Beiträge von Lilli33

    Taschenbuch: 368 Seiten

    Verlag: Piper (1. Mai 2007)

    ISBN-13: 978-3492247689

    Preis: 12,00 €

    auch als E-Book und als Hörbucherhältlich


    Unterhaltsam und spannend


    Inhalt:

    Carlotta Capella reist zum ersten Mal in ihrem Leben von Umbrien nach Sylt, um dort ein paar Tage mit der Familie ihrer verstorbenen Tochter zu verbringen. Leider kann sich ihr Schwiegersohn kaum um sie kümmern. Erik ist Kriminalkommissar und bekommt es ausgerechnet jetzt mit einem Mordfall zu tun. Doch kein Problem: Mamma Carlotta ermittelt neben ihrer Leidenschaft, dem Kochen, einfach auf eigene Faust mit und gerät dabei natürlich in höchste Lebensgefahr.


    Meine Meinung:

    „Die Tote am Watt“ ist der erste Band der Mamma Carlotta-Reihe. So ist es nachvollziehbar, dass die Story ein bisschen gemächlich los geht und erst mal die Personen eingeführt werden müssen. Auch das ist schon sehr nett zu lesen. Ich musste diverse Male über Mamma Carlottas pragmatische und manchmal naive Art schmunzeln. Dieser Charakter verkörpert die typische „italienische Mamma“ extrem gut. Eine große und weitläufige Familie, gutes Essen und Trinken - das ist das Wichtigste im Leben.


    Etwas gestört hat mich in der ersten Hälfte dann aber, dass Carlotta sich dermaßen auf den bis dahin einzigen Verdächtigen versteift hat, obwohl alle Indizien für seine Unschuld sprachen. Die zweite Hälfte des Krimis hat es dann aber in sich. Die Toten werden immer zahlreicher, die Verdächtigen ebenso. Die Ereignisse überschlagen sich schier und die überraschenden Wendungen halten die Leserschaft in Atem. Aber keine Angst - schlaflose Nächte und Albträume muss niemand befürchten.


    Fazit:

    Ein überraschend spannender und wohldosiert humorvoller Cosy Crime.


    Die Reihe:

    1. Die Tote am Watt

    2. Gestrandet

    3. Tod im Dünengras

    4. Flammen im Sand

    5. Inselzirkus

    6. Küstennebel

    7. Kurschatten

    8. Strandläufer

    9. Sonnendeck

    10. Gegenwind

    11. Vogelkoje

    12. Wellenbrecher

    13. Sturmflut

    14. Zugvögel

    15. Lachmöwe

    16. Schwarze Schafe

    17. Treibholz

    18. Breitseite


    ★★★★☆

    Barbara Kingsolver - Demon Copperhead


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    Format: Audio-CDs oder Download

    Lauflänge: gekürzt, 18 h 33 min

    Sprecher: Fabian Busch

    Verlag: Argon Verlag (28. Februar 2024)

    ISBN-13: 978-3839821046 bzw. 978-3732474646

    Originaltitel: Demon Copperhead

    Übersetzung: Dirk van Gunsteren

    auch als Hardcover und als E-Book erhältlich


    Ein Buch wie ein Leben


    Inhalt:

    Demon Copperhead kommt in einer Trailer-Siedlung als Kind einer Teenie-Drogensüchtigen zur Welt, und von da an geht es kontinuierlich bergab. Die Mutter ist überfordert, die Nachbarn kümmern sich, so gut es geht. Es folgen Pflegefamilien, in denen Demon die unterschiedlichsten Erfahrungen macht. Drogen und Tod begleiten den Jungen auf allen Wegen seines Lebens.


    Meine Meinung:

    Der junge Demon Copperhead erzählt uns hier von seinem bisherigen Leben, das alles andere als rosig war. Geprägt von Armut, Vernachlässigung und Drogen muss der Junge sich seinen Weg durchs Leben suchen. Dabei ist er in vielen Situationen auf sich selbst gestellt, muss viele Enttäuschungen wegstecken, oft erhält er aber auch unverhofft Unterstützung durch freundliche Menschen.


    Barbara Kingsolver stellt Demons Kindheit und Jugend so detailliert und lebendig dar, dass man den Eindruck hat, selbst dabei zu sein. Was sie erzählt, ist eigentlich absolut bedrückend, denn Demons Lebensumstände sind einfach nur fürchterlich. Und doch steckt in jedem Satz ein Funken Hoffnung, eine Prise Lebensmut. Dieser Junge lässt sich einfach nicht unterkriegen, auch wenn er schon ganz am Boden ist. Wohl dosierter Humor macht das Unerträgliche erträglich, ohne jemals etwas ins Lächerliche zu ziehen.


    Mit weit über 800 Seiten ist die Hardcover-Ausgabe dieses Buches ein dicker Brocken und doch konnte ich nicht genug davon bekommen. Ich habe „Demon Copperhead“ als Hörbuch gehört, wobei ich im Vorhinein ein wenig Bedenken hatte ob der Länge von über 18 Stunden, denn meistens kann ich Hörbüchern nicht so gut folgen und drifte nach einer gewissen Zeit mit den Gedanken ab. Doch zum einen ist diese Geschichte so fesselnd und ergreifend, dass ich überhaupt kein Problem hatte dranzubleiben. Zum anderen macht der Sprecher Fabian Busch seine Sache ganz hervorragend und verleiht dem jungen Demon eine super passende Stimme und dem Buch damit die notwendige Atmosphäre. Im Allgemeinen mag ich eigentlich keine gekürzten Lesungen, aber auch das hat mich hier überhaupt nicht gestört. Kurz: Dieses (Hör-) Buch hat mich komplett begeistert.


    ★★★★★

    Anne Freytag - Lügen, die wir uns erzählen


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    Format: Hörbuch

    Verlag: Saga Egmont (1. April 2024)

    Lauflänge: 10 h 45 min, ungekürzt

    Sprecherinnen: Stefanie Wittgenstein und Lara Hoffmann

    auch als Hardcover und als E-Book erhältlich


    Szenen einer Trennung


    Inhalt:

    Helene ist 47 Jahre alt und Mutter zweier pubertierender Kinder, als ihr Mann Georg sie wegen einer anderen verlässt. Die ganze Familie droht auseinander zu fallen. Helene muss sich und ihr Leben komplett neu sortieren und Altlasten aufarbeiten, um eine Zukunft zu haben.


    Meine Meinung:

    Ich liebe die Bücher von Anne Freytag und bin jedes Mal begeistert, wie treffend die Autorin die Gefühle ihrer Protagonist*innen einfangen kann. Es fällt mir dadurch immer sehr leicht, mich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen und ihre Handlungsweisen zu verstehen. Genau so ging es mir auch bei diesem Roman.


    Gelungen fand ich die zwei Perspektiven, aus denen erzählt wird. Man würde vielleicht vermuten, die Geschichte aus Helenes Sicht und aus der ihres Mannes Georg zu hören. Tatsächlich kommt hier aber nicht Georg zu Wort, sondern Helenes Tochter Anna, die ihrer Mutter die komplette Schuld an der Trennung gibt. Sie ist ein typisches pubertierendes Mädchen, das gerade selbst nicht so recht weiß, wo sie im Leben hingehört.


    In Rückblenden kommt vieles zum Vorschein, das für die gegenwärtige Situation ursächlich ist und nie richtig aufgearbeitet wurde. Die verschiedenen Perspektiven und Zeiten ergeben nach und nach ein komplettes Bild dieses „Familiendramas“.


    Die beiden Sprecherinnen haben gut gelesen. Allerdings war mir ihre Stimmlage nicht wirklich angenehm, sodass meine Ohren öfter mal eine Pause brauchten.


    ★★★★☆

    Pierre Lagrange - Bedrohliche Provence


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    Broschiert: 320 Seiten

    Verlag: Fischer Scherz (24. April 2024)

    ISBN-13: 978-3651001244

    Preis: 18,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Kurzweilig und spannend


    Inhalt:

    Albin Leclerc kann es einfach nicht lassen. Wieder einmal mischt er sich in die Arbeit der Polizei von Carpentras ein, wobei er zunächst ein persönliches Motiv hat: Ein alter Freund bat ihn, nach seiner vermissten Nichte und deren Lebensgefährten zu suchen. Doch die beiden werden schon bald ermordet aufgefunden, und es folgen weitere Morde …


    Meine Meinung:

    Der Jubiläumsband (10. Teil der Reihe) hat mir gut gefallen. Er hat für meinen Geschmack die richtige Mischung zwischen „echter“ polizeilicher Ermittlung und Albin Leclercs „Sondereinsatz“ sowie zwischen Kriminalfall und Privatleben. Letzteres hält sich angenehm im Hintergrund.


    Der locker-leichte Schreibstil und die beschriebene Atmosphäre sorgen für ein tolles Provence-Urlaubsfeeling, sodass man zuweilen kurz vergessen kann, dass man eigentlich von Mord und Totschlag liest. Doch schnell wird man wieder auf Spur gebracht und darf der Polizei bei ihrer korrekten Ermittlungsarbeit und dem Ex-Commissaire Leclerc bei seinen unkonventionellen Sondereinlagen über die Schulter schauen. Falsche Fährten, überraschende Wendungen, aber auch mal vorhersehbare Ereignisse setzen sich zu einem Krimi zusammen, bei dem man gut selbst miträtseln kann. Und am Schluss wird der Fall restlos aufgeklärt. So mag ich es.


    Das Schöne bei dieser Reihe ist, dass man die einzelnen Teile unabhängig voneinander lesen kann. Sie sind jeweils abgeschlossen und man braucht keine Vorkenntnisse.


    Die Reihe:

    1. Tod in der Provence

    2. Blutrote Provence

    3. Mörderische Provence

    4. Schatten der Provence

    5. Düstere Provence

    6. Eiskalte Provence

    7. Trügerische Provence

    8. Gnadenlose Provence

    9. Unheilvolle Provence

    10. Bedrohliche Provence


    ★★★★☆

    Christian v. Ditfurth - Ultimatum


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    aschenbuch: 448 Seiten

    Verlag: Penguin (12. Juli 2021)

    ISBN-13: 978-3328107156

    Preis: 10,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    War leider nicht meins


    Inhalt:

    In Berlin wird der Mann der Kanzlerin entführt. Die Entführer verlangen Unmögliches. Als nächstes ist die Frau des französischen Präsidenten dran. Auch eine weitere Frau und ihr Sohn werden entführt. Und die Leichen russischer Funktionäre stapeln sich bald. Erster Hauptkommissar de Both und sein Team ermitteln gegen alle Widerstände …


    Meine Meinung:

    Da ich von Christian v. Ditfurth schon viel Gutes gehört hatte, habe ich mir dieses Buch aus dem Fundus meines Sohnes geschnappt, um mir ein eigenes Bild zu machen. Hätte ich es doch nur bleiben lassen! Es war vergeudete Lesezeit.


    Dabei beginnt die Story noch ziemlich spannend und vielversprechend. Doch bald verpufft die Spannung einfach und es zieht sich bis zum Ende zäh dahin. Am Schluss bleibt dann leider einiges - sogar Wesentliches - auch noch vollkommen offen. Da fühlte ich mich schon ein wenig veräppelt.


    Schon der stakkatoartige Schreibstil war nicht wirklich meins. Abgehackte Sätze, die eigentlich durch Kommata und Verben verbunden gehören. 228 Kapitel auf 446 Seiten mit ständigem Perspektivwechsel und einer Vielzahl von handelnden oder schwafelnden Personen. Da kam bei mir kein Lesefluss auf. So war das Buch leider eine Enttäuschung.


    Die Reihe:

    1. Heldenfabrik

    2. Zwei Sekunden

    3. Giftflut

    4. Schattenmänner

    5. Ultimatum

    6. Terrorland

    7. Endzeit


    ★★☆☆☆

    Karin Fossum - Der Nachtläufer


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    Format: Hörbuch-Download

    Verlag: SAGA Egmont (11. April 2024)

    Sprecher: Frank Stieren

    Lauflänge: 6 h 43 min, ungekürzt

    Originaltitel: Natteløperen

    Übersetzung: Roland Hoffmann

    auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich


    Mehr Roman als Krimi


    Inhalt:

    Meidel Jonsson ist gerade 18 Jahre alt, als sein Großvater Lennart plötzlich stirbt. Sein Vater ist im Gefängnis, die Mutter in einer Psychiatrischen Klinik. Ganz auf sich allein gestellt, kommt der Junge auf eine abstruse Idee …


    Der Nachtläufer besucht die Menschen mitten in der Nacht, zielt mit einer Pistole auf sie und drückt ab. Doch nicht jede*r muss sterben. Eddie Feber macht sich auf die Jagd nach dem mysteriösen Einbrecher.


    Meine Meinung:

    „Der Nachtläufer“ ist der Auftaktband der Eddie Feber-Reihe, konnte mich aber leider nicht vollends überzeugen. Ich hatte wohl falsche Erwartungen, hatte mir einen handfesten Krimi erhofft. Aber eigentlich ist es mehr ein Roman, dem viel von der möglichen Spannung genommen wird, nachdem die Leserschaft schon früh erfährt, wer der Täter und was sein System ist. Lediglich die Polizei hinkt dem hinterher.


    Ein Großteil des Buches wird aus der Perspektive des Täters erzählt. Seine Gedanken, Gefühle, Ängste und Erwartungen konnten mich jedoch nicht immer erreichen. Es war einfach nicht mein Ding. Viel lieber hätte ich mehr über die polizeilichen Ermittlungen gehört, die interessant und auch authentisch dargestellt werden.


    Am besten gefielen mir noch die Verwicklungen, die sich gegen Ende ereignen. Hier bekommt ein Bösewicht im übertragenen Sinn ordentlich was auf die Mütze, was ich ganz witzig fand.


    Das ungekürzte Hörbuch wird von Frank Stieren gelesen. Er macht seine Sache recht gut. Die Stimme fand ich angenehm und fesselnd.


    ★★★☆☆

    Taschenbuch: 448 Seiten

    Verlag: Blanvalet (21. Juni 2021)

    ISBN-13: 978-3734107344

    Originaltitel: The Whisper Man

    Übersetzung: Leena Flegler

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Sehr spannend, aber für Eltern schwer zu ertragen


    Inhalt:

    Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau will Tom Kennedy mit seinem siebenjährigen Sohn Jake woanders ein neues Leben anfangen. Er kauft ein altes Haus in Featherbank, nicht wissend, dass in dem Ort gerade ein kleiner Junge entführt wurde. Der Fall erinnert stark an eine Reihe von Verbrechen vor zwanzig Jahren. Und schon bald stecken Tom und Jake mittendrin.


    Meine Meinung:

    Ich empfand diesen Roman als sehr spannend. Gleichzeitig war es für mich als Mutter schwer zu ertragen, dass hier kleinen Kindern Gewalt angetan wird, auch wenn man dies nicht direkt mitbekommt.


    Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Figuren zu charakterisieren und ihre Beziehungen zueinander glaubhaft darzustellen. Hier gibt es einige wunde Punkte, die sich auf die Story auswirken.


    Was ich nicht erwartet hatte und was mich auch ein wenig gestört hat,

    Zudem wirkt die Story an einigen Stellen etwas konstruiert. Dem Protagonisten kann ich einige Handlungsweisen bzw. sein Unwissen über bestimmte Dinge nicht gut abnehmen. Doch das sind nur Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen hat mich Alex North dermaßen gefesselt, dass ich das Buch in nur einem Tag beendet hatte, weil ich einfach immer wissen musste, wie es ausgeht.


    ★★★★☆

    Taschenbuch: 496 Seiten

    Verlag: Knaur (1. November 2004)

    ISBN-13: 978-3426627754


    Klasse Anfang, aber dann eher langweilig


    Inhalt:

    Nürnberg, 1780. Der junge Arzt Nicolai Röschlaub wird hinzugezogen, um den mysteriösen Tod des Grafen Alldorf zu untersuchen. Die Situation ist sehr undurchsichtig, und Nicolai weiß nicht, wem er trauen kann.


    Meine Meinung:

    Der Anfang dieses Buchs hat mich positiv überrascht. Er war (für einen historischen Roman) ziemlich flott und spannend geschrieben . Besonders die Darstellung der damaligen medizinischen Kenntnisse und Unkenntnisse hat mich begeistert.


    Nicolai hat mir als Protagonist gut gefallen. Er hat das Herz am rechten Fleck und versucht, in jeder Situation sein Bestes zu geben, ohne ein Superheld zu sein.


    Bis etwa zur Hälfte konnte mich der Roman richtig gut fesseln, doch dann wurde alles ziemlich unscharf. Es wird wild hin und her überlegt und philosophiert. Es folgen weitere Verbrechen und Verschwörungen, deren Auflösung und Zusammenhang erst am Schluss offenbart wird - und selbst dann nicht ganz. Hier fühlte ich mich vom Autor im Stich gelassen, und das Durchhalten fiel mir schwer. Viele Gedanken waren für mich einfach nicht greifbar.


    ★★★☆☆

    Marc Raabe - Die Dämmerung (Art Mayer, Band 2)


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    Taschenbuch: 512 Seiten

    Verlag: Ullstein (27. März 2024)

    ISBN-13: 978-3864932625

    Preis: 17,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Tolle Fortsetzung


    Inhalt:

    Art Mayer und seine schwangere Kollegin Nele Tschaikowski bekommen es mit einem besonders abstrusen Fall zu tun: Eine Frauenleiche wird im Wald gefunden, nackt, mit einem Hirschgeweih über dem Kopf. Schnell stellt sich heraus, dass die Tote eine prominente Wohltäterin war. Wer könnte ihren Tod gewollt haben?


    Meine Meinung:

    Schon der erste Band dieser Reihe, „Der Morgen“, hat mich begeistert, und „Die Dämmerung“ steht dem in nichts nach. Marc Raabe erzählt gewohnt spannend und abwechslungsreich. Die Story ist verzwickt und aus verschiedenen Handlungsfäden, von denen einer in die Vergangenheit führt, zusammengesetzt. Wichtige Personen sind aus dem Vorgängerband bereits bekannt. Trotzdem könnte man dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Das Wesentliche wird nochmal in Erinnerung gerufen. Und der Kriminalfall ist sowieso in sich abgeschlossen.


    Von Anfang an hat mich dieser Thriller gepackt, und die Spannung lässt bis zum Schluss kein bisschen nach. Lange bleibt offen, welche Rolle die rebellische Tochter der ersten Toten spielt und welches Motiv hinter den Morden steht. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, was ich sehr gelungen fand. Besonders Art Mayer besticht durch seine unorthodoxen Ermittlungen. Diese führen immer wieder zu Diskussionen mit seiner Partnerin Nele Tschaikowski und bringen sogar beide in Gefahr.


    Der Autor hat hier einen spannenden und skurrilen Kriminalfall mit aktuellen Themen wie Klimaaktivismus und den allgegenwärtigen Intrigen in der Politik verbunden. Ich bin jetzt schon sehr neugierig auf den nächsten Band.


    Die Reihe:

    1. Der Morgen

    2. Die Dämmerung

    3. Die Nacht (ET voraussichtlich Februar 2025)


    ★★★★★

    Amy Achterop - Die Hausboot-Detektei 03. Tödlicher Stoff


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    Taschenbuch: 304 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. März 2024)

    ISBN-13: 978-3596708956

    Preis: 13,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Kurzweiliger Wohlfühl-Krimi


    Inhalt:

    In einer schlaflosen Nacht wird Arie Zeuge eines Unfalls: Der bekannte Geschäftsmann Willem Bot läuft vor ein Müllauto und ist sofort tot. Seine Tochter Wiebke bezweifelt jedoch die Unfalltheorie und beauftragt die Hausboot-Detektive mit Nachforschungen.


    Meine Meinung:

    Auch der 3. Band dieser Cosy-Crime-Reihe ist gut zu lesen und sorgt für einige angenehme Lesestunden - übrigens gerne auch ohne Kenntnis der ersten beiden Bände. Aber natürlich macht es noch mehr Spaß, die Reihe von Anfang an zu verfolgen. Die Protagonist*innen und ihre Beziehungen zueinander entwickeln sich immer weiter. Mir gefällt vor allem der nette Umgang miteinander, obwohl jede*r von ihnen so seine Macken hat. Aber die Toleranz wird hier sehr schön gelebt. Klasse!


    Bis der Kriminalfall richtig in Fahrt kommt, dauert es. Das hätte für mich gerne ein wenig schneller gehen können. Aber schließlich zieht das Tempo doch an und die Ereignisse überschlagen sich fast. Wer da wie in die Geschichte verwickelt ist, ist kurios und teilweise überraschend. Es ist ein rechtes Wirrwarr, aber am Ende löst sich alles komplett auf.


    Ich konnte also schön miträtseln, kam doch nicht auf die ganze Lösung und wurde überrascht. So mag ich es!


    Die Reihe:

    1. Tödlicher Genuss

    2. Tödlicher Grund

    3. Tödlicher Stoff

    4. Tödliche Farben (ET voraussichtlich im Herbst 2024)


    ★★★★☆

    Martin Olden - Der Westend-Würger (Kommissar Platow, Band 4)


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    Sehr vorhersehbar


    Inhalt:

    Frankfurt, 1975. Im Westend geht ein Serienmörder um. Zwei Prostituierte hat er schon erwürgt, ohne dass die Polizei ihn fassen konnte. Kommissar Joe Platow, sein Partner Mike Notto und die Hündin Abba kommen erst beim dritten Opfer zum Einsatz. Können sie den Täter stoppen?


    Meine Meinung:

    Der „Westend-Würger“ ist der 4. Band dieser Reihe, von der es mittlerweile 15 Bände gibt. Man kann das Buch aber gut ohne Vorkenntnisse lesen.


    Die Handlung ist schon ein bisschen skurril, aber warum nicht? Ich ließ mich gerne in meine Jugendzeit in den 1970er Jahren zurückversetzen. Der Zeitgeist ist ganz gut getroffen. Wie rückständig und frauenfeindlich es damals noch zuging! Immer wieder kommt die RAF zur Sprache, hat sich doch Platows Verlobte den Terroristen angeschlossen, was ihm natürlich zu schaffen macht. Joe Platow war mir ganz sympathisch und die Gedankengespräche mit der Hündin Abba fand ich ziemlich witzig und unterhaltsam.


    Der Kriminalfall dagegen ist recht geradlinig und sehr vorhersehbar. Mein früher Verdacht wurde in jedem Fall hundertprozentig bestätigt. Wenigstens eine kleine Überraschung hätte ich mir da schon gewünscht, aber leider nicht bekommen.


    Für einen Kurzkrimi ganz nett, aber kein großer Wurf.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Taschenbuch: 384 Seiten

    Verlag: Goldmann (18. April 2016)

    ISBN-13: 978-3442484287

    Preis: 12,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Nichts für zart besaitete Leser*innen


    Inhalt:

    Der Berliner Kriminalkommissar Nils Trojan ist am Ende seiner Kräfte angelangt. Da tritt ein perfider Serientäter auf den Plan. Er tötet seine Opfer in ihren Wohnungen auf bestialische Weise. Dann verschwinden nacheinander auch noch zwei kleine Mädchen


    Meine Meinung:

    Dies ist der 4. Band der Reihe um Nils Trojan. Auch wenn öfter Bezug auf die vorherigen Fälle genommen wird, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlten.


    Max Bentows Schreibstil ist recht eingängig, leicht zu lesen. Die kurzen Kapitel aus wechselnden Perspektiven sorgen für ein schnelles Vorankommen. Kleine Cliffhanger erzeugen Spannung, ebenso die grausame Vorgehensweise des Täters und die Tatsache, dass für manche Opfer noch Hoffnung besteht, sofern die Polizei schnell genug ist.


    Die Handlung erschien mir zwischendurch ziemlich verworren und mystisch, aber am Ende wird alles logisch aufgeklärt. Bentow konnte mich hier überraschen.


    Die Reihe:

    1- Der Federmann

    2- Die Puppenmacherin

    3- Die Totentänzerin

    4- Das Hexenmädchen

    5. Das Dornenkind

    6. Der Traummacher

    7. Der Schmetterlingsjunge

    8. Der Mondscheinmann

    9. Der Eisjunge

    10. Das Bernsteinkind

    11. Engelsmädchen


    ★★★★☆

    Taschenbuch: 190 Seiten

    Verlag: Bastei Lübbe (28. Januar 2020)

    ISBN-13: 978-3741301636

    Preis: 8,90 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Mehr cosy als crime


    Inhalt:

    Sarah Teufel fährt in dem fiktiven ostfriesischen Örtchen Paalinghus Taxi. Sie soll von der Fähre aus Baltrum den einzigen Fahrgast abholen, doch dieser ist während der Überfahrt im Nebel gestorben. Seltsame Umstände lassen Sarah einen nicht natürlichen Tod vermuten. Zusammen mit dem Fährmann Asmussen, ihrem Ex-Mann James und ihrer überraschend aufgetauchten Jugendfreundin Britta beginnt Sarah zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Dies ist der Auftaktband einer Reihe, von der mittlerweile bereits 13 Bände erschienen sind. In diesem ersten Band steht der Kriminalfall eher im Hintergrund. Erst einmal werden die Figuren ausführlichst eingeführt, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, dafür aber ganz witzig gemacht ist. Ich könnte mir vorstellen, dass in den weiteren Bänden das Private nicht so viel Raum einnimmt.


    Sarah Teufel handelt oft ziemlich naiv. Dass ausgerechnet sie dann einen Mord aufklärt, ist mehr als unwahrscheinlich. Wie die Hobbydetektive die Arbeit der Polizei an sich reißen, ohne den Mord überhaupt zu melden, ist einfach nur dummdreist.


    Es ist eine einfache Story, sowohl sprachlich als auch inhaltlich, aber ganz trotz allem ganz nett zu lesen. Man bekommt ein bisschen Nordseefeeling und Lust, den nächsten Urlaub dort zu verbringen.


    ★★★☆☆

    Eleanor Catton - Der Wald


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    Gebundene Ausgabe: 512 Seiten

    Verlag: btb (13. März 2024)

    ISBN-13: 978-3442757640

    Originaltitel: Birnam Wood

    Übersetzung: Melanie Walz und Meredth Barth

    Preis: 25,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Hochaktueller Gesellschaftsroman


    Inhalt:

    Christchurch, Neuseeland. Die junge Mira Bunting kämpft mit ihrer Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood schon lange um Rentabilität. Ist ein Pakt mit dem amerikanischen Milliardär Robert Lemoine die Lösung? Lemoine unterstützt die Gruppe finanziell und erlaubt ihr, auf einer Farm, die er zu kaufen im Begriff ist, Pflanzungen anzulegen. Doch insgeheim verfolgt er ein ganz anderes Ziel …


    Meine Meinung:

    Der Anfang schien mir interessant, doch leider verabschiedete sich meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell. Die ersten zwei Drittel des Romans empfand ich als recht langweilig und zäh. Sie dienen durch (ausschweifende) Einführung der Personen und Darstellung der Ausgangssituation der Vorbereitung des letzten Drittels, in dem dann endlich Spannung aufkommt.


    Eleanor Catton versteht sich auf eine feinsinnige Betrachtung der Charaktere, die mir leider trotz allem sehr fremd blieben. Sowohl die „Bösen“ als auch die „Guten“ waren mir durchweg unsympathisch. Daher war es mir irgendwann nicht mehr wichtig, ob oder wie sie aus dieser Geschichte wieder herauskommen würden.


    Dabei ist das Thema bzw. sind die Themen, um die es hier geht, so wichtig, betreffen sie doch einen großen Teil unserer heutigen und zukünftigen Probleme. So fließt viel Gesellschaftskritik ein, Umweltbewusstsein wird angemahnt. Umso mehr bedauerte ich es, dass die Autorin mich nicht besser abholen konnte.


    Dabei hat mir der anspruchsvolle Schreibstil sehr gut gefallen. Allerdings ist das gewaltige Werk nur in drei große Teile gegliedert, einzelne Kapitel gibt es nicht. Für mich fühlte sich das wie ein unüberwindbarer Koloss an. Verborgene Ironie und Sarkasmus erleichterten das Lesen etwas.


    Fazit:

    Wichtiger Inhalt, anspruchsvoller Schreibstil, konnte mich aber leider nicht ganz abholen.


    ★★★☆☆

    Mirrianne Mahn - Issa


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    Gebundene Ausgabe: 304 Seiten

    Verlag: Rowohlt (12. März 2024)

    ISBN-13: 978-3498003906

    Preis: 24,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Die berührende Geschichte starker Frauen


    Inhalt:

    Issa ist schwanger. Ein Grund, den Kindsvater zu heiraten? Sie weiß es nicht. Aber ihre Mutter Aduyele weiß, dass Issa unbedingt nach Kamerun zur Familie reisen muss, um dort die notwendigen Rituale zu durchlaufen. So macht Issa sich auf den Weg von Frankfurt in ihr Heimatland, das ihr fremd und vertraut zugleich ist, zu Ritualen und Traditionen, die absurd anmuten und Wärme geben. Dort findet Issa zu ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft.


    Meine Meinung:

    Fast ihr ganzes Leben verbrachte Issa in Deutschland, von den ersten Lebensjahren und gelegentlichen Besuchen bei der Familie in Kamerun mal abgesehen. Sie ist zwischen beiden Ländern, man muss schon fast sagen, zwischen beiden Welten, hin und her gerissen. Hier wie dort ist sie fremd. Hier zu dunkel-, dort zu hellhäutig. Überall wird sie sofort als nicht zugehörig erkannt und muss den Spott über sich ergehen lassen. Doch der Spott der Familie ist voller Liebe. Es ist wundervoll zu lesen, wie man sich umeinander kümmert, wie man respektvoll miteinander umgeht, wie gastfreundlich man ist. Da könnten wir Deutschen uns eine dicke Scheibe abschneiden!


    Mirrianne Mahn gibt uns in ihrem Debütroman einen intensiven Einblick in eine fremde Kultur, von der man einiges lernen kann. In Rückblenden, die bis ins Jahr 1908 zurückgehen, erzählt sie die Geschichten der Frauen aus Issas Familie, die so ihre Erfahrungen mit den Deutschen, Briten und Franzosen gemacht haben - nicht immer gute. Nach und nach entwickelt man immer mehr Verständnis für die manchmal unverständlich erscheinenden Handlungsweisen. Und man beginnt, die Frauen zu bewundern für ihren Lebensmut und ihre Stärke, die sie an ihre Töchter weitergeben.


    Ich fand dieses Buch äußerst interessant. Es ist berührend, auch ein bisschen bedrückend. Doch immer wieder blitzt auch etwas Humor durch und lockert die Handlung auf. Der Schreibstil war mir ein bisschen zu einfach. Kompliziert wurde es nur, weil ich für die fremdsprachlichen Ausdrücke immer ans Ende des E-Books springen musste. Hier wäre eine Erläuterung im laufenden Text für den Lesefluss wesentlich besser gewesen.


    Der Stammbaum im Anhang ist ganz nett. Leider enthält er nur die allerwichtigsten Personen, die ich locker auch ohne diese Hilfe auf die Reihe bekommen habe.


    Für Lesende, die gerne mal über den eigenen Tellerrand schauen, kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen.


    ★★★★☆

    Friedrich Ani - Lichtjahre im Dunkel


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    Gebundene Ausgabe: 445 Seiten

    Verlag: Suhrkamp (11. März 2024)

    ISBN-13: 978-3518431566

    Preis: 25,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Einfach Friedrich Ani


    Inhalt:

    Der Münchner Privatdetektiv Tabor Süden erhält den Auftrag, den verschwundenen Ladenbesitzer Leo Ahorn zu suchen. Doch dessen Frau Viola, die Auftraggeberin, belügt ihn von Anfang an. Was bezweckt sie damit? Schon bald übernimmt die Kripo den Fall. Fariza Nasri löst Tabor Süden bei den Ermittlungen ab.


    Meine Meinung:

    Friedrich Ani besticht durch einen für Krimis außergewöhnlichen Schreibstil. Er ist gehoben, aber trotzdem leicht zu lesen. Ich liebe die eingebauten Wortspiele und Neuschöpfungen sowie die wenigen regionalen Ausdrücke, die Futter für das Kopfkino sind.


    Ich freute mich über ein Wiedersehen mit Tabor Süden und Fariza Nasri, die ich beide sehr mag. Allerdings spielen sie über weite Strecken keine allzu große Rolle. Hier stehen dann die Ehefrau des Verschwundenen sowie ein Nachbar und ein unerwarteter Besucher im Vordergrund. Ihre Leben, ihre Gedanken, Wünsche und Hoffnungen werden detailliert beleuchtet. Dagegen tritt die Auflösung des Verbrechens fast schon in den Hintergrund. Mich störte dies keineswegs, denn die Story ist trotzdem unglaublich fesselnd und spannend. Der Autor konnte mich durch einige unerwartete Wendungen überraschen. Nur das Ende war mir ein wenig zu offen und wirr.


    ★★★★☆

    Gebundene Ausgabe: 405 Seiten

    Verlag: Insel Verlag (11. März 2024)

    ISBN-13: 978-3458644408

    Originaltitel: The Housekeepers

    Übersetzung: Regina Rawlinson

    Preis: 20,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Hat mir überraschend gut gefallen


    Inhalt:

    London, 1905. Mrs King ist Wirtschafterin in Mayfair House. Nach dem Tod ihres Arbeitgebers kündigt dessen Tochter Miss de Vries ihr. Doch Mrs King sinnt auf Rache und schart Verwandte und ehemalige Kolleginnen um sich. Die sieben Frauen planen einen Riesencoup. Während die neue Herrin des Hauses einen Kostümball feiert, wollen die Ganovinnen das Haus leer räumen.


    Meine Meinung:

    Ich muss vorausschicken, dass ich mich normalerweise nicht für historische Romane begeistern kann. Aber hier klang die Beschreibung so nett, dass ich einfach mein Glück versuchen musste - und ich wurde nicht enttäuscht. Was sich zunächst nach einer leicht humorigen Wohlfühlgeschichte anhörte, entpuppte sich schließlich als noch viel mehr. Denn es passieren auch ernste, schlimme Dinge. Dass einen die insgesamt etwas düstere Atmosphäre nicht runterzieht, liegt sicher an dem lockeren Schreibstil des Autors und den zum Teil ein bisschen frechen Charakteren. Dabei wirken die sieben Räuberinnen viel sympathischer als die Hausherrin, sodass man sich gerne auf ihre Seite schlägt und auf ein gutes Gelingen des Coups hofft.


    Neben genauen Beschreibungen der Vorbereitungen des Raubs (das hört sich jetzt vielleicht langweiliger an, als es ist - ich musste ziemlich oft schmunzeln) erfährt man mit Fortschreiten der Handlung auch immer mehr über die Frauen und ihre Beweggründe. Diese sind äußerst verschieden. Ein wenig blass bleiben die Figuren leider trotzdem. Ich hätte sie gerne noch näher kennen gelernt.


    Fazit:

    Alex Hay hat mich mit seinem Debütroman gut unterhalten. Er war von der Sprache her leicht, aber von der komplexen Handlung her nicht wirklich einfach zu lesen. Klasse fand ich die vielen überraschenden Wendungen und wie sich manches Geheimnis erst nach und nach herauskristallisiert.


    ★★★★☆

    Jana Hoch - The Ruby Circle 02. All unsere Lügen


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    Gebundene Ausgabe: 392 Seiten

    Verlag: Arena (8. März 2024)

    ISBN-13: 978-3401607108

    Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

    Preis: 20,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Super spannend und romantisch, aber …


    Inhalt:

    Louisa hat sich an der Highclare Academy gut eingelebt und Freunde gefunden. Auch mit ihrem Pferd Twister macht sie immer mehr Fortschritte und hofft, Sponsoren zu gewinnen. Doch im Hintergrund spielt immer noch der „Master“ sein perfides Spiel. Auch Louisas Freunde sind davon betroffen und müssen befürchten, dass ihr schlimmstes Geheimnis offenbart wird.


    Meine Meinung:

    Der zweite Band der Reihe hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Letzteren sollte man unbedingt gelesen haben, denn die Handlung geht praktisch nahtlos weiter. Und allzu viele Wiederholungen des bisher Geschehenen gibt es auch nicht.


    Die Handlung ist eigentlich toll und vielfältig. Es gibt Spannung, Romantik, Pferde, Familie, Freunde. Über dies alles wird in einem locker-leichten Stil geschrieben, sodass man schnell durch die Seiten hechtet. Relativ kurze Kapitel, meist aus Louisas Sicht, manchmal auch aus Theos, geben der Geschichte zusätzliche Dynamik. So weit, so gut.


    Was mich aber genervt hat, ist, dass Theo einfach den Mund nicht aufkriegt und er nicht mit Louisa spricht, sondern sich immer wieder lieber zurückzieht. Und das obwohl die Beziehung der beiden sich toll entwickelt und endlich mehr Vertrauen dasein sollte. Und Louisa verdächtigt ständig jemanden, obwohl es dafür überhaupt keine Beweise gibt. Das fand ich keinen schönen Zug von ihr.


    Wie auch immer, unterhalten wurde ich trotzdem gut. Deshalb freue ich mich jetzt schon auf den dritten Band der Reihe, der im Oktober dieses Jahres erscheinen soll.


    Die Reihe:

    1. All unsere Geheimnisse

    2. All unsere Lügen

    3. All unsere Wahrheiten (ET voraussichtlich im Oktober 2024)


    ★★★★☆

    Antonia Michaelis - Das Blaubeerhaus


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    Verlag: Argon Digital

    Format: Download

    Laufzeit: 7 h 39 min, ungekürzte Lesung

    Sprecher*innen: Christiane Marx und Oliver Kube

    ISBN-13: 9783732444311

    Empfohlenes Alter: ab ca. 10 Jahren

    auch als Hardcover und als E-Book erhältlich


    Unterhaltsam, spannend, lehrreich


    Inhalt:

    Imke und Leo, beide 10 Jahre alt, Cousin und Cousine, verbringen ein paar Wochen in dem alten Haus ihrer verstorbenen Großtante Lene, Mit dabei sind noch ihre Onkels und Tanten sowie weitere Cousins und Cousinen/Brüder und Schwestern. Das Haus liegt mitten in der Natur, hat weder Strom noch fließend Wasser und ist schon ziemlich verfallen. Schon bald machen Imke und Leo eine geheimnisvolle Entdeckung und finden einen Freund.


    Meine Meinung:

    „Das Blaubeerhaus“ erschien bereits 2015 als Print und ist nun auch als Hörbuch erhältlich. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, nämlich der von Imke (gesprochen von Christiane Marx) und der von Leo (gesprochen von Oliver Kube). Beide Sprecher*innen machen ihre Sache sehr gut, lesen gut betont und bringen die Atmosphäre gut rüber.


    Antonia Michaelis versteht es, eine interessante und spannende Geschichte auf eine wundersam leichte Art zu erzählen. Dabei geht es zum einen um ein Leben ohne die ganzen modernen Annehmlichkeiten und im Einklang mit der Natur, auch um Toleranz und Freundschaft. Zum anderen ist ein sehr wichtiges Thema die Judenverfolgung im Dritten Reich. Es ist erstaunlich, wie locker die Autorin darüber spricht, ohne dem Geschehen das Grauen zu nehmen, aber auch ohne Kinder damit zu traumatisieren. Eine absolut gelungene Gratwanderung!


    5ratten :tipp: