Beiträge von MacOss

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Brooke McAlary

    Slow. Einfach leben

    Originaltitel: Slow

    Erstveröffentlichung: 2017

    Aus dem Englischen von Viola Krauß (2018)

    Verlag: Bastei

    gebundene Ausgabe, 287 Seiten


    Klappentext:

    Für das, was wirklich wichtig ist, bleibt im Leben oft erschreckend wenig Platz. Stattdessen stopfen wir unsere Wohnungen, Kalender und Köpfe voll mit Dingen, die uns belasten, statt glücklich machen. Zu hohe Ansprüche an uns selbst und Vergleiche mit anderen setzen uns zusätzlich unter Druck. Brooke McAlary will das ändern und entdeckt mit ihrer Familie die Philosophie des Slow Living. In vielen kleinen Schritten macht sie sich ans Entrümpeln: von der Handtasche über Haus und Job bis zu ihrem Inneren. So findet sie Geld, Raum und Zeit für das, was wirklich wertvoll ist.


    Ich bin auf dieses Buch gestoßen über den Podcast Irgendwas & Bücher, in dem zwei Österreicher auf unterhaltsame Weise über die Bücher plaudern, die sie begeistern, und ihre Begeisterung für dieses Buch machte mich neugierig …


    Im Wesentlichen ist „Slow“ ein Buch über die sehr persönliche Reise der Australierin Brooke McAlary zu einem langsameren, sprich: achtsameren und bewussteren Lebensstil. Nachdem bei McAlary nach der Geburt ihres zweiten Kindes eine schwere postnatale Depression diagnostiziert worden war und sie feststellte, dass sie ihre eigenen Ansprüche an ihr Leben und an sich selbst kaum noch erfüllen konnte, stieß sie auf den Blog Zen Habits von Leo Babauta und begann das Konzept des Lebens mit weniger zu erforschen. Sie hat ihren Weg in ihrem Blog Slow Your Home dokumentiert und für ihren Podcast The Slow Home über 100 Menschen interviewt und gefragt, was „langsames Leben“ für diese bedeutet.


    In diesem Buch gibt McAlary – anders als in vergleichbaren Ratgebern – weniger Ratschläge und gute Tipps fürs schnelle Entrümpeln, sondern lässt uns teilhaben an ihrem eigenen Weg zum „Slow Living“, dem „langsamen Leben“, wie sie es nennt, wobei ich diesen Begriff für etwas verkürzt und irreführend halte, denn das Buch ist keine Anleitung dafür, wie man „langsam lebt“, was auch immer das sein soll. Es ist die Schilderung ihres persönlichen Wegs von einem überfrachteten Leben in allen Bereichen hin zu mehr Entschleunigung und Achtsamkeit (auch so ein Buzzword…), und das macht dieses Buch so angenehm anders als viele der Ratgeber, die es zu diesem Thema gibt.


    Es geht McAlary darum, zu zeigen, wie ein achtsam geführtes Leben funktioniert. Es geht um ein sinnvolleres Leben, das im Einklang mit den eigenen persönlichen Werten steht. Daher kann ein „langsamer“ Lebensstil – trotz zentraler Grundsätze – für jeden Einzelnen völlig unterschiedlich aussehen.


    McAlary ermutigt den Leser/die Leserin, das eigene "Wieso", wie sie es nennt, zu finden (im Original dürfte es wohl „Why“ heißen), also den persönlichen Grund, ein langsameres Leben führen zu wollen und die nötigen Veränderungen vorzunehmen, um die persönlichen Werte und Prioritäten mit den täglichen Handlungen in Einklang zu bringen. Um dieses „Wieso“ zu artikulieren, fordert sie dazu auf, über das eigene Vermächtnis nachzudenken, darüber, wie man in Erinnerung bleiben möchte. Sie stellt dazu folgende Fragen:

    1. Was ist mir wichtig?

    2. Was möchte ich hinterlassen?

    3. Was möchte ich nicht hinterlassen?

    4. Was sollen die Menschen über mich sagen?

    5. Was möchte ich nicht bedauern müssen?


    In ihrem Buch schlägt sie einen großen Bogen: vom Entrümpeln der Doppelgarage in ihrem australischen Eigenheim über den gezielten Umgang mit den technischen Geräten und Bildschirmen, mit denen wir uns täglich umgeben, den Kauf ethisch produzierter Produkte, die Bedeutung von ausreichend Schlaf und gesunder Ernährung bis hin zum Reisestil, den ihre Familie jetzt bevorzugt.


    Dabei ermutigt McAlary die Leserinnen und Leser stets, ihre eigene Version des langsamen Lebens basierend auf den eigenen individuellen Umständen und Werten zu finden. Und sie erklärt, dass sie und ihre Familie seit vielen Jahren diese Veränderungen vornehmen, aber immer noch nicht am Ziel „angekommen“ sind. Dieser Weg ist kein Sprint, sondern ein Marathon.


    Das Entfernen von Ablenkungen von den Dingen, die einem persönlich am wichtigsten sind, ist ein zentraler Bestandteil des langsamen Lebens. Diese Ablenkungen manifestieren sich häufig in der Unordnung, die uns umgibt, ein Übermaß an Dingen, die unser Leben nicht unbedingt bereichern, sondern im Gegenteil eher belasten.


    Für McAlary bietet „Slow Living“ die Möglichkeit, einen Schritt zurückzutreten, aufmerksam zu sein und z.B. die Art und Weise, wie wir technische Geräte nutzen, zu hinterfragen, um unsere Beziehung zur ständig eingeschalteten, angemeldeten Außenwelt neu zu justieren. Sie erläutert ein paar Methoden für einen besseren Umgang mit der Technik, wie zum Beispiel das Schlafzimmer bildschirmfrei zu halten und überflüssige Apps und Spiele vom Telefon zu entfernen. „Wir nutzen Technologie als Zeitvertreib, nicht als das praktische Instrument, das sie sein sollte“, sagt sie.


    Eine Schlüsselbotschaft ist, darüber nachzudenken, wie das eigene Leben wirklich aussehen soll und wie die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll verbracht werden kann. Mit Absicht zu leben bedeutet, jeden Tag bewusstere Entscheidungen zu treffen.


    „Slow“ bietet für diejenigen, die sich schon etwas eingehender mit der Thematik beschäftigt haben, im Prinzip nicht viel Neues. Es wirft in meinen Augen aber ein anderes, weil persönlich gefärbtes Licht auf all‘ das, was ich auch schon bei Marie Kondo, Cal Newport, den Minimalists oder Fumio Sasaki dazu gelesen habe, und das gefällt mir ausgesprochen gut. Ich werde mir das Buch bestimmt gelegentlich vornehmen, um noch einmal darin herumzublättern oder die eine oder andere Passage zu lesen. Dafür ist es nämlich auch schön gestaltet, außen mit Leineneinband und innen aufgelockert mit vielen Fotos und Illustrationen.


    Das Buch bekommt von mir: 4ratten

    01. Goethe: Die Leiden des jungen Werthers :haken: gelesen

    02. Goethe: Die Wahlverwandtschaften:haken: gelesen

    03. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels

    04. Keller: Der grüne Heinrich

    05. Fontane: Frau Jenny Treibel :kaffee: steht im Regal

    06. Fontane: Effi Briest :kaffee: steht im Regal

    07. T. Mann: Buddenbrooks:haken: gelesen

    08. H. Mann: Professor Unrat:haken: gelesen

    09. Hesse: Unterm Rad

    10. Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß :kaffee: steht im Regal

    11. Kafka: Der Proceß:haken: gelesen

    12. T. Mann: Der Zauberberg:haken: gelesen

    13. Döblin: Berlin Alexanderplatz

    14. Roth: Radetzkymarsch

    15. Seghers: Das siebte Kreuz

    16. von Doderer: Die Strudlhofstiege :kaffee: steht im Regal

    17. Koeppen: Tauben im Gras

    18. Grass: Die Blechtrommel :kaffee: steht im Regal

    19. Frisch: Montauk

    20. Bernhard: Holzfällen:haken: gelesen

    Danke für die Rezi! Weil mich das Buch grundsätzlich interessiert, habe ich in verschiedenen Medien bereits darüber gelesen (s. Übersicht beim Perlentaucher), aber die Meinungen sind recht gemischt. Das Buch sollte ein Rundumschlag werden zu den Themen Klimawandel, Genderpolitik und Rassismus uvm., was ja an sich schon mal nicht verkehrt ist, das Thema ist auf jeden Fall interessant. Aber die Umsetzung finden nicht alle gelungen, so wie Du ja selbst auch. Die Form soll dem Inhalt nicht gerecht werden. Schade. Also glaube ich, dass ich lieber die Finger davon lasse.

    Vielen Dank, Suse! Ich wünsche Euch allen ebenfalls ein schönes Weihnachtsfest und ein paar ruhige und besinnliche Tage! Und auch wenn ich mich hier zur Zeit aus familiären Gründen nicht so aktiv wie früher beteiligen kann, so weiß ich wie Thomas immer die sehr angenehme Atmosphäre und den Zusammenhalt aller untereinander zu schätzen. Das hat mir die Rückkehr sehr erleichtert. Gerade in diesen nicht nur meteorologisch kalten Zeiten ist jeder Aufenthalt hier im Forum wie eine Runde mit vertrauten Menschen um den wärmenden Kamin. :)

    Ich sehe es ja nicht so positiv mit dem angekündigten Band. Da wird veröffentlichtes Material nur wieder neu zusammengestellt und teuer verkauft, der Erkenntnisgewinn dürfte bescheiden ausfallen.

    Holst Du ihn Dir trotzdem? Was Thomas Bernhard betrifft, bist Du doch m.W. Komplettist, oder? ;)

    Du hast natürlich recht, b.a.t. Die Monografien sind noch ein Relikt aus Prä-Internet-Zeiten und sind quasi durch die Wikipedia ersetzt worden. Damals hatte man ja kaum andere Möglichkeiten, an Infos zu kommen, wenn man etwas über einen Schriftsteller oder eine Autorin wissen wollte und sich keinen Kindler oder ein anderes Literaturlexikon leisten konnte. Wenn ich heute recherchiere, schaue ich auch erst einmal ins Netz, bevor ich mich auf die Suche nach Biographien in Buchform begebe. Das tue ich wirklich erst dann, wenn mich jemand wirklich sehr interessiert.

    Möglich wär's. Ich würde so etwas ja begrüßen. Die schmalen Taschenbücher der Rowohlt-Monografien waren immer eine preiwerte Möglichkeit, sich einen Überblick über Leben und Werk von Autoren zu verschaffen. Allerdings müsste Suhrkamp dann noch ein wenig an der Preisschraube drehen, denn 68 Euro für den Bernhard sind noch keine günstige Alternative zu den Rowohlt-Ausgaben. ^^

    Danke für den Tipp, Firiath! Das hört sich sehr interessant an. Bei den Inhaltsangaben der Storys hätte ich zwar auch auf schwere Kost getippt, aber wie sagst Du so schön: "Es schimmert in jeder Geschichte ein Licht durch die lange Dunkelheit des skandinavischen Winters."


    Kommt auf meine Weihnachtswunschliste. :)

    Ich reaktiviere diesen Thread einmal, denn es gibt demnächst neue Literatur zu Thomas Bernhard. Der Suhrkamp-Verlag ist da ja sehr rührig und bringt immer wieder mal was Neues, wenn auch manchmal nur alten Wein in neuen Schläuchen. ;)


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Anfang Januar, nein: Jänner '23, erscheint "Thomas Bernhard - Sein Leben in Bildern und Texten" (Hg.: Matthias Reiner, Raimund Fellinger), eine neue Monografie, über die es auf der Verlagsseite heißt:


    "Die Bildmonografie löst sich von der strikten chronologischen Darstellung. Sie verfolgt vielmehr in zwölf Kapiteln bestimmte Komplexe des Oeuvres durch die drei Jahrzehnte des Bernhard‘schen Schaffens."


    Ich vermute, dass sie nichts enthält, was der beinharte Bernhard-Fan nicht schon längst weiß, aber vielleicht sind ja ein paar nette bislang unveröffentlichte Bilder dabei.


    Thomas Bernhard. Buch von Matthias Reiner, Raimund Fellinger (Suhrkamp Verlag)
    Thomas Bernhard: Sein Leben in Bildern und Texten. Buch (Suhrkamp Hauptprogramm) von Matthias Reiner, Raimund Fellinger auf suhrkamp.de bestellen
    www.suhrkamp.de

    Bei Österreich als Gastland wäre ich ja unbedingt für einen Thomas-Bernhard-Gedenk-Stand auf der Messe. Bernhard und Österreich, die beiden haben einander schließlich innig geliebt … ;) ^^

    Die Geschichte drischt schon recht heftig mit der Moralkeule auf die Leserin ein. Für mich ist Pinocchio in Buchform zu veraltet und verstaubt, um damit noch Kinder begeistern zu können.

    Mal schauen, was Guillermo del Toro aus dem Stoff gemacht hat. Der hat Pinocchio nämlich gerade neu verfilmt, und ich vermute, dass seine Version auch nicht sonderlich kindertauglich sein dürfte. ;)

    Guillermo Del Toros Pinocchio (2022) - IMDb
    Guillermo Del Toros Pinocchio: Directed by Guillermo del Toro, Mark Gustafson. With Ewan McGregor, David Bradley, Gregory Mann, Burn Gorman. A father's wish…
    www.imdb.com

    Oje, der Enzensberger ist tot! Ich habe nicht viel von ihm gelesen, nur ein paar Essaysammlungen. Und ein Buch aus den letzten Jahren ('Eine Handvoll Anekdoten') steht hier noch ungelesen im Regal. Ein witziger und lebenskluger Mann mit einer gesunden Weltsicht, die er immer wieder durchblitzen ließ, nicht zuletzt in seinem kleinen Büchlein 'Herrn Zetts Betrachtungen', das ich vor einigen Jahren mit großem Vergnügen gelesen habe. Möge er in Frieden ruhen.


    Unsere Tochter hat für den Urlaub Das doppelte Lottchen geschenkt bekommen. Bestimmt darf ich es auch lesen und dann achte ich ein bisschen mehr auf den Ton :smile:


    Meine Frau versucht sich gerade an der japanischen Ausgabe:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    エーリヒ ケストナー – ふたりのロッテ


    Ich kann sie ja mal fragen, ob bei der Übersetzung der altväterliche Ton beibehalten wurde. :breitgrins:


    Da ich selbst keine Themen abonniere, bei denen ich Rezis verfasst habe, und nach einiger Zeit dort einfach nicht mehr schaue, ob jemand anderes etwas dazu geschrieben hat, erwarte ich auch von anderen nicht, dass sie nach Monaten noch auf Kommentare antworten.


    Das finde ich interessant. Das ist bei mir genau umgekehrt. Wenn ich schon mal eine Rezension verfasst habe, schaue ich stündlich nach, ob schon jemand darauf reagiert hat. :zwinker: :breitgrins:


    Vielleicht ist das wie mit Fitnessstudios. Sich dort anmelden ist leicht, beim ersten Mal ist man noch so richtig motiviert, hat vielleicht eine Trainerstunde gebucht, und drei Wochen später fährt man täglich die Trainingssachen kutschieren, weil man könnte ja vielleicht nach der Arbeit noch ins Studio schauen :gruebel:


    Gut, diesen Vergleich kann ich nachvollziehen. :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins: