Beiträge von nirak

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    Bewegende Geschichte von einem Neuanfang


    Die Armut ist groß in diesen Tagen des 18. Jahrhunderts in der Pfalz. Viele Familien wissen nicht mehr, wovon sie sich ernähren sollen. Als ein Gedanke sie nicht mehr loslässt, auswandern nach Amerika, ist das große Ziel. In Pennsylvania scheint das Paradies zu liegen. Und so machen sich im Jahre 1741 180 Menschen auf die große Reise. Alles, was sie bisher Heimat genannt haben, lassen sie zurück, ohne zu ahnen, welches Schicksal sie erwarten wird.


    In der ersten Szene dieses Buches sieht man die Männer und Frauen in großer Runde beieinandersitzen, sie freuen sich auf ihren Neuanfang und sind gleichzeitig voller Zweifel, aber die schiere Not hat sie zu dieser Tat bewogen. Alle treibt die Frage um, was wird die neue Zukunft bringen? Werden wir ein besseres Leben finden? Die Hoffnung auf einen guten Neuanfang schwebt durch diese ersten Seiten.


    Die Autorin Sylvia Koppermann erzählt hier aber nicht nur eine Geschichte über Familien, die ihr Leben dadurch verbessern wollen, dass sie auswandern, sondern vielmehr einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte. Diese beschriebenen Protagonisten haben zum größten Teil wirklich gelebt und sind historisch nachweisbar. Eine Urahnin der Autorin hat sich unter ihnen befunden.


    Die Reise dieser Menschen endet nun allerdings nicht so, wie sie sich das erhofft hatten. Sylvia Koppermann hat dies mit gefühlvollen Worten erzählt. Die Höhen und Tiefen, die Verluste und Ängste hat sie gekonnt in Szene gesetzt und gleichzeitig vermittelt sie das Gefühl, eine Art Dokumentation zu lesen. Sie beschreibt, wie im 18. Jahrhundert die Menschen dazu gebracht wurden, ihre Heimat zu verlassen, welche Papiere sie benötigten und wie viel sie bezahlen mussten. Das Schicksal dieser Dorfgemeinschaft steht dabei immer im Mittelpunkt. Es ist berührend zu lesen, wie mit diesen Menschen umgegangen wurde und was sie alles erdulden mussten, für ihren Traum von Freiheit und Wohlstand.


    Ein umfangreicher Anhang am Ende klärt nicht nur Fiktion und Wahrheit, sondern erzählt noch mal detailliert von den Menschen, deren Schicksal so bewegend war. Die Autorin hat es nicht versäumt, gerade die Menschen noch einmal mit Namen und vorhandenen Daten vorzustellen, die an der Neugründung von Pfalzdorf beteiligt waren. Damit hat sie diesen Charakteren ein kleines Denkmal gesetzt und sie zu neuem Leben erwachen lassen.


    Fazit:


    Die Geschichte dieser Familien, die für sich ein besseres Leben gesucht haben und ihre Geschichte in „Anno 1741 – Fremde Heimat“ erzählen durften, hat mir gut gefallen. Ich mag den Bezug zu historisch belegten Tatsachen, gemischt mit einer fiktiven Handlung. Wobei in diesem Fall eine Geschichte erzählt wurde, die sich wohl so tatsächlich zugetragen hat. Sylvia Koppermann hat es jedenfalls geschickt verstanden, die historischen Tatsachen bildhaft in Szene zu setzten, und hat somit eine berührende Geschichte erzählt. Ich habe „Anno 1741“ sehr gern gelesen und mich dabei gut unterhalten gefühlt, auch wenn so manche Szene beklemmend war. Die Träume und Hoffnungen der Menschen haben diese Buchseiten jedoch so mit Leben gefüllt, dass ich froh darüber bin, diese Geschichte gelesen zu haben.


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    Atmosphärische Schatzsuche


    Josefine macht sich große Sorgen um ihren Großvater Johannes. Seine Zeit in dieser Welt scheint abgelaufen zu sein. Ausgerechnet jetzt taucht Fynn, ein ehemaliger Klassenkamerad, bei ihr auf. Fynn ist ein bekannter Schatzsucher und Abenteurer. Er hat ein neues Ziel ins Auge gefasst und ist davon überzeugt, dass der Großvater ihm weiterhelfen kann. Es geht um nicht weniger als um das legendäre und verschwundene Bernsteinzimmer. Ob Josefines Großvater wirklich wissen könnte, wo die Nationalsozialisten den Schatz 1945 versteckt haben könnten? Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Spurensuche.


    Der neue Roman von Elisabeth Büchle entführt die Leser auf eine abenteuerliche Schatzsuche. Um das Bernsteinzimmer ranken sich viele Legenden und Mythen. Es zu finden, wäre ein Jahrhundertfund. Der junge Abenteurer Fynn hat genau dies vor und auch schon Spuren, denen er folgen kann. Josefine soll ihn dabei unterstützen, vor allem da ihr Großvater Geschichten erzählt hat, die Hinweise enthalten könnten. Ich fand diese Idee sehr spannend und bin gern mit auf Spurensuche gegangen. Die Autorin versteht es geschickt, einen in den Bann dieser Erzählung zu ziehen. Ich konnte das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen, so unbedingt wollte ich wissen, wie die Geschichte sich entwickelt.


    In zwei unterschiedlichen Handlungssträngen wird das Leben vom Großvater und die Schatzsuche von Josefine und Fynn erzählt. Es sind dabei natürlich auch unterschiedliche Zeiten. Einen Teil des Lebens von Johannes im Zweiten Weltkrieg wird geschildert. Diese Szenen sind beeindruckend und traurig zugleich. Der zweite Handlungsstrang erzählt von der Schatzsuche der jungen Leute.


    Elisabeth Büchle hat es gut verstanden, Spannung aufzubauen. Scheinbar immer zum richtigen Zeitpunkt wechselt sie die Szenen und erzeugt damit eben jene Spannung, die dafür gesorgt hat, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Gleichzeitig erzählt sie aber auch die eine oder andere gefühlvolle Liebesgeschichte. Die Gefühle ihrer Protagonisten hat sie einfühlsam in Szene gesetzt und dabei doch die Suche nach dem Geheimnis nie aus den Augen verloren. Der Erzählstil ist dabei facettenreich und bildhaft. Ich hatte schnell Bilder in meinem Kopf und vieles deutlich vor Augen.


    Ein paar kurze Worte noch zur Aufmachung dieses Buches. Ich mag das Cover mit den Bernsteinen, (ich mag aber auch Bernsteine ganz im Allgemeinen sehr gern.) und dass es völlig ohne Schutzumschlag auskommt, gefällt mir. Im Anhang befindet sich ein Personenregister, welches die historisch belegten Charaktere noch einmal erläutert und mit einigen Eckdaten aufweisen kann. Für mich runden solche Details gerade historische Romane ab.


    Fazit:


    „Die Erbin des Bernsteinzimmers“ ist ein wunderbarer Roman über eine große Schatzsuche. Die warmherzigen Protagonisten machen die Geschichte lebendig und authentisch. Ich mag die ruhige Josefine, die eigentlich gar nicht so ruhig ist und ich mag den Abenteurer Fynn, der auf seiner Suche nach Schätzen auch noch etwas anderes findet. Die Charaktere in der Vergangenheit haben mich ebenfalls überzeugt. Ich habe mit ihnen gehofft und gebangt, gelitten und auch geliebt. Für mich war es ein rundherum gelungener Roman mit viel Abenteuer, ein wenig Liebe, aber auch mit Szenen, die einen nachdenklich und etwas traurig zurücklassen.


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    Freiheit für alle


    Jean wächst als Bauernjunge auf. Doch sein Vater und viele andere wollen das Unrecht, welches ihnen ständig widerfährt, nicht länger hinnehmen. Als sie den Grundbesitzer zur Rede stellen wollen, geschieht das Unglück, der Vater von Jean wird erschossen. Gleichzeitig trifft Jean zum ersten Mal auf Louis Philippe, dem Sohn und Erben. Jahre später begegnen sich diese ungleichen Männer beim Sturm auf die Bastille im Jahre 1789 wieder. Sie stehen nicht nur auf verschiedenen Seiten, auch ihre politischen Ansichten trennen sie. Jeder für sich hat den Kampf aufgenommen gegen Unrecht, Armut und für die Liebe.


    Der Name Johannes Beurle war mir nicht geläufig, als ich dieses Buch in die Hände bekam. Auch ist die Französische Revolution nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, aber diese Geschichte um den Kampf um die Freiheit habe ich gern gelesen. Das Buch hatte mich schon nach seinen ersten Seiten in den Bann gezogen und war dementsprechend schnell gelesen.


    Der Erzählstil ist flüssig zu lesen und der Autor hat es durchaus verstanden Spannung aufzubauen. Erzählt wird die Geschichte des Bauernjungen Jean und seiner Familie, ihr Kampf um das eigene Überleben und der Versuch, das eigene Leben zu ändern. Auf der anderen Seite steht Louis Philippe für die reichen Adligen Frankreichs. Auch er hat mit seinem Leben zu tun. Es ist auch für ihn nicht immer leicht seinen Platz im Leben zu finden. Die Handlungsstränge wechseln sich ab, sodass man mal bei Jean und seinem Leben ist, um dann wieder auf die andere Seite zu wechseln und zu erleben, wie es den Menschen ergangen ist, die eigentlich im Wohlstand leben.


    Mir hat gut gefallen, wie Johannes Beurle seine Charaktere agieren ließ. Auch wenn die Handlung fiktiv ist und viele Protagonisten aus der Feder des Autors stammen, könnte es sich so oder so ähnlich damals zugetragen haben. Der politische Hintergrund fügt sich scheinbar mühelos in diese fiktive Handlung ein und vermittelt ein Gefühl für diese Zeit im 18. Jahrhundert. Geschickt erzählt der Autor immer wieder aus dem Leben der Menschen und lässt dabei auch die Liebe nicht außer acht.


    In seinem Nachwort am Schluss geht der Autor noch einmal auf Wahrheit und Fiktion ein und ein Personenregister gibt Aufschluss darüber, welche Protagonisten historisch belegt sind und welche rein fiktiv daher kommen. Ich lese solche Anhänge immer sehr gern.


    Fazit:


    „Sturm zur Freiheit“ ist ein mitreisender historischer Roman über die Revolution Frankreichs, über die Liebe und um den Kampf um die Freiheit aus dem 18. Jahrhundert. Allerdings scheint es wohl eine Fortsetzung zu geben, die letzten Worte der Protagonisten lassen zu mindestens darauf schließen und ich würde tatsächlich auch gern lesen, wie es weitergeht.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

    Das bewegende Schicksal eines kleinen Dorfes in der Eifel


    Das kleine Dorf Wollseifen in der Eifel leidet unter den Folgen des 1. Weltkrieges, genau wie alle anderen im Land. Für den jungen Bauern Albert Lintermann ist es sogar noch viel schwerer. Er ist schwer verletzt nach Hause gekommen. Seine Frau kann ihn nicht mehr ohne Abscheu ansehen, doch Albert kämpft für seinen Platz im Leben, genauso wie die Dorfgemeinschaft für ihre Zukunft den Kampf aufgenommen hat. Sieht es zunächst so aus, als könnte das Dorf bestehen und weiter wachsen, werden die Nationalsozialisten auf Wollseifen aufmerksam. Das Schicksal von Albert und seinem Heimatdorf nimmt seinen Lauf und ihre Bewohner können nichts dagegen unternehmen.


    Die Geschichte von Wollseifen und Albert beginnt zunächst damit, dass Albert aus dem Krieg nach Hause zurückkehrt. Er versucht in sein altes Leben zurückzukehren, was sich zunächst als nicht so einfach erweist. Die Schilderungen waren zwar sehr einfühlsam, konnten mich aber nicht wirklich überzeugen. Zunächst hatte ich Probleme damit, mich auf diese Geschichte einzulassen. Am Beginn war sie mir zu schlicht. Es wird das tägliche Leben geschildert, Gespräche geführt, die ich als nicht besonders aufregend empfunden habe. Ich habe tatsächlich einen zweiten Anlauf gebraucht, um mit Albert und den Bewohner dieses kleinen Ortes warm zu werden.


    Erst nachdem ich dann die Geschichte nach einiger Zeit weitergelesen habe, hatte sie mich in ihren Bann gezogen. Die zweite Hälfte habe ich dann in nur wenigen Stunden gelesen. Jetzt hat vor allem das Schicksal des ganzen Dorfes mich in seinen Bann gezogen. Es ist schon fast unglaublich, was sich dort in der Eifel abgespielt hat. Die Autorin schildert die Ereignisse von 1919-1949, wie sie sich in dem Eifeldorf zugetragen haben. Das Schicksal dieses Dorfes ist historisch belegt und mithilfe der fiktiven Protagonisten wie Albert, Bertha und Leni bekommen sie auch ein lebendiges Gesicht. Das Leben dieser Menschen mag zwar fiktiv sein, aber es wird auch so geschildert, dass es sich genauso zugetragen haben könnte. Die Geschichte an sich habe ich als glaubwürdig empfunden.


    Der Erzählstil von Anna-Maria Caspari ist zwar eher unspektakulär und schlicht dabei aber trotzdem fesselnd. Sie hat es nämlich geschickt verstanden, von dem persönlichen Schicksal Alberts zu erzählen und dieses Schicksal dann mit dem Dorf zu verbinden. In einem Nachwort geht die Autorin noch einmal auf Fiktion und Wahrheit ein und gibt dem Buch damit einen gelungenen Abschluss.


    Fazit:


    Auch wenn mich „Ginsterhöhe“ nicht von der ersten Seite an überzeugen konnte, habe ich die Geschichte von Wollseifen und seinen Bewohner gern gelesen. Am Ende war es eine bewegende Geschichte über Schicksale, die einen nicht mehr loslassen wollen.


    4ratten

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    Grenchen, zwischen Uhren und Entführung


    Sarah steckt mitten in ihrer Ausbildung zur Uhrmacherin und ist ganz und gar in dem Uhrendorf Grenchen in der Schweiz angekommen. Während ihrer Ausbildung erhält sie das Angebot, nach Bonfol zu reisen und dort ihre Ausbildung zu erweitern. Die junge Frau ist begeistert, nur ihr Freund Paul teilt diese Freude nicht so recht mit ihr. Zur selben Zeit wird in dem Internat Breidenstein, das zu Grenchen gehört, ein Schüler vermisst und dann sogar tot aufgefunden. Wer hat es auf die Schüler des Internats abgesehen? Warum musste dieser Junge sterben? Fragen, die sich auch Sarah stellt. Sie beginnt wieder Fragen zu stellen und wird dabei von ihren Freundinnen unterstützt, gleichzeitig darf sie ihre eigene Ausbildung nicht aus den Augen verlieren.


    Mit dem Titel „Schicksalsstunden“ liegt jetzt Band 2 der Reihe um die Uhrmacherin Sarah aus dem 19. Jahrhundert vor. „Sturm der Zeit“, so der Titel von Teil 1, hatte mir schon gut gefallen. Ich mag diese Mischung aus historischem Roman mit Krimi-Spannung. Ich wurde auch in diesem Fall nicht enttäuscht. Die Autorin hat es geschickt verstanden, ihre Geschichte aufzubauen. In diesem Teil darf man dann auch der angehenden Uhrmacherin Sarah über die Schultern schauen und erfährt so einiges über die Herstellung von Uhren im 19. Jahrhundert. Diese Einblicke haben mir gut gefallen und erzählen eine interessante Geschichte. Gleichzeitig ist da diese seltsame Entführung im Internat, die aufgeklärt werden will. Mit diesen Szenen kommt die gewisse Spannung in die Geschichte.


    Ein weiterer Teil erzählt aber auch von dem Leben von Sarah und ihre Beziehung zu ihrem Freund Paul. In einer Zeit, als es für Frauen der richtige Weg war, zu heiraten und sich durch einen Mann absichern zu lassen, war es sicher nicht leicht, sich für einen anderen Weg zu entscheiden. Sarah bekommt für ihre Entscheidung die Unterstützung, die sie benötigt, gleichzeitig wird ihr Leben aber auch so geschildert, dass es glaubwürdig erscheint und man das Gefühl bekommt, sie könnte durchaus so gelebt haben. Auch die Welt von Paul, ihrem Freund, wird so geschildert, wie es dieser Zeit wohl entspricht. Seine Gefühle und Sorgen werden geschildert, sind aber nicht zu vordergründig.


    Die Aufklärung der Entführung steht aber eindeutig im Mittelpunkt der gesamten Geschichte und sorgt für Spannung und manchmal auch für Verwirrung. Mir gefällt vor allem Landjäger Gidion Ringgenberg, der auch diesen Fall wie schon im Vorgängerband aufklären soll. Die Beziehung von Sarah und Gidion gefällt mir gut. Ich mag es, dass sie sich langsam entwickelt und nicht so zu sein scheint, wie es auf den ersten Blick aussieht. Zudem spielt auch die Vergangenheit der Protagonisten eine Rolle. So nach und nach erfährt man mehr von den Vorgeschichten von Sarah und Gidion. Auf diese Weise kommt man den Charakteren noch ein Stück näher, ich mag das sehr.


    Fazit:


    Die Autorin Claudia Dahinden hat es einmal mehr verstanden, eine spannende Geschichte zu erzählen. Ich habe mich nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern einen spannenden Krimi vor historischer Kulisse gelesen. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit den Menschen aus Grenchen und vor allem mit Sarah, Paul und Gidion weitergehen wird.


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    Eindrucksvoller Kampf um die Krone Englands


    Der König ist tot, es lebe der König. Richard Löwenherz ist verstorben und sein Bruder John Plantagenet tritt sein Erbe an. Allein kann er es aber nicht schaffen, den Thron zu besteigen. Er erhält unerwartet Hilfe von dem wohl berühmtesten Ritter seiner Zeit. William Marshal, ist dieser Ritter, er setzt alle seine Hoffnungen in diese Thronbesteigung. Die Hoffnung, dass endlich Frieden ins Reich einkehren wird, begleitet ihn. Doch wird der neue König diese Treue belohnen oder begeht Marshal den größten Fehler seines Lebens?


    Romane, die von der Geschichte der Familie Plantagenet erzählen, kann ich nur schwer widerstehen. In diesem historischen Roman von Tom Melley wird die Zeit nach dem Tod von Richard Löwenherz im Jahre 1199 erzählt. Eine Zeit, die von Kriegen geprägt wurde und wo Frieden unerreichbar zu sein schien. Der Kampf um die Krone Englands hat erneut begonnen und für die Mächtigen des Reiches heißt es nun, eine Seite zu wählen. William Marshal hat gewählt und ob diese Entscheidung richtig war, sollte sich erst später klären.


    Diesen Weg, den der Ritter gehen musste, hat der Autor detailreich und authentisch in Szene gesetzt. Dabei taucht er tief ab in die politische Situation dieser Epoche. Er zeigt nicht nur die Seite des Ritters, sondern erzählt auch von der Königin-Mutter Eleonore von Aquitanien und natürlich auch die Seite von John Plantagenet. Ebenfalls werden auch die Gegner Englands nicht vergessen. Der französische König spinnt seine Intrigen und versucht für sich selbst seine Ziele zu erreichen.


    Die Mischung aus historischer Geschichte mit fiktiven Elementen hat mir gut gefallen. Der Autor hat es verstanden, diese Zeit nicht einfach nur lebendig werden zu lassen, sondern hat den Protagonisten regelrecht leben eingehaucht. Ich hatte sehr schnell Bilder im Kopf und war von der Geschichte gefangen. So wie Tom Melley diese Jahre geschildert hat, hätten sie durchaus sein können. Das Handeln der verschiedenen Charaktere war glaubhaft und folgte einer gewissen Logik. Der Machtkampf, um diese umstrittene Krone war spannend zu lesen. Die Einblicke in diese Zeit ebenfalls interessant und glaubhaft.


    Fazit:


    „Der dunkle Erbe“ ist ein gelungener historischer Roman, der eindrucksvoll von der Zeit erzählt, als der Thron Englands einen neuen Herrscher bekam. Ich hatte spannende Lesestunden und das, obwohl die eigentliche Geschichte bekannt ist. Dieser Ausflug in die Jahre nach dem Tod von Richard Löwenherz hat mir gut gefallen und ich hoffe doch sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Auch wenn die Geschichte bis zu einem gewissen Grad zu Ende erzählt ist, geben die folgenden Jahre doch sicherlich noch jede Menge Stoff für neue Geschichten rund um die Krone Englands und seinem ersten Ritter William Marshal.


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    Spannende Einblicke in das Leben einer Hebamme


    Hanna steckt mitten in ihrer Ausbildung zur Hebamme und wartet darauf, ihre Prüfung für die Stadt Konstanz ablegen zu dürfen, als die Frau des Tuchhändlers Eberlin Hanna zu sich ruft. Martha ist nicht nur schwanger, sondern sie hat auch seltsame Veränderungen an ihrem Mann bemerkt. Sie bittet die junge Hebamme um Hilfe. Gleichzeitig sind in der Stadt zwei Morde geschehen. Hannas Neugier ist geweckt und sie beginnt sich umzuhören. Die junge Frau ahnt nicht, auf welch gefährliches Spiel sie sich eingelassen hat.


    Einige Zeit ist vergangen, seit Hanna in „Die Wehmutter vom Bodensee“ zum ersten Mal Verbrechen aufgedeckt hat. Inzwischen hat sie ihr Ziel, eine geprüfte Hebamme zu werden, fast erreicht. In diesem zweiten Teil „Der Tod in den Gassen von Konstanz“ geht es nun mit Hanna und Ursus weiter. Es ist aber nicht zwingend notwendig, Band 1 gelesen zu haben. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und die Bücher sind gut einzeln lesbar. Natürlich empfehle ich trotzdem den ersten Teil zu lesen, weil die Bücher gute Unterhaltung sind und Spaß machen.


    Doris Röckle hat es geschickt verstanden, Spannung aufzubauen. Zunächst erzählt sie aus dem Leben der Hebamme und deren Lehrmutter Wendelgart. Man erfährt Details, wie die Ausbildung zu einer Hebamme im 14. Jahrhundert gestaltet war. Kleine Einblicke in die Behandlung von Krankheiten und Heilmittel fließen mit ein. Das tägliche Leben wird geschildert und natürlich werden Ereignisse wie die zwei Morde diskutiert. Hanna ist ein aufgeschlossener Charakter und immer bereit zu helfen, wenn sie kann. So ist sie natürlich auch bereit, Martha Eberlin bei ihrem Problem zu unterstützen. Mit diesem Handlungsstrang kommt dann die Spannung auf. Geschickt hat die Autorin Spuren in die Handlung gestreut und lässt die junge Hebamme ermitteln.


    Mir hat diese Mischung aus Krimi im 14. Jahrhundert und historischer Roman gut gefallen. Ich mag Hanna und ihre Lehrmutter sehr gern. Die Frauen haben so einige Hürden zu überwinden, sind aber geschickt darin, ihr Leben zu meistern und ihren Beruf auszuüben. Auch die Beziehung zwischen Hanna und Ursus finde ich in der Schilderung gelungen. Hanna macht sich ihre eigenen Gedanken, ohne dabei zu modern zu wirken. Für mich klingt ihr Leben durchaus so, als ob sie in dieser Zeit gelebt hätte.


    Fazit:


    Auch Teil zwei „Der Tod in den Gassen von Konstanz“ hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese Mischung aus Krimi und historischer Roman. Spannung und die Schilderungen zum Leben in dieser Epoche gehen Hand in Hand. Doris Röckle hat es geschickt verstanden, von den Frauen dieser Zeit zu erzählen und gleichzeitig einen spannenden Krimi abgeliefert. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und hoffe, es wird noch mehr von Hanna und ihren Freunden zu lesen geben, ich wäre dabei.


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    Intrigen und Verrat im 13. Jahrhundert


    Das Henkerspaar Runhild und Meinulf haben es geschafft, sie sind nicht länger ehrlos. Das Paar wurde freigesprochen und gehört jetzt wieder dem Niederadel an. Meinulf hat alle seine Privilegien zurückerhalten. Nun sollen sie ihrem Stand gemessen leben, aber geht das so einfach? Die Menschen in Marburg wissen, was sie getan haben, werden sie vergessen können, dass sie einst ehrlos waren? Auch ist es für Runhild nicht so leicht, jetzt den Menschen aus ihrer Vergangenheit nicht mehr so einfach begegnen zu dürfen. Neid und Rachsucht begleiten sie in ihr neues Leben. Dann erleidet die junge Frau eine Fehlgeburt und ihr wird klar, sie wurde vergiftet, aber warum? Wer kann ihren Tod wollen?


    Dies ist inzwischen Band 3 einer etwas ungewöhnlichen Lebensgeschichte aus dem 13. Jahrhundert. Meinulf muss nicht länger die Arbeit eines Henkers verrichten und seine Frau darf somit auch nicht mehr so einfach als Kräuterfrau arbeiten. Für beide beginnt ein völlig neues Leben. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin Ute Zembsch ihre Geschichte um dieses Paar aufgebaut hat. Sie erzählt aus dem Leben eines Mannes, der aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wurde und versucht, seine Unschuld zu beweisen, um sein Leben zurückzuerhalten.


    Liest man diesen Plot, könnte man direkt sagen, eine ziemlich unwahrscheinliche Geschichte, aber im Laufe der Handlung wird auch klar, genauso könnte sich diese Geschichte tatsächlich abgespielt haben. Ich habe der Autorin ihre Worte geglaubt und dabei eine spannende Handlung gelesen. Die Intrigen waren so aufgebaut, dass sie sich wie von selbst in den historischen Rahmen gefügt haben. Ich mochte die Charaktere, vor allem Runhild wirkt auf mich authentisch und ganz Frau ihrer Zeit.


    Der Erzählstil ist allerdings nicht immer einfach zu lesen. Die Autorin lässt alte Begriffe wie Frouwe statt Frau mit einfließen, um nur ein Beispiel zu nennen. Mir hat es aber gut gefallen. Ich konnte mich voll und ganz auf diese Geschichte einlassen und habe mit Runhild gelitten und gehofft, dass ihr Leben gut wird. Gleichzeitig bekommt man ein gutes Gefühl für die Lebensweise in dieser Epoche. Die Ereignisse werden anschaulich geschildert und auch die Spannung kommt nicht zu kurz.


    Fazit:


    Auch Band 3 der Reihe um das Henkersweib Runhild konnte mich wieder überzeugen. Ich mag die ruhige und doch dramatische Geschichte rund um dieses Paar. Es war spannend zu lesen, wie sie ihr Leben gemeistert haben und die Hürden, die man ihnen in den Weg gestellt hat, überwinden konnten. Ute Zembsch hat es verstanden, ihre fiktive Handlung um dieses seltsame Paar in einen historischen Rahmen zu packen und hat eine spannende Geschichte erzählt. Das Leben auf einer Burg wird lebendig und bunt.


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    Der große Traum vom Fliegen


    Der Traum vom Fliegen faszinierte schon Ikarus vor etlichen Jahrhunderten, jetzt ist es Otto Lilienthal, der die Störche beobachtet und sich denkt, „so müsste man fliegen können“. Er beobachtet und probiert einiges aus. Ihm zur Seite steht immer sein Bruder Gustav. So ziemlich zur selben Zeit hat ein weiterer Junge den großen Traum vom Fliegen im Kopf. Es ist Ferdinand Graf von Zeppelin. Aber Ferdinand will nicht wie die Störche fliegen, sondern mit einem Schiff durch die Lüfte fahren. Technik und Mechanik faszinieren ihn, doch der Wille seines Vaters ist es, dass der junge Graf eine Militärkarriere macht. Die Welt des Fliegens bleibt somit zunächst zurück.


    In seinem neuen Roman erzählt Axel S. Meyer aus den Anfängen des Fliegens. Geschildert wird das Leben von Otto Lilienthal und seiner Familie sowie parallel dazu aus dem Leben von Ferdinand Graf von Zeppelin. Auch wenn die beiden Männer der Traum vom Fliegen vereinen sollte, sehen sie doch in dem jeweils anderen eher einen Konkurrenten.


    Die beiden Lebensläufe werden parallel zueinander erzählt und eigentlich haben sie nicht viele gemeinsame Schnittpunkte. Ich fand es spannend, davon zu lesen, wie die Familien gelebt haben. Wie die Männer auf die Idee, sich dem Fliegen zu widmen, gekommen sind. Der Wettstreit, welche Technik eher den Luftraum erobert, wird anschaulich geschildert. Fliegen mit einem Fluggerät oder durch die Lüfte schweben mit einem Ballon, immer abhängig vom Wind der Gezeiten.


    Das Leben von Otto verlief so ganz anderes als das von Ferdinand. Während die Lilienthals für ihren Lebensunterhalt kämpfen mussten, hatte es der Graf einfach, so scheint es auf den ersten Blick jedenfalls zu sein. Doch schnell stellt sich heraus, wer Träume hat, muss für die Erfüllung dieser Träume auch kämpfen, egal ob arm oder reich. Die Lebenswege von Otto und Gustav sowie Ferdinand werden anschaulich geschildert. Aber nicht unbedingt das Leben der Männer steht im Mittelpunkt, sondern eher der Traum vom Fliegen und die Technik, die dahinter steckt. Hier erfährt man dann eben auch, wie sich die einzelne Art zu fliegen gestaltet hat. Bei einigen Szenen musste ich schon schmunzeln, als ich sie mir im Detail vorgestellt habe. Die Mischung aus guter Unterhaltung und technischem Wissen dieser Epoche ist dem Autor gelungen.


    Der Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen und mit einer ordentlichen Prise Humor gewürzt. Die Entwicklung der einzelnen Arten zu fliegen war spannend. Der Weg bis zum fertigen Fluggerät beschwerlich und steinig, aber auch ein echtes Abenteuer.


    Die Aufmachung dieses Hardcovers finde ich zudem gelungen. Die Fotos gleich zu Beginn erzählen schon ein Stück der vorliegenden Geschichte und der Prolog stimmt auf die bevorstehende Reise ein.


    Fazit:


    „Der Sonne so nah“ erzählt von Männern, die einen großen Traum hatten und ihn auch nie aus den Augen verloren haben. Ich habe diese Geschichte sehr gern gelesen und mich dabei nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern auch einiges interessantes Neues erfahren.


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    Die Normannen kommen


    Tankred ist ein Adelssohn, der im Kampf ausgebildet wurde, doch er fristet sein Leben im Kloster zu Prüm in der Eifel. Die Jahre haben ihn zu einem Mönch werden lassen. Dann droht dem Kloster die Plünderung durch die Normannen im Jahre 882. Tankred will unbedingt die Bücher retten und versteckt sie, anschließend kann er fliehen. Er kennt nur ein Ziel, Aachen. In der Stadt lebt seine Schwester Judith, sie zu schützen ist das Wichtigste für den Mönch, aber die Normannen waren schneller. Brennend und mordend ziehen die Nordmänner durch die Städte an Rhein und Mosel. Tankred nimmt die Verfolgung auf und schwört, seine Schwester zu finden und zu retten.


    Der Überfall der Nordmänner im 9. Jahrhundert im Rheinland ist historisch belegt. Gelesen habe ich darüber jetzt noch nicht so oft, obwohl das Thema wirklich spannend ist. Michael Römling schließt nun mit dem ersten Band „Tankred-Weihrauch und Schwert“ diese Leselücke bei mir. Von dem Autor habe ich tatsächlich auch noch nichts gelesen, werde das aber vermutlich ändern. Mir hat dieser Auftakt der Reihe nämlich gut gefallen.


    Der Erzählstil ist angenehm leicht zu lesen und besitzt genau diese Brise Humor, die ich besonders mag. Sicherlich gibt es Szenen, die nicht so schön sind, es geht hier immerhin um Überfälle, Plünderungen und Mord. Aber auch Freundschaften und andere Verbindungen werden geschlossen. Die Menschen dieser Zeit nehmen ihr Schicksal und die Herausforderung an und gehen ihre Wege, immer ihr Ziel vor Augen zu überleben und die Feinde zu vertreiben. So kommt es eben auch, dass bei den Dialogen ein gewisses Maß an Sarkasmus durchblitzt und die Handlung somit etwas auflockert. Das Leben von Tankred wird dabei glaubhaft geschildert.


    Den historischen Hintergrund hat Michael Römling geschickt mit seiner fiktiven Handlung verflochten und erzählt damit eine spannende Geschichte von Verfolgung, der Not der Menschen und auch von der Liebe. Die kleine Karte zu Beginn sorgt dafür, dass man den Weg von Tankred gut nachvollziehen kann und ein Nachwort zum Ende klärt Fiktion und Wahrheit.


    Fazit:


    Mir hat diese Geschichte gut gefallen. Ich mochte den Charakter des Tankred, den ich als gut ausgearbeitet empfunden habe. Er hat Ecken und Kanten und kleine Geheimnisse, die sich so nach und nach klären. Genauso seine Begleiter, die ihn mal mehr oder weniger unterstützen.

    Der Auftakt der Reihe über den Einfall der Nordmänner mit „Weihrauch und Schwert“ ist dem Autor Michael Römling gelungen. Mit einer gekonnten Mischung aus Witz und Spannung erzählt er seine Geschichte und macht gleichzeitig Lust auf die Fortsetzung. Mir hat dieser erste Band gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten.


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    Verbrechen und Spionage im 17. Jahrhundert


    Kaiser Leopold I. von Österreich und der bayerische Kurfürst Max Emanuel wollen sich zusammen finden und eine Allianz gegen die Türken bilden. Zu diesem Zweck haben sie sich das Städtchen Altötting ausgesucht. Hier gibt es eine schwarze Madonna, die verehrt wird und viele Pilger anzieht. Auch der Scharfrichter Jakob Kuisl und seine Familie machen sich auf zu einer Wallfahrt, um zu beten. Aber nicht jeder von der Familie ist nur dabei, um zu beten.


    Der Henker aus Schongau ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen und sollte eigentlich lieber zu Hause bleiben, aber er denkt gar nicht daran, auf seine Kinder zu hören. Alle gemeinsam haben sie sich auf die Reise gemacht. Allerdings ist es nun doch so, wenn sich der Henker samt Familie auf den Weg macht, gibt es immer irgendwie Ärger, so natürlich auch hier. Schnell sind die Familienmitglieder in Schwierigkeiten gebracht.


    Mir hat dieser Geschichte gut gefallen, ich liebe die Abenteuer der Familie Kuisl und zudem versteht es Oliver Pötzsch, eine gute Geschichte zu erzählen. Es war spannend und unterhaltsam zugleich. Ich finde es immer wieder herrlich dabei zu sein, wenn diese Familie versucht, ein Verbrechen aufzuklären und dabei von einem Schlamassel in den anderen stolpert. Gleichzeitig ist die Geschichte aber auch nachvollziehbar. Der historische Hintergrund erzählt zudem spannende Details aus dem 17. Jahrhundert.


    Der Erzählstil ist leicht und locker zu lesen. Ich mag den immer wieder aufblitzenden Humor des Autors und kann von diesen Geschichten gar nicht genug bekommen. Auch wenn dies bereits Band 9 der Reihe ist, hoffe ich auf noch viele weitere Teile. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Autor bereits erste Schritte in die Wege geleitet hat, damit die Familie auch noch weitere Verbrechen aufklären kann, denn auch die jüngsten Mitglieder finden schon passende Lösungen, auch wenn sie nicht immer auf dem richtigen Weg sind.


    Fazit:


    Die Erlebnisse der Familie Kuisl sind immer wieder wert, gelesen zu werden. Ich hatte spannende Lesestunden. So ganz nebenbei gab es auch wieder interessante Einblicke in das politische Machtgefüge dieser Zeit. Der historische Hintergrund und die fiktive Handlung um die Henkersfamilie fügen sich problemlos zu einem Ganzen. Ich freue mich schon darauf, wieder von dieser Familie zu lesen, wenn es denn hoffentlich mit Band 10, 11 und…… weitergeht.


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    Weiter geht es im Leben der Familie Hansen


    Amala Hansen kommt ihrem großen Traum immer näher, sogar eine Filmrolle wird ihr in Aussicht gestellt. Das Leben in Hamburg scheint für sie voller Sonnentage zu sein. Doch dann tauchen Gerüchte auf, die alles zunichtemachen können. Amala kommen Zweifel, ob sie wirklich allein für ihren Erfolg verantwortlich ist. Wer unterstützt sie? Wer ist für ihren Erfolg verantwortlich? Gleichzeitig kommen auch Eduard Ahrendsen in Berlin zweifeln, ob der Weg, den er beschreitet, der richtige ist. Um seine Schulden zu bezahlen, hat er sich auf einen Kokainhandel eingelassen, doch kann er wieder aussteigen und wie hoch wird der Preis dann sein?


    Die Saga der Familie Hansen geht weiter. Dies ist nun Band 2, in denen die Kinder ihr Leben gestalten sollen. „Das Glück des Augenblicks“ schließt auch wieder nahtlos an den Vorgänger „Schritt ins Licht“ an. Erzählt wird das Leben von Amala Hansen in Hamburg, Eduard Ahrendsen in Berlin und von Franz Hansen in Wien. Drei Städte, drei Leben und eine gemeinsame Vergangenheit. Es macht Spaß aus dem Leben dieser Protagonisten zu lesen und dabei zu sein, wie sie sich ihren Problemen stellen. Jeder einzelne Charakter für sich hat seine Szenen.


    Besonders spannend finde ich die Szenen um Eduard in Berlin. Seine Einblicke in die Unterwelt der Stadt sind nicht nur interessant, sondern auch spannend. Ich bin wirklich gespannt, wie er aus dieser Situation wieder herausfinden will.


    Franz Hansen in Wien kämpft weiter gegen seine Dämonen der Vergangenheit. Auch wenn sein Handlungsstrang für die Geschichte an sich wichtig ist, fand ich sie trotzdem nicht so spannend wie die anderen. Ich kann mit Franz und seiner Familie in Wien nicht so wirklich etwas anfangen. Sie sind mir etwas zu blass oder vielleicht auch einfach zu weit weg von Hamburg.


    Amala Hansen in Hamburg scheint es als Schauspielerin geschafft zu haben, aber auch sie hat einen Gegner, mit dem zu rechnen gewesen ist. Nicht unbedingt vorhersehbar, aber erahnen kann man es schon, wer wieder mal Schwierigkeiten macht. Ich bin gespannt, ob sie am Ende ihre Karriere fortsetzen kann oder alles verlieren wird.


    Der Erzählstil ist wie gewohnt, leicht und locker zu lesen, obwohl ich doch einen kleinen Kritikpunkt habe. Ich habe alle Bücher der Familie Hansen gelesen und kenne den Inhalt, hier werden allerdings einige Rückblenden eingeflochten, die zwar für das eigentliche Verstehen der Handlung notwendig sein mögen, aber doch beim Lesen stören, da man die Geschichte ja kennt. Ich würde mir wirklich weniger Rückblenden wünschen, dafür vielleicht ein bisschen mehr Geschehen in der eigentlichen Handlung. Der Bezug zu den verstorbenen Protagonisten ist zwar durchaus wichtig und auch das sie hin und wieder erwähnt werden, ist in Ordnung, aber mir kam es hier extrem viel vor und das finde ich wiederum unnötig.


    Fazit:


    Auch wenn ich mit diesem Teil zunächst nicht recht vorangekommen bin, am Ende war es wieder spannend und ich fand es schade, dass das Buch mal wieder so kurz war. Ich warte nun geduldig auf den nächsten Teil, da ich ja wissen möchte, wie es vor allem mit Eduard in Berlin weitergeht. Und auch auf die weiteren Lebenswege der anderen Familienmitglieder bin ich natürlich gespannt.


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    Spannende Einblicke in das Leben des ausgehenden 17. Jahrhunderts



    Marie ist eine einfache Wäscherin, die von einem besseren Leben träumt. Sie hat eine schöne Anstellung, doch dann verstirbt ihr Arbeitgeber und für die junge Frau beginnt ein Leben in Ungewissheit. Zur gleichen Zeit lebt der Großkanzler Wolf Dietrich von Beichlingen im Überfluss. Er hat alles von Geld und Macht, bis hin zu einer wunderschönen Geliebten. Er ist seinem König August dem Starken treu ergeben, doch wer Macht hat, hat auch Feinde. Nicht nur für Marie beginnt ein Kampf um das eigene Überleben, auch der Großkanzler muss für seinen Wohlstand hart kämpfen. Die Wege dieser so unterschiedlichen Menschen kreuzen sich auf unvorhersehbare Weise.


    Der historische Roman „Ein paar Taler zu viel“ erzählt aus dem Leben einer einfachen Wäscherin im ausgehenden 17. Jahrhundert. Schauplatz ist unter anderem Dresden und Umgebung. Die junge Marie gerät mitten hinein in ein politisches Machtspiel. Sie wird als lebhafte junge Frau beschrieben, die mit ihrem Leben zufrieden ist. Sie hat eine Anstellung und auch ein paar Träume vom Leben. Ihr Leben ist der Dreh und Angelpunkt dieser Geschichte, aber nicht nur. Mit Marie erfährt man, wie das Leben als einfache Wäscherin verlaufen ist, dann kommt ihr Arbeitgeber dazu, auch er muss für seinen Lebensstil arbeiten und zuletzt gibt es Einblicke in das Leben der Reichen und Schönen dieser Zeit. Wobei diese Charaktere mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben. Die Autorin hat diese Mischung aus Schicksalen gekonnt miteinander verwoben und somit ein spannendes Bild dieser Zeit entstehen lassen. Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.


    Der Erzählstil der Autorin ist zwar eigentlich leicht und flüssig zu lesen, aber sie lässt auch ab und an Worte einfließen, die einem beim Lesen in diese Epoche zurückversetzten. Ich mag so etwas gern lesen, wenn man auch dann mal über die Sätze stolpert. Das Gesamtbild ist einfach stimmig. Zudem gefällt mir, dass die Liebesgeschichte von Marie nicht so vordergründig ist, aber doch immer leise durch die Geschichte schwebt. Christina Auerswald beschreibt gerade die Protagonistin Marie lebendig und vielschichtig, aber auch die anderen Charaktere beleben die Handlung. Der historische Hintergrund ist zudem sehr spannend und erzählt von einer historisch belegten Affaire.


    Ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit, auch zeigt sich wieder, dass das Leben die seltsamsten Geschichten schreibt. Erwähnen möchte ich so am Rande noch, dass „Ein Paar Taler zu viel“ zu einer ganzen Reihe von Geschichten gehört, die im ausgehenden 17. Jahrhundert spielen, aber alle einzeln zu lesen sind.


    Fazit:


    Dieser historische Roman über den Lebensweg einer einfachen Wäscherin hat mir gut gefallen. Es gibt nicht nur interessante Einblicke in das Leben dieser Epoche, sondern auch unterhaltsame Lesestunden. Die vorhandene Liebesgeschichte ist nicht zu vordergründig und sorgt doch für die richtigen Wohlfüllmomente beim Lesen.


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    Winter in Bochum


    Edith fühlt sich in Bochum endlich richtig angekommen, sie hat Arbeit bei einem Anwalt gefunden. Ihr neuer Arbeitgeber scheint es aber nicht immer mit dem Gesetz so genau zu nehmen. Dann wird in einem Eisenbahnwaggon ein Mann Tod aufgefunden, nicht nur war er ein KZ-Häftling, er war hier im Revier ein angesehener Mann in der Arbeiterbewegung. Alles deutet darauf hin, dass auch der Anwalt in den Fall verwickelt ist. Edith kann nicht anders, sie muss der Sache nachgehen und ihre eigenen Schlüsse ziehen.


    Der Winter 1947 ist nicht nur bitterkalt, sondern kommt auch mit einem Mordfall daher. „Totenwinter“ ist der zweite Kriminalfall, in dem Edith, die junge Frau aus Ostpreußen, verstrickt wird. Eigentlich scheint für Edith endlich alles seinen richtigen Gang zu nehmen, als diese Tat geschieht. Sie kann vor den Indizien die Augen nicht verschließen. Schon bald steckt sie mitten in den Ermittlungen. Wie schon in dem Vorgänger „Trümmerland“ ist der Schauplatz das zerstörte Bochum. Zu dem Kampf um Nahrungsmittel und gegen den Hunger kommt nun noch die verzweifelte Suche nach Heizmaterial. Anschaulich schildert Sabine Hofmann die Lebenssituationen der Menschen. Für Edith mag die Situation durch ihre Arbeit vielleicht besser geworden sein, für viele andere aber nicht. Vor allem die Kinder leiden unter dieser Nachkriegszeit.


    Mir hat auch Teil 2 wieder gut gefallen. Nicht nur, dass die Autorin die Zeit lebendig beschreibt und ins Detail geht, auch der fiktive Kriminalfall wirkt durchaus so, als ob es solch eine Tat gegeben haben könnte. Ich mag die realistische Darstellung der Protagonisten. Ihr Handeln war zwar nicht immer gelungen, aber durchaus glaubhaft. Sabine Hofmann erzählt aber auch davon, wie die politische Situation in dieser Zeit war. Davon, wie sich ehemalige Militärs versteckt haben, wie Korruption und Schwarzmarkt Hand in Hand gingen. Die einzelnen Charaktere schildert die Autorin authentisch, es entsteht ein Gefühl für diese Zeit, für die Nöte der Menschen und dem täglichen Kampf ums Überleben.


    Fazit:


    Der neue Krimi „Totenwinter“ ist der Autorin Sabine Hofmann gelungen. Es gab spannende Einblicke in eine Zeit der Entbehrung und Hoffnungslosigkeit und gleichzeitig einen interessanten Fall aufzuklären. Ich habe auch diesen Teil gern gelesen und würde mich freuen, sollte es noch einmal eine Rückkehr ins Ruhrgebiet zu Edith geben.


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    Neue Wege


    Die Kommissarin Mara Billinsky hat einen grausamen Fall zu bearbeiten. Immobilienmakler werden ermordet aufgefunden. Hinweise, warum und wieso scheint es keine zu geben. Mara nimmt die Jagd auf und geht ihren Weg meistens allein, doch dann tauchen gleich zwei fremde Ermittler auf. Die eine ist eine Kollegin aus Frankreich und der Zweite hat den Weg aus Schweden auf sich genommen. Gemeinsam bitten sie in Frankfurt um Amtshilfe, Mara soll ihnen zur Seite stehen. Was steckt hinter diesen Ermittlungen und haben sie vielleicht eine Verbindung zu ihrem eigenen Fall?


    Es ist wieder so weit, die Krähe Mara Billinsky breitet ihre Flügel aus und nimmt die Spur auf. Am Anfang scheint es nur darum zu gehen, herauszufinden, wer es auf Immobilienmakler abgesehen haben könnte. Mit den beiden neuen Ermittlern wird es dann international.


    Wie von Mara gewohnt geht sie ihren Weg allein und setzt ihren Sturkopf durch, so gut es eben geht. Ihren Partner Jan Rosen scheint sie dabei irgendwie verloren zu haben. Jan hat sich weiterentwickelt und will seinen eigenen Weg gehen. Aber geht das? Mara ohne Jan? Jan ohne Mara?


    Mir gefällt diese Thriller-Reihe richtig gut. Spannend schildert Leo Born die Ermittlungen der Einzelgängerin Mara Billinsky und greift dabei gleichzeitig heikle Themen auf. In diesem Fall gibt es spannende Einblicke in die Welt der Immobilienmakler und der Finanzen. Die Verflechtungen untereinander sind da nicht immer leicht zu durchschauen. Die Spur des Geldes lässt sich nicht einfach so zurückverfolgen. Mara Billinsky hat einiges an Arbeit zu leisten und die fremden Kollegen machen die Sache nicht einfacher für Mara. Für mich als Leserin wird es dadurch aber auch richtig spannend. Der Autor versteht es geschickt, seine Spuren so zu legen, dass die Lösungen nicht offensichtlich sind.


    Mir gefällt, dass Charaktere wie Jan Rosen sich weiterentwickeln dürfen und nicht hinter Mara zurückbleiben. Es bleibt spannend abzuwarten, wie es mit Jan weitergehen wird. In diesem Teil finden sich zudem neue Charaktere ein, mit denen es vielleicht ein Wiedersehen geben könnte, ich bin gespannt. Wobei ich aber auch erwähnen möchte, dass dieser Teil seinen eigentlichen Fall zwar aufklärt, aber durchaus lose Fäden ausgelegt wurden für den nächsten Teil.


    Fazit:


    „Schwarzer Schmerz“ ist bereits Band 7 mit der Krähe Mara Billinsky und ich bin immer noch begeistert von dieser Ermittlerin und ihrer Art und Weise ihre Fälle zu klären. Jetzt heißt es wieder warten, bis es mit dem nächsten Teil weitergeht und sich vielleicht auch die losen Fäden zusammenfügen.


    4ratten

    Und wieder ein neues Viertel von Hamburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts


    Die junge Ärztin Anne Fitzpatrick darf wieder im Hamburger Hafen als Ärztin arbeiten. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, chinesische Frauen zu untersuchen, die als billige Arbeitskräfte in der Hafenstadt ansässig sind. Anne wird Zeugin, wie eine dieser Frau gewaltsam den Tod findet. Sie will unbedingt herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Kommissar Berthold Rheydt wird dieser Fall anvertraut und gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach den Hintergründen.


    Dies ist nun schon der dritte Band von „Die Hafenärztin“. Im Mittelpunkt stehen die beiden Frauen Anne Fitzpatrick, die als Ärztin arbeitet, und die Pastorentochter Helene Curtius, deren Berufswunsch Lehrerin ist. In diesem Band wird zudem das Leben der Menschen geschildert, die nach Hamburg ausgewandert sind, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Diesmal ermittelt der Kommissar im chinesischen Viertel. Gleichzeitig erfährt man als Leser, wie vor allem die Frauen in diesen Jahren um 1911 behandelt wurden. Die Armut und Verzweiflung dieser jungen Frauen wird deutlich. Ich fand diese Einblicke sehr spannend und interessant.


    Berthold Rheydt versucht Zusammenhänge zwischen der toten Frau und diverser anderer Delikte zu klären. Seine Suche nach der Wahrheit ist wieder spannend in Szene gesetzt worden. Ein zweiter Teil dieser Geschichte ist dann aber auch mit seinem Privatleben angefühlt. Manchmal fand ich es schon fast zu viel privates Leben und private Gedanken. Helene Curtius schwärmt ja schon länger für diesen etwas schwierigen Mann und in diesem Teil kommen die zwei sich so langsam näher. Mir hat dieses sich annähern gut gefallen. Gerade bei Helene spürt man deutlich, wie sie langsam zu einer verantwortungsbewussten Frau wird. Sie macht meiner Meinung nach in dieser Reihe die größte Entwicklung durch. Auch wie Berthold sich immer mehr verändert, wird deutlich. Anne Fitzpatrick findet so langsam zu ihrem selbst zurück. Ihre Erlebnisse in dieser Geschichte fand ich aufschlussreich.


    Überhaupt empfinde ich den historischen Hintergrund ziemlich spannend. Nicht nur die Jagd nach Tätern, welcher Art auch immer, sondern auch das Leben der Frauen im Allgemeinen in dieser Zeit wurde schlüssig erzählt. Sicherlich hat es auch Szenen gegeben, die vielleicht ein wenig zu langatmig waren, manchmal erzählt die Autorin vielleicht etwas zu ausführlich aus dem Leben ihrer Charaktere, oder einige Rückblenden aus den Vorgängerbänden waren zu intensiv, aber im Ganzen gesehen hat mich auch dieser Teil überzeugt. Ich mag die Protagonisten und ich mag die Geschichten hinter den Frauen.


    Fazit:


    Mit „Ein Leben für das Recht auf Liebe“ hat Henrike Engel einen bewegenden dritten Teil abgeliefert. Ich habe ihn gern gelesen und fühlte mich gut und spannend unterhalten. Die Autorin versteht es geschickt in jedem Teil andere Aspekte des Lebens in dieser Zeit auferstehen zu lassen. Gleichzeitig lässt sie ihren Protagonisten Zeit zu wachsen und sich zu verändern, was mir gut gefällt. Ich bin gespannt, wie es mit Anne Fitzpatrick, Helene Curtius und Berthold Rheydt weitergehen wird, denn die Reihe scheint wohl noch nicht zu Ende zu sein.


    5ratten

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    Emotionaler zweiter Band


    Lilly ist ihrem Herzen gefolgt und hat Arno, den Erben eines Stuttgarter Seifenimperiums, geheiratet. Voller Hoffnungen und Träume hat sie die Heimat am Bodensee verlassen. Das Ende des Ersten Weltkrieges ist schon fast abzusehen, als die Nachricht eintrifft, dass ihr Mann als vermisst galt. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen, doch dann stellt sie sich den Herausforderungen. Die Seifenfabrik wurde bisher von Fritz Reichle geleitet, er ist der Onkel von Arno und steht jetzt Lilly hilfreich zu Seite. Gemeinsam beginnen sie die Fabrik wieder aufzubauen und Lilly hofft auf ihre eigene Kosmetiklinie.


    Mit dem Roman „Töchter des Glücks“ geht die „Bodensee-Saga“ in die zweite Runde. In dieser Geschichte steht Lilly, die zweite Tochter im Mittelpunkt. Der Schauplatz ist in diesem Fall Stuttgart und die Herstellung von Seifen mit dem gewissen Etwas stehen im Mittelpunkt. Das Leben von Lilly wird in allen Einzelheiten erzählt. Als frisch vermählte junge Frau steht sie plötzlich mit viel Verantwortung alleine da, aber Onkel Fritz steht ihr hilfreich zu Seite. Die Autorin schildert eindrucksvoll aus eben diesem Leben. Es gibt natürlich auch einige Szenen am Bodensee und kleine Rückblenden sorgen dafür, dass man die Geschehnisse aus Teil 1 wieder vor Augen hat oder darüber informiert wird, was geschehen ist, sollte man Teil 1 noch nicht gelesen haben.


    Mir hat die Geschichte von Lilly gut gefallen. Sie wächst mit ihren Aufgaben. Dabei meistert sie ihr Schicksal, so gut es eben möglich ist. Die Autorin hat es geschickt verstanden, mit Lilly das Leben der Frauen in dieser Zeit zu schildern. Gleichzeitig erfährt man so einiges über die Entwicklung von Seifen und diverser Pflegeprodukte. Sogar die weithin bekannte Helena Rubinstein hat ihren kurzen Auftritt. Ich fand die Entwicklung der Kosmetik interessant.


    Zwar habe ich einige Wendungen als etwas vorhersehbar empfunden, aber deshalb waren die Szenen nicht weniger spannend zu lesen. Gut gefallen hat mir, dass Maria Nikolai den historischen Hintergrund geschickt mit der fiktiven Geschichte um Lilly verwoben hat. Einige neue Charaktere haben hier ihren Auftritt und sorgen weiterhin für Spannung. Vor allem ein geheimnisvoller und charismatischer Mann kreuzt den Lebensweg der jungen Frau. Mit diesem fremden Protagonisten erhält der Leser zudem Einblicke in die Welt der Spionage, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.


    Fazit:


    Maria Nikolai hat mit ihren „Töchter des Glücks“ wieder einen wunderbaren Wohlfühlroman erschaffen. Ich habe sehr gern von Lilly und ihren Sorgen und Nöten, aber auch von ihren glücklichen Momenten gelesen. Der Erzählstil dieser Autorin ist nicht einfach nur locker und leicht zu lesen, er ist auch facettenreich und bildhaft. Einmal mit der Geschichte begonnen, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und war wieder viel zu schnell an der letzten Seite angekommen.


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    Gelungener Segeltörn in die Karibik


    Jack Bannister hat nur ein Ziel vor Augen, er will Kapitän seines eigenen Schiffes werden. Als erster Offizier eines Handelsseglers ist er fast am Ziel. Als dann das Schiff von Piraten angegriffen wird, gelingt es ihm, Schiff und Mannschaft zu retten. In London erhält er seine Belohnung von der Royal African Company und wird Kapitän der Golden Fleece. Er ahnt nicht, dass er dies mehr seiner noch jungen Frau zu verdanken hat als seiner eigenen Leistung. Nach einer weiteren langen Reise kommt Jack jedoch hinter das Geheimnis seiner Frau und beschließt, der mächtigen Company den Kampf anzusagen. Er ist nicht bereit, den vermeintlichen Verrat seiner Frau hinzunehmen. Jack schwört, Rache an allen zu nehmen, die beteiligt waren. Sein Leben auf See bekommt eine ganz neue Bedeutung und den Namen Jack Bannister spricht man bald nur noch leise aus.


    Die ersten Seiten dieser Geschichte beginnt mit einer Hochzeit im Jahre 1681. Der noch junge, aber ehrgeizige Jack Bannister heiratet die Liebe seines Lebens. Zu seinem Glück fehlt ihm nur noch das Kapitänspatent, aber er ist zuversichtlich, es bald zu erhalten. So weit scheint die Handlung seinen Weg zu gehen und ein romantischer Schmöker zu werden, wäre es nicht der Autor Mac P. Lorne der diese Geschichte erzählt. Schon bald nimmt die Handlung einen anderen Verlauf und erzählt von Racheplänen und einer etwas anderen Karriere auf See.


    Ich war schon nach nur wenigen Seiten von dieser Geschichte begeistert. Der Autor versteht es, Bilder lebendig werden zu lassen. Die Zeit auf See wird genauso spannend geschildert wie die Ereignisse rund um Jack Bannister. Der historische Hintergrund fügt sich nahtlos in die fiktive Handlung der Geschichte ein. Der Name Jack Bannister war mir so nicht geläufig, obwohl ich die Geschichte rund um die Piraten und Freibeuter des 17. und 18. Jahrhunderts liebe. Hier habe ich einiges interessantes Neues aus dieser Zeit erfahren. Das Leben der Piraten und ihr Schicksal werden anschaulich geschildert, genauso die politische Lage in England und die Verbindungen in die Karibik. Die gute Recherchearbeit, die im Vorfeld geleistet wurde, ist beim Lesen deutlich zu spüren.


    Die Aufmachung dieses Buches ist ebenfalls wieder gelungen, nicht nur, dass das Cover wunderbar zu einigen anderen Büchern des Autors passt, auch wurde nicht an Zusatzmaterial gespart. Gleich zu Beginn gibt es eine Karte, mit deren Hilfe man die Seerouten der Segler gut nachvollziehen kann. Ein kleines Personenregister gibt Aufschluss über die historisch belegten Protagonisten und eine kleine Zeichnung eines Seglers erklärt die einzelnen Namen der Segel. Ein Nachwort zum Schluss rundet die gesamte Ausgabe dann ab.


    Fazit:


    Den Freibeuter Jack Bannister ein Stück seines Lebens begleiten zu dürfen, war pures Lesevergnügen. Schade, dass die Geschichte so schnell zu Ende war. Ich habe nicht nur interessante Details aus dieser Zeit erfahren, sondern ein tolles Abenteuer erleben dürfen. Am Ende fiel der Abschied von Jack schon fast schwer. Mac P. Lorne hat es verstanden, einen längst scheinbar in Vergessenheit geratenen Piraten lebendig werden zu lassen.


    5ratten  :tipp:

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    Wunderbare Fortsetzung



    Der Knecht Claus lebt nach wie vor in dem kleinen Ort Raming im Herzogtum Österreich. Nur schwer kann er sich dem fügen, was sein Bauer ihm aufträgt. Als der Auftrag von Graf Irenfried eintrifft, möglichst viel Holz zu schlagen und zu liefern, geschieht ein Unglück. Doch Claus sieht hier auch seine Chance auf einen neuen Anfang. Die junge Magd Ännlin, hat sich ihr Leben eingerichtet und ist mit sich zufrieden. Doch dann verliebt sie sich und beginnt das Leben mit anderen Augen zu sehen.


    Bei diesem historischen Roman handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe über das Leben im Herzogtum Österreich im 13. Jahrhundert. Auch wenn hier die Geschichten von Ännlin und Claus und einigen anderen weitererzählt wird, kann man das Buch gut einzeln lesen. Kleine Rückblenden sorgen dafür, dass man mit dem vergangenen Geschehen vertraut ist. Gleichzeitig machen sie aber durchaus auch Lust darauf, den Vorgänger eben doch noch zu lesen, es wird auch nicht zu viel verraten, sodass man bedenkenlos zu diesem Buch greifen kann.


    Der historische Hintergrund bildet die Herrschaft von Přemysl Ottokar und sein Bestreben, seine Macht zu erhalten und zu erweitern. Über den Herrschaftsbereich Österreichs im 13. Jahrhundert habe ich jetzt noch nicht so viel gelesen, dementsprechend interessant fand ich die Ausführungen.


    In unterschiedlichen Handlungssträngen lässt die Autorin Ana Pawlik ihre Protagonisten auferstehen. Als Leser ist man dabei und erlebt hautnah die Schicksale der einzelnen Charaktere mit. Durch den Szenenwechsel der einzelnen Kapitel bleibt die Geschichte gleichbleibend spannend. Mir hat gut gefallen, dass man auf diese Weise erlebt, wie Ännlin in ihrem Leben vorankommt oder Claus seine Kämpfe ausficht. Mit dem Ritter Arnulf von Steinbach geht man hier auf Reisen und erfährt so einiges über die politische Lage im Land.


    Nicht nur die einfachen Leute haben ihr Schicksal anzunehmen, auch die Herren des Landes müssen um ihr eigenes Wohlergehen kämpfen. Mir gefällt die Geschichte dieser jungen Magd und des etwas rebellischen Knechts Claus sehr gut. Ihr Kampf um ihr Leben und ihre Anerkennung wirkt auf mich authentisch. Gleichzeitig erfährt man aber auch, dass auch für Männer wie Dietmar von Losenstein oder Graf Irenfried Glück und Erfolg nicht selbstverständlich sind.


    Da die Anzahl der Protagonisten in dieser Geschichte sehr zahlreich sind, finde ich es hilfreich, dass es ein Personenregister gleich zu Beginn gibt. So kann man beim Lesen schön den Überblick behalten. Ein Nachwort, welches noch kurz Fiktion und Wahrheit klärt rundet dieses schöne Buch dann ab.


    Einige Worte noch zu der Aufmachung dieser Bücher. Cover zu beschreiben, finde ich eigentlich immer etwas schwierig, sie verändern sich auch oft, wenn es denn eine neue Ausgabe eines Buches gibt. In diesem Fall mache ich aber gern mal eine Ausnahme. Ich finde die Cover von „Die Welt im Nebel“ und auch schon dem Vorgänger „In den Klauen der Macht“ großartig. Nicht nur, dass sie wunderbar zu dieser Geschichte passen, sie sind zudem schön anzusehen. Die Künstlerin, die diese Bilder erschaffen hat, hat in meinen Augen eine sehr gute Arbeit abgeliefert.


    Fazit:


    Ana Pawlik hat mit ihrem zweiten historischen Roman „Die Welt im Nebel“ alle meine Erwartungen erfühlt. Ich habe eine wunderbare Geschichte aus dem 13. Jahrhundert gelesen. Die beschriebenen Charaktere hatten nicht nur ihre Ecken und Kanten, sie waren auch glaubhaft. Die Beschreibungen der einzelnen Szenen sowie die der Schauplätze und der historische Hintergrund sind der Autorin gelungen, sodass man beim Lesen deutlich Bilder vor Augen hat. Mir ist es schon ein wenig schwergefallen, nach knapp 600 Seiten wieder Abschied von Ännlin und Claus nehmen zu müssen. Ich hoffe sehr auf ein baldiges wiedersehen, den die Geschichte scheint noch nicht zu Ende zu sein.


    5ratten :tipp: