Beiträge von Friedi

    Jep, man merkt es...allerdings glaube ich, dass sich seine Lage in den letzten Jahren gebessert hat, nicht nur dadurch, dass er nun Vater einer Tochter ist, sondern auch, weil seine Frau ihm viel Halt gibt (und nebenbei noch seine Bücher und Alben illustriert).

    Zitat


    Friedi
    Buch der toten Kinder kenne ich auch nicht, bin wohl nicht mehr ganz auf dem Laufenden :redface: Aber...der Mann ist irre, könnte also durchaus sein, dass es meinen Geschmack voll trifft :breitgrins:


    Ich glaube das Buch wurde auch nicht so großartig beworben ^^
    Und ja, irre ist er in jedem Fall ^^ habe ihn (Achtung offtopic) öfter mal beim Einkaufen oder in seiner Stammkneipe zufällig gesehen...wohnen im gleichen Ort.

    :D wuhu, hätte nicht gedacht, dass den hier jemand kennt.


    Also ich muss sagen, dass ich von seinen Liedtexten immer sehr angetan war, und auch sein "Buch der toten Kinder" (nicht nur wegen den tollen Illustrationen) sehr gut finde. Er ist halt etwas speziell und sicher nicht jedermanns Geschmack, und man muss sich wirklich auf einiges gefasst machen :)
    Ich denke, dass nur wenige das mit dem Buch wissen, er hat das meines Wissens nur bei Facebook bekannt gegeben ^^

    So, da es hier noch keinen Thread zu dem Buch gibt, wollte ich mal anfangen :smile:
    Das Buch "Weißer als das Wasser" von Alexander Kaschte erscheint zwar nun doch erst am 19.05., dennoch würde mich mal interessieren, wer den Roman vorbestellt hat und was ihr euch von ihm erwartet ^^


    Ich für meinen Teil bin sehr gespannt auf das Buch, da ich mich sehr für Neuinterpretationen von Märchen interessiere...neben sarkastischen Nazi- und DDR-Varianten von Hänsel und Gretel mag ich vor allem "Ensel und Krete von Walter Moers. Ich denke Kaschtes Schreibstil tut einer solchen Geschichte sehr gut, und ich freue mich vor allem auf manch eine Morbidität und Obszönitäten Smile


    Aktuelle Pressemitteilung bei Darknews: http://dark-n.de/C2Pun


    Worum es geht:

    Zitat


    Der mongoloide Hans und die taubstumme Margarethe lieben ihren Vater, und ihr Vater liebt sie. Nachdem die Mutter an Krebs gestorben ist, braucht die kleine Familie lange, bis sie sich wieder im Alltag zurecht findet - in der Arbeit an der Waldorfschule, die der Vater leitet, im Integrationskindergarten, den Hans besucht, in der Berliner Fördereinrichtung für Gehörlose, die einen Großteil von Margarethes Leben dominiert. Als sich der Vater aus mentaler Schwäche und Überforderung auf eine Beziehung mit einer dominanten Psychotherapeutin einlässt, nimmt das Schicksal unbarmherzig seinen Lauf: Von Hans und Margarethe abgelehnt und gemieden, will sich die neue Mutter der Kinder entledigen, indem sie den Vater betäubt, das Geschwisterpaar vergiftet und die Leichen der beiden im Wald hinter der polnischen Grenze ablädt. Die meisten Verbrechen funktionieren aber nur gedanklich so gut, wie man sie plant: Zurück in Berlin muss die Stiefmutter feststellen, dass sie ihre Fläschchen vertauscht, will heißen: den Vater vergiftet und die Kinder betäubt hat. Was die wieder-erwachte Margarethe und den auferstandenen Hans aus dem polnischen Wald in das ostdeutsche Städtchen Weißwasser führt, warum sie dort in die Fänge einer alten Frau mit glatzköpfigen Freunden geraten, im Keller eines Hauses voller seltsamer Symbole und Bilder gefangen gehalten werden, was der Sänger einer Punk-Band mit dem Ende der Geschichte zu tun hat und wie schlussendlich mit der bösen Stiefmutter verfahren wird: all das musst du selbst lesen. Nur eines sei verraten: Margarethes Rache wird grausam sein.

    also ich habe am Montag mit einem Literaturkritiker und einer Buchhändlerin gesprochen und die glauben, dass Thome den Preis gewinnen wird...die Buchhändler haben bei der Preisverleihung wohl relativ viel mitzusprechen, weil sich das Buch ja auch (vor allem in der Weihnachtszeit) gut verkaufen soll...

    Mit Stephan Thomes Roman “Fliehkräfte”, welcher diesen Monat erschienen ist, gelingt es dem Suhrkamp Verlag ein drittes Buch in die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 zu bringen. Die Geschichte um den Philosophieprofessor Hartmut Hainbach skizziert in erster Linie ein Erlebnis, was in der Romanwelt mit Sicherheit nicht neu ist, dem Autor gelingt es jedoch zweierlei Reisen des Protagonisten in einer einzigen zu verbinden.


    Wenn man in seinem Leben alles erreicht hat und plötzlich vor einer großen Entscheidung steht, fällt diese einem sicherlich nicht leicht. Hartmut Hainbach ist zwar verheiratet, führt jedoch seit einiger Zeit eine immer distanzierter werdende Fernbeziehung zu seiner Frau – er doziert in Bonn, sie schauspielert in Berlin. Mit seiner Stelle als Dozent ist er eigentlich sehr zufrieden, seine Tochter Philippa studiert in Hamburg und absolviert derzeit einen Sprachkurs im spanischen Santiago de Compostela. Hartmut steht vor der Wahl – soll er das gemeinsame Haus verkaufen und seiner Frau Maria zuliebe einen schlechter bezahlten Job in Berlin annehmen oder sie lieber doch verlassen? Um seine Entscheidung zu treffen reist er von Bonn über Paris bis in die spanische Pilgerstätte in der seine Tochter derzeit lebt, um sich nicht nur über seine Entscheidung klar zu werden, sondern auch sein nicht ganz perfektes Leben noch einmal Revue passieren zu lassen.


    Die eigentliche Reise dient Hartmut im Prinzip nur als Mittel zum Zweck, denn gerade dadurch, dass er Personen und Orte aus vergangenen Zeiten wiedertrifft fühlt er sich an seine Erlebnisse zurückerinnert, ganz gleich ob es sich um die mit seiner Frau handelt, die Bekanntschaft eines alten Freundes der nun in Frankreich lebt oder die eigene französische Exfreundin die er in Amerika kennengelernt hat handelt. Gerade dadurch, dass die Geschichte um den Philosophen zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her pendelt, liegt die volle Konzentration des Lesers bei Hartmut, der uns in seiner Gedankenwelt beinahe sein gesamtes Leben präsentiert, womit sich auch ganz klar immer die Frage stellt ob er seine portugiesische Ehefrau noch liebt oder noch lieben kann, und vor allem ob er sich für ein weiteres gemeinsames Leben für sie entscheiden kann. Im Grunde geht es immer um die Familie, und so ist es kein Wunder, dass Hartmut sich für eine spontane Reise zu seiner Tochter entscheidet – die ebenfalls mit einer Überraschung auf ihn wartet.


    Der Protagonist dieses Romans hat vieles mit dem Autor gemeinsam, denn beide haben Philosophie in Berlin studiert und stammen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, Thome weiß also ganz genau wovon er schreibt, denn beide Orte spielen auch im Roman eine kleine Rolle. Mit seinem aktuellen Werk “Fliehkräfte” ist es der zweite Versuch den Deutschen Buchpreis zu gewinnen, denn mit seinem Roman “Grenzgang” war er bereits 2009 in der Shortlist vertreten. Gute Voraussetzungen, denn sein neuer Roman gefällt wirklich ausgesprochen gut, auch wenn die Handlung einer Reise in die Vergangenheit nicht gerade neu ist. Mit vielen Denkansätzen und Impressionen versehen liest sich “Fliehkräfte” wie eine würdige Hommage an das unvollkommene Leben, konstruiert mit einer Reise, ähnlich wie selbst Hemmingway sie in “Über den Fluss und durch die Wälder” konzipiert hat. Ob der Finalist Thome den Deutschen Buchpreis 2012 gewinnt, wird sich am 8. Oktober herausstellen, man darf also gespannt sein.


    5ratten

    Ich lese nun endlich "Fliehkräfte" von Stephan Thome, und muss ganz klar sagen, dass mir das Buch schon ganz gut gefällt, vor allem mit den ganzen Zeitsprüngen. Würde es nicht abwegig finden, wenn er den Preis gewinnt.


    Wer liest heute noch ... Euripides?


    Fragte ich mich vorhin völlig verblüfft in der Stadtbibliothek, als ich zwei seiner Dramen ausleihen wollte. Vergeblich, aber nicht etwa, weil sie nicht im Bestand vorhanden wären, sondern weil alle Exemplare ausgeliehen waren! Zumindest die in der Hauptbibliothek, in der ich mich befand, so dass ich auf englische Übersetzungen zurückgreifen musste.


    Was zeigt, dass auch die "richtig" klassischen Klassiker immer noch gelesen werden, ganz entgegen der weit verbreiteten Annahme, heutzutage lese "man" nur noch seichteste Unterhaltung.


    Also Euripides habe ich bisher noch nicht gelesen, habe aber vieles von Platon und Aristoteles bis hinüber zu Ovid und Horaz im Bücherregal stehen ^^ kann mir vorstellen, dass es da einige Interessenten für die Klassiker gibt, wenn auch vielleicht nur im Rahmen des Studiums...


    Sade habe ich zwar ebenso wenig gelesen, mein Freund hat aber die 120 Tage von Sodom in seinem Bücherregal stehen und hat mir mal ein wenig daraus vorgelesen :D

    So, der erste Abschnitt des ersten Teils ist gelesen :)


    Man merkt langsam worauf das ganze hinausläuft - Murrs Überheblichkeit als gelehrter Kater steht im Kontrast zu Kreislers wahrer Künstlernatur...das ganze erinnert mich an ein Kapitel aus den "Herzergießungen eines kunsliebenden Klosterbruders" von Wackenroder, dennoch in einem sehr satirisch angehauchten Stil, wohingegen von Murrs Seite auch "Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Goethe stark parodiert wird.


    Ich bin gespannt wie sich der zweite Abschnitt aus Teil 1 so liest.

    Hmmm, also ich (und ich denke, auch die anderen an den Rezensionen interessierten Mitglieder) würde es besser finden, wenn du anstatt einer generellen Warnung die konkreten Stellen im Text verspoilern würdest. Dafür gibt es extra eine Funktion, einfach die brisante Textstelle markieren und dann den "Spoiler"-Button drücken, das ist der Button mit dem weiß unterlegten "s".


    Sonst kann niemand, der das Buch noch lesen möchte, deine Rezension lesen. Im vorliegenden Fall ist das zwar nicht weiter tragisch, weil es wegen der Leserunde noch viele andere ausführliche Rezensionen gibt, aber ganz allgemein finde ich konkretes Verspoilern für dieses Forum besser, auch wenn es an der Uni anders sein soll.


    Das hatte ich ja offiziell gemacht, nur da mich das gespoiler an meinen und anderen Texten eigentlich nicht stört, weiß ich gar nicht, was jetzt zu viel oder zu wenig vom Inhalt verraten ist. Für mich ist eine Rezension eine Buchbesprechung, und da darf meiner Meinung nach auch auf bestimmte inhaltliche Details eingegangen werden. Ich versuchs einfach nochmal mit dem spoiler setzen.

    Endlich bin ich zum Weiterlesen gekommen, nachdem ich noch einige Rezensionsexemplare, die in den letzten Wochen bei mir eingetrudelt sind, durchgearbeitet habe.


    Ich bin jetzt auf Seite 95, und muss sagen, dass mir die Geschichte (sowohl die von Murr als auch von Johannes Kreisler) sehr gut gefällt, auch wenn Kreislers Geschichte ja fragmentarisch ist.
    Der Kater wird mir immer sympathischer, von Kreisler weiß ich noch nicht ganz genau was ich von ihm halten soll.

    Linna hat nach der Auflösung ihrer Band fünf Jahre nichts von ihren alten Freunden gehört als sie sich mit ihren alten Bandkollegen eher widerwillig auf eine alte Almhütte zwischen München und der österreichischen Grenze begibt. Hier wollen die Musiker für einen Auftritt gemeinsam proben, doch nicht nur, dass Linna seit fünf Jahren keine Note mehr gesungen hat, sondern auch, dass einer der Anwesenden es auf sie abgesehen hat, macht den Aufenthalt eher problematisch.


    Die Geschichte um die Band “Linna singt” ist sowohl ergreifend als auch schockierend, denn hier in der alten Berghütte lässt eine Person nichts ungeschehen um Linna scheinbar vor den restlichen Leuten bloßzustellen. Bettina Belitz lässt in ihrem Roman “Linna singt” jeden verdächtig wirken und doch scheint niemand einen wirklich plausiblen Grund für diese Taten zu haben. Am liebsten wäre Linna gar nicht erst mitgefahren, doch sie muss dringend mit dem Gitarristen Falk über ihre gemeinsame Nacht reden.



    Der Autorin Bettina Belitz, die im Verlag Script5 nun schon ihren vierten Roman vorlegt, nutzt jede Gelegenheit um Linna mit ihrem geheimen Widersacher zu konfrontieren, sodass man nachvollziehen könnte, weshalb die Protagonistin den Schauplatz möglichst schnell verlassen will – anfangs wäre das noch gegangen, wäre der Schneefall nicht später zu stark gewesen… man fragt sich unweigerlich, ob Belitz mit diesem Roman nicht sogar ihre misanthropische Seite ganz klar betont und die Grenze vom Jugendbuch zur anspruchsvollen Literatur überschreitet. Die Handlung reißt den Leser mit, denn man will wissen was als nächstes geschieht, und ob es in dieser Szenerie nicht doch zu einem Todesfall kommt, und wann das Unheil endlich ein Ende nimmt.
    Einzig und allein das Ende dieser fatalen und vor allem neugierig machenden Handlung ist leider etwas zu platt und vor allem vorhersehbar gestaltet worden. Auf eine mitreißende Geschichte folgt ein Schluss, der fast so scheint als seien der Autorin die Ideen ausgegangen. Nach kurzer Aussprache folgt ein Semi-Happy End. Ansonsten begeistert das Buch durch seine durchkonzipierte und vor allem ansprechende Handlung, und ist sicherlich nicht nur für Jugendliche interessant.


    4ratten