auktorialen Erzählweise und dem fiktiven Tagebuch, wird der Lesefluss immer wieder etwas eingebremst. Der Stil verändert sich, man muss sich als Leser neu einstellen. Dafür erfährt man Hintergründe, Wissenswertes oder kommt einfach Philippine näher. Der Leser erhält dadurch die Chance, Luft zu holen und das bisher gelesene zu verarbeiten, sich seine eigenen Gedanken zu machen und zudem mit Hilfe von Philippines Tagebuch auch die Zusammenhänge und Hintergründe zu begreifen.


    Wie auch das Leben von Philippine, bietet die Geschichte einige Überraschungen und unvorhergesehene Entwicklungen. Neben der eigentlichen historischen Geschichte, spinnt sich so schnell ein Kriminalroman um das Leben von Philippine zusammen.



    Fazit:


    Das Leben einer faszinierenden Frau aus dem 16. Jahrhundert farbenfroh, plastisch und ergreifend dargestellt. Meine Empfehlung für Leser, die gut recherchierte historische Romane lieben.


    5ratten

    Kurzbeschreibung:


    Die Reliquienhändlerin Marysa steht kurz vor der ersehnten Hochzeit. Doch ihre Unruhe ist groß - der Zukünftige kehrt nicht von seiner Reise zurück. Wie lange kann sie geheim halten, dass sie sich in anderen Umständen befindet? Auch endet bald die von der Zunft auferlegte Frist für ihre Neuvermählung, um weiterhin als Meisterin arbeiten zu dürfen. Als wäre das nicht Unglück genug, ist plötzlich Marysas guter Ruf in Gefahr: Das Silber, das ihr zur Fertigung von Pilgerzeichen übergeben wurde, entpuppt sich als versilbertes Messing. Marysa steht plötzlich als Betrügerin da. Ein spannender Historischer Kriminalroman und ein farbiges Gemälde des mittelalterlichen Aachen.


    Über die Autorin:


    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln.


    Website der Autorin:


    http:// http://www.petralit.de


    Ausstattung des Buches:

    Es handelt sich um ein Taschenbuch. Im vorderen Bereich findet sich eine doppelseitige Karte von Aachen. Hinten gibt es neben einer historischen Nachbemerkung, auch einen Glossar sowie das Rezept zu den Fastenkrapfen, die im Buch mehrfach erwähnt werden.

    Leseprobe:

    http://www.petra-schier.de/Schier_Zeichen.pdf

    Meinung zum Buch:

    Im dritten Teil der Aachen-Trilogie ist Marysa endlich mit Christoph Schreinemaker verlobt, die Werkstatt läuft gut und ein lukrativer Auftrag winkt. Doch Christoph ist nach Frankfurt aufgebrochen, um seine Herkunft und seinen Meistertitel durch entsprechende Urkunden nachweisen und jeden Bezug zu Bruder Christophorus ausmerzen zu können. Schon lange ist er unterwegs und Marysa macht sich Sorgen um ihn. Aber nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern befürchten, dass sich Christoph aus dem Staub gemacht haben könnte. Auch Marysas Vetter Hartwig ist erstaunt über die lange Abwesenheit von Christoph. Allerdings nutzt er dies zu seinen Gunsten und bedrängt Marysa erneut, Gort oder Leynhard zu heiraten.
    Marysa hält dem Druck durch ihren Vettern stand und konzentiert sich statt dessen auf den neuen Auftrag, der ihr Rochus van Oenne erteilt hat. Aber dann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Statt der echte Silberarbeiten wurde in den Holzschnitzereien nur versilbertes Messing verwendet, der Silberschmied wird ermordet und die zweite Silberschmiede gerät in Brand. Marysas guter Ruf steht auf dem Spiel und dabei sollte sie sich in ihrem Zustand doch eigentlich nicht aufregen …



    Der dritte Teil beginnt gleich spannend und mitreißend. Ein Auftrag wird erteilt, Christoph vermisst und dann geschehen nacheinander seltsame Dinge in Bezug auf die Pilgerabzeichen.
    Als Leser steckt man gleich mitten im Geschehen drin und fängt an zu ermitteln. Der Krimiteil in diesem Buch ist stärker vertreten als in den beiden vorangegangenen Bänden und zieht sich mit leicht steigendem Spannungsbogen bis zur letzten Seite hin durch.


    Aachen im 15 Jahrhundert wird durch die Feder der Autorin lebendig, mit zahlreichen ausführlichen Schilderungen und der Karte zu Beginn des Buches, ist es kein Problem, sich Aachen und das Leben dort zu jener Zeit vorzustellen.
    Die Geschichte ist dick gepackt und man bekommt als Leser kaum Zeit zum Luftholen. Dadurch ist man auch schnell mit dem Buch durch.


    Die Autorin hat gründlich zur Thematik und den Örtlichkeiten recherchiert. Dies wird im Lauf der Geschichte deutlich.
    Da man die Protagonisten zum größten Teil schon aus den beiden vorherigen Büchern kannte, waren diese gleich von Anfang an sehr plastisch und man traf auf alte Bekannte.Trotzdem entwickeln sich Marysa und Christoph im Laufe des Buches noch weiter. Marysas Eltern spielten hier eine sehr untergeordnete Nebenrolle, anders als in den beiden Bänden davor.


    Das Ende ist rund und abgeschlossen. Dennoch könnte ich mir eine Fortsetzung vorstellen.
    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Die Auflösung des Falls erfolgt ganz am Ende und bietet noch einige Überraschungen. Ein kleiner Ausklang im Epilog rundet die Trilogie ab.


    Im Anhang findet man noch das Rezept für die Fastenkrapfen, die in dem Buch öfter erwähnt werden.
    Vermisst habe ich hier lediglich einen Personenregister.

    Fazit:


    Der krönende Abschluss der Aachen-Trilogie, bei dem nicht nur Krimiliebhaber auf ihre Kosten kommen werden.


    5ratten

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    Kurzbeschreibung:


    Samantha Reed liebt die Garretts heiß und innig – doch nur aus der Ferne. Die 10-köpfige Nachbarsfamilie ist tabu, denn die Garretts sind alles, was Samanthas Mutter verabscheut: chaotisch, bunt und lebensfroh. Aber eines schönen Sommerabends erklimmt der 17-jährige Jase Garrett Samanthas Dachvorsprung und stellt ihr Leben auf den Kopf. Sie verliebt sich mit Haut und Haaren und wird von den Garretts mit offenen Armen aufgenommen. Eine Zeitlang gelingt es Samantha, ihr neues Leben vor der Mutter geheim zu halten. Doch als ein Autounfall die Garretts aus der Bahn wirft , muss Samantha eine schwere Entscheidung treffen …



    Zur Autorin:


    Huntley Fitzpatrick wuchs in einem kleinen Küstenort in Connecticut auf, der die Vorlage für den Ort Stony Bay in Mein Sommer nebenan lieferte. Schon als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Nach dem Universitätsabschluss arbeitete Huntley Fitzpatrick in verschiedenen Berufen, unter anderem in einem akademischen Fachverlag und als Lektorin bei Harlequin. Heute lebt die sechsfache Mutter in Massachusetts und widmet ihre gesamte Zeit dem Schreiben.



    Meinung:


    Die 7jährige Samantha lebt mit ihrer Schwester und ihrer Mutter allein in einem Haus in einer kleinen Stadt. Das Haus nebenan steht leer, bis die Familie Garrett mit ihren fünf Kindern dort eines Tages einzieht. Für die ordnungsliebende Mutter von Sam sind die Garretts seit dem Tag ihres Einzugs tabu. Mit einer unordentlichen und chaotischen Großfamilie, die sich zudem noch vermehren wie die Karnickel,, möchte sie nichts zu tun haben und verbietet auch ihren Töchtern jeglichen Kontakt dorthin.


    Zehn Jahre später, Sam ist mittlerweile 17 und überlegt schon, auf welche weiterführende Schule sie gehen möchte, hat sich die Anzahl der Garrats auf acht Kinder und zwei Erwachsene erhöht.


    Sams Mutter strebt mittlerweile eine politische Karriere an. Als Senatorin wurde sie schon einmal gewählt und arbeitet jetzt auf eine Wiederwahl hin. Ihre Schwester Tracy ist – wie ihre Mutter- praktisch nie zu Hause. Die Sommerferien stehen an und Sams Mutter möchte die Mädchen beschäftigt wissen. Tracy verreist mit ihrem aktuellen Freund, so dass nur noch Sam beschäftigt werden muss. Diese Beschäftigung sieht dann so aus, dass Sam in einem Imbiss und bei einem Club als Rettungsschwimmer arbeiten soll. Sam hat nichts dagegen, denn allabendlich stiehlt sie sich auf das Dach vor ihrem Fenster und beobachtet heimlich die Garrats.


    Eines Abends jedoch klettert Jase Garrett das Blumenspalier hoch und setzt sich neben Sam auf das Dach. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, die schließlich mehr wird und ehe sie es sich versieht, wird sie Teil der Familie Garrett. Doch dann schlägt das Schicksal zu und Sam muss sich entscheiden.


    Sam bleibt zu Beginn des Buches sehr blass, aber nach und nach wird sie farbiger und lebendiger. Die Autorin versteht es, die Geschichte langsam, aber nicht langweilig zu erzählen, so dass man als Leser genug Zeit hat, die einzelnen Charaktere kennenzulernen und auch ihre jeweilige Situation zu verstehen. Auch bringt die Autorin wunderbar das Sehnen nach etwas auf den ersten Blick Unerreichbarem zum Ausdruck.
    Die Garrets sind sehr vielschichtig. Jase, George und Alice spielen eine größere Rolle und sie werden einem schnell sympathisch. Die anderen der Familie bleiben eher im Hintergrund. Lediglich die Eltern tauchen immer wieder auf und Sam scheint sie als Familienersatz zu nehmen, immerhin ist ihre eigene Mutter sehr viel unterwegs und kann sich nicht um Sam kümmern.


