Beiträge von swank

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    Sophie spaziert an einem heißen Sommerabend durch Paris, die Stadt der Liebe, ist jung, gebildet und plant einen Neuanfang in Frankreich - aber an diesem Abend überkommt Sophie die Trauer so sehr, dass sie sich auf einem Brückengeländer über der Seine wiederfindet. Ihr Verlobter Rafael ist kurz vor der Hochzeit ermordet worden, und auch wenn Sophie alles tut, um den Schmerz zu ertragen, sie kann es nicht. Als sie über die Brüstung schaut und über ein selbstgewähltes Ende ihres Leids nachdenkt, fährt ein Schiff vorbei - und auf ihm Rafael. Ist das möglich? Sophie macht sich auf die Suche nach ihrem geliebten Verlobten, durchsucht ganz Paris nach ihm und macht eine Entdeckung, die sie nicht wahrhaben will. Ist Rafael ein Engel? Und meint er es gut oder schlecht mit ihr?


    Die Geschichte von “Der Kuss des Engels” hörte sich zunächst etwas kitschig an und ich befürchtete, der Roman würde auf der Romantic Fantasy - Welle mitschwimmen, zu große Erwartungen hatte ich also nicht. Allein die Thematik von Engeln, die sich in sterbliche Frauen verlieren, und die Bilderbuchkulisse Paris machen den Roman auch tatsächlich kitschig - aber auf eine angenehme Weise.


    Mir fällt vieles auf, dass mir das Buch hätte verleiden können, so etwa die pseudophilosphischen Diskussionen über die Frage, ob das Böse in der Welt Gottes Wille ist oder nicht; die etwas sehr naive, sehr blasse und in jegliche Gefahr hereinstolpernde Sophie; die insgesamt farblos bleibenden Gestalten und der im Grunde nicht sehr weite Handlungsbogen, der stets vorausschaubar bleibt. Und trotzdem muss ich sagen, dass ich den Roman gern gelesen habe und mich gut unterhalten fühlte. Flüssig und schnell fliegen die Seiten nur so dahin.


    Das liegt zum großen Teil an der gelungenen Bildsprache und der eindringlichen Beschäftigung mit Paris, was ich als Kulisse sehr nett fand. Die einzige Figur, die etwas Feuer in die Geschichte bringt, ist Jean, ein geheimnisvoller Fremder, der an Sophie herantritt und dessen Rolle im Spiel von Gut und Böse zunächst nicht klar ist.


    Auch das Ende kam etwas holprig, nach der großen Verstrickung und der Frage, wie das sich über das ganze Buch abzeichnende Problem nun denn doch zu lösen wäre, war die Auflösung leider etwas simpel. Trotzdem, ich kann mich nur wiederholen, kann man das Buch durchaus als nette Unterhaltung annehmen, über die man nicht weiter nachdenken wird, die einem aber ein paar schöne Lesestunden bringt.


    3ratten

    Zum Inhalt muss ich nichts mehr groß sagen, aber die Verrisse kann ich ganz und gar nicht teilen und bin wieder mal fasziniert, wie die Meinungen auseinander gehen... ich muss nämlich ein Loblied auf den Roman (und auch den zweiten, für den alles Folgende genau so gilt und für den ich deswegen keinen eigenen Thread aufmache) singen!


    "Grabesgrün" und "Totengleich" sind seit wirklich ewiger Zeit die ersten Bücher, die mich richtig gepackt und in einen Sog gezogen haben und jetzt schon meine Lesehighlights 2010, im Grunde habe ich aber im ganzen Jahr 2009 kein besseres Buch und überhaupt noch nie einen besseren Krimi gelesen.


    Von Klischees konnte ich nichts sehen - gerade das hat mich so begeistert. Ich lese gerne viele Krimis und Thriller, so gerne, dass mir das Muster (Frau, am besten Pathologin oder sonstige Spezialistin auf dem Gebiet ekliger, detailliert beschriebenen Tätigkeit, fängt Mörder im Alleingang, stets unter Gefährdung ihres Lebens, und am Ende gibt es einen schönen Showdown, bei dem die gute Frau fast getötet wird, aber in allerletzter Sekunde Rettung naht) zum Hals raushängt. Hier fand ich es wunderbar erfrischend, zurück zum guten alten Ermittlerteam zu gehen, das jedoch sehr menschelte. Rasen die Ermittler in anderen Thrillern nur so von einem zum anderen Hinweis und schlussfolgern aus jeder gefundenen Faser sofort ganze Szenarien (ein Hundehaar auf der Leiche ist natürlich niemals einfach ein Hundehaar, sondern eines von der seltenen Rasse XY, die nur in Südwales vorkommen und von 3 Züchtern gezüchtet werden... :rollen:), stecken Rob und Cassie hin und wieder wunderbar fest, verzweifeln, ergehen sich in mühevoller, langwieriger Kleinstarbeit, müssen die selben Personen immer und immer wieder befragen. Hört sich öde an, war es für mich aber ganz und gar nicht. Mir, die ich natürlich überhaupt keine Ahnung von Polizeiarbeit habe, kam das sehr viel realitätsnaher vor als alles, was ich sonst in der Richtung gelesen habe.


    Rob, Cassie und die anderen Protagonisten sind weder perfekte Ermittler noch perfekte Menschen, was ich sehr angenehm fand. Fehler werden gemacht, und dazu noch plausibel begründet, Emotionen werden nachvollziehbar geschildert. Generell wurde jeder Faden, der im Laufe der Handlung gesponnen wurde, jeder Hinweis, jedes Detail, wieder aufgenommen und "geklärt", eine Detailliebe, die ich auch ganz großartig fand. Trotzdem wurde mir nie langweilig, ich musste mich ganz im Gegenteil dazu zwingen, die Romane hin und wieder wegzulegen, um nicht zu schnell zu lesen, und um mehr davon zu haben.


    Mit der Idee des zweiten Romans, die hier schon bemängelt wurde, muss man sich anfreunden können, das gebe ich zu. Aber da ich das konnte, hat mich auch diesem Roman nichts gestört. Das Zusammenspiel der Figuren in beiden Romanen gefiel mir ausgesprochen gut, und von "flachen Charakteren" konnte ich auch nichts spüren, ganz im Gegenteil hatten vor allem Rob und Cassie für mich sehr viel Profil, Geschichte, ein breites Spektrum an Emotionen... und über allem lag diese Melancholie, die mich schwer beeindruckt hat, die wunderbare Sprache, die sich so flüssig liest, aber trotzdem niemals verflachte... zwei ganz tolle Bücher und die besten Kriminalromane, die ich bisher gelesen habe.


    Ohne Zweifel gibt es:
    5ratten

    John Wayne Cleaver ist 15 und hat gleich mehrere Idole: so weit nicht ungewöhnlich, jedoch schwärmt der Junge nicht für Musik- oder Filmstars, sondern für Serienkiller wie Ted Bundy oder seinen Namensvetter John Wayne Gacy. Alle Gedanken des Jungen kreisen um dieses Thema, denn er weiß, dass etwas Böses in ihm lauert. Mühsam hält er das Monster in sich zurück, indem er ein diffiziles Regelsystem für sich selbst aufbaut. Das jedoch kommt gehörig ins Wanken, als plötzlich in Johns Stadt ein Mörder umgeht, der äußerst bestialisch vorgeht. John kann nicht widerstehen und versucht, den Mörder zu finden...


    Die Idee, aus dem üblichen Schema von Mörder und Ermittler auszubrechen, hat mir sehr gut gefallen. Hier kommt der potentielle Serienmörder selbst zu Wort, und das noch bevor er irgendeine Tat vollgangen hat. Der Kampf mit sich selbst bei einem fünfzehnjährigen Jungen hätte sehr spannend ausgestaltet werden können - leider aber bleiben Sprache und Umsetzung schlicht platt. Die Charaktere werden nicht ausgestaltet, alles ist schwarzweiß, Zwischenstufen gibt es nicht. Die Geschichte springt von einem Großereignis zum nächsten, ohne Zeit und Ruhe für interessante Überlegungen. Die Identität des Mörders war für meinen Geschmack etwas zu absurd, aber das mag Geschmackssache sein.


    Vor allem die sehr einfache, platte Sprache hat mich gestört. Schade, wäre ich nicht mit so einer Begeisterung für den Plot an die Sache gegangen, hätte der Roman mir vielleicht besser gefallen.

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    “Gegen die Finsternis” ist der Nachfolgeband zu “Gegen das Sommerlicht” und bietet interessanterweise einen anderen Fokus bzw. eine andere Figurenkonstellation. Zwar kommen Aislinn, Seth und Keenan immer noch vor und spielen auch eine Rolle bei der Handlung, Hauptprotagonisten sind aber eine Freundin Aislinns, Leslie, und ein Gefolgsmann von Keenan, Neill. Diesen Wechsel fand ich sehr schön und gelungen, da so noch mal eine andere Perspektive möglich war.


    Zum Inhalt:
    Leslie lebt in schrecklichen Zuständen in ihrem eigenen Haus. Ihre Mutter hat die Familie verlassen, der Vater ist Alkoholiker, ihr Bruder drogensüchtig und verkauft seine Schwester an seine Junkie-Freunde. Um aus dem Kreislauf aus Gewalt und Verzweiflung auszubrechen und ihre eigene Identät zu festigen, lässt sie sich ein Tattoo stechen. Sie ahnt nicht, welche Folgen das hat, denn sie hat die aufmerksam des Dark Court und dessen Elfenkönigs auf sich gezogen…


    (Ich habe den Roman im Original gelesen, weswegen ich die deutschen Bezeichnungen leider nicht beherrsche, z.B. die des Dark Court)


    Die Geschichte ist spannend und romantisch, ohne allzu kitschig zu werden. Allein durch die doch sehr düstere Ausgangssituation Leslies, allerlei Gemetzel und dem Thema Vergewaltigung ist die Gefahr, rührselig zu werden, nicht unbedingt groß. Mir hat aber gerade diese ungeschonte Sicht der Dinge gefallen und ich denke auch, dass der Roman trotzdem nicht zu blutig wird und in seiner Thematik durch auch für Jugendliche ab 12 geeignet ist, was, wie ich glaube, die Zielgruppe des Romans ist.


    Besonders gefallen hat mir Neill, ein Freund Keenans, der sich zu Leslie hingezogen fühlt, aufgrund seiner Vergangenheit und eigenen Natur aber nicht mit ihr zusammen sein darf. Man darf dann als Leserin trotz aller schweren Themen kurz ins Schwärmen geraten und mit den Protagonisten mitleiden.


    Nur die Auflösung der Geschichte hat mir nicht zugesagt, sie war mir zu kurz und zu schnell abgehandelt, die Lösung des Problems auch viel zu einfach. Hier hätte ich mir mehr Komplexität gewünscht.


    EDIT: Link zu "Gegen das Sommerlicht" eingefügt. LG, Saltanah

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    Ein Tipp vorweg: am besten lest ihr nicht den Klappentext, der verrät nämlich leider einen Großteil des Buches. Ich versuche es mal nicht so detailverliebt.


    Bens Frau Sarah ist plötzlich verstorben, er bleibt allein zurück mit ihrem autistischen Sohn Jacob, der nicht viel von seiner Umwelt an sich heran lässt. Als wäre die Situation nicht schlimm genug für Ben, findet er eine verschlossene Metallkassette mit Zeitungsausschnitten, die seine Frau jahrelang aufbewahrt hatte. Erst will er nicht glauben, dass sich tatsächlich ein schreckliches Geheimnis daraus erschließen lässt, aber als er Nachforschungen über seinen Stiefsohn Jacob anstellt, tritt er eine Lawine von Katastrophen los…


    Ich war von Simon Becketts David Hunter – Romanen mehr als begeistert, auch wenn ich bisher nur „Die Chemie des Todes“ und „Kalte Asche“ gelesen habe. Mit großer Spannung bin ich deswegen an „Obesession“ herangegangen und musste enttäuscht feststellen, dass ihnen genau das fehlt, was die Hunter-Romane abhob von üblichen Thrillern: sprachliche Raffinesse, Figuren und Szenerien entfernt von Klischees, immer neue Entwicklungen und eine unerwartete Auflösung.


    All das bietet „Obesession“ überhaupt nicht. Es wird schnell zur Sache geschritten, das Geheimnis um Stiefsohn Jacob ist schnell klar, danach läuft alles auf einen Showdown aus, der vorhersehbar ist und mich sogar ein bisschen verärgert hat in der Wahl des Ortes – es war vollkommen klar, wo er stattfinden würde, nur die Protagonisten haben scheinbar länger für diese Erkenntnis gebraucht. Es wird blutig, es wird hektisch, es wird wie in jedem anderen 08/15 Thriller auch.


    Bens Persönlichkeit bleibt flach, so auch die der Nebenfiguren. Besonders schade ist, dass Jacob zu Beginn ein, zwei Attributen ausgestattet wird, die dann für den Rest des Romans reichen müssen. Gerade ein Thema wie Autismus hätte man facettenreich darstellen können, der Junge erscheint aber durchweg wie eine Schablone, die ab und an zu Spannungszwecken erwähnt wird. Ben selbst ist Fotograf, auch hier fehlen die üblichen Models, Partys und der Alkohol nicht. Das einzig Interessante des Romans war für mich, dass sich im Laufe der Handlung herausstellte, dass auch auf Ben der Titel des Buches zutrifft und er nicht allzu schwarz/weiß auf die Rolle des besorgten Stiefvaters festgesetzt war.


    Als durchschnittlichen Thriller kann ich „Obsession“ durchaus empfehlen, er liest sich schnell und leicht und bietet viel Gewohntes des Genres. Das Besondere fehlt ihm leider, weswegen er etwas fad und stark hinter den Hunter-Romanen zurückbleibt.


    Ohne etwas darüber gelesen zu haben, scheint es mir so, als habe man jetzt einfach frühere Romane Becketts („Obsession“ ist von 1998) nach dem großen Erfolg der Hunter-Romane auf den deutschen Markt geschmissen, bald erscheint schon „Flammenbrut“ (1997). Beckett hat seit diesen früheren Romanen immerhin scheinbar viel gelernt, so dass ich mich jetzt umso mehr auf „Leichenblässe“ und David Hunter freue.


    2ratten

    (Rezi im Rahem des SLW 09)


    1867: Wenige Tage vor Beginn der Weltausstellung in Paris wird eine Kinderleiche aus der Seine geborgen. Seine Mutter wird sofort verhaftet, ein unerfahrener Anwalt mit ihrem Fall betreut. Der Fall ist nicht so eindeutig, wie er zuerst erscheint, und immer weiter verstrickt sich der Anwalt Bertraut in den Wirren dieser Situation, die immer weitere Kreise zu ziehen scheint.
    1992: Ein junger deutscher Doktorand beschäftigt sich mit der Weltausstellung 1867, als er in einer Bibliothek eine geheimnisvolle fremde Schöne kennenlernt. Auch sie widmet sich dieses Abschnitts der Geschichte der Stadt, scheint aber unnahbar und geht dem jungen Mann aus dem Weg. Er will um jeden Preis ihr Geheimnis ergründen…


    Immer wieder wunderbar an Wolfram Fleischhauers Romanen finde ich, wie sehr man in der Romanwelt abtauchen kann, und das ohne platter Effekthascherei oder den üblichen Klischees zu begegnen. Seine Bildwelten sind immer reich, die Geschichten vollgepackt mit Details. Viele historische Fakten werden gut (soweit ich das beurteilen kann) mit in die Handlung um 1867 eingewoben und bilden einen größeren Rahmen für den Kriminalfall, was dem Plot eine neue Dimension gibt.


    Trotz vieler teils nüchterner historischer Fakten ist der Roman spannend, ohne platt zu sein, die Figuren haben mir außerordentlich gut gefallen und besonders gelungen war die Verknüpfung beider Zeitebenen, die schon ohne die Auflösung am Schluss schön gegeben ist. Eben jene Verbindung zum Schluss hin ist sicherlich Geschmackssache – für mich kam sie zumindest völlig unerwartet, in diese Richtung hätte ich niemals etwas erwartet.


    Insgesamt ein sehr schöner Roman, an den ich große Erwartungen hatte, die alle eingehalten wurden.

    :winken: Ich fand es wieder schön, mit euch zu lesen, auch wenn ich wie zu erwarten war längst nicht durch bin mit meiner "Frau mit den Regenhänden". Dann habe ich eben die Woche über auch noch was davon. Euch wünsche ich einen schönen Wochenstart!

    Guten Morgen! :winken:


    Tanz der Vampire will ich auch unbedingt noch mal sehen. Ich habe das vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt bekommen und fand es ganz toll, und jetzt wo es in meiner Nähe ist, ist es mir viel zu teuer. Aber vielleicht schlage ich das meinen Freunden als kollektives Geburtstagsgeschenk an mich vor... :breitgrins:


    Gestern habe ich noch weitergelesen in "Die Frau mit den Regenhänden", war aber nicht mehr online. Mittlerweile bin ich auf Seite 245 und damit in der Mitte des Buches und ärgere mich, dass ich den Rest heute definitiv nicht mehr schaffen werde. Ich bin nachher erstmal zum ausgiebigen Fressgelage mit einem Freund in einem Thai Restaurant (Buffet!) verabredet, vorher geht nichts mehr und nachher - mal sehen.


    @ swank


    wenns nichts wird, kannst Du es immer noch auf die äußeren Umstände schieben :breitgrins: Ansonsten Gutes Gelingen!


    Denen gebe ich hiermit offiziell die Schuld. Sagen wir: man konnte es essen. Schön sah es aber nicht aus. Demnächst gibts wieder Backmischungen. :breitgrins:


    Bei meiner Frau mit den Regenhänden bin ich jetzt auf Seite 180, obwohl ich eigentlich nicht viel anderes als Lesen getan habe. Aber Bücher von Wolfram Fleischhauer kann ich nicht so runterreißen wie andere, er verwebt auch dieses Mal alles stark mit historischen Details, außerdem will ich es ja auch genießen. Die Geschichte ist zweigeteilt: 1867 wird der Fund einer Kinderleiche geschildert, die bettelarme Mutter des Kindes wird verhaftet und ein unerfahrener Anwalt soll sich um den Fall kümmern. 1992 hingegen ist ein deutscher Doktorand in Paris, um Recherchen zu betreiben, und lernt in der Bibliothek eine schöne, aber schweigsame Frau kennen, sie sich wie er für die Zeit um 1867 interessiert.


    Mir steht alles plastisch vor Augen, trotz der vielen historischen Einschübe ist alles sehr flüssig und spannend zu lesen.


    Mein Kater spielt auch mit, der schläft schon den ganzen Tag und lässt mich lesen, er mault nur, wenn ich es wage, kurz an den PC zu gehen. :zwinker:

    :klatschen: Juhu, endlich kann ich auch mal wieder mitmachen!


    Gestern abend habe ich zwar auch viel gelesen (nämlich "Der wunde Punkt" von Mark Haddon, das ich beendet habe und das zum Schluss dann noch deutlich besser wurde), aber hatte den Thread nicht mehr gesehen. Ich habe heute einen äußerst faulen Tag, nachdem ich heute morgen schon alles mögliche erledigt habe, plane ich jetzt, nicht mehr großartig von der Couch aufzustehen. :breitgrins:


    Ich habe angefangen mit einem meiner Wettbewerbsbücher, nämlich "Die Frau mit den Regenhänden" von Wolfram Fleischhauer, und ärgere mich schon ein bisschen, dass es so ewig ungelesen in meinem Regal stand, so gut ist es! Ich hätte es wissen müssen, weil ich bisher eigentlich von jedem Fleischhauer-Roman begeistert war und ihr ja auch alle von diesem hier schwärmt.


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    Darum gehts:
    Paris im Frühjahr 1867: Aus den dunklen Gewässern der Seine wird die Leiche eines Kindes geborgen. Für die Polizei steht fest: Die Mutter des Babys ist schuldig und muss zum Tode verurteilt werden. Aber warum verschwinden plötzlich Zeugen und Beweismaterial? Warum interessieren sich auf einmal die höchsten Regierungskreise für den Vorfall? 100 Jahre später beginnt eine junge Frau über die Hintergründe zu recherchieren.



    Ansonsten starte ich gerade aus einer unerklärlichen Laune heraus meinen allerersten Backversuch ohne Backmischung und so ziemlich den dritten oder vierten Backversuch überhaupt in meinem Leben (Zitronenstangen), ich bin noch skeptisch, ob das gelingt, was vor allem daran liegt, dass ich kein ordentliches Backblech in meinem Mini-Ofen habe. Ich werde über die Katastrophe berichten. :breitgrins:

    Christian Mørk - Darling Jim


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    Postbote Desmond entdeckt ein schreckliches Verbrechen - eine unauffällige Frau hat scheinbar ihre eigenen Nichten in ihrem Haus gefangen gehalten, gefoltert und getötet. Aber auch die Hausbesitzerin ist tot, das Verbrechen erscheint vielschichtig, und das ist es auch. Nur bis hierhin stimmen die Klischees des Thrillergenres, jetzt schon verschwindet der wunderliche Postbote von der Bühne und an seine Stelle tritt ein jüngerer Kollege. Dieser reist durch das malerische, aber gefährliche Irland, auf der Suche der Geschichte der toten Frauen, die sich ihm selbst in ihren hinterlassenen Tagebüchern mitteilen. Der junge Mann trifft nicht nur auf ihre Geschichte, sondern auch die eines mysteriösen jungen Mannes, der der Schlüssel zum Verbrechen zu sein scheint...


    Als Psychothriller deklariert birgt "Darling Jim" doch mehr als die übliche Mischung des Genres, die im Grunde aus den Zutaten bestialischer Mord, sadistischer Killer und Ermittler (vorzugsweise weiblich und Pathologin) besteht. "Darling Jim" entfaltet verschiedene Erzählstränge, die meisterlich zusammen gebracht werden, unterschiedliche Perspektiven und Erzählformen; vom Märchen bis hin zum Tagebuch. Mehrere Stimmen kommen zum Tragen und weben zusammen einen überaus spannenden, gut entwickelten Plot, der einen zwingt, immer weiter zu lesen. Auch die eingeschobenen Märchen, die an anderer Stelle unangebracht erscheinen würden, gehören einfach zur Geschichte und werden zum Ende hin immer bedeutsamer.


    Auch die Sprache / die Übersetzung ins Deutsche hat mir gut gefallen, obwohl ich das Original nicht kenne, aber der sprachliche Ausdruck ist sehr angenehm und nicht so platt, wie das in Thrillern gerne vorkommt. Man liest "Darling Jim" zwar flüssig, aber ist bemüht, jedes Wort mitzubekommen, man fliegt nicht derart durch die Seiten wie bei manchen Fastfood-Romanen.


    Vor allen Dingen aber lebt der Roman von seinen Figuren, nicht nur von Darling Jim selbst, sondern auch jeglichen anderen Figuren. Zwar hätten vereinzelt die Charaktere noch eingehender vorgestellt werden können, gerade im noch immer leicht Verborgenen liegt für mich aber auch ein Reiz und Raum für eigene Interpretationen. Sehr gut fand ich, dass Jim selbst keine Dokumente hinterlassen oder seine eigene Erzählstimme hat, so bleibt er bis zum Schluss mysteriös.


    Insgesamt habe ich den Roman mit großem Genuss gelesen und war sehr positiv überrascht von meinem ersten Vorablesen-Buch. Die Leseprobe war zwar schon gut, der Roman selbst war aber noch sehr viel besser. "Darling Jim" würde ich als Abwechslung hartgesottenen Thrillerfans empfehlen, aber auch allen, die einen qualitativ guten Einstieg ins Genre suchen, der auch bis auf den Anfang nicht allzu blutig ist.


    5ratten

    Rezension im Rahmen des SLW 2009.


    Ruth Newman - Manisch
    Am berühmten Cambridge College werden junge Frauen bestialisch ermordet – ist der Täter selbst Student? Einiges spricht dafür, dass der Mörder seine Opfer kannte, gehörten sie doch alle zu einer Clique junger Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Godfrey ist ein verwöhnter Schnösel aus bestem Haus, Nick nur mit einem Stipendium am College, Paula schön, aber bissig, Olivia kommt aus katastrophalen sozialen Umständen und Leo beschäftigt sich am College vornehmlich mit diversen Drogen. Detective Chief Inspector Stephen Weathers ersucht die Hilfe seines langjährigen Freundes Matthew Denison, der als Psychiater tätig ist. Denn die einzige Zeugin des letzten Mordes ist in einen katatonischen Zustand verfallen und spricht nicht mehr…


    Die Geschichte des Thrillers klingt sehr vielversprechend, besonders das Setting des Cambridge Colleges hat mich gereizt, dachte ich dabei doch als facettenreich gestrickte Romane wie „Die geheime Geschichte“ von Donna Tartt, in denen es nicht nur gut gezeichnete Charaktere, sondern eben auch dieses besondere College-Flair gibt. Leider schöpft „Manisch“ diese Gelegenheit nicht aus. Die Charaktere bleiben flach und auf den ersten dreißig Seiten, in denen man mitten in das blutige Getümmel geworfen wird, wirft man als Leser Namen und Figuren durcheinander, da sie nicht anschaulich eingeführt werden. Mit Beschreibungen und Details geizt die Autorin auch bei der Umgebung des Colleges. Sie konzentriert sich lieber ganz auf die Verstrickungen des Falles, der zahlreiche Wendungen und neue Entwicklungen durchmacht. Darin liegt der Pluspunkt des Thrillers, er ist durchaus spannend, auch wenn die Auflösung zumindest für mich nicht bis zum Schluss ein Geheimnis blieb. Der Thriller liest sich – vielleicht gerade wegen der fehlenden Details – sehr schnell und kurzweilig, spannend und zum Abschalten für Thrillerfans geeignet ist er sicherlich. Er bleibt aber immer etwas lieblos, man fiebert nicht wirklich mit, da man den blassen Figuren nicht näher kommt. Für Thrillereinsteiger gibt es sicher besseres, eingefleischte Fans können einen Versuch durchaus wagen.


    3ratten

    Oh Saltanah, ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht! :knuddel:


    Ich bin jetzt, trotz des Lernstresses, ebenfalls durch mit "Krabat". Wie Miramis gesagt hat las sich das dritte Lehrjahr einfach so weg. Gruselig war es bis zum Schluss nicht, aber schön, und vielleicht ist der Kinofilm ja etwas schauriger - den würd ich jetzt am liebsten gleich morgen sehen, das geht im Moment aber leider nicht. Schade fand ich nur, dass sich die Lösung des Dilemmas, das sich über die gesamte Länge des Buches aufbaute, dann innerhalb von zwei Seiten aufgelöst wurde. Etwas mehr Spannung zum Schluss oder ein paar Komplikationen hätten mir noch besser gefallen.


    Jetzt habe ich noch diverse Vampirgeschichten hier liegen, aber ob ich noch eine davon anfange, weiß ich nicht. Mal sehen, der Tag ist ja noch lang.


    Ich bin durch mit Krabat! :klatschen: Der Schluß hat mir sehr gut gefallen - es kommt natürlich alles anders als geplant, aber am Ende konnte ich doch erleichtert aufatmen....:breitgrins:


    Oh, schön dass es dir so gut gefallen hat! :winken: Ich bin über deine letzten Beiträge nur noch drüber geflogen, ich habe nämlich gerade erst mit dem dritten Lehrjahr von Krabat angefangen, weil ich hier ständig das Telefon klingelt und ich schnurrende, heute neu zugezogene Katzen ans Telefon gehalten bekomme. :elch: Jetzt geht es weiter. Gruselig finde ich Krabat auch gar nicht, aber die Atmosphäre ist wirklich rund und macht das wett.

    Huhu! Ich komme gerade von der Arbeit und bin froh zu Hause zu sein, draußen ist es kalt, nass und eklig - also richtig für unsere Runde hier. Ich muss allerdings erst noch ein bisschen was für meine Klausur nächste Woche tun, zumindest um mein Gewissen zu beruhigen, aber dann geht es weiter mit "Krabat". Miramis ist mir bestimmt schon um einiges voraus! :winken:


    @ mombour: Theophile Gautier gefällt mir auch sehr gut! Wenn du es noch nicht kennst ist das hier vielleicht was für dich: "Von denen Vampiren und Menschensaugern" von Dieter Sturm im hübschen kleinen Hardcover. Die Neuauflage hat leider dieses eklig/reißerische Cover, aber es sind neben historischen/medizinischen Texten zu diversen Vampirlegenden ("Vom Schmätzen im Grabe" etwa :breitgrins:) so ziemlich alle wichtigen Vampirtexte drin, Goethes Braut von Korinth, Hoffmanns Cyprian, Le Fanu, Polidori, Gogol... Ich kanns nur empfehlen.


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    Edit: Habt ihr schon gesehen? Heute abend kommt auf Kabel 1 Coppola's Dracula! Noch mehr empfehlen kann ich aber Lost Boys auf RTL2, ein wunderbar trashiger Vampirfilm aus den 80ern über eine Gruppe von jugendlichen Kriminellen, die gleichzeitig natürlich Vampire sind und ein zugezogenes Brüderpaar für sich gewinnen wollen. Den habe ich früher heiß und innig geliebt!

    @ Nad, oh schön, du hast auch Steward O'Nan, das hätte ich heute auch gern gelesen. Letztes Jahr wurde es von einigen hier ja schon gelesen, ich bin heute noch neugierig drauf. Bin gespannt, wie es dir gefällt, nach Halloween muss es dann vielleicht doch noch her!


    Krabats erstes Lehrjahr hat gerade geendet, ich weiß gar nicht, was ich noch verraten darf. :breitgrins: Morgen muss ich ziemlich früh raus und arbeiten, deswegen werde ich mich jetzt mit Krabat und ein oder zwei Folgen Friends (ich habe da gerade eine leichte Suchtphase) im Bett verkriechen und mich morgen wieder melden. Euch noch ganz viel Spaß!

    :winken: Ich musste noch ein paar andere Sachen erledigen, aber die ersten hundert Seiten von "Krabat" habe ich jetzt auch gelesen. Ich muss Miramis in den meisten Punkten zustimmen, ein schönes, einfach gehaltenes Buch. Die Grundstimmung ist einigermaßen unheimlich, aber es hält sich mit dem Grusel sehr in Grenzen - zum Glück, ich bin nämlich leicht aus der Ruhe zu bringen. :breitgrins: Krabat ist jetzt schon länger in der Mühle beschäftigt und weiß jetzt, was es mit dem Meister auf sich hat, aber was da des nachts heimlich gemahlen wird, das weiß er noch nicht (mir wurde es schon vor Tagen verraten).


    Weiter gehts..