Beiträge von swank

    @ Hanni, ist "Halloween" denn wirklich gruselig? Bisher hört sich das für mich eher nach Teenager-Klamotte an, so in Richtung "Die Killerhand". Das Buch hört sich schon interessant an, aber wie gesagt, etwas zu Gruseliges verkrafte ich nicht, deswegen frage ich lieber nach.

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    Mein Frankenstein hat gerade sein Monster zum Leben erweckt - überraschenderweise nicht in einem gespenstigen Schloss, sondern in seiner Studentenbude an der Uni hat er ihn zusammengezimmert. :breitgrins: Da wurde ihm dann allerdings schnell klar, dass die Idee vielleicht doch nicht so grandios war, und als das Monster dann auch noch nachts an seinem Bett stand, verfiel sein Schöpfer in monatelangen Irrsinn. Das Monster war verschollen. Jetzt wird Frankenstein nach Hause beordert, sein kleiner Bruder wurde gerade umgebracht...


    Ich werde jetzt auch im Bett weiterlesen, tut mir leid, dass ich immer so früh schlappmache in Leserunden. Ich wünsche euch noch ganz viel Spaß!

    @ Pandora. Genau der wars, vielen Dank. Das ist es vielleicht sogar wert, nach der DVD mal Ausschau zu halten.


    Mein junger Frankenstein hat jetzt seine Kindheit und ersten Studienjahre geschildert, wo er seine Liebe zu den Naturwissenschaften entdeckt hat und nun das Geheimnis des Lebens ergründen will. Noch keine Spur von Grusel. Allerdings lese ich heute auch extrem langsam und muss jetzt nach ein paar weiteren Seiten erst mal eine Stunde unterbrechen für Genial Daneben. Bis später!

    Saltanahs Buch ist für mich bisher eindeutig das schauerlichste. :entsetzt: Ich bin ein ziemlicher Angsthase, deswegen bin ich froh über meine Frankenstein-Wahl, das verkrafte ich gerade noch so.


    In der Tat beginnt der Roman schon mal anders als erwartet: ein junger Seefahrer schreibt Briefe an seine Schwester und berichtet ihr dabei von seiner Expedition an den Nordpol, bei der er und seine Crew einen jungen Mann aus dem Eis retten, der schon halb erfroren war und hinter einer mysteriösen Gestalt herhetzte. Der Seemann ist sehr einsam und sehnt sich nach einem Freund, den er jetzt im Geretteten gefunden zu haben glaubt (er ist so begeistert, heute würde ich ja fast sagen, den hat es gehörig erwischt). Der ist natürlich niemand anderes als Frankenstein, der jetzt seine Geschichte erzählt...


    Bisher finde ich "Frankenstein" sehr schön geschrieben, fast melodisch. Auch das Vorwort von Mary Shelley war interessant, darin schildert sie die Begegnung, bei der ihr die Idee zu "Frankenstein" kam: ein Besuch bei Lord Byron, bei dem jeder Gast aufgefordert wurde, eine Gruselgeschichte zu schreiben. Ich habe vor Jahren mal einen richtig guten Film über diese Begegnung gesehen, leider fällt mir der Titel nicht mehr ein.

    Hallo zusammen! :winken:


    Das ist ja schön dass wir scheinbar ziemlich viele Mitleser haben bzw. noch bekommen werden.
    Nachdem ich heute schwer geackert habe, kann ich jetzt guten Gewissens in mein Buch abtauchen: Mary Wollstonecraft Shelleys "Frankenstein". Ich lese eine englische Penguin-Ausgabe, die es bei amazon nicht gibt, aber hier ein anderer Link:


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    Worum es geht weiß eigentlich jeder, aber trotzdem noch mal:
    Der junge Schweizer Student Viktor Frankenstein versucht in die Geheimnisse der Natur einzudringen. Er ist von der Idee besessen, das Elixier des Lebens zu finden. In einer düsteren Novembernacht gelingt ihm das Unfassbare: Aus Menschenknochen, die er aus Beinhäusern zusammengetragen hat, formt er einen menschenähnlichen Körper und haucht ihm Leben ein. Das überdimensionale, hässliche Monstrum lernt schnell gehen und versucht vergeblich die Zuneigung anderer Menschen zu erlangen.


    In seiner Isolation verflucht er seinen Schöpfer und beschließt dessen Vernichtung: Er tötet den Bruder und den Vater Frankensteins. Der Wissenschaftler plant aus Mitleid, ihm eine Frau zu schaffen, verwirft jedoch diesen Gedanken, um die Vermehrung der schrecklichen Geschöpfe abzuwehren. Doch kann er weitere Morde nicht verhindern ...


    Ich wollte die Geschichte schon ewig lesen, eben da sie so berühmt ist, und dachte mir, heute wäre die passende Gelegenheit.



    @ Miramis: Viel Spaß mit dem Historiker, das war eins meiner Lesehighlights dieses Jahr. Im Studium hab ich mich einigermaßen ausführlich mit Vampirliteratur und Vlad Tepes/Dracula/anderen Ursprüngen des Vampirmythos beschäftigt und fand das einfach wunderbar in den Roman eingefügt. Echt ein ganz tolles Buch.

    Bei mir stand es lange nicht fest, ob ich morgen mitlesen kann, aber nach dieser Woche brauche ich etwas Entspannung und mache sehr gerne mit. Dazu bin ich gerade noch in den Buchladen geflitzt und habe mir Mary Shelleys "Frankenstein" gekauft, das ich schon ewig lesen will. Wenn nicht jetzt, wann dann, an etwas Gruseligeres traue ich mich eh nicht (mir gehts da wie Sternenstauner). Freue mich schon auf morgen!



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    (in einer anderen Penguin-Ausgabe)

    Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin


    Erika Kohut ist Klavierlehrerin mittleren Alters, herrscht verbissen über ihre Schüler und wohnt mit ihrer Mutter zusammen, von der wiederum sie sich vollkommen beherrschen lässt. Sie führt ein blutleeres, pedantisch geordnetes Leben und erscheint als vollkommen leb- und freudlose Frau, an der das Leben vorüber zieht. Ihre Mutter diktiert ihr gesamtes Leben, Erika teilt sogar das Bett mit ihr.
    Aber die Klavierlehrerin hat auch eine andere Seite, bei der sie heimlich ins Pornokino geht oder Paare in nächtlichen Parks beobachtet. Selbst traut sie sich nicht, ihre erotischen Fantasien auszuleben. Doch dann wird ihr Klavierschülerin Walter Klemmer, um einiges jünger als sie, auf sie aufmerksam und beginnt ein Verhältnis mit ihr.



    Lange habe ich mich darum gedrückt, „Die Klavierlehrerin“ zu lesen. Unerträglich sei es, sperrig und schwer zu lesen, hörte ich im Vorfeld. Das kann ich nicht bestätigen. Der Roman liest sich sogar sehr gut und flüssig, jedes Wort und jedes Komma scheint sehr gründlich ausgesucht zu sein. Auch die Wortspiele, von denen hier schon die Rede war, finden sich häufig, störten mich aber überhaupt nicht. Insgesamt fand den Schreibstil konstruiert und etwas gewollt, aber dabei stets gelungen und gut gemacht.


    Die Geschichte ist gewöhnungsbedürftig. Teilweise geht es recht deftig zu, Jelinek scheut sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen. Keine der Figuren ist sympathisch, aber sie sind gut durchdacht und schillern in vielen Nuancen. Erika ist eine trockene, leblose Frau mit geheimen Wünschen, die sie sich nicht zugesteht. Klemmer steht dem gegenüber als das Leben selbst, jung, sportlich und sehr körperbewusst, er ist aber gleichzeitig auch eine unangenehme Persönlichkeit. Beide ringen darum, die Oberhand zu gewinnen. Eine Art Vampirthematik zieht sich durch den Roman, wie wohl auch insgesamt durch Jelineks Werke. Sex wird ständig in Metaphern von Essen und Verspeisen geschildert, die beiden Figuren kämpfen darum, den anderen bildlich gesprochen aussagen zu können. Erika selbst ist blutleer geworden durch ihre allmächtige Mutter, die ihr jegliches gesellschaftliches Leben verbietet, und auch das Klavierspielen saugt das Leben aus den Protagonisten.