    In der Großfamilie geht es natürlich drunter und drüber. Es ist sehr chaotisch, aber trotzdem haben alle gute Laune, sind optimistisch eingestellt und das geht beim Lesen auch automatisch auf den Leser über. Gewiss gibt es auch Konflikte, Streitereien oder Geldsorgen, doch hier zeigt sich, dass eine Großfamilie zusammenhalten kann.
    Die Liebesgeschichte zwischen Sam und Jase entwickelt sich langsam, was ich persönlich sehr gut fand. Immerhin ist Jase ein Garrett und Sam hat rund 10 Jahre lang immer wieder gehört, dass sie diese zu meiden habe. Auch ist es Sams erste richtige große Liebe. Dass beide daher vorsichtig sind und es langsam angehen lassen, ist logisch und nachvollziehbar.


    Auf rund 500 Seiten bekommt der Leser hier nicht nur einen Einblick in zwei völlig verschiedene Welten, er bekommt auch einen Blick über den Tellerrand. So erfährt er auch von den Sorgen und Nöten von Sams bester Freundin und ihrem Zwillingsbruder. Aber auch Sams Mutter taucht mit ihren Vorbereitungen zu ihre Wahlkampf immer wieder auf.


    Als das Schicksal schließlich zuschlägt, überschlagen sich die Ereignisse und man möchte als Leser wissen, wie sich Sam entscheidet und überlegt zeitgleich, was würde man selbst tun. Denn im Laufe des Buches wurde man unbemerkt selbst Teil der Großfamilie Garrett.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, doch bietet das Ende Potenzial für eine Fortsetzung und ich würde mich freuen, mehr von den beiden Familien lesen zu dürfen.
    Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und mit einigen witzigen Dialogen gespickt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Samantha. Insgesamt umfasst das Buch 53 Kapitel, die sich schnell und spannend lesen lassen.

    Fazit:


    Eine empfehlenswerte Sommerlektüre, bei der man abtauchen, sich wohlfühlen und Teil einer Großfamilie werden kann.



    Ab 12 Jahren.



    5ratten

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    Kurzbeschreibung:


    SYLT- Die spannenden Seiten der Insel: So wie die Insel präsentieren sich auch die Kurzgeschichten rund um das beschauliche Morsum, das quirlige Westerland oder das mondäne Kampen. Zu Fuß durchs Watt, auf dem Fahrrad durch die Dünenlandschaft, mit dem Auto einen Mörder jagen oder an einem Fallschirm hängend über die Insel schweben - all das und noch viel Meer gibt es in diesem Buch zu erleben. Gönnen Sie sich eine Auszeit. 25 Autoren nehmen Sie über den Hindenburgdamm mit auf die Insel der vielen Gesichter. Aber Vorsicht: Sehnsuchtsgefahr! Die Shortstories sind eine Auswahl der besten Geschichten, die über die Landesgrenzen hinaus für den 1. Sylter Kurzgeschichtenpreis eingesandt wurden.




    Die besten Kurzgeschichten des 1. Sylter Kurzgeschichtenwettbewerbs wurden in diesem Buch zusammengefasst. Insgesamt 25 verschiedene Geschichten von unterschiedlichen Autoren dürfen zwischen den zwei Buchdeckeln Platz nehmen.


    Durch die verschiedenen Autoren bzw. die unterschiedliche Themenwahl weiß man als Leser zu Beginn einer Geschichte nicht, was einen erwartet. Die eine Geschichte siedelt sich im Fantasybereich an, die andere ist mehr eine Liebesgeschichte, ein Krimi oder gar eine Art Tagebuch. So unterschiedlich die Autoren sind, so sind auch ihre Geschichten. Das Buch stellte vor allem den Anspruch, dass sich die Geschichten mit der Insel Sylt verbinden lassen. Das ist allen Autoren so weit gelungen, auch wenn man die ein oder andere Geschichte an einem Anderen Ort wiederfinden könnte.


    Leichte oder gar seichte Unterhaltung findet man hier nicht. Die Texte sind anspruchsvoll, regen zum nachdenken an oder lassen einen bewegt zurück. In so fern passen die Geschichten wunderbar zur Insel, denn obwohl es sich um einer typische Urlaubsinsel handelt, herrscht auch dort nicht immer nur Friede, Freude, Sonnenschein.


    Das Cover wurde hervorragend gewählt. Es lasst das verheißene Sehnsuchtsgefühl aufkommen, sich einfach an den Strand zu setzen und in einem Strandkorb sitzend zu schmökern.


    Durch die Kürze der Geschichten kann man das Buch auch einfach mal zur Seite legen, im Meer ein wenig schwimmen gehen, um danach eine ganz andere neue Geschichte zu entdecken.


    Fazit: Ein tolle Sammlung von Kurzgeschichten, die man nicht nur im Urlaub lesen kann.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

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    Kurzbeschreibung:


    Endlich! Juni alias Carla, 12 Jahre, na ja, fast, darf bei der Schülerzeitung mitmachen. Blöd nur, dass sie keiner ernst nimmt. Doch dann wird der Chefredakteur krank, und die Oberstufenzicken schmeißen hin – schon kommt Carlas Chance: Sie flunkert, nur ein bisschen! Und schwupps, schon denken alle, ihre Vorschläge und Artikel stammen eigentlich von der berühmten Bloggerin Juni, die aus dem Hintergrund der Chefredaktion unter die Arme greift . Klar, dass damit das Flunkern erst so richtig anfängt – aber ein Mädchen muss tun, was ein Mädchen tun muss!


    Über die Autorin:


    Anne Hertz ist das Pseudonym der Hamburger Autorinnen Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz, die nicht nur gemeinsam schreiben, sondern als Schwestern auch einen Großteil ihres Lebens miteinander verbringen. Bevor Anne Hertz 2006 in Hamburg zur Welt kam, wurde sie 1969 und 1972 in Düsseldorf geboren. 50 Prozent von ihr studierten Jura, während die andere Hälfte sich der Anglistik widmete. Anschließend arbeiteten 100 Prozent als Journalistin. Anne Hertz hat im Schnitt 2,5 Kinder und mindestens 0,5 Männer.


    Bisher haben die Schwestern als Duo mit ihren Romanen eine Gesamtauflage von 1 Million Exemplaren erreicht und eine große Fangemeinde fiebert jedem neuen Buch entgegen. Ein höchst außergewöhnliches Autorenduo, das in Hamburg lebt und arbeitet und nun mit »Juni & ich – Flunkern wie verrückt« seinen ersten Kinderroman vorlegt.


    Website der Autorin:


    http://www.anne-hertz.de


    Leseprobe:
    http://www.randomhouse.de/cont…ition/excerpts/371258.pdf


    Meinung zum Buch:


    Die Sommerferien gehen zu Ende und Carla freut sich schon auf die Schule. Aber nicht wegen des Unterrichts, sondern weil sie nach den Sommerferien endlich in die 6. Klasse geht und damit berechtigt ist, bei der Schülerzeitung „Die Feder“ mitzuwirken. Da das Schreiben ihrer Familie im Blut liegt, immerhin hat ihr Vater schon zehn Krimis geschrieben und ihre Tante ist sogar die berühmte Chefredakteurin einer Zeitschrift, hat sie große Hoffnung, in ihre Fußstapfen treten zu können.
    Doch die erste Konferenz verläuft ganz anders als erwartet. Anstatt einen tollen Auftrag zu bekommen oder mit ihren Ideen glänzen zu können, wird Carla ins Back Office gesteckt und darf nun kopieren und den Chefredakteur mit Cola versorgen.


    So hatte Carla sich ihr Mitwirken bei der Zeitung nicht vorgestellt.
    Ihre Tante tröstet sie und gibt ihr den Rat, dass sie nur auf ihre Chance warten muss und diese dann sofort ergreifen soll. Als der Chefredakteur verunglückt und im Krankenhaus liegt, sieht Carla ihre Chance gekommen. Aber kann sie sich wirklich gegen die älteren Schüler durchsetzen? Und wie hilft ihr dabei das Pseudonym ihrer Tante weiter? Ein wenig flunkern wird jawohl noch erlaubt sein.... oder etwa nicht?


    „Juni und ich“ ist das erste Kinderbuch des bekannten Autorenduos Anne Hertz. Das in vorwiegend in rosa-pink gehaltene Cover ist auch ein Cover zum Anfassen. Name und Titel sind sowohl auf dem Cover wie auf dem Rücken erhaben und mit Glitzer abgedruckt.
    Damit wird wohl vor allem die weibliche Leserschaft angesprochen.


    Die Geschichte startet am Morgen des ersten Schultages bei Carla zu Hause. Vor jedem Kapitel bekommt der Leser einen kurzen Hinweis zur Stimmung von Carla, welcher Tag/Uhrzeit gerade ist oder was Carla aktuell bewegt.
    Erzählt wird die gesamte Geschichte aus der Sicht von Carla. Man kann sich gut in Carla einfühlen, die im Laufe der Geschichte dem Leser immer vertrauter und farblicher wird. Auch ihre Umwelt, ihre besten Freundinnen, Familie und vor allem ihre Tante nehmen im Verlauf der Geschichte immer mehr Gestalt an.


    Man bekommt als Leser schnell den Eindruck, dass es sich hier nicht einfach nur um ein Einzelbuch, sondern um den Beginn einer Reihe handelt. Auch das Ende lässt diesen Schluss zu.
    Zwar ist das Ende offen, die Geschichte ist jedoch in sich abgeschlossen und rund. Einige Überraschungen und peinliche Situationen machen die Geschichte spannend und witzig zugleich. Carla scheint gerne mit Fettnäpfchen zu spielen, nimmt diese aber mit einer ordentlichen Portion Humor.


    Das Buch richtet sich vor allem an Leser ab 10 Jahren, kann aber auch gut von älteren Lesern verschlungen werden.


    Fazit:


    Ein gelungenes Debüt im Kinderbuchbereich, humorvoll, spritzig und eine tolle Empfehlung, nicht nur für Leseanfänger!


    5ratten

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    Kurzbeschreibung:


    Nachdem Anna sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat, lässt das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten. Mitten in ihrer Abiturprüfung ereilt sie eine Schreckensnachricht aus Paris: Sebastiano ist verschollen - und zwar im 17. Jahrhundert! Anna begibt sich auf eine gefährliche Reise und findet ihren Freund tatsächlich in Paris wieder. Doch es gibt ein neues Problem: Er hält sich für einen Musketier und hat keine Ahnung, wer Anna ist. Schafft sie es, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen?



    Über den Autor:

    Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht."
    Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.



    Website des Autors:


    http://www.evavoeller.de



    Meinung zum Buch:


    Nach ihrem ersten Abenteuer (Die magische Gondel) ist Anna im zweiten Band überglücklich mit Sebastiano zusammen. Zwar ist ihr Liebesleben sehr anstrengend, da sie ständig zwischen Frankfurt und Venedig hin und her pendeln müssen, doch soll sich das bald ändern, da bei Anna die Abiprüfungen bevorstehen und sie überlegt, in Venedig zu studieren.
    Doch zuvor erreicht sie ein merkwürdiger Anruf von José, einem der Alten. Sebastiano steckt in der Vergangenheit fest und Anna soll ihm helfen. Dazu muss sie dieses Mal allerdings nach Paris reisen, denn Sebastiano ist in einer Sondermission unterwegs gewesen.


    Doch kaum kommt Anna im Paris des 17. Jahrhunderts an, muss sie feststellen, dass Sebastiano sein Gedächtnis verloren hat und sie nicht wiedererkennt.
    Und so muss Anna gleich um mehrere Dinge kämpfen: um Sebastianos Gedächtnis, seine Liebe zu ihr und das Leben der Königin. Wird Sebastiano sein Gedächtnis wieder bekommen? Kann Anna der Königin helfen?


    Eva Völler schreibt unter vielen Pseudonymen, doch mir am bekanntesten sind ihre historischen Romane unter Charlotte Thomas. Dieses Mal verschlägt es die Reisenden nach Paris ins 17. Jahrhundert - zur Zeit der Musketiere.
    Die Geschichte ist wieder aus der Sicht von Anna geschrieben. Ihre Gedanken, Gefühle und Überlegungen sind dem Leser daher nicht fremd, sondern machen ihm den Kampf von Anna um Sebastiano deutlich.


    Anna muss Sebastiano wieder ins 21. Jahrhundert schaffen, doch nach einem missglückten Versuch wird ihr klar, dass dafür muss sie noch eine Aufgabe erfüllen muss. Wie bei jeder bisherigen Aufgabe, weiß Anna zunächst nicht, was genau sie tun muss und wartet auf die Erkenntnis. Derweil hat sie genug Gelegenheit, die Zeit in der sie gelandet ist, kennen zu lernen. Auch der Leser kommt in den Genuss. Der „intergalaktische Translator" hilft Anna auch dieses Mal wieder, so dass sie sich sprachlich an Ort, Zeit und Gegebenheit anpasst. Sie spricht perfekt akzentfrei Französisch und merkt es noch nicht einmal. Die Sperre verhindert, dass sie Dinge, die noch nicht erfunden sind, verrät.
    Auch in diesem Buch ist Annas Wortwitz und ihre Schlagfertigkeit ungeschlagen. Die Nebencharaktere wirken bildhaft und einige Parallelen zu „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas fallen nicht nur Anna auf.


    Die Geschichte ist spannend geschrieben und hält für den Leser einige Überraschungen und Wendungen bereit. Allerdings weißt der Spannungsbogen keinen speziellen Höhepunkt auf, sondern bleibt gleichbleibend hoch. Gut durchdacht, logisch und nachvollziehbar, kommt die Geschichte dann zu einem Ende, die auf eine Fortsetzung hindeutet.
    Die Geschichte spielt ausschließlich in Paris. Die Schauplätze, die Umgebung und auch das Leben der Menschen werden so anschaulich beschrieben, dass man es sich als Leser sehr gut vorstellen und hineinversetzen kann. Einzig eine Karte von Paris hätte ich mir gewünscht, um Annas Wege durch Paris besser verfolgen zu können.


    Der Roman ist in sich abgeschlossen, die Aufgabe gelöst. Jedoch gibt es gerade im Epilog einen Hinweis, dass es noch mehr Abenteuer mit Anna und Sebastiano geben wird.

    Fazit:


    Eine spannende Fortsetzung, die den Leser in die Zeit der Musketiere entführen wird und ihn mit Lust auf mehr zurück lässt.



    5ratten

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    Kurzbeschreibung:


    Akribisch recherchierter Tatsachenroman und packender Spionagethriller
    Seit drei Jahren macht der britische Geheimdienst MI5 Jagd auf „Nachtauge“. Hinter diesem Codenamen verbirgt sich eine deutsche Spionin, die Schienen und Brücken zerstört und Verfolger kaltblütig umbringt. Jetzt steht sie vor ihrem größten Coup: der Aufdeckung einer womöglich kriegsentscheidenden großen Operation der britischen Luftwaffe. Diese bereitet die Bombardierung der größten deutschen Stauseeanlagen vor. Erstes Ziel: die Möhnetalsperre.


    Hier arbeiten über tausend ukrainische Frauen unter entwürdigenden Bedingungen in einer Munitionsfabrik. Im Lager unterstehen sie dem Befehl von Georg Hartmann. Er gerät unter Druck, weil Gerüchte kursieren, dass er nicht hundertprozentig auf Parteilinie sei. Tatsächlich ist er bei den Arbeiterinnen weit weniger gefürchtet als die brutalen Männer vom Werkschutz. Ahnt Hartmann, dass einige Frauen, unter ihnen auch die ihm sympathische Nadjeschka, einen spektakulären Fluchtversuch planen?



    Über den Autor:


    Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, studierte in Berlin Literatur, Geschichtswissenschaft und Publizistik. 1998 begründete er die Literaturzeitschrift "Federwelt". 2002 war er Mitbegründer des Autorenkreises Historischer Roman "Quo vadis". Im gleichen Jahr veröffentlichte er, 24 Jahre jung, seinen ersten Roman: "Der Kalligraph des Bischofs". Es folgten weitere historische Romane wie "Die Brillenmacherin" (2005).Titus Müller wurde mit dem C. S. Lewis- Preis und den Sir Walter-Scott-Preis ausgezeichnet. 2011 erschien im Blessing Verlag sein Roman über den Untergang der Titanic: "Tanz unter Sternen".



    Leseprobe:


    http://www.randomhouse.de/cont…ition/excerpts/372477.pdf



    Website des Autors:


    http://www.titusmueller.de/



    Meinung zum Buch:


    England, 1943. Eric Knowlden muss mit seiner Familie in den Luftschutzbunker fliehen. Auf dem Weg dahin, kommt ihm eine Idee, wie sie Nachtauge – eine deutsche Spionin - fangen könnten. Er dreht um, lässt seine Familie allein. Zusammen mit anderen MI5 macht er Jagd auf Nachtauge und … findet sie. Doch sie ist schneller und ehe Eric es sich versieht, schießt Nachtauge auf ihn und trifft.
    Zeitgleich dreht Georg Hartmann, ein ehemaliger Lehrer, in einer Munitionsfabrik in Neheim als Lagerleiter seine Runden. Eigentlich sollte er zufrieden sein, immerhin hat ihn sein Schwager Axel Rottländer mit diesem Posten vor dem Fronteinsatz bewahrt.


    Georg versucht die Welt auf seine Weise ein klein wenig zu verbessern und vor allem den Frauen in der Munitionsfabrik das Leben zu erleichtern. So schreibt er immer wieder Eingaben für mehr Nahrung und eine bessere Krankenversorgung. Auch versorgt er die Frauen heimlich mit russischer Literatur und Zeitungen aus der Heimat.
    Doch Georg gerät ins Kreuzfeuer. Immer wieder tauchen Gerüchte auf, er sei nicht auf der Parteilinie, spende nicht genug und sei auch sonst zu weich.


    Doch dann kommen neue ukrainische Frauen im Lager an. Ausgerechnet in eine von ihnen verliebt sich Georg und macht sich damit der Blutschande strafbar. Kann diese Liebe bestehen?
    Während dessen bereitet die britische Luftwaffe eine Bombardierung von deutschen Stauseen vor. Allen voran die Möhnetalsperre bei Neheim. Die Zeit läuft …



    In diesem Roman laufen zwei Handlungsstränge parallel. Zum einen die britische Seite, die Jagd auf Nachtauge macht und dabei den Angriff auf die Möhnetalsperre vorbereitet, zum anderen die deutsche Seite, vertreten vor allem durch Georg Hartmann, die dem Leser das Leben in einem Lager nahebringt.
    Der Roman ist daher eine packende Verknüpfung aus Spionagethriller, Tatsachenbericht und Liebesgeschichte.


    Titus Müller hat sich als Anker für seinen Roman die vor 100 Jahren erbaute und vor 70 Jahren zerstörte Möhnetalsperre bei Neheim ausgesucht. Sehr bildlich schildert er das Leben der britischen Spionageabwehr und das Lagerleben in einer Munitionsfabrik.
    Der Roman basiert auf historischen Zeugnissen und der Liebesgeschichte liegen reale Wurzeln zu Grunde. Titus Müller hat sehr intensiv recherchiert und sich nicht nur mit dem Geschehen auseinandergesetzt, sondern auch noch Wissenswertes drum herum in den Roman reingepackt. So erfährt der Leser z.B. einiges über den Funkbetrieb, warum Fanta eine deutsche Erfindung ist und wieso die Spritreserven damals schon knapp waren.


    Der Autor geht sogar noch einen Schritt weiter und passt die Wortwahl und die sprachliche Gestaltung des Romans an die Zeit an. Dadurch wird der Leser gleich nach den ersten Seiten regelrecht in die Kriegszeit von 1943 reinversetzt und erlebt das geschehen praktisch mit.
    Durch die beiden Handlungsstränge, die Dichte des Romans und den Erzählstil fiebert der Leser automatisch für beide Seiten mit. Wird der Angriff gelingen, oder doch kurz vor Ziel sabotiert? Schaffen es Georg und die Zwangsarbeiterin in eine gemeinsame Zukunft? Werden die Bewohner von Neheim überleben, sollte die Talsperre brechen?


    Die Protagonisten sind alle sehr farbig und lebendig dargestellt. Keiner ist überzeichnet oder unglaubwürdig.
    Die Geschichte spielt zum einen in England und zum anderen in Neheim/Deutschland.


    Der Leser hat kaum Gelegenheit in die Geschichte reinzufinden, denn gleich nach den ersten Seiten, beginnt auch schon die Jagd auf Nachtauge und die Zeit rennt den MI5 davon. Immerhin muss die Operation Chastise Erfolg haben. Dieser Spannungsbogen bleibt dem Leser dann bis zum Schluss erhalten. Das offene Ende lässt sogar eine Fortsetzung zu, denn der Krieg ist noch nicht vorbei.
    Im Anhang findet man noch ein Nachwort zum historischen Hintergrund. Hier gibt Titus Müller die Namen des Liebespaares preis, das für seine Liebesgeschichte Vorbild war. Er widmet sich aber auch Agentinnen im zweiten Weltkrieg, fügt Auszüge aus dem Tagebuch des Propagandaministers Joseph Goebbels über die Bombardierung der Talsperren ein, geht auf Neheim und das „Russinnenlager“ ein, erwähnt die Schulen, Lehrer und Lehrpläne in Nazideutschland sowie einige Auszüge aus den Schulheften von Elfriede H. und sagt noch einige Worte zu den Rotationsbomben und das 617. Geschwader der Royal Air Force.


    Ein Sachliteraturverzeichnis und einige Dankesworte schließen das Buch ab.



    Fazit:


    Ein packender Tatsachenroman, der einen Spionagethriller, einen historischen Roman und eine Liebesgeschichte in sich zu vereinen weiß.



    5ratten

    Die 17jährige Schülerin Anna macht mit ihren Eltern Ferien in Venedig. Im Hotel lernt sie Matthias kennen, der ebenfalls mit seinen Eltern dort Urlaub macht. Ungefragt schließt Matthias mit Anna Freundschaft und begleite sie auf ihren Streifzügen durch Venedig, während die Eltern ihren eigenen Interessen nachgehen. Dabei stoßen sie auf eine merkwürdige rote Gondel, beachten sie aber nicht näher.
    Zusammen mit Matthias findet Anna einen kleinen Maskenladen und ehe sie es sich versieht, ist sie im Besitz einer wunderschönen und passgenauen Katzenmaske. Abends berichtet ihr Vater von aktuellen Ausgrabungen. Als Archäologe hat er natürlich ein Interesse daran, vor allem an dem geheimnisvollen Brief, dessen Echtheit geprüft werden soll. Anna nimmt das alles nur am Rande wahr.


    Tags drauf gehen alle gemeinsam zu einer Bootsaustellung. Mitten im Gedränge fällt Anna Sebastiano auf. Auch die rote Gondel ist wieder da und ehe Anna diese Information verarbeiten kann, fliegt sie schon im hohen Bogen in den Kanal.
    Als sie wieder zu sich kommt, muss sie zwei Dinge feststellen. Erstens, sie ist nackt und zweitens, sie ist nicht mehr im 21. Jahrhundert.


    Anna ist total verwirrt, war sie eben noch von iPod, Autos und Facebook umgeben, so kann sie diese Worte dank einer Sperre nicht einmal mehr aussprechen. Das Venedig im Jahre 1499 kennt diese Dinge schlichtweg nicht. Andere Wörter werden automatisch umgewandelt.
    Anna wird von einem Mann zu einer Familie gebracht, bei der schon ein weiteres Mädchen lebt, das einen unfreiwilligen Zeitsprung hinter sich hat. Dort erfährt sie, dass sie nur wieder zurück kann, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Doch was ist ihre Aufgabe? Und wie kann sie diese erfüllen? Schnell erkennt Anna, dass nicht nur ihr Leben in Gefahr ist…



    Eva Völler schreibt unter vielen Pseudonymen, doch mir am bekanntesten sind ihre historischen Romane unter Charlotte Thomas. Auch hier spielt sehr oft Venedig eine große Rolle.
    In diesem Buch entführt die Autorin den Leser nach Venedig des 15. Jahrhunderts. Die Geschichte ist aus der Sicht von Anna geschrieben. Ihre Gedanken, Gefühle und Überlegungen sind dem Leser daher nicht fremd, sondern machen ihm die Verwirrung und den Willen zurück ins 21. Jahrhundert zu kommen, sehr schnell deutlich.


    Anna kämpft um eine Möglichkeit, wieder nach Hause zu kommen, doch dafür muss sie ihre Aufgabe erfüllen, wie auch immer diese lauten mag. Und während sie auf diese Erkenntnis wartet, hat sie genug Gelegenheit, die Zeit in der sie gelandet ist, kennen zu lernen. Auch der Leser kommt in den Genuss und lernt nicht nur alte italienische Begriffe kennen, die in einer Fußnote erklärt werden, sondern auch, wie man damals z.B. zu einer Toilette (Abtritt) gesagt hat. Der „intergalaktische Translator“ macht es möglich. Fallen die Begriffe, die Anna verwendet, nicht der Sperre zum Opfer (z.B. Facebook), so werden sie zeitgemäß angepasst. Als Leser sieht man dabei, was Anna eigentlich sagen wollte und danach, was sie tatsächlich sagt.
    Annas Wortwitz und ihre Schlagfertigkeit ist davon unberührt und so musste ich, trotz der Spannung der Geschichte, immer wieder schmunzeln oder kurz auflachen.


    Annas Reise nach Venedig im 15. Jahrhundert scheint wie der kleine Ableger der großen Romane zu sein. Denn auch in diesem Buch merkt man an, dass die Autorin viel zu Venedig und dem 15. Jahrhundert recherchiert hat. Ihre Liebe zu Venedig kommt deutlich beim Leser an und reißt ihn förmlich mit.
    Die Hauptprotagonisten sind sehr farblich. Anna ist eine typische 17jährige, leicht naiv noch, aber durch ihren Wortwitz einfach nur liebenswert. Auch Sebastiano wird immer farblicher und gegen Ende hat man gleich zwei neue Freunde gefunden.


    Die Geschichte spielt ausschließlich in Venedig, wenn auch zu verschiedenen Zeiten. Die Schauplätze, die Umgebung und auch das Leben der Menschen, sei es nun das Leben einer kleinen Familie oder eines Politikers werden so anschaulich beschrieben, dass man es sich als Leser sehr gut vorstellen und hineinversetzen kann.
    Das Buch beginnt mit dem geheimnisvollen Brief und weckt beim Leser die Neugierde, wie es zu diesem Brief wohl kam und was dahinter steckt.


    Beginnt die Geschichte zunächst ruhig, steigt der Spannungsbogen spätestens ab dem unfreiwilligen Bad von Anna im Kanal spürbar an.
    Der Roman ist in sich abgeschlossen, die Aufgabe gelöst. Jedoch gibt es gerade im Epilog einen kleinen Hinweis, dass es noch mehr Abenteuer mit Anna und Sebastiano geben könnte. Ein zweiter Teil ist übrigens am 14.03.2013 erschienen.



    Fazit:


    Eine spannende Zeitreise, die sowohl Jugendliche wie Erwachsene in ihren Bann ziehen wird.



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    Kurzbeschreibung:


    Beinahe wäre Kriminaloberrat Gerlach Opfer eines Bombenanschlags geworden: Vor seinen Augen explodiert der Geländewagen eines bulgarischen Zuhälters. Wenig später ereignen sich weitere rätselhafte Morde, und Gerlach kommt der Verdacht, es könne sich ein Bandenkrieg anbahnen. Als er zu ermitteln beginnt, wird er von oberster Stelle zurückgepfiffen. Ausgerechnet jetzt hat der Heidelberger Kripochef gute Gründe, sich ernsthafte Sorgen um seine pubertierenden Töchter zu machen, und zu allem Übel nimmt auch sein Liebesleben eine unvorhergesehene Wendung.



    Über den Autor:


    Wolfgang Burger, geboren 1952 im Südschwarzwald, ist promovierter Ingenieur und als Leiter einer Forschungsabteilung am Karlsruher Institut für Technologie KIT tätig. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und lebt in Karlsruhe. Seit 1995 schreibt er Kriminalromane und hin und wieder auch Kurzgeschichten. Die Fangemeinde seiner Alexander-Gerlach-Krimis wächst unaufhaltsam.



    Website des Autors:


    http://www.wolfgang-burger.com/



    Leseprobe:


    http://www.wolfgang-burger.com/der_fuenfte_moerder.htm



    Meinung zum Buch:


    Nichts Böses ahnend macht sich Alexander Gerlach auf den Weg zu seiner Bank. Nachdem er endlich einen Parkplatz gefunden hat, will er die restlichen Schritte schnell zurücklegen. Allerdings muss er noch einmal umdrehen, denn er hat seine Geldbörse auf dem Beifahrersitz liegen lassen. Das war sein Glück! Denn in dem Moment, da er sein Auto erreicht, fliegt vor der Pizzeria ein Porsche Cayenne in die Luft.


    Unter Schock registriert Gerlach seine Umgebung, fängt mit Löscharbeiten an und führt erste Gespräche. Nach und nach treffen seine Kollegen ein und unterstützen ihn. Der Besitzer des Cayennes ist schnell gefunden, aber was steckt hinter dem Anschlag?


    Gerlach beginnt zu ermitteln und macht sich dabei keine Freunde. Wo er gegen Wände des Schweigens rennt, bringen ihn nur nicht legale Vorgehensweisen weiter. Doch dann wird er von oben ausgebremst und soll die Ermittlungen einstellen. Wer hat ein Interesse dran, dass er den Fall auf sich beruhen lässt? Und warum?


    Als wäre dies nicht schon genug, wird sein Liebesleben komplett auf den Kopf gestellt. Auch um seine beiden Zwillingstöchter muss Alexander Gerlach sich wieder sorgen. Und dabei ist Heidelberg doch ein so beschauliches Städtchen.



    Der siebte Band um Alexander Gerlach widmet sich dem organisierten Verbrechen. Dabei stehen nebst Ungarn auch Russen im Visier des Ermittlers.


    Alexander Gerlach ist der Chef der Heidelberger Kripo, stammt aus Karlsruhe und ist vor einiger Zeit mit seinen Zwillingsmädchen nach Heidelberg gezogen. Mittlerweile haben sich alle gut eingelebt, die Zwillinge haben ihren Freundeskreis und gehen in eine Heidelberger Schule. Sein Liebesleben ist seit einiger Zeit aufgeblüht, wenn auch auf eine komplizierte Art und Weise. So ist er in die Frau seines Chefs verliebt, die seine Liebe auch erwidert.


    Die Hauptprotagonisten sind sehr farblich. Alexander Gerlach, die Zwillinge und auch verschiedene Kollegen von ihm kennt man natürlich schon aus den vorangegangenen Bänden. Alle anderen Personen bleiben meist sehr verworren und schleierhaft. Aber genauso nimmt auch Alexander Gerlach sie wahr und rätselt herum, was für eine Rolle sie in diesem Fall spielen. Durch diese blasse Beschreibung kann der Leser die Situation von Gerlach sehr gut nachvollziehen und steckt ebenfalls in dem Dilemma, dass er die Verdächtigen nicht richtig greifen kann.


    Die Geschichte spielt natürlich in Heidelberg und den Vororten davon. So finden die Ermittlungen nicht nur in Heidelberg, sondern z.B. auch in Handschuhsheim und Schriesheim statt. Eine Verfolgungsjagd wird so detailliert beschrieben, dass man sie sich als Einheimischer gut vorstellen kann und als Außenstehender auf der Landkarte nachverfolgen. Nur bei diversen Einkaufscentern bzw. –geschäften, sind Ortskenntnisse eindeutig von Vorteil. Wer Heidelberg ein wenig kennt, findet sich im Buch gut zurecht.


    Aber auch für Ortsfremde ist dieses Buch sehr gut zu lesen und bietet eine gute Gelegenheit, Heidelberg ein wenig kennen zu lernen.


    Im Vordergrund der Geschichte stehen natürlich die Ermittlungen. Alexander Gerlach und seine Kollegen tragen hier wirklich jeden Schnipsel zusammen und versuchen ein Gesamtbild daraus zu basteln. Dabei beschreiten sie nicht immer legale Wege.


    Es kommen aber auch menschliche Aspekte zur Sprache. So sieht Alexander Gerlach seine Kollegen nicht einfach als selbstverständlich an, sondern nimmt auch die persönlichen Bedürfnisse seiner Mitarbeiter wahr. Gerade seine Sekretärin kommt ihm immer wieder menschlich entgegen, aber auch andere Mitarbeiter seines Teams, was den Ermittler mir sehr sympathisch macht.


    Der Autor lässt seinen Ermittler aber nicht nur ein Leben im Büro oder bei den Ermittlungen auf freiem Feld leben, sondern gibt ihm noch ein Privatleben an die Hand. Dieses entwickelt sich seit dem ersten Band im weiter.


    In diesem Buch steht vor allem eine größere Veränderung in seinem Liebesleben an. Die Beziehung zu seinen Zwillingstöchtern dagegen, kam mir in diesem Buch etwas zu kurz und war ziemlich blass. Was dagegen wieder sehr schön war, war seine Freundschaft zu Lorenzo. Bei abendlichen kulinarischen Genüssen und einem gepflegten Schachspiel besprechen die beiden alle Themen, die Alexander Gerlach so beschäftigen und so manches Mal fand Alexander Gerlach nach einem solchen Gespräch das nächste Puzzleteil zu seinem aktuellen Fall.



    Die Handlungen sind für den Leser nachvollziehbar, auch wenn man selbst manches Mal anders reagiert oder gehandelt hätte.


    Das Ende ist schlüssig, auch wenn der ein oder andere Punkt bewusst offen gelassen wird.


    Im Gegensatz zu den anderen Büchern, ist der Spannungsbogen durch die Explosion sofort da und steigt immer weiter an. Gegen Ende des Buches nimmt er dann rapide ab, bleibt aber noch leicht vorhanden, da einige Punkte offen sind, die der Vollständigkeit wegen noch geklärt werden.


    Die Geschichte weißt viele Überraschungen und Wendungen auf. Auch so manche Erkenntnis oder Einblick in Sachverhalte können den Leser an die Lektüre fesseln.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt den Leser an mancher Stelle sogar schmunzeln. Die Dialoge reichen von tiefgründig bis humorvoll. Das Ermittlerleben ist nicht immer einfach und der Autor stellt das glaubhaft dar. Eine Vorkenntnis der vorangegangenen Bände ist hilfreich, aber nicht zwangsläufig erforderlich. Die Personen werden noch einmal im Kurzabriss vorgestellt bzw. ihre Beziehungen zueinander erklärt.



    Fazit:


    Spannend, tiefgründig, stilsicher und souverän entführt der Autor den Leser nach Heidelberg und lässt ihn nur schwer wieder los.



    Reihe:


    1. Heidelberger Requiem
    2. Heidelberger Lügen
    3. Heidelberger Wut
    4. Schwarzes Fieber
    5. Echo einer Nacht
    6. Eiskaltes Schweigen
    7. Der fünfte Mörder
    8. Die falsche Frau
    9. Das vergessene Mädchen




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    Kurzbeschreibung:


    Veracruz, 1903: Alice Wegener hat die weite Reise von Berlin nach Mexiko angetreten, um ihren Bruder Patrick zu besuchen. Doch es kommt nicht zu einem Wiedersehen – Patrick wurde im Dschungel Opfer eines Verbrechens. Als Alice näheres zu den Umständen wissen möchte, stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. So stellt Alice ihre Nachforschungen auf eigene Faust an und bringt neben der Wahrheit über Patricks Tod auch das Geheimnis einer Maya-Prinzessin ans Licht – das letztendlich auch sie zur wahren Liebe führt …


    Über die Autorin:


    Rosa Zapato hat Romanistik studiert und dabei auch Spanisch-Kurse besucht. Sie interessierte sich schon als Schülerin für Archäologie, fremde Kulturen und ferne Länder. Mit einer Rundreise durch Mexiko und der Besichtigung alter Maya-Ruinen erfüllte sie sich einen langen Traum, der schließlich zu der Entstehung des vorliegenden Romans führte.


    Anmerkung:


    Die Autorin hat schon einige Romane unter Tereza Vanek veröffentlicht. Wurde aber auf Wunsch des Verlages angehalten, das Pseudonym Rosa Zapato anzunehmen, da dieses Buch offiziell dem Genre "Love and Landscape" zuzuordnen ist und nicht dem historischen Roman.



    Meinung zum Buch:


    Alice Wegener wird von dem Kollegen ihres Bruders Dr. Scarsdale nach Veracruz gebeten. Sie soll dort ihren Bruder zur Vernunft bringen. Alice freut sich drauf, ihren Bruder endlich wiederzusehen und hofft, während der Überfahrt und vor Ort viele Bilder für ihre neue Ausstellung malen zu können.


    In Veracruz wird sie von dem smarten Schönling Juan Ramirez in Empfang genommen und verführt. Doch ehe sich die Romanze weiterentwickeln kann, taucht Dr. Scarsdale mit schrecklichen Neuigkeiten auf. Alices Bruder wurde ermordet. Aber nicht einfach erschossen, sondern wie es aussieht nach einem alten Maya-Ritual.


    Völlig geschockt verbringt Alice einige Tage in Veracruz, ehe sie der Wille packt, die Umstände von Patricks Tod aufzuklären. Bei ihren Nachforschungen stößt Alice allerdings auf eine Wand des Schweigens und der Ablehnung. Warum will sie jeder gleich wieder zurück nach Berlin schicken? Wie kam Patrick ums Leben und wer ist das geheimnisvolle Mädchen mit der Kette, dessen Zeichnung sie in Patricks Nachlass gefunden hat? Alice macht sich auf die Suche nach Antworten und begibt sich dabei selbst in Gefahr...



    Die Autorin entführt den Leser in die Wildnis von Mexiko. Zu Beginn habe ich mir sehr schwer mit dem Roman getan. Ich wurde nicht wirklich warm mit Alice, die mir sehr naiv und blauäugig vorkam. Einen richtigen Bezug konnte ich nicht zu ihr aufbauen.


    Das änderte sich aber, als die Nachricht von Patricks Tod sie erreicht. Eine spürbare Wandlung ging hier vor sich. Zwar war sie immer noch gutgläubig, gerade Fremden gegenüber, aber Alice bekam Kampfgeist und den Willen, nicht aufzugeben, ehe das Puzzle komplett ist.


    Dadurch wurde die Figur von Alice auch farbiger und interessanter. Ab hier las sich das Buch dann praktisch von alleine. Eine Handvoll Personen, die man nach und nach kennenlernte und plastisch wurden. Man wurde Teil einer Suchtruppe und rätselte zusammen mit Alice, was es wohl mit dem Tod ihres Bruders und dem geheimnisvollen Mädchens auf sich haben könne.


    Die Autorin hat sehr gut und viel recherchiert, was man dem Buch anmerkt. Ein Blick auf ihre Website bestätigt dieses Gefühl. Die Schauplätze, die Umgebung, das Leben der Indianer – alles wurde sehr detailliert und farbig beschrieben. Man sah die Farbepracht Mexicos direkt vor sich und konnte problemlos eintauchen in eine fremde, bunt schillernde Welt.


    Das Buch beginnt mit einem Prolog, der 830 n. Chr. in Lakamha´ (heutiges Palenque) spielt. Die Frau von Janaab Pakal, dem letzten Herrscher von Palenque, befindet sich mit dem Hofstaat auf der Flucht vor ihren Feinden. Sie weiß, dass sie das Ziel nicht lebend erreichen wird. Eine Krankheit wird sie vorher niederstrecken. Begleitet wird sie von ihrer Magd Ix Chel.


    Natürlich ist der Start des Buches zunächst verwirrend. Der Klappentext verspricht eine Geschichte im 20. Jahrhundert, das Buch startet aber rund 1.000 Jahre früher. Wie ist da der Zusammenhang? Wer war diese Fremde? Und was hat sie mit der restlichen Geschichte zu tun?


    Nach und nach versteht der Leser den Zusammenhang. Im Epilog kehrt der Leser dann noch einmal zu der Fremden zurück und rundet die Geschichte zusätzlich ab.


    Der Spannungsbogen wird durch den Epilog geweckt, ruht dann aber, bis Alice vom Tod ihres Bruders erfahren hat. Ab da nimmt er immer mehr zu, bis er dann rund 100 Seiten vor Schluss langsam anfängt abzubauen. Die Autorin hat der Geschichte ein ruhiges Ende gegeben und es zusätzlich durch den Epilog abgerundet. Das Ende selbst ist zwar offen, doch ist die Geschichte in sich abgeschlossen.


    Die Geschichte weißt viele Überraschungen und Wendungen auf. Ist man einmal in Mexico angekommen, ist es erstaunlich schwer, dieses wieder zu verlassen. Durch die ganze Geheimniskrämerei um den Tod von Patrick und die Kette ist man gezwungen, an der Geschichte dran zu bleiben. Zusammen mit Alice rätselt man, was tatsächlich passiert sein könnte und wo das Mädchen hin verschwunden ist, das die Kette trägt.


    Auch wenn ich am Anfang mit Alice nicht warm wurde, so fand ich doch nach und nach in die Geschichte rein, bis sie mich mit sich riss und nicht mehr los lies. Jetzt vermisse ich gute Bekannte und hoffe natürlich auf ein Wiedersehen in Mexiko.


    Im Anhang findet man eine Karte der Tempelanlage, sowie ein Nachwort der Autorin zur Rahmenhandlung. Eine Karte von Mexiko und den wichtigsten Orten, die Alice aufsuchte, habe ich vermisst.
    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar.


    Fazit:


    Eine farbenprächtiges Mexiko und ein interessanter Einblick in das Leben der Indianer, laden zwischen zwei Buchdeckeln zum virtuellen Verreisen und Träumen ein.



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    Kurzbeschreibung:


    Der 17-jährige Gabriel spürt, dass er ein Engel ist. Und er hat einen Auftrag, den nur er erfüllen kann: er muss Seraphin stoppen, einen Todesengel, der ihn bedroht und wahllos Menschen tötet. Als Seraphin einen weiteren Mord ankündigt, sieht Gabriel nur noch eine Chance … oder ist es schon zu spät?



    Über die Autorin:


    Kaja Bergmann, Jahrgang 1992, studiert derzeit Germanistik in Marburg. Die Idee zu ihrem Debütroman hatte die Autorin in einer schlaflosen Nacht, als sie plötzlich einen Satz im Kopf hatte: „ Ich wusste nicht, dass ich tot war.“ Aus diesem hartnäckigen Gedanken entwickelte sich „Gabriel“, ein eindrucksvoller All-Age-Thriller, der Leser ab zwölf Jahren fesseln wird.



    Ausstattung des Buches:


    Das Buch ist ein broschiertes Taschenbuch. Es ist etwas größer als ein normales Taschenbuch und man kann vorne und hinten den Umschlag heraus klappen. In der hinteren Klappe befindet sich ein zum Buch passendes Lesezeichen, das abgetrennt werden kann.



    Meinung zum Buch:


    Der 17jährige Gabriel stellt eines Tages fest, dass er ein Engel ist. Statt von einem Hausdach zu fallen, fliegt er plötzlich. Diese Erkenntnis verwirrt ihn zunächst, denn um ein Engel zu werden, muss er doch gestorben sein?


    Er beschließt, dieses Wissen zunächst für sich zu behalten, geht weiterhin zur Schule und mit seiner Freundin Sonja aus. Doch dann kommt ein neuer Schüler an die Schule – Seraphin. Wer ist Seraphin? Warum trägt er immer schwarze Kleidung? Und wieso reizt er Gabriel immer? Als sich seltsame Unfälle häufen, wird Gabriel klar, dass er etwas unternehmen muss. Doch dann gerät auch Sonja in Gefahr. Gabriel muss sich entscheiden.



    Der Debütroman von Kaja Bergmann ist im Bookspot Verlag in der Edition 211 erschienen. Diese Edition legt All-Age-Thriller bzw. Krimis auf und wurde nach dem §211 StGB (Mord) benannt.


    Dieser kritische Gegenwartsroman erzählt die Geschichte von Gabriel. Ein 17jähriger Junge, der eines Tages feststellt, dass er eigentlich ein Engel ist. Um diese Erfahrung verarbeiten zu können, fängt er an, seine Geschichte aufzuschreiben. In Form eines Tagebuches berichtet er von der Begegnung mit seiner großen Liebe und einem Unfall. Zwei Jahre später stellt er dann fest, dass er ein Engel ist.


    Das Buch beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis. Dort erklärt Gabriel, dass er eigentlich keine Lust hat, dieses anzulegen. Also startet Gabriel gleich mit dem Prolog.Danach widmet sich Gabriel einem kurzen Abriss der Vorgeschichte und stellt sich in einem weiteren Kapitel erst einmal vor – so gut er es eben vermag.


    Die Geschichte ist aus Sicht von Gabriel in der Ich-Form geschrieben und ähnelt einem Tagebuch. Jedes Kapitel nach dem Vorspann ist mit Datum und Uhrzeit überschrieben. So behält man als Leser den zeitlichen Überblick. Zwischen den einzelnen Kapitel finden sich immer wieder karierte Blätter mit handgeschriebenen Notizen von Gabriel. Diese Notizen stellen Gedanken von Gabriel dar, bei denen er Angst hat, sie zu verlieren. Zwar stellen die Notizen keinen direkten Bezug zum Ablauf der Geschichte dar, geben aber einen interessanten Einblick in Gabriels Gedankenwelt.


    Gabriel weiß nicht, ob er seine Geschichte niederschreiben soll und sie jemanden überhaupt interessiert. Trotzdem greift er zur Feder und legt los.


    Zu Beginn herrscht erst einmal Chaos. Der Leser und auch Gabriel müssen sich sortieren. Man muss Gabriel kennenlernen und er unterstützt den Leser dabei, indem er im Vorspann einiges von sich preis gibt. Auch geben die Notizen Aufschluss über das Gefühls- und Gedankenchaos, das in ihm tobt.


    Die Kapitel sind kurz gehalten, so dass ein schneller Lesefluss angeregt wird. Die Notizen, die immer wieder eingestreut sind, lockern die Geschichte etwas auf und regen zum Nachdenken über Gabriel und das Leben an sich an.


    Zwar hat das Buch nur 167 Seiten, doch steckt zwischen den beiden Buchdeckeln viel mehr.


    Die Autorin scheint sich mit der Welt der Engel und dem Kampf zwischen Gabriel und Seraphin auseinander gesetzt zu haben. Das wird beim Lesen deutlich. Kaja Bergmann versucht, mit Worten und Handlungen die Welt eines Teenagers, der von seinem Engeldasein regelrecht überrannt wird, dem Leser näher zu bringen. Dies ist ihr in meinem Augen auch gelungen.


    Es steht zwar von Anfang an, und nicht nur, weil man den Klappentext kennt, fest, dass es einen Entscheidungskampf zwischen Gabriel und Seraphin geben wird. Das ist insofern keine Überraschung. Überraschend dagegen ist, wie kam es dazu. Die Spannung in diesem Showdown bildet nicht zuletzt die Frage, was würde der selbst machen, stünde er in solch einer Situation? Wäre er eher wie Seraphin oder kann er sich mehr mit Gabriel identifizieren?


    Durch seine zurückhaltende Schreibweise zu Beginn, weckt Gabriel Neugierde auf seine Geschichte. Der Spannungsbogen baut sich zwar nur sehr langsam auf, kommt aber dann in letzten Drittel des Buches zu seinem Höhepunkt. Die Frage, wie die Geschichte endet, wird wieder mit einer Überraschung beantwortet.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, zwar hätte ich mir etwas mehr Einblick in Gabriels Leben und den Konflikt zu Seraphin gewünscht, doch ist die Geschichte so dick gepackt, dass es ausreichend ist.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben, wobei Gabriel den Satzbau oft seiner eigenen Sprache angepasst hat.


    Ob sich das Buch schon für Leser ab 12 Jahren eignet, hängt in diesem Falle von der Entwicklung der Person ab. Ich finde, es wäre eher für etwas ältere Leser geeignet, um nicht nur die Geschichte im Vordergrund, sondern auch die Intention von Gabriel verstehen zu können.


    Fazit:


    Ein interessanter Debütroman, der die Geschichte zwischen Gabriel und Serpahin in unsere Zeit holt und neu beleuchtet.


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    Kurzbeschreibung:


    Als die Rechtsmedizinerin Dr. med. Sofie Rosenhuth von Berlin nach München-Giesing zurückkehrt, ist sie gottfroh, wieder dahoam zu sein. Nur dumm, dass sie nun eng mit ihrem Exmann Joe von der Münchner Mordkommission zusammenarbeiten muss. Zu eng vielleicht, aber die Fälle sind knifflig: eine seltsame Vergiftungsserie durch Liquid Ecstasy, eine völlig verkohlte Leiche, der Sofie nur noch auf den Zahn fühlen kann – und die Viecherei mit einem toten Hund, der Sofie schließlich zum Mörder führt …


    Über die Autorin:


    Felicitas Gruber ist das Pseudonym der Münchner Autorinnen


    Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Vor allem als Autorin sehr erfolgreicher historischer Romane hat sie sich einen Namen gemacht. U. a. Pforten der Nacht, Schwarze Frau vom Nil sowie die beiden erfolgreichen Jakobsweg-Romane Straße der Sterne und Die sieben Monde des Jakobus. Zuletzt erschien bei Diana Die Braut von Assisi, ein Roman über Franziskus und die Heilige Klara. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.


    und


    Gesine Hirsch, Kunsthistorikerin, arbeitete viele Jahre als Lektorin in einem Münchner Verlag, bis sie als Producerin fürs Fernsehen tätig wurde. Als Drehbuchautorin hat sie u. a. die erfolgreiche Serie Dahoam is Dahoam (Bayerisches Fernsehen) mitentwickelt. Sie lebt mit ihrer Familie in München.



    Meinung zum Buch:


    Die Münchner Rechtsmedizinerin Sofie Rosenhuth findet nach einer gescheiterten Beziehung den Weg von Berlin zurück nach München-Giesing. Im Nachbarhaus ihrer Tante Vroni steht eine Wohnung leer, die sie dankbar annimmt.


    Ihr neues Leben findet zunächst zwischen Umzugskisten und der Rechtsmedizin statt. Dort trifft sie nicht nur ihre neue Vorgesetzte Fr. Dr. Falk, einen sehr gewöhnungsbedürftigen Assistenten, sondern leider auch ihren Exmann Joe.
    Während sie noch mit der Eiseskälte ihrer Vorgesetzten zu kämpfen hat, geschieht in Giesing ein Unglück. Die kleine Vanessa klappt auf dem Spielplatz zusammen. Keiner weiß zunächst, was ihr zugestoßen sein könnte. Erst Sofie entdeckt erste Hinweise, die auf eine Vergiftung mit Liquid Ecstasy hindeuten.


    Auch ihr Exmann Joe bearbeitet einen kniffligen Fall. So brennt beim Ministerialdirigent das Gartenhaus ab. Das wäre an sich nicht weiter schlimm, würde man in der Laube nicht eine verkohlte Leiche finden. Wer war der Tote? Und wie kam er dort hin? Was hat Familie Siebert damit zu tun?
    Doch ehe Sofie sich der verkohlten Leiche widmen kann, überschlagen sich die Ereignisse und sie wird tiefer in die beiden Fälle verstrickt, als ihr lieb ist.



    Das erste Buch der beiden Autorinnen entführt den Leser in den südöstlich von München gelegenen Stadtteil Giesing. Sofie, so getauft, da sie am 15. Mai, dem Tag der kalten Sophie, Geburtstag hat, versucht den Spagat zwischen Familie, Liebe und Beruf zu bewältigen. Natürlich erlebt sie auch so manchen Rückschlag oder tritt in ein saftiges Fettnäpfchen. Aber gerade das macht die Protagonistin dem Leser sehr sympathisch. Auch ihre Flucht aus Berlin und die Konfrontation in München mit ihrem Exmann, sind Szenen, die wie aus dem Leben gegriffen wirken.


    Bei ihrer Arbeit entwickelt Sofie einen regelrechten Jagdinstinkt. Als frühere Polizistin, steckt dieses Verhalten auch noch in ihr und so kann sie es nicht lassen, sich nicht einfach im Institut zu vergraben, sondern ihrem Exmann Joe auch in Ermittlungsangelegenheiten unter die Arme zu greifen – und manchmal nicht ganz legal.


    Eine auffällige, jedoch liebenswerte Angewohnheit von Sofie ist, sollte sie mal auf der richtigen Spur sein, fängt ihr rechter Nasenflügel an zu kribbeln.


    Wie bei einem richtigen Münchner-Krimi üblich, sind auch hier sehr viele Dialoge in Mundart geschrieben. Für einen Nicht-Münchner eine Herausforderung, die es erst einmal zu bewältigen gilt. Aber nach einer Weile hat man sich eingelesen und ist an den Dialekt so gewöhnt, dass es beim Lesen nicht weiter mehr auffällt.


    Man merkt, dass die Autorinnen im Raum München wohnen. Die Orte werden sehr detailliert beschrieben und ich bin sicher, würde ich nach Giesing fahren, könnte ich die Wege von Sofie nachverfolgen. So konnte ich ihr nur virtuell folgen und mich in Giesing umsehen.


    Neben der Geschichte und den Ortsbeschreibungen, erfährt der Leser auch ein paar Dinge zur Rechtsmedizin. Natürlich nicht in der Tiefe, die man in einem Medizinbuch vorfindet, jedoch ausreichend, um einen groben Einblick in Sofies Tätigkeit zu erhalten.


    Nebst Sofie. Spielen vor allem ihre Tante Vroni, ihr Exmann Joe und ein smarter Journalist die Hauptrolle. Die Figuren werden sehr plastisch beschrieben und selbst die weniger sympathischen Charaktere wie Fr. Dr. Falk kann man bildlich vor sich sehen.
    Der Prolog wirkt geheimnisvoll. Man weiß nicht, wer hier schreibt, um was es geht und was das mit der Geschichte zu tun hat. Aber es entsteht ein ungutes Gefühl und Neugierde, die Geschichte hinter dem Prolog zu erfahren.


    Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines neutralen Beobachters. Man begleitet nicht nur Sofie, sondern bekommt auch Einblick in das Leben von anderen Personen.
    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, jedoch ist Sofies Liebesleben so verworren, dass es quasi eine Fortsetzung geben muss. Auf diese warte und freue ich mich schon jetzt,


    Der Spannungsbogen wird mit dem Prolog erweckt. Bleibt dann erst einmal konstant, bis man Sofie, ihre Umstände und ihren Einstand beim Insitut hinter sich gebracht hat. Als die kleine Vanessa dann vergiftet wird, fängt der Spannungsbogen an zu steigen und nimmt bis zum Ende hin immer weiter zu. Der Leser wird während des Buches immer wieder gefordert, denn Sofie kämpft nicht nur an einer Front und auch Joe mischt mit einigen anderen Fällen noch mit. Man muss den Überblick behalten und fragt sich immer, hängen diese Fälle irgendwie zusammen und wenn ja, wie?


    So liest sich das Buch sehr schnell durch, da man immer gefordert wird und bei der Stange bleiben möchte, um ja nicht den Durchblick zu verlieren.


    Die Geschichte hält einige Überraschungen und unvorhergesehene Entwicklungen parat.Neben den ganzen Ermittlungen, Sektionen und toten Viechern, ist Sofies Humor eine erfrischende und willkommene Abwechslung.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben, wobei die Dialoge vor allem in Mundart verfasst wurden. Trotzdem ist es, nachdem man sich an den Dialekt gewöhnt hat, leicht und flüssig zu lesen.



    Fazit:


    Ein gelungenes Debüt, das nicht nur Münchner begeistern und fesseln wird.


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    Tine steckt mitten in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit. Schnell den Unterricht an der Grundschule beenden, die Osterferien locken, ihr Hochzeitskleid abholen, Geld umtauschen und dann ab nach Hause und packen. So der Plan. Doch dann kommt alles ganz anders ...


    In der Schule muss sie sich mit aufmüpfigen Kindern herumschlagen und dann muss sie Jan-Ole auch noch regelrecht entwaffnen. Zwar ist es nur eine Spielzeugwasserpistole, aber dennoch. Es geht hier schließlich ums Prinzip!


    Völlig abgehetzt kommt Tine dann in der Bank an. Ihr Verlobter drängelt schon wieder und die Oma am Schalter vor ihr kommt einfach nicht in die Gänge. Als ihr Handy zum x-ten Mal an diesem Tag klingelt, natürlich ist es der Klingelton ihres Verlobten, zückt sie statt des Nervtöters die Pistole von Jan-Ole. Völlig verdutzt hält der Bankmensch sie für eine Bankräuberin und Oma Strelow entpuppt sich als willige und übereifrige Geisel.


    Ehe Tine es sich versieht, sitzt sie in ihrem Micra zusammen mit Oma Strelow und ist auf der Flucht. Aber damit nicht genug. Oma Strelow erpresst Tine und setzt ihr buchstäblich die Pistole auf die Brust. Entweder Tine bringt sie nach Kolberg, damit sie dort die Asche ihres verstorbenen Mannes verstreuen kann oder sie sagt bei der Polizei zu Ungunsten Tines aus. Was bleibt Tine also anderes übrig, als mal schnell nach Kolberg zu fahren und so ihre bevorstehende Hochzeit zu retten?


    Doch nicht nur Opa Strelow wird eingepackt, auch Jan, der Pfleger von Oma Strelow kommt mit. Und damit beginnen die Turbolenzen, denn Tine ist nicht nur auf der Flucht vor der Polizei...


    Der mittlerweile achte Roman von Anne Hertz entführt die Leser dieses Mal nicht nur in die Welt der Liebe, sondern auch nach Polen. Die Protagonistin Tine glaubt zwar, dass es nur ein kurzer Abstecher nach Kolberg werden wird, doch dann bleibt sie gezwungenermaßen länger in Polen und lernt dabei Land und Leute kennen.


    Auch die Leser erfahren viel Wissenswertes über Polen, das Land, die Sitten und Gebräuche, die Lebensart und die Mentalität.


    Die Autorinnen haben hier sehr gut und viel recherchiert, was man dem Buch anmerkt. Manche Passagen wurden sogar in Polnisch geschrieben, aber dankenswerterweise gleich übersetzt. Die Ortsbeschreibungen sind so bildlich, dass man das Gefühl hat, die Autorinnen auf einer Ortsführung zu begleiten. Man konnte sich die Gegebenheiten sehr gut vorstellen und es wurde der Wunsch erweckt, sich das mal in real anzusehen.


    Auch das Leben, die Sitten und Gebräuche werden wunderbar vermittelt. So wundert sich Tine zusammen mit dem Leser über manche Dinge (z.B. verhängte Spiegel), die dann im Anschluss erklärt werden.


    Tine ist eine sehr sympathische Hauptfigur, aber auch Oma Strelow und Jan wachsen dem Leser im Laufe des Buches ans Herz.


    Erzählt wird die Geschichte von Tine persönlich in der Ich-Form. Man nimmt damit als Leser automatisch an Tines Gedankengängen teil und weiß so manches Mal nicht, ob man nun Lachen oder die Hände überm Kopf zusammen schlagen soll.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und es gibt keinen Bezug zu den anderen Büchern von Anne Hertz. Das Ende jedoch lässt Spekulationen über eine Fortsetzung zu.


    Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem Tine schon auf der Flucht ist. Natürlich möchte man als Leser wissen, wie kam es zu dieser Situation?
    Tine hat es wirklich nicht leicht in dem Buch. Sie schlittert von einem Desaster in das nächste, bewahrt sich aber ihren Witz und wird dem Leser dadurch immer symaptischer.


    Der Spannungsbogen baut sich immer stärker auf, wird dann durch die Stadtrundgänge gehalten und weiter verstärkt, je mehr Zeit Tine durch die Finger rinnt. Schließlich will sie ja ihre eigene Hochzeit nicht verpassen.


    Mit einigen Überraschungen und Wendungen bleibt die Geschichte spannend. Es ist schwer, das Buch beiseite zu legen. Neben viel Witz und Lebensfreude, steckt auch ein Hauch von Frühling zwischen den beiden Buchdeckeln. Gerade in Zeiten, wo der reale Frühling auf sich warten lässt, sind solche Bücher Gold wert und die Autorinnen schaffen es, den Leser zu entführen und ihn mit Frühlingsgefühlen wieder zurückkommen zu lassen.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Eine Vorkenntnis der vorangegangenen Bände ist nicht notwendig, da es alles eigenständige Geschichten sind.


    Fazit:
    Eine spannende Entführung nach Polen, die einem nicht nur das Land und die Leute, sondern auch den Frühling näher bringt.

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    Kurzbeschreibung:

    Heilige und andere Tote 1413. Ganz Aachen ist in Aufruhr: Am Todestag Karls des Großen soll die neue Chorhalle des Doms eingeweiht werden. Doch eine Serie mysteriöser Mord- und Unfälle überschattet die Vorbereitungen zu dem Ereignis. Ausgerechnet der angesehene Goldschmied Bardolf Goldschläger gerät in Verdacht. Seine Stieftochter, die Reliquienhändlerin Marysa, nimmt die Spur des Täters auf. Dabei kommt sie einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die allerhöchsten Kreise reicht. Dort ist man nicht gewillt, sich die ehrgeizigen Pläne durchkreuzen zu lassen: Marysa gerät in Lebensgefahr ...


    Über die Autorin:


    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln.


    Website der Autorin:


    http:// http://www.petralit.de


    Ausstattung des Buches:


    Es handelt sich um ein Taschenbuch. Im vorderen Bereich findet sich eine doppelseitige Karte von Aachen. Hinten gibt es neben einer historischen Nachbemerkung, auch einen Glossar der ungarischen Ausdrücke, einen Glossar der historischen Begriffe sowie das Rezept zu den heidnischen Kuchen, die im Buch mehrfach erwähnt werden.


    Leseprobe:


    http://www.petra-schier.de/GGT…wQ-DAT/Schier_Schrein.pdf


    Meinung zum Buch:


    Im zweiten Teil der Aachen-Trilogie führt der Weg von Bruder Christophorus wieder nach Aachen. Er will dort den Winter verbringen und mal wieder bei Marysa reinsehen, die Schwester eines guten Freundes, dem er auf dem Todenbett versprochen hatte, sich um sie und ihre Mutter zu kümmern.
    Zwei Jahre sind seit seinem Weggang aus Aachen vergangen. Marysa betreibt den Reliquienhandel und Schreinbau mittlerweile zusammen mit zwei Lehrburschen und hat zwei Knechte in ihrem Haus. Ihre Mutter hat den Goldschmied Bardolf geehelicht und einen kleinen Sohn bekommen.


    Als am Dom zu Aachen die neue Chorhalle vergoldet werden soll, fällt der Auftrag Bardolf zu. Aber die Freude währt nur kurz, denn schon bald gibt es den ersten Unglücksfall, bei dem Bardolf verletzt und sein Geselle getötet wird. Sein Konkurrent Hyldeshagen soll ihn während seiner Genesung vertreten. Doch Hyldeshagen weigert sich, den Auftrag nach Bardolfs Genesung wieder abzugeben. Bardolf droht ihm mit Konsequenzen, sollte er den Arbeitsplatz nicht räumen und einige Tage später wird Hyldeshagen vergiftet. Hyldeshagen überlebt, beschuldigt aber Bardolf schwer.
    Zusammen mit Bruder Christophorus will Marysa der Vergiftung auf den Grund gehen, denn sie ist fest von der Unschuld ihres Stiefvaters überzeugt. Als dann ein weiterer Unfall auf der Baustelle geschieht, rücken auch diese Vorgänge immer mehr in den Fokus von Marysa und Bruder Christophorus. Und plötzlich muss Marysa sich nicht nur um ihren Stiefvater, sondern auch um ihre eigene Sicherheit sorgen …


    Bei all den Ereignissen quält Marysa immer noch die Frage, was für ein dunkles Geheimnis Bruder Christophorus hütet…


    Der Einstieg in den zweiten Teil der Trilogie beginnt mit Bruder Christophorus und seiner Überlegung, den Winter in Aachen zu verbringen. Doch kaum dort angekommen, überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Nicht nur Marysas Stiefvater wird inhaftiert, auch ihr Verwandter Hartwig bedrängt sie immer wieder wegen einer Heirat.


    Marysa muss gleich zu Beginn an mehreren Fronten kämpfen und diese werden im Laufe des Buches immer mehr.
    Die Autorin schafft es, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln und auch wenn man den ersten Band nicht kennen sollte, so kommt man gut mit dem Buch zurecht. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen werden im Fließtext noch einmal erläutert.


    Aachen im 15 Jahrhundert wird durch die Feder der Autorin lebendig, mit zahlreichen ausführlichen Schilderungen und der Karte zu Beginn des Buches, ist es kein Problem, sich Aachen zu jener Zeit vorzustellen.
    Natürlich darf auch der Witz aus dem ersten Band von Jolanda, Marysas Mutter und Marysa selbst nicht fehlen. Diese kleinen Einwürfe lockern die dicht gepackte Geschichte etwas auf und geben neben dem Rätseln, wer denn nun der Schuldige ist und was vorgefallen war, Anlass zum Schmunzeln.


    Nebst dem Kriminalfall an der Chorhalle, darf der Leser noch die beginnende Liebesgeschichte zwischen Marysa und Bruder Christophorus verfolgen. Durch seinen Stand als Dominikaner ist auch diese schon fast ein Krimi, denn wird es den beiden möglich sein, offiziell ein Paar zu werden und sogar zu heiraten?
    Die Geschichte ist dick gepackt und man bekommt als Leser kaum Zeit zum Luftholen. Dadurch ist man auch schnell mit dem Buch durch und der Griff nach dem dritten und letzten Teil lockt.



    Die Autorin hat gründlich zur Thematik und den Örtlichkeiten recherchiert. Dies wird im Lauf der Geschichte deutlich.
    Während Marysa als Figur von Anfang an sehr plastisch war, nahm Christophorus erst gegen Ende Gestalt an.


    Das offene Ende mit einigen ungeklärten Fragen lässt auf eine Fortsetzung schließen, die auch im April 2011 unter dem Titel „Das silberne Zeichen“ erschienen ist.
    Der Spannungsbogen baut sich langsam über den Prolog hinweg auf und bleibt dann bis zum Ende hin stabil, wo ihn die Autorin dann langsam ausklingen lässt.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Das Ende ist realistisch und nachvollziehbar. Wobei ein offener Schluss existiert und die Geschichte noch nicht komplett abgeschlossen ist.
    Vermisst habe ich hier lediglich einen Personenregister.


    Fazit:


    Eine spannende und gelungene Fortsetzung der Aachen-Trilogie, die sowohl Krimiliebhaber, wie auch Leser von historischen oder romantischen Werken begeistern wird.


    5ratten