Papyrus
Das waren Gedanke, die mir kamen, als ich den Beitrag zum Thema "comfort zone" las und den Hintergrund für den Entscheid des Thienemann Verlages (eben unter anderem besagten Brief eines "Betroffenen" Vaters). Vielleicht sind meine Gedankengänge ein wenig abstrus:
1. ich bin Informatikerin, arbeite/lebe seit mehr als 20 Jahren in der Regel in Bereichen, in denen es mehr Männer als Frauen hat.
In der Regel ist es sehr angenehm, in der Regel ist der Umgang gleichberechtigt, fair und eben so wie ich ihn als normal empfinden würde.
In der Regel... es gab auch schon ausnahmen:
Während meines Studiums kam gerade das Internet einigermassen "in Schwung" und wir hatten in den Arbeitsräumen an der Uni Workstations, auf denen man auch surfen konnte (war ganz neu und extrem hilfreich im wissenschaftlichen Austausch).
Naja und da fingen einige der männlichen Studies an, sich Pornos anzuschauen oder eben Bikini-Schönheiten.
niemand der anderen männlichen Studies nahm daran Anstoss... die Frauen MUSSTEN SICH WEHREN, als "Opfer" und "Betroffene" outen, dass sie es als unangenehm und diskriminierend empfanden, wenn nebenan zwei Studienkollegen, mit denen sie vorher im Seminar sass, sich Bikini-Schönheiten und mehr ansahen... in einem Raum der zum Arbeiten zur Verfügung gestellt wurde und mit öffentlichen Geldern finanziert
Es gab nur sehr weniger männliche Studies, die nachvollziehen konnten, was passierte und die weiblichen Studies unterstützten.
Und ich habe für mich nun gedacht, dass es u.U. daran liegt, dass ich eben solche Erfahrungen selbst machte, dass mein Verständnis und meine Offenheit für den bewussteren Umgang mit Sprache einen andere ist, als bei Menschen, die offenbar noch nie in einer offensichtlichen Opferposition argumentieren mussten.
Verständlicher?