Meine Meinung zum Buch: Ich glaube meine Mutter war eine der ersten, die das Buch gelesen und hat und dadurch auch alle weiteren Fortsetzungen gekauft hat. Sie fand die Geschichte so schön und auch meine Freundin hat mir das Buch empfohlen, weil es so romantisch sein. Und ich habe genau deswegen so lange gewartet, um es zu lesen. Weil mein Mutter und meine Freundin sehr kitschig und romantisch sein können und ich da durch das "" kriegen könnte. ( So furchtbar kitschig mögen sie es!).
Als ich anfing das Buchzu lesen hatte ich also etwas Vorurteile. Und ja ich musste auch an "Ziemlich beste Freunde" denken.
Ich finde Lou´s Familie total in Ordnung, auch wenn die Schwester sehr ich bezogen war ( z.B. Weekend Schlafzimmer! ). Aber ich fand die Familie sehr herzlich. Mit all den normalen Problemen, die sie hatten.
Wills Familie dagegen erscheint viel kühler. Wobei hier erkennt man sehr viel Vernetzbarkeit in der Familie und Verzweiflung. Ich hatte sehr viel Mitleid mit ihnen, weil ich es unfassbar schwer finde, einen Menschen bei irgendwas zu unterstützen, wo man selbst nicht dahinter steht. Aus Liebe, macht man Sachen, die nicht jeder versteht.
Ich habe Lou´s Vorhaben mit Interesse verfolgt und war wirklich bis zum Schluss gespannt, ob sie ihr Plan so durchzieht, dass es sich tatsächlich was ändert. Und ich muss sagen, wäre es so, dann wäre ich wirklich enttäuscht gewesen. Die Zeit war vielleicht zu kurz, um jemanden so zu beeinflussen, dass es die Entscheidung ändert. Die Entscheidung ist bestimmt nicht einfach gewesen für Will.
Ich habe überlegt, was wäre wenn.... Will hatte gute Argumente. Ich glaube, wenn man im Rollstuhl Sitz und die Oberkörper bewegen kann, vieles selber entscheiden kann und gewisse Macht über die Körperfunktion hat ist es leichter, ein tragisches Unfall zu ertragen und mit der neuen Situation irgendwie klar zu kommen, als wenn man nur den Kopf und die Schulter bewegen kann. Für immer und ewig auf andere zugewiesen sein. Ist das noch ein Leben ?
Ich glaube Will´s Entscheidung zu Dignitas zu fahren, um sein Leben ein Ende zu setzen ist schockierend, aber auch sehr mutig. Es gibt viele die an Tetraplegie leiden und sich damit abfinden und ein Weg finden, mit der Krankheit zu leben. Die Argumente von Will brachten mich dennoch zum Nachdenken, was ich in seine Stelle tun würde.Wenn sein Zustand wie im Buch beschrieben blieb, hätte ich alles ermögliche getan das beste aus dem Leben zu machen. Aber wie er schon sagte, sein Zustand könnte sich jeder Zeit ändert... und, dass er zu Lou sagt, ihm ist sie nicht genug, war das ehrlichste überhaupt. Es ist schließlich sein Leben mit dem er Leben muss.
Die Geschichte ist unglaublich schön geschrieben und ermutigt einem auch Änderungen im Leben zuzulassen und Sachen zu akzeptieren, die man nicht ändern kann. Es ist nicht nur die Beziehung zwischen Lou und Will, die einem das Herz erwärmt. Auch die Familien und der Pfleger geben ein Hauch von Leben in die Geschichte, weil man kurz die Perspektive der anderen sieht. Manche von Ihnen haben eigene Probleme und Entscheidungen zu bewältigen und nicht alle sind eine Meinung, aber es ist interessant, wie jeder mit der Situation versucht umzugehen und wie verletzbar so eine Procedere für alle Beteiligten sein kann.
Ich fand die Geschichte so schön. Zum einem die Sticheleien zwischen Lou und Will, aber auch der Ernst des Themas und wie damit umgegangen wird ist der Autorin gut gelungen.