Beiträge von Keshia

    Ich habe den Roman vor Jahren gelesen. An einigen Stellen finden Mobbingopfer oder Erwachsene, die als Kind eher Mitläufer denn gleichwertige Freundin waren, sich durchaus wieder. Mich hat aber gestört, dass das Ganze sehr distanziert erzählt wurde und man nie herausfindet, wie es nun zu der Konstellation kam, was die anderen wirklich über Elaine denken. Man bleibt also in der Sicht/ Rolle des Opfers. Durch die Distanz übernimmt man aber auch diese nicht ganz, daher war der Roman für mich etwas halbgar.
    Es wird nur klar, dass Elaine sich immer fremd fühlt, mehr erzählt sie aber quasi nicht.


    So richtig eintauchen konnte ich in den Roman nicht.


    Gut dargestellt wurde allerdings, wie Mobbing sich noch Jahre später auf Gedanken- und Verhaltensmuster auswirken kann.


    LG von

    Keshia

    Es geht um Meerschweinchen Pauline und ihre Babys (das Partnertier ist gerade verstorben). Besitzer Johnny fährt übers Wochenende mit seinen Eltern in den Urlaub und hat niemanden, der auf sie aufpasst.

    Je nach Alter von Johnny wären hier eher die Eltern fahrlässig. Als Kind kann man so etwas schwer überblicken und weiß vielleicht auch selbst erst am Freitag, dass es übers WE in den Urlaub geht.

    Hier wäre es also eher an den Eltern, gleich beim Erwerb der Tiere darauf hinzuweisen, dass die Tiere auch bei Urlaub oder Krankenhausaufenthalt Betreuung brauchen und wie man das regelt. Kinder schaffen das meist von sich aus nicht, sie sind zu aufgeregt vor dem Urlaub oder suchen die flaschen Betreuungspersonen aus.

    Im Prinzip sollten die Eltern immer über ALLE mit dem Tier des Kindes in Verbindung stehenden Aufgaben Bescheid wissen, sei es die richtige Fütterung, Tierarztkontrolltermine, mögliche Krankheitssymptome, richtige Beschäftigung, Gefahren, Unterbringung usw. Das Kind kann das langsam lernen, bis dahin muss der Elternteil aber überwachen können, was sachgemäß ist und sicherstellen, dass das Tier gut versorgt wird.

    Der Wellensittich eines Klassenkameraden von mir starb wenige Wochen nach Anschaffung. Er wurde ernsthaft mit Cola und Chips gefüttert, weil der junge Halter meinte, dem Vogel damit etwas Gutes zu tun; die Eltern hatten offenbar kein Auge darauf!


    LG von

    Keshia

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    Ich gebe zu, dass mich der Untertitel Auf 400 Seiten 250 Bücher zu besprechen, ist eine ehrgeizige Idee und kann eigentlich nicht gut gehen.

    Ich habe mal AS Byatts "On histories and stories" gelesen.


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    Da werden sehr viele Bücher angesprochen, vermutlich nicht unbedingt 250, aber schon viele (es gibt ein Literaturverzeichnis). Sie macht das allerdings schon so im Fließtext (also es gibt nicht extra ein Kapitel pro Buch bis auf wenige Ausnahmen), dass man animiert wird, die Bücher zu lesen. Man hat nach der Lektüre allerdings das Gefühl, jetzt eine riesige Leseliste vor sich zu haben!


    LG von

    Keshia

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    Einfach, günstig und superlecker


    Meine Freundin ist ein großer Christian Rach Fan und so habe ich für sie dieses Buch als Geschenk ausgesucht.

    Von seinen Kochbüchern oder auch von seiner Sendung? Ich finde, er macht sich wie viele TV-Köche und Dokusoap-Moderatoren so extrem unsympathisch in der Sendung, immer geht es darum, Leute zu provozieren oder vorzuführen. Deshalb habe ich ehrlich gesagt bisher keines seiner Bücher gekauft, weil mich diese Art sehr abgestoßen hat.


    LG von

    Keshia

    Ich habe das Buch auch und habe mal zwei Aufstriche daraus probiert (einer war mit Heidelbeeren und dere andere war glaube ich mit Paprika).

    Die waren beide ganz lecker.

    Mich stört ein bisschen, dass diese Reihe ja eigentlich ein Thema pro Buch abdeckt und das hier formell auch tut, aber vegetarische, vegane und Fleisch enthaltene Aufstriche mischt, so dass ein Vegetarier oder Veganer gar nicht das ganze Buch nutzen kann. Hier könnte ich mir einzelne Bände für fleisch- und fischhaltige, vegetarische und vegane Aufstriche separat vorstellen.



    LG von

    Keshia

    Ich habe das Buch vor Jahren gelesen. Es war eines der wenigen Bücher, die ich mir allein aufgrund des Covers (pink mit Blüten) gekauft habe.

    Soweit ich mich erinnere, blieb vor allem dieser Eindruck des Gegensatzes Sprache vs. einer recht heftigen Sexszene, eventuell eine Vergewaltigung, zurück. Das passte für mich gar nicht.


    LG von

    Keshia

    M


    Durch ihre große Zahl an Followern dauert es immer nur kurze Zeit bis einer ihrer Beiträge kommentiert wird und dadurch fühlt Emma sich lebendig und „von Freunden umgeben“. Mit einer Hand voll Followern hat Emma sogar eine etwas engere Beziehung; man schreibt sich private Nachrichten aber sobald es auf ein Treffen hinausläuft, fällt Emma immer irgend etwas ein, warum sie zu diesem Treffen nicht kommen kann. Selbst ihrer Familie kann sie seit fast 2 Jahren erfolgreich etwas vorspielen und ihre Schwester Jana immer wieder von einem Besuch bei ihr abhalten.


    Dem Leser wird zwar klar, dass Emma ein Problem damit hat unter Menschen zu gehen und am Leben teilzunehmen, das direkt vor der Haustüre stattfindet, es wird jedoch erst im Laufe der Geschichte offenbart, warum das so ist. Für mich steht das Verhalten von Emma in keinem Verhältnis zu dem Vorfall, der sie dazu veranlasst hat, sich in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen. Emma zeigt für mich auch nicht die typischen Anzeichen eines Menschen der unter Panikattacken leidet, wenn er seine sichere Wohnung verlässt, sie fühlt sich unwohl, hat ein wenig Herzklopfen, mehr aber auch nicht. Sie ist durchaus in der Lage einkaufen zu gehen, wenn alle anderen Optionen versagen.

    Das erinnert mich an Elizabeth Barrett-Browning. Die hatte immer extreme Angst vor ersten Treffen, versuchte alles, um langjährige Brieffreunde - die oft im gleichen Ort wohnten - von einem Besuch abzuhalten und schob oft Verbote ihres Vaters vor. Erst wenn es gar nicht mehr ging, stimmte sie einem Treffen zu, war aber bis zum Treffen ein völliges Wrack, machte alle in der Umgebung verrückt, verhielt sich so, als ob sie das Treffen nicht überleben würde. Hatte sie den Briefpartner dann persönlich kennengelernt, fühlte sie sich sehr wohl mit ihm und stimmte sofort begeistert weiteren Treffen zu.

    Den Grund für diese extreme Überängstlichkeit konnten ihre Biografen auch nicht wirklich nennen. Das Muster wiederholte sich aber bis zur Hochzeit - in ihren 40ern - immer wieder: Briefpartner gefunden, begeistert geschrieben, er möchte ein Treffen - was damals nach wenigen Briefen normal war unter anderen Menschen - sie bricht völlig zusammen und versucht alles, dieses Treffen zu verhinden oder zu verzögern, es findet statt, der Mensch ist ihr bester Freund.


    LG von

    Keshia

    Ich habe jetzt etwa das erste Drittel hinter mir und bin einigermaßen irritiert. Das gilt zunächst einmal und vor allem für den Zeithorizont. Wenn ich die bislang aufgepickten Infos über Offreds Leben zusammennehme, dann müßte der Umschwung binnen weniger Jahre (ich sage mal: drei bis maximal fünf) stattgefunden haben und kann auch noch nicht so lange zurückliegen, weil das sonst mit ihrem vorigen Leben und dem Alter der Tochter alles nicht hinkommt. Und in dieser Zeit hat sie auch noch ihre „Ausbildung“ erhalten und mindestens die zweite „Stellung“, wobei sie dort mindestens zwei, eher mehr Vorgängerinnen hatte. Das paßt für mein Empfinden alles nicht recht zusammen.

    Die Zeiteinordnung fand ich auch sehr schwierig. Ich habe mir das so zusammengereimt, dass von der Regierungsbildung/ Umsturz zur Umerziehung eine nicht genannte Zeitspanne vergangen ist (in der, wie im zweiten Band erwähnt, wohl die Tanten ausgebildet werden mussten). Ab der Umerziehung würde ich es mir so erklären: Ein halbes bis ein Jahr Umerziehung/ Red Center, und dann ein bis drei Jahre bei Commander 1 und 2. Es wird soweit ich weiß angedeutet, dass nicht jede Magd, die keine Kinder bekommt, die gesamten drei Jahre bei einem Commander bleibt. Somit wäre Offred bei Beginn der Handlung ca. fünf bis 8 Jahre Magd und davor vielleicht ein halbes bis zwei Jahre "in Ausbildung" gewesen und davor mag es ein halbes bis ein Jahr eine Zeit vor der Ausbildung gegeben haben. Also zwischen 7 und 10 Jahre nach Gründung von Gilead und Offred müsste dann vielleicht Mitte bis Ende 30 sein?


    Ich kann mir schon vorstellen, dass man (viel) Wissen verliert, wenn man komplett indoktriniert wird und einem sämtliche Möglichkeiten zum Austausch sowie Texte jeder Art fehlen und man also auch keine Erinnerungen aufschreiben kann. Das Leben, das sie lebt, wird für sie zunehmend "normal", weil die äußeren Umstände sie da rein pressen.

    Dass eine durchschnittliche Frau nicht versucht zu fliehen, nachdem sie gesehen hat, wie anderen die Füße aufgeschnitten wurden oder Schlimmeres und nachdem man regelmäßig an der Exekution von "Verbrechern" teilnehmen muss und jeder, mit dem man heimlich spricht, ein Spion sein kann sowie genau festgelegt ist, was man sagen und dass man meist schweigen muss (und viele vorher übliche Wörter und Floskeln ersetzt wurden, so dass Erinnerungn vielleicht auch zunehmend schwieriger wird), erschließt sich mir schon.

    Selbst wenn man flieht - womit und wohin? Irgendwann erwähnt sie, dass sie gar keine Straßenkarte oder Vorstellung von der Umgebung hat. Und alles wird überwacht, wie soll man unentdeckt entkommen?

    Immer wieder wird im Buch ja erwähnt, dass sie keinem traut, weil jeder ein Spitzel sein könnte. Und selbst ihr Alltag außerhalb der "Zeremonien" wird akribisch überwacht.

    An Moiras Fluchtversuch wird mMn sehr gut dargestellt, wie sehr so eine Indoktrination einen beeinflussen kann - Moira fällt es schwer, ihre erlernten Verhaltensweisen wie auf den Boden schauen, unterwürfig zu sein zu unterdrücken, obwohl sie sich selbst für eher forsch und mutig hält.

    Aus meiner Sicht stellt das Buch sehr schön dar, dass alle in dem System gefangen sind, selbst die, die es erdacht haben - keiner kann jetzt mehr offen sprechen und erklären, dass es schlecht gelaufen ist. Die Ehefrauen und Kommandanten leiden unter Langeweile, die Ehefrauen unter Eifersucht, jeder hat Angst vor Veränderungen (Marthas: Was passiert, wenn sie zu alt für die Hausarbeit werden? Was passiert dann mit den Mägden? Die Sorge wird im Buch ja angesprochen, aber nie geklärt).


    LG von

    Keshia

    Also, ich muss mal gestehen, dass ich bestimmte Tendenzen der letzten Jahr für mindestens leicht gefährlich halte. Dazu gehört es, bestimmte Menschen als Nazis abzustempeln, um dann Verhaltensweisen zu legitimisieren, die man bei anderen nicht erlauben würde. Stichwort "punch Nazis". Ich kann also jeden einfach zum Nazi erklären und ihn dann schlagen und das damit legitimatisieren. Außerdem fällt damit tatsächlich oft die differenzierte Auseinandersetzung mit Meinungen und Ängsten unter den Tisch. Man "darf" also in bestimmten Kreisen, zunehmend online, nur noch bestimmte Ideen und Ängste äußern. Was passiert aber, wenn man Sorgen und Ängste bunkert? Irgendwann geht man damit zu denen, die einen damit akzeptieren. Und wenn einem eingredet wurde, dass das Nazis seien, dann haben wir doch ein Problem oder nicht?

    Die zunehmende Tendenz, vor allem online, einfach bestimmte Meinungen zu sperren auf seiner Seite - das betrifft beileibe NICHT nur politische Meinungen! - finde ich sehr, sehr bedenklich.

    Und viele Zuläufer zu echten Nazigruppen wurden doch früher aufgefangen, indem man ihnen bewusst machte, was sie da suchen (Akzeptanz etc.) und wie und wo sie das anderweitig bekommen.

    Heute werden dann solche Menschen eher einfach aufgegeben?


    Mich besorgen ehrlich gesagt auch Meinungen wie Kaltstellen von AFD-Anhängern im Umfeld, also Freundschaft oder Kontakt kündigen. Damit treibt man doch diese Menschen dann entweder zur AFD (in den USA das gleiche Spiel mit Trump) oder man bringt ihnen bei, ihre Meinung für sich zu behalten, wenn sie Freunde/ Kontakt zur Familie behalten wollen. Die Meinung muss einerseits nicht zwingend fremdenfeindlich etc. sein und schwelt andererseits dann leise vor sich hin wodurch man doch wieder leichter für entsprechende Gruppen empfänglich wird, die einen dann ernst nehmen.


    Mag ja sein, dass ich alt werde, aber ich bin immer wieder entsetzt, wie viele Menschen/ Webseiten Diskussionskultur (allen wird zugehört, man überzeugt mit Argumenten, schreit nicht, nimmt jeden ernst, es gewinnt, wer die besseren Argumente hat, man kann auch zur Akzeptanz gegenseitiger Meinungen kommen) zunehmend ablehnen oder sogar als gefährlich erachten, also Meinungsvielfalt ablehnen und damit die Idee verbreiten, man müsse erst die "rcihtige" Meinung heraushören, um nicht gesperrt zu werden oder besser sich zu kritischen Themen gar nicht äußern.


    Zunehmd finde ich in den zugegeben oft nicht, aber auch offiziellen Medien die Meinung, dass Menschen mit der falschen politischen Einstellung weder Freunde verdienen, noch gehört zu werden, eine Meinung haben zu dürfen - auch abseits des politischen Themas.

    Und ich frage mich: Wenn sich das durchsetzt, kann man uns dann nicht alle leicht manipulieren, indem man im Vorfeld zur Wahl durchblicken lässt, wen man (nicht) wählen sollte/ darf, wenn man sozial nicht "sterben" möchte? Und was machen wir, wenn sich das wahllos auf diverse jetzt etablierte Parteien oder einzelne Politiker auswirkt? Sind wird dann nicht politisch leicht steuerbar?

    Sind meine Gedanken dazu so verquer?


    LG von

    Keshia

    Auch dieses Buch macht mich wieder wütend, denn ich finde die Geschichte auch weiterhin sehr bedrückend.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Vergibst du drei Ratten, weil du wütend wurdest, also der Text Gefühle in dir hervorgerufen hat, oder weil etwas am Text mangelhaft war?

    Wenn es nur die Wut ist, hätte die Autorin doch ihr Ziel erreicht und der Text dich berührt?


    LG von

    Keshia

    Hm, die Buchidee klingt interessant, meiner Meinung nach in unserer Zeit aber verfehlt. Romane und auch Thriller weisen einen doch immer wieder auf reale Möglichkeiten hin. Wenn dieses Buch nun zu noch mehr Ängsten führt, das Handy mal zu Hause und den Computer aus zu lassen, ist das heutzutage eher kontraproduktiv. Wir sind mit Digital Detox noch nicht durch, viele haben das noch gar nicht ausprobiert, könnten es sich selbst in der Freizeit, an einem Familientag, überhaupt nicht vorstellen. Wenn nun das Buch diese Haltung bestärkt, ist das doch eher traurig, oder?


    Einen Nachmittag komplett ohne Geräte und plötzlich merkt man, wie viel Zeit man hat, wie viel Spaß man haben kann, ohne ständig zu googeln oder zu antworten, teilweise - je nach Nutzerverhalten - erlebt man seine Mitmenschen viel intensiver, da ohne Unterbrechung. Weil aber so wenige Menshen dieses Erlebnis heutzutage schon hatten, würde ich an dem zarten Pflänzchen nicht rühren und hätte mir einen anderen Hintergrund ausgedacht (z.B. Gepäack gestohlen, Unfall und Handys etc. im abgestürzten Bus oder so).





    _____________

    Ich habe z.B. ein Internetvolumen am Handy nur über Netzclub und verlängere das auch nicht. Daher habe ich in einigen Monaten schon nach kurzer Zeit kein internetvolumen mehr am Handy und muss drei Wochen warten. In letzter Zeit verbrachte ich viel Zeit als Besucher im Krankenhaus, oft wartend, während der Patient schlief. Vieles hätte ich sonst mal kurz gegoogelt. Ohne Internetvolumen aber habe ich in der Zeit recht viel auf dem Reader gelesen (bekannte Bücher neu gelesen, aber immerhin). Anfangs wird man etwas kribbelig, wenn man nicht mal kurz etwas nachschlagen kann etc., aber mit der Zeit merkt man, dass man gelassener wird.

    Davor sollten nicht noch Ängste geschürrt werden.



    LG von

    Keshia

    Margaret Atwood: Die Zeuginnen (The Testaments)


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    Gibt es dazu noch keinen Thread oder habe ich ihn übersehen?


    Der Nachfolger der "Handmaid's Tale" ist da!


    Diesmal sind wir ein paar Jahre weiter (je nach Handlung ca. 16 bis 28, glaube ich) als im letzten Buch. Wir bekommen drei Dokumente zu lesen von Frauen, die entweder in Gilead aufwuchsen oder eine Weile dort lebten.


    Pro:

    Das Buch wurde geschrieben und wir erfahren etwas, aber nicht alles, von Protagonisten des ersten Bandes. Nicht unbedingt DEN Protagonisten, von denen wir uns das ggf. gewünscht hätten. Eine Protagonistin wird in diesem Band GANZ anders dargestellt als im ersten, sie hat sich komplett um 180° gedreht und es wird nicht ganz klar, warum. Man liest ihren Bericht trotzdem mit Spannung, allerdings wartete ich die ganze Zeit auf eine Erklärung für die Veränderung, ich wollte wissen


    Das wurde leider nicht aufgeklärt.


    Eine Protaginistin wächst in Gilead auf, und man erfährt, was Aunt Lydia im ersten Band sagt: Für die nachfolgenden Generationen wird es einfacher. Man erfährt, womit sie sich arrangiert und was für sie normal ist, aber auch, womit sie sich schwer arrangieren kann. Hier wurde mMn nicht ganz deutlich, ob das, was ihr so schwer fällt, normal oder in ihrer Familie eine Ausnahme ist ("Paula").

    Schön war, dass man hier nebenbei erfährt, wie jemand unter ganz anderen Umständen als üblich aufwächst, was ähnlich wie bei uns verläuft (Freundschaften, Cliquen, Neid, Elternliebe), was komplett anders verläuft, wo Indoktrination stattfindet. Überrascht war ich davon, dass Kinder tatsächlich zur Schule gehen und wie das abläuft.


    Eine weitere Protagonistin wuchs ursprünglich nicht in Gilead auf. Sie hat einen Blick von außen, bestimmte Vorurteile, bestimmtes Unverständnis und bringt uns gewisse andere Protagonisten mit dem Blick von außen näher. Sie ist anfangs ein "typischer Teenager".


    Interessant (und sehr überraschend) fand ich in diesem Buch die beiläufige Erkärung für die "Tanten". Bisher hatte ich "Tanten" immer als Verwandtschaftsbeziehung verstanden, ironisch wie "das sind Verwandte, denen ihr vertrauen sollt (die euch aber foltern und indoktrinieren)". Hier wird eine komplett andere Erklärung im zweiten Teil des Buches gegeben und die "Tanten" verhalten sich plötzlich relativ normal für ihre Lage, relativ menschlich im Vergleich zum ersten Band. Ihr Selbstverständnis wird erklärt.


    Kontra:

    GROßES Kontra:

    Dieses Buch ist NICHT der Nachfolger des ersten Bandes, sondern der Nachfolger des ersten Bandes UND der ersten Hulu-Staffeln!!! Teilweise wird auf Ereignisse Bezug genommen, die NICHT im ersten Band, sondern NUR in der Serie stattfanden!

    Hier hätte ich eine Einleitung mit Erklärungen und einer kurzen Zusammenfassung der Serie bisher (der Teile, die für das Buch relevant sind) fair gefunden. Nicht jeder schaut Hulu. Viele Käufer haben vielleicht auch nur den ersten Band im Regal.

    Sie können das Buch zwar verstehen, aber ein bisschen fehlt ihnen Hintergrundwissen, der Ahaeffekt wird nicht so sehr kommen.

    Leider auch wenn man die Serie kennt ist eine Entwicklung relativ schnell klar (jemand ist in Wahrheit jemand anderer und das kann man schon seitenweise vorher wissen/ ahnen, weil seitenweise NUR auf diesem Thema herumgehackt wird und es dann als große Überraschung präsentiert wird).


    Interessant, aber für mich relativ nebensächlich: Das Buch schließt ähnlich wie das erste Buch ab. Die meisten dort gegebenen Infos sind mMn irrelevant, aber auf der letzten Seite erfahren wir dann doch noch mal etwas Interessantes.


    Also unbedingte Kaufempfehlung. Wer nur den ersten Band kennt, sollte vorher mal eine Zusammenfassung der Hulu-Serie gelesen haben; davon gibt es einige online.


    Sehr schade ist allerdings, dass eine Protagonistin, von der man sich ggf. mehr gewünscht hätte, nur am Ende in einem kurzen Absatz auftaucht.


    4ratten


    LG von

    Keshia

    Ich habe dieses Buch zufällig in der Buchhandlung gefunden.

    Ich hatte dieses Jahr extremen Stress, ein Familienmitglied starb, ein anderes war seit Juli im Krankenhaus, konnte nicht gehen, am Ende lief es auf eine Beinamputation hinaus (und dann kam Delir, Essensverweigerung usw.). Daher hatte ich seit Feburar nur Kinderbücher in Deutsch und Englisch gelesen (passiert nichts Gravierendes, schöne heile Welt, kein Anspruch beim Lesen).


    Und dann habe ich dieses Buch im September entdeckt und an einem Nachmittag komplett gelesen.

    Während die Rezis bei amazon gemischt waren - einige fanden es vorhersehbar und das Ende sinnlos/ öde - hat mich das Buch doch sehr eintauchen (sogar wegtauchen) lassen. Einzig die Perspektive von Matthias habe ich beim ersten Lesen meist überflogen, weil ich damit wenig anfangen konnte (das änderte sich später).

    Schön fand ich gerade am Anfang die immer neuen Informationen, die oft eine ganz neue Perspektive vermittelten.



    Möglicherweise bin ich nicht mehr ganz die Zielgruppe, da ich solche Bücher vor einigen Jahren ständig gelesen habe, aber in letzter Zeit gar nicht mehr, so dass etwas, das für Stammleser vorhersehbar ist, es für mich eventuell nicht ist.


    Ein bisschen unglaubwürdig fand ich lediglich



    Während ich die Idee an sich gut fand und auch das Ende interessant, war es für mich aber dann doch nicht ganz nachvollziehbar,



    Ansonsten würde ich das Buch auf jeden Fall für lange Wartezeiten beim Arzt oder eine lange Zugfahrt etc. empfehlen.


    LG von

    Keshia

    Ich habe gehadert hier was zu schreiben weil das ein emotional aufgeladenes Thema ist - und wir wollen ja einerseits auch alle gemeinsam Leben und andere Kulturen kennenlernen, ihnen vielleicht auch Nahe sein. Aber andererseits wollen wir ja auch respektvoll sein und uns weiterentwickeln, denke ich.

    EDIT: Ich habe dann doch einen Beitrag verfasst weil ich daran gedacht habe wie hart es für die meisten Native Americans ist: was die Generationen vor der jetzigen erlebt haben und wie die meisten von ihnen jetzt leben ist ernüchternd. Ihre Kultur ist minimiert und sie werden belächelt wenn Traditionen ausgelebt werden - oder es wird eben geduldet. Ihre Kultur stand kurz vor der Auslöschung, so viele sind gestorben. Und jetzt hüpfen kleine weiße Kinder (nochmal: Ihnen gebe ich keine Schuld) mit dem Kopfschmuck herum, den nur der Älteste eines Stammes tragen darf weil ihm am meisten Ehre gebührt und er am meisten vollbracht hat - und der getötet wurde weil er Teil dieser Kultur war.

    Das fühlt sich falsch an.

    Hm, das Thema ist aufgeladen und wird von beiden Seiten sehr oft übertrieben, aber nur mal zwei kleine Gedanken dazu:

    Erstens: Federn finden sich in der Natur. Offiziell darf man sie gar nicht aufheben (Federsammelverbot; wusste ich als Kind auch nicht, gilt auch für Muscheln und Steine am Strand), aber wenn man es nun macht oder selbst Federn durch Vogelhaltung hat (von der Mauser natürlich ... ;)), dann könnte man auf die Idee kommen, gerade als Kind, diese Federn irgendwie als Modeaccessoire zu verwenden oder z.B. zu tragen, wenn ein Vogel, den man gehalten hat, gestorben ist, als Erinnerung. Hier zu sagen: "Aber NA trugen Federn als rituellen Schmuck, jetzt darf das nie wieder ein anderer machen!"ist zumindest in meinen Augen fragwürdig.


    Der andere Punkt ist: Kinder haben sich auch schon zumindest das ganze 20. Jahrhundert als Prinzessin und König verkleidet und damit ebenfalls Kostüme getragen, die etwas darstellten, dass früher nur bestimmte, verdiente Menschen mit entsprechendem Erbgut oder entsprechenden Ehepartnern tragen durften. Im Prinzip ist das nicht anders und wer "Prinzessin spielt" oder "König" ist auch meist sehr weit entfernt von mittelalterlichen Herrschern und ihrem wahren Leben oder gar heute lebenden Thronfolgern. Sicherlich sind beide Diskussionen auf einer ganz anderen Ebene, weil es halt besonders in den USA offenbar vor allem Jugendliche gibt, die sich als Karikatur eines NA verkleiden und das bewusst tun. Auf der anderen Seite sind aber deutsche Kinder, die Prinzessin spielen nicht besonders weit entfernt von deutschen Kindern, die Häuptling spiel/ten.

    Ein interessanter Aspekt ist hier für mich die inzwischen aufgeladene Frage, was Kultur ist und wer sie "hat". Man könnte ja auch argumentieren, dass so eine Verkleidung Teil der deutschen Kultur oder Kultur deutscher Kinder/ Kindheit ist, also eine gewachsene Tradition. Im Falle der Prinzessin/ Könige wohl etwas älter als im Falle des "Indianderkostüms", aber eben in beiden Fällen eher bewundernd als niedrträchtig getragen.

    Und dass Bilder verzerrt werden, ist ja auch mehr als üblich, keiner der Cowboy spielenden Kinder hatte die Idee, Kuhherrden zu treiben, sondern mehr die Idee, Stärke mit Spielzeugwaffen zu demonstrieren und sich dabei gut zu fühlen. Kein Kind, das mit Puppen spielt, übt dabei die echten Aufgaben einer Mutter aus und fühlt die echten Gefühle einer Mutter inklusive Sorgen um kranke Kinder usw. Das wirft einem ja auch keiner vor. Es ist halt in allen Fällen - so könnte man zumindest argumentieren - ein Spiel, eine Abwandlung, eine Nachahmung, die nur wenige, oft stereotype Elemente der Realität beinhaltet, aber normalerweise nie niederträchtig gemeint ist. Sonst müssten Feministen auch das Puppenspiel, Mutter-Kind-Spiel im Kindergarten usw. "verbieten" oder zumindest kritisch darüber schreiben.



    LG von

    Keshia

    @ Gesine,

    ich hatte das Buch wirklich mit Interesse gelesen, mit der Einstellung, so schlimm wie in den Artikeln kann es ja nicht sein. Was ich las war ständiges Reglementieren und das in dem Mittelpunt Rücken von Verzicht, das die Tochter am Ende völlig verinnerlicht zu haben schien. Das meinte ich mit kaputt. Essen muss für sie so eine Art Religion sein, bei der es darum geht, sich durch Verzicht hervorzutun. Kaputt im Sinne von "ein normales Verhältnis zum Essen, zu essen, worauf man Appetit hat, zu spüren, wann man satt ist, scheint für längere Zeit nicht mehr möglich" (jedenfalls, wenn ich das letzte Kapitel zugrunde lege).

    Online wurde an einigen Stellen erwähnt, die ursprüngliche Bewertung der Ärztin könnte aufgrund eines Missverständnisses falsch gewesen sein, das Übergewicht war evtl. nicht so hoch. Ebenso wurde sehr oft betont (amerikanische Rezis), dass die Mutter das Ampelsystem, das mMn eher dem Kind Kontrolle über sein Essverhalten geben sollte, völlig falsch verstanden hat - sie hat genau das Gegenteil gemacht, dem Kind Kontrolle über sein Essverhalten so lange genommen, bis es ihre Vorgaben verinnerlicht hatte.

    Mit "kaputt" meine ich auch die Auswirkung aufs Selbstbild, die dieses fortwährende "ich bin zu dick, ich muss mich zurückhalten, alle anderen dürfen genießen, ich muss verzichten" langfristig auf einen Menschen haben könnte.

    Ich habe zugegebenermaßen nicht recherchiert, ob es Berichte von der weiteren Entwicklung Beas gab. Ich wäre dabei eher an ihrem Selbstbild als an ihrem Gewicht interessiert.

    Es gab in dem Buch diverse Szenen, bei denen ICH als Kind zu weinen angefangen hätten, unter anderem, einen Kakao als Belohnung versprochen zu bekommen, sich den ganzen Tag darauf zu freuen und dann den Kakao schon in der Hand zu halten, aus der Hand gezogen zu bekommen, weil da Sahne drauf ist...:( So etwas hätte ich tagelang sehr, sehr negativ mit meiner Mutter verbunden, wäre frustriert gewesen und hätte entweder gegen die Mutter gekämpft oder schlimmstenfalls verinnerlicht "ich darf mich halt auf nichts freuen, das mit Essen zu tun hat".



    LG von

    Keshia

    @Marypipe


    Komisch, mir ging es genau umgekehrt: Obwohl das Thema eigentlich kein schönes ist, habe ich es stellenweise sogar als Wohlfühlbuch wahrgenommen. Bei der letzten Szene musste ich allerdings weinen; der Autorin soll es beim Schreiben ähnlich gegangen sein. Da hat sie in sehr einfachen Worten etwas beschrieben, über das wohl viele mal nachgedacht haben, aber vermutlich nicht wirklich in der Tiefe.

    LG von

    Keshia

    Ein Aspekt, der mich an dem Buch faszinierte, ist die ganz ruhige Stimmung trotz des deprimierenden Themas und oft wird die Landschaft ganz subtil gelobt, obwohl weder die Landschaft noch das Klima im Winter sonderlich attraktiv klingen. Man möchte sich nach der Lektüre mit Island und seiner Geschichte befassen. Auch sehr schön, wie Agnes begeistert von ihrem recht einfachen Beruf als Magd spricht, obwohl stark betont wird, dass sie eine hohe Intelligenz besitzt. Insgesamt scheint keiner der Charaktere mit seinem Leben unzufrieden zu sein, außer in kleinen Aspekten, die in jedem Leben mal vorkommen (Eifersucht, unerfüllte Liebe etc.). Dabei wird objektiv nichts Erstrebenswertes gezeigt, aber der Leser fühlt, dass die meisten Personen mit ihrem sehr einfachen Leben gut zufrieden sind. Bei Agnes merkt man allerdings den Zwiespalt - einerseits liebt sie den Hof, auf den sie gekommen ist, andererseits fällt ihr dessen Verfall auf.

    Aus meiner Sicht sind Blöndal etc. so oberflächlich gezeichnet, weil der Hauptteil der Geschichte von Agnes erzählt wird und die anderen Personen eben nur am Rande vorkommen.

    Interessant fand ich, dass auch hochrangige Personen einfachste Kost - Skyr - angeboten bekommen und ins Gemeinschaftsschlafzimmer als einzigem Wohnraum gebeten werden und das auch als normal empfinden, obwohl sich jeder Mühe gibt, sich extrem vornehm zu verhalten (bei Besuch hochrangiger Personen wie Blöndal).

    Petra Hartlieb: Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung


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    Nach ihrem ersten Buch über ihre "wundervolle Buchhandlung" widmet sich Petra Hartlieb im zweiten Band speziell der Weihnachtszeit in ihrer Buchhandlug in Wien.

    Das Buch ist in Kapitel über verschiedene Aspekte der Vorweihnachtszeit in der Buchhandlung gegliedert, die sich jeweils mit Auswirkungen des Buchhändlerlebens auf Berufs- und Privatleben von Hartlieb und ihrem Mann und dem Familienleben mit ihren Kindern (oder dem Mangel daran) befassen.

    Das Buch umfasst nur 160 Seiten und ist schnell gelesen.


    Meine Meinung:

    Hui! Ich habe das Buch schnell und mit Spannung gelesen, aber vermutlich nicht aus den von der Autorin beabsichtigten Gründen. Für mich ist das Buch eine Art Biografie-Krimi. Statt zu ergründen, wer der Mörder ist, ergründet man, wer Petra Hartlieb sein könnte und was sie sagen möchte. Vordergründig möchte sie auf unterhaltsame, witzige Art von ihrer wundervollen Buchhandlung erzählen. Hier geht es schon mal los: Das erste Buch kaufte ich, weil ich ein Loblied auf die Buchhandlung lesen wollte. Spätestens im zweiten Band frage ich mich, ob der Titel nicht ironsich gemeint war!

    Wer das erste Buch gelesen hat, erinnert sich an sehr viel "Amazon-Gebashe". Das zweite Buch muss dieses Thema auch einmal am Anfang unterbringen, könnte dann aber den Untertitel tragen "Mein Burnout als Buchhändlerin".

    Zunächst mal Punkte, die mir auffallen:

    Frau Hartlieb arbeitet freiwillig in einer Buchhandlung, die ihr gehört! Trotzdem vergeht keine Seite ohne Jammern über lange Arbeitstage. In der Vorweihnachtszeit teilt sie sich mit ihrem Mann die Tage auf - sie arbeitet tagsüber im Laden, er nachts in der Buchannahme und am Einsortieren der Bücher. Das fehlende Eheleben wird gar nicht erwähnt, nur Müdigkeit, Überforderung, Stress. Andere habe einen ebenso langen Arbeitstag, können aber abends für ihre Kinder noch kochen. Man könnte jetzt denken, die armen Eheleute wären bei der Arbeit alleine, aber nein, sie haben zahlreiche Mitarbeiter, von denen eine erkannt zu haben scheint, dass sie Frau Hartlieb ständig emotional auffangen und aufbauen muss. Frau Hartlieb bricht auch bei kleinsten Unstimmigkeiten - Geburtstag, und morgens müssen noch Kästen geleert und Bücher einsortiert werden - in Tränen aus. Was wohl ein Fernfahrer macht, der am Geburtstag morgens noch im Ausland im Stau steht oder ein Chirurg, der am Geburtstag mehrere Stunden operieren muss?

    Positiv sei hier vermerkt, dass alle Kollegen bzw. Angestellten gut wegkommen, sie sind Menschen, sie sind lieb und überarbeitet. Kunden dagegen teilt Frau Hartlieb in zwei Kategorien ein, die etwas überraschen:

    Das sind einmal die Kunden, die zu Freunden wurden. Diese zeichnen sich mehrheitlich dadurch aus, dass sie Frau Hartlieb Dienstleistungen oder Essen kostenlos zur Verfügung stellen und sogar aufdrängen, weil sie wohl den Eindruck vermittelt, einen der schwersten Jobs auf Erden zu haben und alleine nicht klar zu kommen. Hände hoch, wer schon mal seiner "Lieblingsbuchhändlerin" Brathähnchen oder Suppe in den Laden gebracht hat!:/ Oder Schokolade und Pralinen. Oder sie im Taxi ins Restaurant gefahren hat und dann ihr Essen bezahlt hat. Oder einen dreiviertel Tag für sie kostenlos Geschenke verpackt hat.


    Und dann sind da die anderen Kunden. Diese sind ärgerlicherweise Kunden, haben Fragen und Wünsche und behandeln Frau Hartlieb wie eine normale Dienstleisterin und ohne Rücksichtnahme und Dankbarkeit, die sie doch eigentlich im Vorfeld erwarten dürfte. Einige sind so frech, ihre Meinung über Geschenkpapier zu äußern, das ihnen nicht gefällt! Da bricht dann die Angestellte - nicht Frau Hartlieb - auch mal in Tränen aus. So etwas ist ja für einen Erwachsenen auch wirklich schwer zu ertragen!


    Da Frau Hartlieb Bücher schreibt, ist sie bekannt und erwartet das teilweise auch. Eine Kundin äußert etwa zu einer anderen "Wissen Sie eigentlich, wen Sie da vor sich haben!" Aha, die Lokalprominenz, bitte etwas unterwürfiger reden!


    Kunden haben die furchtbare Angewohnheit, erst kurz vor Ladenschluss im Laden zu erscheinen und dann noch freundliche und geduldige Bedienung zu erwarten. Es ist ja auch eine Frechheit, dass Kunden meist tagsüber arbeiten und es erst kurz vor Ladenschluss um 18 Uhr in den Laden schaffen! Dass möglichst "pünktlich abgesperrt" wird, weil das Personal völlig erledigt ist, wird mehrfach erwähnt.


    Ein anderer Punkt, der auffällt und immer wieder (mir jedenfalls) sauer aufstößt, ist diese Manie, von Freunden kostenlos Gefallen anzunehmen. Man will Urlaub machen - Freund bietet Wohnung am Urlaubsort an. Freund lädt zum Essen ein. Freundin hilft bei der Arbeit. Freunde laden die Kinder zum Abendessen ein, damit die mal etwas anderes als selbstgekauften Döner bekommen. Freunde laden zum Abendessen ein, man kommt aber nur, weil "es so gute Freunde sind, dass sie es aushalten, wenn wir einfach kommen, nichts mitbringen, uns hinsetzen, essen und trinken, so gut wie keine Konversation betreiben und danach wieder gehen". Einmal ist noch jemand anderer eingeladen und besitzt die Frechheit, die Gesellschaft mit Anekdoten unterhalten zu wollen. Über den wird noch eine andere Anekdote erzählt, dann kommt der Nachsatz "liebe..., ich habe das aber nicht aus Rache gemacht".


    Irgendwann kommt das erstaunliche Geständnis "ich mag keine Buchhändlerinnen, die ständig jammern!" und die Erkenntnis: Bitte bleiben Sie nicht aus Mitleid mit uns dem Laden fern, wir müssten sonst schließen!


    Zwischen all diesen verwirrenden Aussagen sucht der Leser (mMn) nach "Petra Hartlieb". Wer ist sie? Eine begeisterte Buchhändlerin, die manchmal missverständlich über ihren Job schreibt, deren Humor nicht jeder (wie ich z.B.) versteht? Eine - wie einmal in einem Buch einer Lehrerin gelesen - Frustziege, die kurz vor dem Burnout steht und eigentlich ihren Beruf hasst? Ein einfach völlig überarbeiter Mensch, der es aber nicht schafft, mal kürzer zu treten? (Da sind so viele Mitarbeiter im Laden - kann man nicht mal einen Tag mehr pro Woche freinehmen? Oder mal ein paar Stunden früher gehen, wenn einen das so sehr belastet?)

    Und: Warum kommen immer noch Kunden in den Laden, wenn man ihnen per Buch sagt, dass sie eigentlich nur nerven, belasten und stören?


    Wie kann es sein, dass man selbst einen Teil seiner Kunden als Zumutung betrachtet, aber fast alle Dienstleistungen, die jedenfalls im Buch erwähnt werden, von "Freunden" als Vorzugsleistung, nach Dienstschluss oder kostenlos angeboten, teils aufgedrängt, bekommt und keine Diskrepanz sieht? Warum darf man am Wochenende seinen ITler (wie immer der Mensch heißt, der sich um die Internetverbindungen kümmert) aus dem Bett klingeln und dann noch ein bisschen meckern, dass er eine Stunde fürs Ankommen braucht, sich aber gleichzeitig über den Kunden beschweren, der nach 18 Uhr 24 Pixiebücher verpackt haben möchte? Der "Doktor" (mir war nicht klar, wer das genau ist) wird aber selbstverständlich noch reingelassen, wenn er nach 18 Uhr an die Tür klopft. Vermutlich, weil der noch mal etwas für einen tun könnte.


    Wie gesagt - mag sein, dass ich den Humor falsch verstanden habe. Ich lese vor allem: Keine Zeit für Kinder, ständig müde und mies gelaunt, muss aber für die Kunden den Entertainer geben, leichter Hass auf Kunden, die Service wünschen und sich dabei nicht zürückhalten, sondern auch fragen, wenn der Laden voll ist. Es gibt ein Buch mit dem Titel "Hilfe, die Kunden kommen" - Frau Hartlieb scheint das besonders in der Weihnachtszeit auch so zu empfinden und es gibt eine Szene, in der das lebhaft beschrieben wird.


    Nach all dem Meckern müsste das Buch jetzt null bis eine Ratte bekommen, das wird aber nicht passieren. Man liest gerde wegen dieser Unstimmigkeiten, man möchte dahinter kommen, was eigentlich los ist, wie sich die ganzen Unstimmigkeiten erklären lassen, ob man einfach nur den Humor nicht versteht und vielleicht Absätze als Jammern versteht, die eigentlich lustig gemeint waren. Immer wieder fragt man sich: Wie meint sie das? Warum arbeitet sie denn noch dort? Warum fordert sie Verständnis und Rücksichtnahme von anderen, die sie selbst ihren Kunden nie entgegen bringen würde?


    Eine unfassbare Stelle beschreibt einen Weinachtstag, an dem ein Stammkunde seine bestellten Bücher abholen möchte. Keines der Bücher ist da. Verständlicherweise rastet der Kunde ein bisschen aus. Später entschuldigt er sich, Frau Hartlieb entschuldigt sich auch, ist aber - im Buch - weiterhin der Meinung: Der Mann hätte früher bestellen sollen - natürlich nicht bei amazon! - und es einfach lieb lächelnd hinnehme müssen, dass seine Bücher einfach nicht da sind oder "mal ein paar Tage vorher fragen können". Was für eine Eigenwerbung für den eigenen Laden! Nach dem ganzen Amazongebashe würde man denken, dass die Betreiberin gerade nicht zugibt, eventuell nicht rechtzeitig liefern zu können ud das - in der Vorweihnachtszeit - den Kunden auch nicht sagen zu wollen/ können.


    Ich habe das Buch jedenfalls als eine Biografie einer Frau gelesen, die in bestimmten Bereichen realitätsfern und empathielos ist und keinerlei Selbstreflexion besitzt und es gerade aus diesen Gründen sehr spannend gefunden. Dafür gebe ich mal vier Ratten.

    4ratten


    Wären die Ratten Symbole für Sympathiepunkte für Frau Hartlieb, so wie sie sich in dem Buch darstellt, würde da nur eine sitzen.



    LG von

    Keshia

    Tja, es sieht schlecht aus. Habe ihn jetzt an einem anderen Apple-Stecker (vom Ipad) gehabt und konnte zusehen, wie die Anzeige runter ging von "Ihr Kindle ist 15% geladen" auf 14% und jetzt 13%.=O

    Mein Kindle Fire (Nummer weiß ich nicht, evtl. 7? Ist das die erste Generation?) wird nur unregelmäßig benutzt. Daher entlädt er sich oft komplett und manchmal merke ich das nicht sofort. So auch kürzlich, er war ganz leer, ich ludt ihn wieder auf. Auflgeladen wird er seit ich ihn habe (Gebrauchtkauf) mit dem zugehörigen Ladekabel und einem Iphone-Netzteil.

    Danach war er normal nutzbar, gestern zeigte der Akku Tiefstand, also hängte ich ihn über Nacht ans Netz. Seit gestern hatte ich ihn nun am Strom, er zeigt auch immer, dass er lädt, man sieht nur keinen Ladefortschritt. Gerade noch mal eine andere Steckdose probiert, Neustart gemacht, jetzt ist er schon im kritischen Bereich (vorher kleine weiße Ladesäule, jetzt kleine rote, 15%, bitte laden).

    Habe dann mehrfach das Netzteil aus der Steckdose gezogen, da das angeblich einen Ladeimpluls geben sollte.

    Die Ladelampe leuchtet gar nicht.


    Ist es denkbar, dass das Gerät jetzt einfach kaputt ist und ersetzt werden muss oder sollte ich noch etwas anderes probieren?

    Und falls es ersetzt werden muss, lohnt sich dann ein Kindle Fire 8 (über 100 € würde ich nicht gehen wollen) oder lieber ein Kindle Fire 7?

    Das Gerät wird halt nur gelegentlich genutzt, vor allem habe ich da günstige Kochbücher drauf. Nutzung findet überwiegend in der Wohnung statt.


    LG von

    Keshia