    Insgesamt würde ich sagen, „Die Klavierspielerin“ ist ein guter, aber unangenehmer Roman, der beim Lesen Widerstand leistet und der einen schalen Nachgeschmack hinterlässt.

    Ich hatte "New Moon" schon Monate im Schrank, wollte mir aber nach "Twilight" sehr viel Vorfreude lassen. Jetzt konnte ich es einfach nicht mehr lassen und habe es verschlungen. Ihr habt zwar schon alles zum Buch gesagt, aber ich bin so begeistert, ich muss meinen Senf trotzdem noch dazu geben. :zwinker:



    Bella feiert ihren 18. Geburtstag im Haus der Vampirfamilie Cullen, der ihre große Liebe Edward angehört. Dort kommt es zu einem Zwischenfall, der Edward dazu veranlasst, Bella und die Stadt zu verlassen. Das Mädchen erlebt nach der ersten große Liebe die absolute Trennungshölle und findet nur Trost in der Gesellschaft des Indianers Jacob. Doch auch er scheint ein Gehemnis zu haben...


    Ich bin absolut begeistert. Habe ich mich wie viele andere im ersten Teil schon in Edward verliebt, finde ich im zweiten Teil noch viel Ansprechenderes. Bellas Charakter wird besser ausgearbeitet und wirkt sehr rund, auch das Wiedersehen mit Jacob war toll, hat er doch eine erstaunliche Entwicklung in mehr als einer Hinsicht durchgemacht.


    Edward ist natürlich verführerisch wie immer, glänzt aber zunächst durch Abwesenheit. Und genau hier liegt der Clou: wurde im ersten Teil perfekt die Gefühlswelt eines jungen Mädchens beschrieben, das die erste Liebe durchläuft, wird sie hier verlassen. Auch der Trennungsschmerz ist toll geschildert. Gerade durch die vielleicht überspitzt anmutende Beschreibung (immerhin handelt es sich bei dem Geliebten um einen Vampir) fand ich grandios wiedergespiegelt, wie schlimm die Trennung von der ersten Liebe ist. Wie schon im ersten Teil finde ich es erstaunlich, wie sich die Autorin (immer noch?) in die Welt eines jungen Mädchens einleben kann. Ich wage zu behaupten, das viele Mädchen genau dieses Szenario durchlaufen, nur eben ohne Vampire, und das ist für mich die wahre Meisterleistung der Romane. Ich jedenfalls konnte Bellas Gefühl der absoluten Ohnmacht bestens nachvollziehen.


    Auch der Plot scheint dichter und vielfältiger. Nicht nur eine Bedrohung wirkt auf Bella ein: sie wird fast verrückt vor Verlangen nach Edward, ein alter Feind taucht auf, die Cullens selbst scheinen sich selbst und ihrer Blutdiät nicht zu trauen und selbst ihr Zufluchtspunkt Jacob entpuppt sich als anders als gedacht.


    Der zweite der Teil dieser Trilogie ist bisher mein Lesehighlight 2007 und ich würde am liebsten gleich von vorn noch mal anfangen mit dem Buch. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass es diese Bücher schon gegeben hätte, als ich 15 oder 16 war und in Bellas Situation steckte.


    5ratten

    Ich bin zwar nicht Horusina, aber ich war auch gestern im Kino. :breitgrins:
    (Ich setze ebenfalls keine Spoiler-Markierung)


    Insgesamt hat der Film mir auch gut gefallen, auch wenn ich bei Betreten des Ministeriums dachte: Wie, das wars jetzt gleich schon? Ich muss mich euch aber anschließen, ich kann verstehen, warum so viel weggelassen wurde, schade war es aber trotzdem sehr. Besonders auf das erneute Auftreten von Lupin hatte ich mich gefreut, und dann hatte er einen Satz und durfte zweimal hinter Sirius auftauchen. :sauer: Ich war mit zwei Freunden im Kino, die beide keins der Bücher gelesen haben, und als mich bei denen darüber beschwerte, fragten sie nur, wer denn überhaupt noch mal dieser Lupin sei und ob der vorgekommen sei. Auch Harrys Egotour, Snapes zweifelhafte Position etc. - ja das hat mir wie euch auch gefehlt.


