Beiträge von Claudi

    Ich kann mich Karin leider nicht ganz anschließen, aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.


    Meine Meinung:
    Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut, vor allem, weil durch die Pressestimmen auf dem Klappentext auch Altwiener Rezepte und Kaffeehausatmosphäre versprochen werden. Da fragt man sich doch, ob Journalisten nur schreiben oder auch lesen. Von der Kaffeehausatmosphäre war nämlich leider nur am Rande etwas zu spüren, nämlich dann, wenn der dicke Kommissar wieder einmal essen geht. Das tut er sehr oft. So oft, dass es dem Leser zu den Ohren rauskommt. Hat der Autor hier einen Textbaustein verwandt, den er zigmal geringfügig variiert, um eine gewisse Seitenanzahl vollzubekommen?
    Nechyba, die Hauptfigur und Ermittler in diesem Krimi ist mir eher unsympathisch. Er ist nicht nur ein Fresssack, sondern auch ein Schläger und voll von Vorurteilen. Außerdem empfand ich ihn als zu modern für einen Roman, der im Jahr 1914 spielt. Daher kam bei mir auch nur wenig vom versprochenen Wiener Schmäh, dass ich normalerweise recht charmant finde, an. Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass auf jeder Seite mehrere Begriffe und Aussagen im Wiener Dialekt auftauchen. Diese sind in der Regel mit einer Fußnote erklärt. Echte Wienfans kommen daher schon auf ihre Kosten. Auch Örtlichkeiten werden mehrfach benannt, aber leider kaum beschrieben. Mit alten österreichischen Familiennamen kenne ich mich leider nicht aus, vielleicht belehrt mich ja jemand eines besseren. Aber mir kamen die Namen wenig authentisch vor. Nechyba, Karminsky, Pospischil. Hieß man so früher wirklich?
    Der Kriminalfall an sich ist unspektakulär. Das Ende ist wenig originell, aber wenigstens nicht voraussehbar.
    Gelacht habe ich allerdings an einer Stelle, die ich hier kurz zitieren möchte:
    "Sind sie der Herr Graf?"
    "Der Große gab ihm einen Rempler und ergänzte: "Der Fotograf wollte er sagen."
    Sprachlich finde ich den Roman interessant aufgrund des großen Teils im Wiener Dialekt. Ansonsten ist er nicht übermäßig anspruchsvoll. Ich denke aber trotzdem dass er einen gewissen literarischen Anspruch hat, der über gewöhnliche Unterhaltungsliteratur hinausgeht. Ich habe immer wieder an Gerhard Roth "Am Abgrund" denken müssen.
    Ach ja, auf dem Klappentext steht ja, dass die Handlung während des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs spielt. Das stimmt. Und Loibelsberger fügt auch ein letztes Kapitel und einige wenige Passagen ein, in denen der Krieg eine Rolle spielt. Für die Haupthandlung ist dies jedoch völlig irrelevant.
    Was hier größtenteils wie ein Verriss klingt, ist in Wirklichkeit keiner. Ich habe mich beim Lesen, es waren ja auch nur wenige Stunden, nicht gelangweilt. Aber ein weiterer Loibelsberger kommt mir erstmal nicht in den SUB.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    LG
    Claudi

    Da holst du aber gerade Erinnerungen hoch. Vor über 10 Jahren habe ich die Casteel-Reihe regelrecht verschlungen. Ich glaube, die muss ich auch nochmal lesen.
    Woran ich mich aber auch noch erinnere: Jeder der 5 Teile spielt in einer anderen Generation, aber die Zeit steht trotzdem still. Will sagen: Der Haushalt wird nicht von Buch zu Buch moderner und (reale) historische Ereignisse spielen keinerlei Rolle. Auch ändern sich Mode und Kleider nie. Stimmt das? Oder habe ich das falsch im Gedächtnis?
    LG
    Claudi

    Wie man beim Schwimmen hören kann, habe ich mich auch gefragt. Vielleicht gehe ich dann wieder öfter ins Schwimmbad :breitgrins:
    Beim Autofahren höre ich auch gern, auch als Fahrer. Da aber meist das, was meine Tochter aussucht: Bibi und Tina, Harry Potter, Der kleine Vampir. Ich wohne seit einem Jahr näher bei der Arbeit, was eigentlich gut ist, aber um die Fahrzeit- und Hörstunden tut es mir leid.
    LG
    Claudi

    Ich höre sehr gerne Hörbücher, vor allem beim Stricken oder wenn mein Mann im Fernsehen etwas ansehen will, was mich nicht interessiert. Beim Bügeln kann man auch wunderbar hören oder bei anderen stupiden Aufgaben: Fenster putzen, Äpfel für Apfelkuchen schälen... Am liebsten höre ich aber ganz gemütlich mit Kaffee und Strickzeug auf dem Sofa am Morgen, wenn der Rest der Familie noch schläft - bin nämlich Frühaufsteher.
    LG
    Claudi

    Ich möchte mich gern einreihen. :herde:
    Dieses Jahr habe ich bislang kein besseres Buch gelesen.
    Das Thema - Sterbehilfe - wird hier vielfältig beleuchtet, ohne dass dabei der Unterhaltungsfaktor zu kurz kommt. Die (Liebes)Geschichte ist bewegend, Louisa, die Hauptfigur, verschroben und trotzdem charmant.
    5ratten:tipp:

    Deine Leseeindrücke werden ich gespannt verfolgen. Ich möchte dieses Buch sehr und habe es auch immer nur ganz gemütlich zu Hause gelesen.
    Die Ich-Erzählerin fand ich sehr sympathisch. Und sind die Bibliothek und ihre Vorstellung vom Lesen nicht der Hammer?
    Besonders spannend fand ich auch, dass man bei diesem Roman nicht so genau weiß, ob sie sich auf die Spuren von dem historischen Fürsten Vlad begibt, oder nach dem Vampir Dracula sucht. Diese Unsicherheit, ob der Roman - wie der Titel andeutet - ein historischer Roman ist oder ob er paranormale Elemente enthält, fand ich unglaublich spannend. Keine Sorge. Am Ende wird das aufgelöst.
    Viel Spaß weiterhin!
    Claudi

    Die Geschichte wird flüssig und spannend erzählt, wovon ich im ersten Teil ganz begeistert war. Teil zwei ist ebenso unterhaltsam geschrieben, allerdings fiel mir beim Lesen deutlicher auf, dass es sich eben um ein Jugendbuch handelt. Ein wenig habe ich mich an die Denise Mystery Hefte aus den 80er Jahren erinnert gefühlt. Wenn man sich darauf einlässt, erfüllt das Buch voll und ganz die Lesererwartungen. Es geht um Hexenkraft, Liebe und Problemen mit Freunden und Familie, die Teenager eben haben. Dass Morgan eine magische Hexe ist, wird dabei fast zur Nebensache.
    Außerdem kann die Autorin wunderbar witzige Dialoge zwischen Teenagern entwerfen - natürlich sind diese voll von sexuellen Anspielungen, aber außerdem ironisch und mit subtilem Witz. So reden Jugendliche eben und nicht immer so tiefgründig wie uns manche Bücher glauben machen.
    Etwas platt fand ich allerdings, dass Angus ausgerechnet in einem Schlachthaus für Rinder arbeiten muss :breitgrins:
    Natürlich gehört dieses Buch ins Genre Phantastik. Ich würde es aber deutlicher als andere Romane aus diesem Bereich der Jugendliteratur zuordnen, weil es zumindest zu 50% auch eine Highschoolgeschichte ist.
    3ratten weil ich mich in anderen Büchern doch wohler fühle
    4ratten für "echte" Leser dieser Zielgruppe
    LG
    Claudi

    Ich kann mich deiner Meinung leider nicht vollständig anschließen, aber ich habe auch erst ca. die Hälfte gehört. Vielleicht tut sich da noch was.
    Mich interessieren leider nur einige der Hauptfiguren: Ethel und Maud finde ich sehr interessant, Fitz, Bea und Walter von Ulrich auch. Aber immer wenn die Handlung nach Russland zu Grigori oder Amerika zu Lev geht, langweile ich mich. Außerdem finde ich die Kriegshandlungen zu ausführlich beschrieben. Irgendwie habe ich da schon ein paarmal gedacht, dass Follett eben eher für Männer schreibt. Oder ich bin einfach eine Frau, die Gesellschaftsromane mag, die vor allem auch in der Gesellschaft und im Alltag daheim spielen.
    Den Sprecher finde ich leider auch nicht besonders gelungen. Alle Frauenstimmen besetzt er mit einer hohen Fistelstimme - so redet doch keine Frau. So reden eigentlich nur Männer, die sich über Aussagen von Frauen lustig machen.
    LG
    Claudi

    Danke für die schönen Erinnerungen, die ihr gerade in mir weckt. Ich muss unbedingt mal wieder Gilmore Girls schauen. Und dieses Buch sowieso kaufen. Bin bisher davor zurückgeschreckt, dass es nur auf Englisch ist. Ich lese lieber Deutsch. :redface:
    LG
    Claudi

    Mario und der Zauberer ist auch ein guter Einstieg in Thomas Manns Romane, weil er kurz ist und auch unterhaltsam - was an mehr dahinter steckt muss man zur unterhaltsamen Lektüre nicht unbedingt sofort verstehen.
    LG
    Claudi

    Elizabeth Kostova - Der Historiker
    ---> es soll von Draculas Nachkommen handeln, könnte demnach vielleicht passen.

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    Den Historiker fand ich unglaublich spannend und ich wünsche dir viel Spaß damit. Ich würde mich freuen, nach deiner Lektüre noch ein bisschen darüber zu quatschen, damit hier noch nicht zu viel verraten wird.

    Tina: Da ich riesiger Gilmore-Girls-Fan bin, freue ich mich schon darauf, von dir zu hören, ob ich mir dieses Buch auch kaufen sollte.


    Ich glaube, in dieser Monatsrunde würde ich auch gern mitmachen. Soll man einfach mitteilen, welche Bücher man im September lesen möchte und diese werden dann hier verlinkt? Oder gibt es noch andere Kriterien - ein spezieller Thread für die Rezis oder andere Bedingungen?


    LG
    Claudi