Okay, ich bin nun auch fertig mit dem ersten Band. Ich sehe es wie RitaM als Episoden aus Geralts Leben und damit hat es sich für mich nicht angefühlt, wie die typischen Kurzgeschichten mit denen ich nie so recht warm wurde. Das war schon mal ein großer Pluspunkt, ebenso wie die starken Märchen-Bezüge und den herrlichen Humor - beides hatte ich so nicht erwartet.
Meine Vermutung war natürlich, dass Sapkowski uns im ersten Band mit ein paar Fragen zurück lassen wird, aber das war schon recht viel hin und her im letzten Teil und diverse kryptische Andeutungen, die mich super neugierig machen. Wenn ich ehrlich bin, würd ich jetzt am Liebsten sofort mit der eigentlichen Pentalogie anfangen. So einen extra Band wie Zeit des Sturms würde ich selbst eher im Anschluss lesen. Aber da mir das gemeinsame Lesen mit euch Spaß macht, bleib ich selbstverständlich bei der Reihenfolge.
Die Stimme der Vernunft: Mensch, mit Nenneke würd ich mich gern mal unterhalten, ich find sie super. Dann kann sie mir auch gleich mal diese Grotte voll mit Pflanzen zeigen. Da Geralt öfter mal bei ihr vorbei sieht, hoffe ich sehr, dass sie auch in späteren Bänden wieder auftaucht.
Man erfährt mehr über Magierinnen und dass sie (bis auf Ausnahmen) keine Kinder bekommen können.
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"Aber Yennefer... Je nun, sie ist leider keine Ausnahme. Zumindest nicht, was die Einschränkung angeht, von der wir reden. Denn in anderer Hinsicht findet man schwerlich eine größere Ausnahme als sie." [Sapkowski, Andrzej: Der letzte Wunsch. S. 289]
Hmm, worauf bezieht sich Nenneke mit dem letzten Satz? Meint sie Yennefers Macht bzw. Magie? Oder ihren Charakter?
Der letzte Wunsch: Man muss eigentlich fast beeindruckt sein, wie schnell Rittersporn reagiert und in der Sekunde seine Wünsch für den Dschinn bereit hat
Nun, das allererste Aufeinandertreffen von Geralt und Yennefer war schon recht speziell würd ich sagen. Da sie sich alleine gegen das Dorf stellt und wie sie mit Geralt umgeht, scheint sie sehr mächtig zu sein und man merkt schnell, dass sie genau weiß, was sie will.
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"Nutze die Gelegenheit und nimm auch ein Bad. Am Geruch erkenne ich nicht nur Rasse und Alter, sondern sogar die Farbe deines Pferdes." [Sapkowski, Andrzej: Der letzte Wunsch. S. 313]
Über die supergeheime Tempelsprache, die die Priesterin Geralt beibrachte, musste ich herzlich lachen Armer Geralt, da wirkt er wie ein naiver Junge.
Yennefers Fragen zu den Hexereigenschaften fand ich sehr spannend und ebenso die Hintergrund-Infos zu Zauberinnen. Das hatte ich irgendwie nicht so erwartet und klingt nach einem ähnlich harten Schicksal wie die Ausbildung der Hexer.
Yennefer ist mir bisher auch nicht grad übertrieben sympathisch
Nach dem Hin und Her und Katz-und-Maus-Spiel wusste ich am Ende gar nicht mehr, was ich von ihr halten soll. Auf jeden Fall hat Yennefer Geralt am Anfang schnell durchschaut.
Aufgefallen ist mir, dass sich das gelernte Wissen doch öfters unterscheidet, zum Beispiel hier die Diskussion über Genien zwischen Geralt und dem Priester.
Die Sache mit der Magie wird immer komplexer. Die Zauberin konnte ein Portal erschaffen, Geralt kann es anscheinend nicht, der Priester wiederum sagt er sei kein gottloser Zauberer aber er ist dennoch imstande das Portal zu stabilisieren (mit Gebeten?).
Eine Aufklockerung mitten im Kampf mit dem Dschinn war die mehr oder weniger amüsierte "Zuschauer-Tribüne", die das Geschehen kommentiert hat, das fand ich total lustig.
Die Sache mit dem letzten Wunsch hat mich ein wenig ratlos zurück gelassen Er hat sich also etwas gewunschen, dass sie beide vor dem Dschinn beschützt hat und sie miteinander verbunden hat? Aber wäre das nicht mehr als ein Wunsch? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er sich durch Magie ihre Liebe wünscht und inwiefern würde sie das vor dem Dschinn retten? Einfach nur, dass sie beide überleben? Ihr Leben an seines gebunden? Zuerst dachte ich ja, es hätte was mit ihrer Vergangenheit als Bucklige zu tun (was auch immer das genau heißt) aber das würde sie ja auch nicht vor dem Dschinn retten. Und einfach nur ihre Rettung, das würde dann nicht zu ihrer Reaktion danach passen. Recht kryptisch hatte davor ja der Priester erwähnt, Geralt könne "sein Los mit dem Los..." ich nehme an verknüpfen? Aber er sagt auch, es wäre besser wenn er es nicht täte. Hmm, war das für euch so eindeutig? Vielleicht interpretier ich da zu viel herum, aber für mich war das nicht ganz klar.
Die Vision am Schluss wirft natürlich wieder einige Fragen auf und mir tat Iola da leid.