    Luna, Bellatrix und Umbridge waren wirklich toll. Helena Bonham Carter ist und bleibt für mich Marla Singer aus Fight Club (bekomme sie nicht mehr von dieser Rolle losgelöst), aber da sie hier ja genauso durchgeknallt war, passte das auch ganz gut. Ich mag Lunas Figur in den Büchern sehr und war froh, dass sie sie wenigstens nicht ganz rausgelassen haben.


    Was den Film gerettet hat war für mich ganz klar die Umsetzung, die Atmosphäre und die Kameratechnik (Wahnsinn fand ich die Szene zu Beginn, besonders als die beiden Jungen weglaufen, dann später noch ein paar Schärfe/Zoom Einstellungen, die auch einfach super waren). Ich mochte das Düstere und Bedrohliche sehr (allerdings waren doch recht viele, garantiert noch nicht 12jährige Kinder im Kino, für die ich zB den blutüberströmten Mr Weasley und die schnell geschnittenen Voldemort-Visionen wirklich nicht passend fand).


    Insgesamt fand ich den 5. Potter als doch gut, auch wenn ich ihn eher als häppchenweise Umsetzung einiger besonders toller Szenen aus dem Buch ansehen würde...

    Puh. Ich bin fertig und noch ziemlich mitgenommen, aber es war eine schöne Reise. Ich hab mich drei Tage in meiner Wohnung eingeschlossen und nichts außer pottern getan. Leider wurde mir gestern bei Seite 400 das Ende (der Epilog) verraten, was zu einem mittelschweren Familienstreit geführt hat (Übeltäter war meine Mutter, die gefrustet ist, bis Oktober auf die deutsche Ausgabe warten zu müssen). :grmpf:


    Viel sagen kann ich gar nicht, die Eindrücke sind noch zu frisch. Es war unglaublich spannend und sehr schön dicht verwoben, aber wie Wendy eine Seite vorher schon sagte habe ich auch die "netten Kleinigkeiten" vermisst. Dass es vielleicht plausibel ist, die wegzulassen, sehe ich aber ein.


    Heute Abend geht dann in den neuen Kinofilm. Ein echter Potter-Tag also. :breitgrins:


    Vielleicht warst Du darauf einfach nicht vorbereitet ;)


    Genau das war es, denk ich. Ich lese ab und zu gerne einen Thriller zur Entspannung, große Erwartungen habe ich zwar nicht, aber so was ist mir echt noch nicht untergekommen. Nackenbeißer im falschen Kleid eben. :breitgrins:
    Mir gefallen z.B. die Romane von Mo Hayder ziemlich gut, da herrscht dann doch schon ein himmelweiter Unterschied.

    Wie erwartet war ich erst um 7 Uhr zu Hause, konnte jetzt aber einfach nicht weiterschlafen, ich habe 30 Grad Zimmertemperatur und bin ganz aufgeregt, weil mein Harry noch nicht da ist. Jetzt habe ich das Fenster sperrangelweit offen und zucke bei allem, das sich wie (DHL-) Laster anhört... :breitgrins:

    Oh der Link ist garantiert meine Rettung, vielen Dank! :winken:


    Ich hab heute um 21:30 Firmenfeier und gehe danach noch aufs s.o.ma. Festival - ich freu mich zwar sehr darauf, allerdings wird es garantiert spät und ich werde ewig schlafen müssen und nicht richtig und / oder ausgeschlafen zum pottern kommen :sauer:. Meine Hobbys vertragen sich nicht miteinander glaube ich langsam.


    Ich hoffe nur ich höre im dann hoffentlich erreichten Tiefschlaf den DHL-Mann überhaupt...

    Lisa Jackson - Ewig sollst du schlafen



    In Savannah treibt ein Serienmörder sein Unwesen: er überwältigt Frauen und zwängt sie dann zu einer verwesenden Leiche in den Sarg, begräbt sie dann lebendig und weidet sich an der Furcht seiner Opfer. Da ihm das aber noch nicht genug ist, schickt er Botschaften an Polizei Detective Pierce Reed und die aufstrebende Karrierefrau und eiskalte Reporterin Nikki Gillette. Welche Verbindung besteht zwischen dem einzelgängerischen Cop, der Journalistin und dem Mörder?


    Um es gleich vorweg zu sagen: ich hatte einen Riesenspaß mit diesem Roman. So kam ich nämlich trotz meiner bisherigen Weigerung doch noch in den Genuss eines so-gut-wie Nackenbeißers, der sich nur als Thriller verkleidet hatte. Selten habe ich so eine schlechte Geschichte gelesen.


    Die Mordmethode, mit der der Killer in „Ewig sollst du schlafen“ vorgeht, ist zugegebenermaßen recht eklig. In einem Sarg lebendig begraben zu werden, dann auch noch mit einer Leiche, ist natürlich eine grauenhafte Vorstellung. Als allerdings dann die vierte Frau nach dem völlig gleichen Muster im Sarg aufwachte („Ich schlafe. Schlafe ich? Wo bin ich? Oh ich bin in einem Sarg! Oh Gott bitte nein…“ etc.) war auch das nur noch zum Einschlafen. Eine immer noch fiesere Todesart zu finden als die, die im letzten Bestseller ausgeschlachtet wurde, treibt scheinbar seltsame Blüten.


    Auch der Mörder ist natürlich ein Psychopath aus dem Bilderbuch, der neben seinen Morden nicht viel anderes tut als in seinem Geheimversteck zu hocken, die Wäsche seiner Opfer zu beschnüffeln und was sonst so dazu gehört.


    Die platte Charakterisierung der Figuren setzt sich fort, so zum Beispiel bei Detective Reeds Partnerin, die keinerlei Eigenschaften oder Gesprächsthemen hat als ihr blonde Stachelfrisur oder erhöhten Tabakkonsum. Die Glanzstücke aber sind der Polizist und die Reporterin selbst: er ist einem Fabio so gleich, wie es nur irgend geht, ist natürlich ein Eigenbrötler mit kantigem Kinn und verblüffender Ähnlichkeit zum Marlboromann, hat eine Schwäche für schöne Frauen und die nervtötende Angewohnheiten, eben jene Frauen mit starkem Griff am Handgelenk zu packen. Reporterin Nikki findet es, nach einer vorangegangen Hass-Liebe zu Reed, großer Abscheu und vielen Streitereien, dann irgendwann doch einfach umwerfend sexy, von einem starken Mann fest gepackt zu werden, während ein Serienmörder hinter ihr her ist.


    Auch sprachlich ist der Roman absolut platt und lässt sich zu einigen Stilblüten hinreißen: „Er wollte sich bewegen und stellte fest, dass das nicht möglich war. Sie liebten sich nicht auf einem Klo, sondern in einer Kiste…in einem Sarg! Und jemand nagelte gerade den Deckel zu“ (S. 384) war dabei mein liebster Satz. Die Fehler waren aber auch nicht ohne. So wird jemand als Mann mit roten Locken besprochen, um ein paar Seiten später einen kahlgeschorenen Kopf zu haben und der Mörder wird von der Polizei gleich als Technikfreak entlarvt, weil er schnurlose Mikrofone in den Särgen anbringt – wo er eine Steckdose auf dem Friedhof hätte auftreiben sollen, wurde mir leider nicht gesagt.


    Nikki Reed schafft es auch, an einem einzigen Abend erst bei ihren Eltern zu Abend zu essen und Zeit mit ihnen zu verbringen, dann ins Sportstudio zu gehen, anschließend mit einer Freundin essen, verfolgt zu werden, Stunden auf den Autonotdienst zu warten, ihr Auto reparieren zu lassen, mit einem Mann wieder essen zu gehen, eine Titelstory zu schreiben und um 2 Uhr im Bett zu sein – das Talent möchte ich haben!


    Da ich mit diesem ungemein schlechten Machwerk so viel Freude hatte, bekommt es eine ganze, unverdiente Ratte von mir. Wer Lust auf etwas Amüsantes hat, sollte zu „Ewig sollst du schlafen“ greifen.


    1ratten

    Sternenstauner, hast du denn auch bei amazon bestellt? Die liefern immer per DHL, das klappt deutlich besser als mit der regulären Post, DHL-Leute klingeln nämlich wirklich und warten sogar 3 Sekunden bevor sie wieder abhauen. Mein Postbote macht gern so Sachen, wie die Pakete nicht abgeben, aber auch keine Benachrichtigung zur Abholung zu hinterlassen, so dass nach 7 Tagen Frist alles einfach wieder zurückgeschickt wird (ich hatte schon meinen Spaß damit bei Buchticket).

    Franz Kafka - Das Schloß


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    Ein Mann, der sich selbst als Landvermesser K. bezeichnet, kommt in ein namenloses Dorf. Es gibt dort keine Arbeit für ihn, es stellt sich heraus, dass niemand wirklich einen Landvermesser bestellt hat. In einer verzweifelten Art schießen sich K.s Gedanken auf das unerreichbare Schloss des Dorfes ein, das er unbedingt erreichen will. Bald schon werden die Verheißungen des Schlosses für K. gleichbedeutend mit der Person des Beamten Klamm und der Versuch, ein Gespräch mit ihm zu erzwingen, wird für K. zur Lebensaufgabe.


    „Das Schloß“ hinterlässt bei mir, genau wie die diversen Erzählungen Kafkas, die ich bisher gelesen habe, einen etwas schalen Nachgeschmack, was in diesem Fall nicht einmal unbedingt negativ gemeint ist. Die Stimmung des Romans ist durchweg bedrückend, gleichzeitig aber auch sehr faszinierend, wahrscheinlich eben einfach „kafkaesk“, die richtigen Worte zu finden fällt mir etwas schwer.


    Das Dorf, in das K. kommt, bleibt namenlos, ohne geographischen Hinweis, sogar ohne irgendeinen Hinweis darauf, dass andere Städte überhaupt existieren oder woher K. gekommen ist. Wie eine abgeschlossene Insel bleibt das Dorf ein bisschen unheimlich, ist beherrscht von absurder Bürokratie, die in seitenweisen Abhandlungen verdeutlicht wird. Auch K. selbst bleibt fast eigenschaftslos, es wird nichts über seine Vergangenheit erzählt. So bewegt er sich in einer traumähnlichen Stimmung durch das Dorf, sehr verloren und gleichzeitig besessen von dem Gedanken, mit dem Beamten Klamm zu sprechen. Er lernt verschiedene Bewohner des Dorfes kennen, die ihr Leben ebenfalls hölzern nach der Bürokratie des Schlosses ausrichten, und will schließlich sogar das Ausschankmädchen Frieda heiraten, die als ehemalige Geliebte Klamms wie die meisten Frauen des Romans das Schloss verkörpert.


    Das Suchen und Scheitern beherrscht den ganzen Roman. Bei Kafka finde ich sehr spannend, wie offen er seine Erzählungen und diesen Roman (der im Übrigen ein unabgeschlossenes Fragment ist) gestaltet, so dass jeder Leser seine eigene Interpretation einbringen muss. So ist für mich gerade die Verlorenheit K.s hier interessant gewesen, der unbedingt in das Dorf gehören und eine Verbindung zum Schloss erreichen will, obwohl selbst das mir als hohles Ziel, bloß um eines Zieles Willens erscheint.


    Ich habe den Roman gerne gelesen, trotz oder gerade wegen der düsteren Stimmung. Interpretatorisch kann man sicher Unmengen dazu sagen, ich wollte aber im Grunde nur festhalten, dass „Das Schloß“ mir gut gefallen hat und ich schon den nächsten Band meiner Kafka Kassette/Gesammelte Werke (Fischer Verlag) im Auge habe.


    Eine Bewertung mit Ratten fällt mir hier angesichts der Wucht an Eindrücken, die ich gar nicht benennen kann, besonders schwer, weswegen ich lieber darauf verzichten würde.

    Ich hab ihn auch vorbestellt und werde mich sicher mal melden hier, aber ich kann auch nicht sagen wann oder ob erst nachdem ich fertig bin. Mit Schrecken habe ich festgestellt dass mein Samstag ziemlich verplant ist (:entsetzt:), dafür hab ich aber den Montag frei.
    Ich hab noch nie einen Potter auf Englisch gelesen und hab zwar mit der Sprache keine Probleme, werde aber erstmal keine Ahnung haben, hinter welchen Begriffen sich denn Wurmschwanz, Horkruxe, Seidenschnabel etc. verbergen...

    Matthew Bunson - The Vampire Encyclopedia


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    „The Vampire Encyclopedia“ habe ich auf gut Glück günstig erstanden, ohne vorher einen Blick hinein geworfen zu haben. Beim ersten Stöbern aber stellte sich dann schnell heraus, dass sich die Anschaffung gelohnt hat.


    Vielleicht zur Erklärung: ich möchte in nicht allzu ferner Zukunft meine Magisterarbeit schreiben und die wird sich höchstwahrscheinlich mit Vampirliteratur auseinandersetzen. Ganz unbeleckt bin ich also auch jetzt schon nicht mehr, was das Thema anbelangt, aber in diesem über 2000 Einträge liefernden Lexikon konnte ich trotzdem noch viel Neues entdecken.


    Sämtliche Themengebiete werden abgedeckt: die wichtigsten Filme und Romane haben Einträge, die Autoren, Regisseure und bekanntesten literarischen oder filmischen Vampirfiguren ebenso. Der Vampirglaube in verschiedenen Ländern, die dortigen historischen Gegenmaßnahmen, der Ursprung des Vampirmythos bzw. verschiedene Erklärungen hierfür sowie alle denkbaren Charakteristika des Mythos werden abgehandelt. Neben solchen vielleicht zu erwartenden Einträgen und altbekannten Gestalten wie Anne Rice, Bram Stoker, Lestat oder Carmilla gibt es auch Interessantes aus „Randgebieten“ des Vampirkosmos und Dinge, die mich überrascht haben. So gibt es beispielsweise einen Vermerk zu Peter Kürten, dem „Vampir“ und Serienmörder, Wissenswertes zum „Dubbelsüger“ oder zum Gebrauch von Wolle im Kampf gegen Vampire.


    Das einzige, was ich an dieser Enzyklopädie auszusetzen habe, ist dass sich keine direkten Quellen- und Literaturangaben zu jedem Eintrag finden. Daher gibt es auch eine Ratte Abzug, da ich entschieden besser damit arbeiten könnte, wären sie vorhanden. Es gibt allerdings zum Stichwort passende Verweise auf Literatur oder Filme, außerdem findet sich ein nützlicher Anhang, in dem eine Empfehlung von Short Stories und Romanen, aber auch eine Literaturliste zu wissenschaftlicher Forschung z.B. aus der Folkloreforschung, Literaturwissenschaft und den
    Film Studies findet.


    Im Laufe meiner Arbeit werde ich das Lexikon wohl gut gebrauchen können. Ein deutsches Pendant gibt es übrigens von Erwin Jänsch („Das Vampir-Lexikon“), das allerdings schon 1996 erschien. „The Vampire Encyclopedia“ hat mit seinem Erscheinen 2000 etwas aktuellere Einträge.


    Empfehlen kann ich das Buch vor allem auch durch seinen Schwerpunkt auf literarischen und filmischen Gebieten, hier bekommt man mit Sicherheit noch eine Menge Anregungen und Buchvorschläge, wenn man sich für Vampirliteratur interessiert.


    4ratten

    Das Buch habe ich mittlerweile und ich würde auch gern immer noch mitmachen, ich würde dann allerdings mit etwas Verspätung anfangen, da ich am 8. Juli Geburtstag habe, reinfeiere und jede Menge zu tun habe an dem Wochenende. Aber die Leserunde dürfte sich ja eh etwas hinziehen, also deswegen bin ich wie gesagt gerne dabei und das Datum ist auch OK. :winken:

    Sven Regener – Neue Vahr Süd
    Nachdem ich „Herr Lehmann“ sowohl als Roman wie auch als Film sehr köstlich fand musste früher oder später auch „Neue Vahr Süd“ her. Als mein Osterwichtelbuch hat es dann endlich den Weg zu mir gefunden.


    „Neue Vahr Süd“ ist ein echter Schinken, den ich über einige Zeit verteilt lesen musste, was mir aber ausnahmsweise rein gar nichts ausgemacht hat. Nach jeder Unterbrechung ist man gleich wieder mitten im Geschehen.


    Aus Frank Lehmanns Sich wird hier eine Zeit geschildert, in der er irgendwie beiläufig in die Bundeswehr gerät, da er dummerweise vergessen hat, zu verweigern. Gleich am ersten Wochenende seiner Bundeswehrzeit wird er dann auch noch von seinen Eltern rausgeekelt und landet durch die ihm immer wieder passierenden Zufälle in der zerlottertsten WG Bremens. Ständig ziehen neue Mitbewohner ein, jeder versucht jeden aus der Wohnung zu schmeißen, alle Renovierungsversuche scheitern und ganz allgemein entflammt einfach ein Krieg zwischen den Punkbewohnern und Kate Bush-Anhänger Martin. Lehmann steht wie immer etwas ratlos daneben, mit der ihm eigenen Gelassenheit meistert er aber sowohl Bund als auch die WG. Dass allerdings die Frauenwelt ihn auch noch verwirrt, ist dann wieder eine ganz andere Sache…


    Franks wunderbare Persönlichkeit steht auch hier wieder völlig im Mittelpunkt und man muss ihn einfach lieben. Er kommt aus jeder Situation durch seine wirren Redekünste irgendwie wieder raus, ist zuweilen etwas stoisch und nicht durch viele Anlässe aus der Ruhe zu bringen. Alles um ihn herum ist stets etwas schmuddelig und unkonventionell, aber er schlägt sich immer durch.


    Die manchmal irrwitzigen Dialoge waren das für mich Amüsanteste des Romans, es ist einfach schön, diese sinnfreien Diskussionen, die man selbst so oder so ähnlich schon mal geführt hat, niedergeschrieben zu sehen. Schön ausgelegt waren dann auch die Figuren um Frank.


    So plätschert der Roman lange Zeit vor sich hin, vielleicht braucht er das auch zur Entfaltung. Einen halben Punkt Abzug gibt es trotzdem, denn manchmal gab es einfach Längen, die so nicht hätten sein müssen. Auf den letzten 150 Seiten verdichten sich dann aber die Ereignisse und es werden durchaus ernstere, aber nie pathetische Töne angeschlagen, die für mich dem ganzen Roman das I-Tüpfelchen aufgesetzt haben. Ohne die Probleme gegen Ende und den fulminanten Abschluss durch eine Demo im Weserstadion wäre der Roman leicht Gefahr gelaufen, zum Klamauk zu verkommen, so aber wurde er schön abgerundet und hat noch einmal eine besondere Note bekommen.


    Auch die kleinen, aber feinen Ausblicke auf „Herr Lehmann“ sind gelungen:


    „Als Frank wieder zum Schaufenster hinausschaute, war Martin Klapp verschwunden, und für einen Moment lang glaubte er sich vorstellen zu können, dass das alles einmal hinter ihm liegen könnte, das Restaurant, die Bundeswehr, Sibille, das Gesicht von Martin Klapp, der Regen, der Sturm, die Vereidigung und die Grillplatte Balkan. Das muss alles weg, dachte er. Das muss alles in die Vergangenheit.“


    Wie gesagt nur ein halber Punkt Abzug, sonst hat mir „Neue Vahr Süd“ großen Spaß gemacht.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: